Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1919. Oktober (Jahrgang 46, nr. 13969-13991)

1919-10-14 / nr. 13980

Ar. 18980 Hermannstadt, Diensta : Biebenburgisch-Deutsches Zugeblatt 14 Oktober 1919 Seite 3, vor drei Zügen aufgehört, und die Temperatur IR seither. [om bedeutendb gestiegen. ‚Madrid, 12. Oktober, In ganz Spanien find gr Ueerfäwesamungen. Die Städte Balencis­­cia und Cartagena flohen unter Waller. Der durch die Ueberschwemmungen verursachte Ghaden it ungeheuer groß. (Fortlegung auf Seite 6.) Zoges bericht, den Darbietungen vollauf zufrieden, sodaß er wahrs­­cheint i if, daß die Gesellsschaft im Gastspiel ver­­längern wird. oe (Eurtea de Arges) Die geistige Toten»­gedenkfeier in Gurten de Urges,­wo König Carol von Rumänien begraben liegt, ruft neben den Er­­innerungen an. Rumäniens ersten großen König auch das Andenken an dieses einfache Landstädtchen nach, welches das schönste Kleinod rumänischer Baus funft birgt, die Kathedrale von Curten de Arges, der dieses Kunstwerk aus eigener Anschauung rennt, (Gedachtuizfeier für weiland König dem erscheint selbst die farbenprächtige Beschreibung Karl) Um og Jahre seit dem Zode des ersten Königs von efrigen Sonntag waren eß fünf desjeihen, t wie sie uns der rumänische Schriftsteller Wlahuta Tiefert, übertroffen. Wlahutas Schilderung Rumänien Karl I. verfloffen. Aus diesem Anlah von Gurten de Arges lautet folgendermaßen in fand geflern in der­­ hören und berühmten Kater peuti t Mederreging: Wer würde meinen, drale von Euriea de Arges die Totenfeier für den Klaische ruhige Städtchen mit den am Abhange eines Hügel zerstreuten niedrigen Häuschen einstmals die Hauptstadt des Landes war! Nichts, selbst nicht einmal die­ Ruinen ihrer alten Hoheit sind übrig geblieben. Im Umfreise der alten Fürsten­­kirche, in der die Gebeine de3 ersten rumäniscen­ Woimoden Radu Negru ruhen, kann man kaum mab Spuren vom alten P­alast des bessarabischen Geschlechtes zwischen dem muchernden Unfraute ent­decken. Und doch kommen die Reisenden aus allen Zeiten der Welt sehr gerne dahin, um den Wuns­­cherbau zu sehen, der den Traum eines vor hier­ hundert Jahren lebenden Fünftsinnigen Woimoden verkörpert, etwas erhöht auf dem Finfen Ufer des Arges aus­­breitet, am Fuße der Karpathen, und wie in den denen König flat, an der König Ferdinand, die Minifer und die höchsten Militärs teilnahmen. ALs Vertreter des leitenden Regierungsrates wohnte Mihhail Bopovici der freier Bei­­e Rückgabe von Alten der Universitäts- Audenten. Das Kultusministerium des leitenden Regierungsrates teilt mit: Die Universitätsstudenten, welche ein Stipendium für das Auslandsstudium erhalten haben, können ihre bezü­glichen beim Kultur­­ministerium befindlichen Mftendafeth­ persönlich oder der Bevollmächtigte in Empfang nehmen, da die Aedientung mit der Bar zu lange dauert und au unfier ist. (Deutsches Theater in Mediafid.) Seit dem z.d. M. spielt die Theatergesellschaft der Frau in der Mitte einer Wiese, die ich vergoldeten schlanken Türmen, die mit weißen Skulpturensrängen umglirtet sind, die stolze, wie ein Insel glängende Kirche von Enrtea de Argeș. Bis Anfang des sechzehnten Jahrhunderts von dem Augen und frommen Fürsten Neanon Basarab er­­richtet, in späteren Zeiten vom Quer und dem Erdbeben beschädigt, wurde sie nach den­ alten Plänen in den Tagen des glorreichen Königs Karls I. aufs neue errichtet und verschönert. Ganz aus Stein gebaut und mit einem Ne­ueinlicht Suzietet, genau gesn­gter Skulpturen von seltener Meister­­schaft bekleidet, erscheint Der ganze Bau wie aus einem einzigen Stück gemeißelt. Von welcher