Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1900. April (Jahrgang 27, nr. 7994-8016)

1900-04-03 / nr. 7994

i = NTZSØ Yedaktion und Administration Hermannstadt,Heltauergasse 23. Gheymk­onto bei derl­.ung.sllosssparlmssadlr.1305. Teleph­onanschlußi­l­LI Erscheint mit xmznah­me des anf 7 mm und Feiertage folgenden Rechentages täglich AbonnementjwannstadiO- monatlich 1Kr 70Hvierteljähirlicher halb­­jährig 10Kr ganzjährig 20 Kr. ohne uftellung in’3 Haus, mit Auftellung 28r.,68r.,128r.,24. 87. Abonnement mit Postversendung: Für das Inland: vierteljährig 7 Sr., a 14 Str., ganze jährig 2 Für das Ausland: vierteljährig 7 M. oder 10 Fre3., halbjährig 14 M. oder 20 Fres., ganzjährig 28 IR. oder 40 Fres. Eine einzelne Nummer fostet 10­9. Unfransierte Briefe werden nicht angenommen, ara Be ee, Hermannstadt, ‚ Dienstag den 3. April 1900. nen­n Mediasch Johan­n Hedrich’s Erben, Schi Fritz Teutsch, Bistritz Arthur v. Sch. Mühlbach Toner Wagner, Kaufman :Graef, Reps Johanna Gune­ ung “ Wien Haasenstein & Vogler (Otto as); Rudolf Mosse, A. Oppelik, M. Dukes, Nachfolger, Hein­­rich Schalek, J. Danneberg, M. Zitters Inseraten­­bureau „Die Annonze“, Budapest A. W. Gold­­berger, B. Eckstein, J. Blockner, Frankfurt a. M. G. L. Daube & Co. Der Raum einer einspaltigen Garmondzeile Tostet beim einmaligen Einraden 14 9­., das zweite« mal je 12 9., das dritte mal je 10 9. exklusive der er Slernp Tag bon je 60 9. XXVIi. Jahrgang. - Infertionspreig : RW = 79 Fre 00 Die Wahrheit Über den Sachsenklub im ungarischen­­ Abgeordnetenhause. Budapest, 29. März. Eine in Budapest erst seit Kurzem erscheinende Beitungskorrespondenz „Huängaria“, deren Mitteilungen für das Ausland bestimmt sind, und als deren Herausgeber und Eigentümer Ludwig Neumayer und ©. Dichner zeichnen, enthält unter obigem Titel die nachstehenden politischen Ausführungen,­­ die wir unseren Lesern als ein Zeichen der Zeit und all um des Anterefixs willen, das sie bieten, übergeben wollen. Dieselben lauten: War das ein Yubel in den vom gewesenen Ministerpräsidenten Baron Desiderius Banffy gegründeten Kampfjournalen, als sie der sinm­enden Welt erzählten, ein neuer Klub habe sie im ungarischen Abgeordnetenhause gegründet, „— der Sacsenclub*". Ein deutscher Klub im unga­­rischen Reichstage! Und daran sei niemand anderer schuld als Koloman v. © zell mit feiner verfehlten Nationalitäterpolitik. Braucht e8 noch mehr der Beiweise für die Negierungsunfähigkeit Szene? Dr. Wilhelm Brudner der Präsident des „neuen“ Pubs erklärte vergebens, der Sachsenfluch sei­­nicht neu, er habe sich schon unter Banffy konstituiert, die Banffyische Presse blieb dabei, Szell sei an dieser Gründung Schuld, gegen ihn richte­ts Die­­selbe. Der Abgeordnete Bruder verabsäumte in seiner Erklärung zu erzählen, warum und gegen wen Siefer Klub gegründet wurde. Wir wollen sein Berfäumnis nachholen. Der „Klub der Sahbsen“ im ungarischen Reihetage wurde unter Banffy gegründet und hatte ausschließlich den Zweck, Banffy und seine gewaltthätige Nationalitätenpolitik zu bekämpfen, zu be­kämpfen mit allen vom Geieg gegebenen und erlaubten Mitteln. Es waren ihrer nur neun, die den Klub­ bildeten, soviel sind ihrer no heute. Sieb­­zehn Jächsiiche Wahlbezirke giebt es in Siebenbürgen. Drei derselben sind nicht rein jähfiich und werden duch die Abgeordneten Sofef Bet, Serban und dem Domherrn Ciocanı vertreten. Von den restlichen 14 jächfiichen Abgeordneten, waren fünf „Weberläufer“ im jächfiichen Sinne Das waren der gemesene Stuhlrichter Pildner, der gewesene Schulinspektor Trauthenfels*­ noch zwei andre, welche unter Führung des nach dreißig­­jähriger Dienstzeit pensionierten Bittrnger Bezirksrichters Karl Fluger noch unter Koloman Tipa, als regierungsfreundliche Abgeordnete mit jeder Regierung gingen, sogar mit Banffy. Mit ihnen hielten auf die restlichen neun­ WS aber Baron Banffy zur Regierung gelangte, und die Maßregelung der Sachsen, die er als Bittriger Obergespan in Kleinem betrieb, um in großem Stile introduzierte, da traten die­ neun Sächsischen Abgeordneten, getreu dem Programm, mit welchem sie gewählt wurden — dem Programm der sächsischen Volkspartei — zusammen, bildeten einen Klub und proklas mieren den Kampf bis aufs Messer gegen Banffy. Dieses Programm ist bekannt. Sie erklären, gute ungarische Staats­­bürger zu sein und zu bleiben, nur wollen sie, daß man ihnen ihre nationalen Eigenlaften nicht nehme, die Amtssprache solle deutsch und ungarisch sein und die heut­en Namen ihrer altehrwürdigen Städte wollen sie — wenn auch nicht im amtlichen Verkehr — behalten, Forderungen, die vom ungarisch­ staatsrechtlichen Standpunkte bestritten werden.­­ Allein nicht darum handelt es sich hier, sondern es soll der Beweis erbracht werden, daß der „Sachsen- Klub” nicht jegt und nit gegen Szell, sondern gegen Banffy und unter ihm gegründet wurde. Der ungarische Standpunkt mag einigermaßen schwer mit dem­ der „grünen Sachsen“ in Einklang zu bringen sein, aber war Banffy denselben noch als Obergespan angethan, das konnten sie ihm — die Fraktion Fluger Nach Bistris­ brachte er einen entlasfenen Schau: ausgenommen — nicht vergessen. Er war sehr schneidig, der ehemalige Ober­­gespan Baron Banffy, Spieler und Vizegespan, ein Heiner Wpoftbeamter, der ihm in Biftung bei dem Arrangement von Dilettantenvorstelungen als Regisseur zur Seite stand avancierte unter ihm Später in geradezu schwindelhaft rascher Weise, und ein einstmaliger Finanzwächter murde später unter ihm soger Obergespan­n ist e3 noch heute, Banffy und der seither verstorbene „Fürst“ Gabriel Bethlen, ı waren _e3, welche in Siebenbürgen die Nationalitäten in _überflüssiger Weise­­ verliebten. Was Wunder, wenn dann die Sachsen gegen ihn in erbitterter Weise Stellung nahmen, wenn sie einen Klub bildeten um sich gegen ihn nach Möglichkeit zu mehren. Solomon Szell wird es gewiß gelingen, die Ge­­müter zu beruhigen und all die Mitglieder des „neuen“ (sic!) Sadhsenfluch“ zu dem zu machen, was sie ja eigentlich sein wollen, zu glten, ehrlichen, ungartigen Stadtsbürgern. Er Hat bereits vieles, was Banffy verschuldet, gut gemacht. 8 wird ihm auch Diet gelingen. . *) Das ist untichtig: der Abgeordnete Trautchenfels ist bekanntlich nicht Mit­­glied der liberalen Partei. .­­­­­­ Y- - politische Uebersicht. Hermannstadt, 2. April. Ungarn, Nach langem Suchen, wie er feint, Hat der Minister­­präsident endlich die Persönlichkeit gefunden, die einerseits Seiner Majestät, andererseits den verschiedenen Gruppen in der Regierungspartei als Minister am allerh. Hoflager genehm ist. &8 ist dies, wie fon telegraphisch gemeldet, der bereits im 71. Lebensjahre stehende Graf Iulius Szechen­yi, ein Oheim de von demselben Bosten eben zurückgetretenen Ministers, Grafen Emanuel Szechenyi. Es wird dem neuen Minister als Haupteigenschaft ein „unverfälsschter Liberalismus" nachgerühmt, den er Hauptsächlich durch seine BZustimmung zu den kirchenpolitischen Sefegen bewährt habe. Ueber das Leben des neuernannten Minister ist folgendes mitzuteilen: Graf Julius Széchenyi, geboren am 11. November 1829, absolvierte seine Studien in Steinamanger. Im Jahre 1848 wurde er­ Lieutenant bei den Palatinal-Hußaren. ALs Herr der Marczacler Domäne nahm er in den sechziger Jahren an dem politischen und gesellschaftlichen Komitatsleben regen Anteil. WIE Baron Bela Wendheim Innenminister war, wurde Graf Szechenyi zum Obergespan des Oedenburger Komitats ernannt und unter Beust kam er als Hofrat in das Ministerium des Menkern. Schließlich wurde er,­als Erzherzog Sofef zum Oberkomman­­danten der Honbed ernannt wurde, Bellen Obersthofmeister. Sein Marczaler Refigtum ist eine der Musterwirtschaften des Somogyer Komitats., Dem Magnatenhause gehört Graf Szechenyi als Bannerherr, aber auch auf Grund des Benfuß an. Bei der Verhandlung des Gefegentwurfes über die obligatorische Bivilehe stimmte er für die Vorlage, 1857 wurde er zum Kämmerer, 1868 zum Geheimrat ernannt. Er besigt den Eisernen ‚Kronen­­Orden 1. Klasse und mehrere ausländische Orden. Bei Hofe sol er seit­ lange­m persona grata sein. Der Posten eins Staatssekretärd im Ministerium am allerh. Hoflager wird mit Noüdsicht auf seine Weberflüssigkeit und Rostspieligkeit aufgelassen. Der in Angelegenheit­ der Nevision des Intompatibikitäkk­gefebtes eingelegte Ausschuß des Abgeordnetenhauses hat die Grundfüße bereits festgestellt, auf welchen die Nevision des Gefebes vorgenommen werden sol und hat dann zur Ausarbeitung eines Entwurfes ein Sublomitee entsendet. Die Ausarbeitung, welche die Grundlage der Verhandlungen des Subkomitees bilden wird, sol erst im Laufe der Herbstsession im Subkomitee zur Verhandlung gelangen. An einer am vorigen Freitag abgehaltenen Sagung­ des Justizau­ausschusses des Abgeordnetenhauses wurde u. a. die Unter- Bretune der Klausenburger königlichen BE­RASANENDUNAAN. verhandelt, monat) ber Mohacser Einwohner Yvon Gardas (Komitat Zorda ) Aranına leidigende Ausbrüche gegen den Reichstag gebrangut, Insofern das Abgeordnetenhaus die Ahndung bdiefer Beleidigungen » “münd­en” sollte,bittet die Oberstaatsanwaltschaft um die Ermächtigung,dag Strafvers­fahren einzusetzen Nach Verlesung der auf die Angelegenheit bezüglichenslktesr beantragt der Referent,daß der Oberstaatsanwaltschaft die verlangte Ermächtigung erteiltt werde.Polonyi meint die Wü­rde des Reichstages stehtmel höher, He Bauern (!) in beraushtem Zustende begangenen Ungehörigkeiten am Plage wäre, ein Strafverfahren einzuleiten. Der Ausschuß beschloß jedoch, dem Hauser den Antrag zu stellen, daß der Fen. Oberstaatsanwaltschaft im Sinne des Gefäßes die Ermächtigung zur strafrechtlichen Verfolgung erteilt werde." In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses beginnt die Appros­­­priationsdebatte,die dem Wesentlich die Verhandlung darüber,« ob der fertiggestellte Voranschlag der gegenwärtigen Regierung zur Durchführung anvertraut werden soll oder nicht OesterreichUeber eine dritte Reihe der Sitzungen der Ver­­ständigungskonferenz ward dem Jungtschechenblatt Narodm Listy« berichtet,. Die Regierung beabsichtige, gleich nach Schluß der Landtagssession, die ungefähr am 5. Mai beendet sein wird, die deutschtschechische Verständigungs­­konferenz in Wien ihre Beratungen fortlegen zu lassen. Diese Beratungen­ dürften bs zur Mitte des Monats Mai währen. Das Kabinet hoffe, daß es ihm gelingen werde, bei der­ Spezialberatung über den Entwurf eines Gef \ zur Regelung der Sprachenfrage bei den landesfürstlichen Behörden wenig eine Direktive für sein Verhalten in dieser Frage zu erhalten. Das i t­geciiiche Blatt fügt bei, Die Regierung sei im Irrtum, anzunehmen, dk ihr gelingen könne, die Entfeidung in der Sprachenfrage nnr auf weich, Monate zu verschleppen. E38 ist aber immerhin bemerkenswert, "dag ’die Aug­ fst auf weitere Verständigungsverhandlungen in der Wiener Konferenz an, die Verhandlungen im Landtage rüczumirken scheine, die bisher aufs". fallend ruhig verlaufen. Obgleich eine Reihe von Anträgen sowohl von deutscher als von tschechischer Seite eingebracht wurde, welche Gegenstände der Beratung der Verständigungskonferenz betreffen, so verlautet bisher noch nichts von der parlamentarischen Behandlung dieser Anträge im Landtage. Wie verlautet, steht die Auflösung des Wiener Gemeinde­­­rates bevor. Am 27. April geht die Mandatsdauer des Vizebürgermeisters Strobach zu Ende und muß die Neuwahl des Vizebürgermeisters erfolgen. Nach dem neuen Gemeindestatut sind hiezu Hundert Gemeinderäte notwendig" Da duchh den Austritt der Liberalen die Zahl der Gemeinderäte weniger Hundert beträgt, müssen Neuwahlen ausgeschrieben werden. _ D Der südafrikanische Krieg. Vorigen Donnerstag am 29. Mä bat nördlich don Blosmfontein, auf dem Wege von dort nach Kroonstad, zwischen den Orten Brandford und Karree-Siding ein größeres Gefecht hatte gefunden, Über welches folgende Berichte vorliegen: Lord Roberts telegraphierte am 30. März an den Kriegsminister, dass die Buren südlich von Brandfort am der Eisenbahnroute mehrere Kopien bes­iegten und feindselige Nöte gegen die Freistaatler ausübten, welche sich unter­­tworfen haben. Deshalb sei er gezwungen gebwesen, die Buren anzugreifen. Es gelang ihm, sie von den osfupierten Kopien gegen Brandford zurüce­­­zutreiben. Die Engländer hatten hiebei einen Verlust von zirka 100 Mann­ an Toten und Verwundeten, darunter mehrere Offiziere. Tags darauf meldete Roberts: Die Verluste beim gestrigen Gefechte, 4 sind größer als 8 zuerst gemeldet wurde, BZmei Offiziere sind tot, acht vera­n­wundet, 10 oder 19 Mann (die Zahl ist zweifelhaft) wurden getötet, 15 Mann verwundet und drei Mann werden bermißt. Die Londoner Abendblätter melden aus Bloemfontein. Das Gefecht, welches am 29. dvd. M.. bei Se stattfand, dauerte von 11 Uhr vors ald der e3 wegen derartiger, durch einen « « ». - Feuilleton. Unter der Burenflagge. # ‚ Historischer Roman aus Transvaal. Aus den Erlebnissen eines Missionars , voanlhelm de Ruyter­störvrtsetzung Hulden erkannte, daß Pit Thom ein jemneres Nervenfieber befallen, flößte ihm etwas Cognac mit Wasser vermischt ein, Hüfte ihn in nasse Ums­­chläge ein und gab ihm ein fieberstillendes Mittel. Aus den irren Worten des Branfen hörte er oft den Namen Hetty und schmeichelnde Koseworte und er fiel ihm ein,­daß die Schöne Engländerin, welche er vor einigen Tagen, als Saft beherbergt hatte, so mit ihrem Vornamen gerufen wurde, Gomeit­ed, seine ärztlic Kunst vermochte, hatte er Linderungsmittel verordnet, alles weitere mußte mit Gottes Hilfe die starke Natur mit Thoma vollenden. Sehr fah fi Halden den Körper des Löwen an und ließ sich noch einmal von den Schwarzen den Ort schildern, wie sie ihn zuerst gefunden. Halden erschauerte, wie er das mächtige Tier vor sich liegen­ sah und wie ein Wunder dürfte es ihm, daß Pit Thom den Löwen, nur mit einem einfachen Kaffernmesser bewaffnet, erlegt hatte und seine Wunde in dem Kampf erhalten. Am meisten wunderten ihn aber die Umstände, daß erstens der vorsichtige, jagderprobte, junge Bur in so einen unvorsichtigen Kampf fr einlassen mußte, dann daß er völlig ohne Waffen, ohne Pferd sich hier in der Wildnis befand und daß Nathaniel, der schwarze Diener Zalebs, sich nicht bei ihm befand. Was mochten für seltsame Sachen vor sich gegangen sein, um diese Schlimme Lage Pit Thoms zu veranlassen? — Er fehrte von neuem zu Pit Thom zurück und flößte ihm wieder etwas Walser mit Chinin vermischt ein. Hierbei sah er, daß die Handgelenke anges­chwollen und zerrissen waren und zwar sah er deutlich, daß die Schwellungen von den Fesseln herrühren mußten. Diese Entdeckung beunruhigte ihn noch mehr und veranlaßte ihn auch die Füße Pit Thoms zu untersuchen. Da er­­kannte er jegt mit voller Klarheit, wie er Striemen bei Striemen sah. Pit Thom mußte mer gefesselt gemesen sein und sich befreit haben. "Wie dieses aber möglich gemwelen, konnte er sich nicht entziffern, trat einer der Schwarzen zu ihm und ihm ein kleines gebend jagte er: zerm­ülltes Papier g 03% „Großer­ Vater ist sich sofer Kömenzauber von mir gefunden. Nimm ihn an dich," — Halden nahm das zerm­üllte Stück Papier und mollte den Schwarzen bereits ernst zurecht messen, als er auf dem Papier Geschriebener entdecke. Er glättete das kleine Blättchen und da lag er mit wachsendem Erstaunen: „So kämpfte und rädbte sich Lady Hapman.” Erregt ging Halden auf und nieder; was mochte hier vorgefallen sein, alle Zeichen deuteten ihm nur in geheimnisvoller Weise eine wahrscheinlich­­ grausame Handlung der Engländerin an. Legt waren die Leute mit der Tragbahre angekommen. Behutsam legten sie den Kranken in dieselbe und trugen dann den weißen Bruder ihres großen Raters in vorsichtigster Weise nach der Missionsstation. Halden ließ dann noch von einigen Leuten dem Löwen das Fell abziehen und nachdem dieses geschehen, gingen auch die legten mit der Trophäe des Franken Pit Thom­bon dannen und die Schlucht lag ver­­lossen und einsam. In der folgenden Not stellten sich ungemein viel Schafale und Hhänen ein, und hielten einen weichen Leichen ihm aus: den unglücklichen schwarzen Nathaniel und den toten Löwen. Bit Thom aber lag in wilden Bieberphantasien im Hause Haldens und es bedurfte der opferwilligsten Thätig­­keit, um seine Natur in dem Kampf auf Leben und Tod siegreich zu unter­­sügen, Sast vierzehn Tage hindurch schien ed,­ald wäre seine Aussicht dazu vorhanden und in der Nacht, wo sich die Krankheit brach, glaubten Halden sowohl, wie seine Frau, dab Bit Thom den Morgen nicht erleben würde. Mit dankbarem Gebet begrüßte Halden die unerwartete Wendung. Pit Thom jedoch, der starke, jugendfrü­he Pit Thom, war ein schwac­her und ge­­alterter Mensch geworden. Sein blondes Haar war schneeweiß. Wie ein irrer Mensch sah er seine Umgebung an, erst nach und nach erfannte er Halden, seine Frau und ihren Sohn, dann sah er auf seine schmalen, abgezehrten Hände, Thränen traten ihm in die Augen und mit s­chmerzlichem Lächeln streifte er den sein Lager Umstehenden die Hände entgegen und fragte mit schwacher Stimme: „Ich danke Gott und Euch. Wie sol ich es vergelten.“ XI.­ ­Un­weit des Modverflusses stand auf einer Anhöhe die Farm Ohm Satobs, nach ihm Salobsdaal genannt. Prächtige Weibetriften umzogen das Unmwesen, große Viehherden waren auf ihnen zu sehen und legten Zeugnis ab für den Reichtum des Beligerd. E83 war gegen Nacmittag, als die bei dem Vieh weilenden Söhne Jakobs einen Reitertrupp herannahen sahen, über dem «8 hier und da wie von Baften, in der Luft, aufbligte.. Noch konnten sie nicht erkennen, was es für Reiter waren. „So seh’ Waffen aufbligen, Hannje“ — sagte der jüngere, Karlsen zu seinem Bruder, — „wäre es nicht besser, wir reiten zum Hause und alar­­mieren? — Scheint ein starrer Haufe zu sein? — „Nein, wart’ Hoch einen Augenblick — jegt erkenne ich sie i­on, — Sist ein Burgher Kommando — was haben denn die vor? — bollal reit’ bin zum Hause und zieh’ die Freistaatsflagge hab — damit sie sehen, da wir sie entdeckt haben. Ich aber werde sie hier erwarten, Karlien,” — Ger­horsam sprang Karlsen auf ein Pferd und jagte dem unfernen Haufe zu, wie er der ältere Bruder befahl. Näher und näher kam der Neitertrupp und­­ wie si auf Schußweite nahe gekommen waren, flatterte am Hause ftol, die Burenflagge bo. Beim Anblick dieses Zeichens sah Hannje wie die Reiter ihre Hüte schwenkten und im ein lautes „Hoch“ ausbrachen. Ein Reiter aber­ fegte sein Pferd in schnellere Gangart, näher und näher kam “er und mit einem Säbelruf flog ihm Hannje entgegen, denn es war der längst erwartete Bater, um welchen sie si bereit, Besorgnisse machten: „Dunnerfopje, mein Jung’, wir sind ja noch nicht zur rechten Zeit LEN Slaubten dich Hier in Gesellschaft zu finden” — rief Ohm Salob3 „sa Gesellschaft, Bater? — Sie soll ich das verstehen ?? — exi­ilierte­­«« der Sohn. „Run, in Colesberg haben sich Engländer zu einer Company zusammen«“ gefunden, um, wie ich vermute, auf Landraub im Hreistaat auszugehen, wie zu einem Spaziergang.­ „Hier ist alles in Ordnung, Boter, und in der ganzen Gegend weiß sein Mensch von der Sache und ist kein Engländer zu sehen. Wie sollten sie denn auch. Wir haben doch Frieden.” — — »Frieden,mein Junge,ja,einen englischen Frieden und der ist so bei­schaffen,wie ein Spinnnetz,in welchem der Engländer,wie eine Kreuzspinne, auf Raub lauert.Wirst bald genug blau­e Bohnen gepflanzt sehen­,wills Got­t in englischem Gehirn.«Dann wandte er sich zu den ihm folgender­ Neiterns und sagte: »Nun ihr Burghers die Otation ist erreicht und der alte Ohm Jakobs wir­d es euch an nichts fehlen lassem Reiten wir und laßt euch meine Gast­freundschaft munden. Ir diesem Wagenblic °­­ F Be‘ ; J · "o, 0:3

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