Seite mmer man ihn betrachtet, fietß bietet er die voll- Kerefe Harmonie das­­ vollste Ebrnmaß bar­­ne rifilihen Dstens. Eine alte Sage erzählt, der Bauweil­er Manole lebend in die Kirche einmauern müsst, damit er Beeifel ist er eine der schönsten Skirchen des gabe seine geliebte Gattin ein Werk beenden konnte, womit die alte Volks, zu welchen Opfern und Ha Günther in Mediafh Das Gastspiel wird. Bandermärchen. erhebt sich wunderschön mit­ ihren 12 Vorstellungen umfasten. Die beiden ersten Wor­­t­en waren gut brfucht und fanden lebhaften eifal. Wo wir erfahren, wird die Gesellschaft in Mediosh auf längere Zeit nach Zemes war­ten. (Die Direktion der ungarischen Erd­­gasg­esellschaft) wird mit dem 1. November nach Mediafh übersiedeln Der Direktor der Gesells­­chaft Dr. Gustav Graf Hat für Kanzleizweig bereits die Räumlichkeiten im zweiten Stoc der Stefan-Ludwig Roth Schule vom evang. Presbyte­­rium (Minister Stefan Pop in Bittung.) An vorigen Sonnabend weilte der Minister eine Por­­­tefeuille der Bukarester Regierung Stefan Pop Eizio in Bifin­g, wo er festlich empfangen wurde. Als nach den Komitatsbehörden auch eine säditische Ab­­ordnung den Minister begrüßte, eriiiderte dieser auf die Ansprache des Bürgermeisters Sanchen in deut­­ser Sprache: „Ich danke Zynen Herzlihft für die­­ mir erwiesene Ehrung und werde es nit unter Ioffen, darüber auch an Höchster Stelle Meldung­­ zu erslatten. Wir kernen die soyare und treue Gesin­­ung der Sacsen, ihre Pünttli­­eit und Genauig­­keit. 3 sdiene mich nicht, den fachfischen Verwal­­tungsdienst als Master unfern rumänischen Bands,­leuten hinzustellen. Die fähische Eigenart, die fähfsche Kultur und Bildung ist uns bekannt, neh­­men Sie die Bereicherung hin, daß wir sie jederzeit fügen und schirmen wollen und die fu­turellen Vertretungen des fähfichen Volkes unterstoßen werden. Melden Sie Ihrem Volk­ meinen Gruß und sagen Sie ihm, ed möge stanhaft bleiben, dann wird seine Zukunft gesichert sein, Ihr Volk wird gläcklicher sein als unter der früheren Herrsshaft. (Eine Hohschülerfrage) Mt Benz auf die im unserer gestrigen Nummer veröffent­lichten Ausführungen aus Szen­en fiele. fächslicher Hochschüler wird und von der Hiesigen Spaulafja mitgeteilt, daß sie auch bieher Mederweisungen nach Deutschland besorgt hat, da aber gegenwärtig der BVofiverfehr mit Deutschland und Oesterreich unter­­brochen ist, können regelmäßige, allmonatliche Ueber­weisungen von hier aus, in der von ©. gedachten Art, nicht durchgeführt werden. Dagegen wird es möglich sein, Anweisungen für einen längeren Beit­raum auszustellen. Nähere Auskunft kann in der MWBechselfiäche der Sparkasse eingeholt werden. Um umnseren Hochinlern den Besuch auslän­­discher Universitäten zu erwirklichen, ist die Bo­­denkreditanstalt bereit, Studierenden Geld­­enweisungen af österreichite vonder reichsdeutsche Bankinstitute, in dem durch die Verhältnisse gebo­­tenen, beschränkten Umfange zur Verfügung zu fielen. Austüitte werden während der Geschäfts­­stunden in der Wechselstube der Anfalt erteilt. — (Eine deutsche Theatergesellchaft in Reihiga) Wir entnehmen der „Lugoscher Bettung”, daß in Reih­igen eine bemtsche Theater­­gesellschaft mit großem Erfolg spielt. Fat täglich in das Haus ausverkauft. Das Bublitum IR mit t ftolse8 und wmunder­ Ende zu führen. Vor der Etwas höher Hinauf, am Rande vor der Kirche erneuert wurde. Von einem weichen­ jagen wollte, zu welcher Seelenstärke ein Mann fähig sein muß, um ein so schwieriges, bares Werk zu Kirche befindet sich der berühmte „Manole - Brun­­nen“. Viele fbel der Bischofspalast von Arges, der gleich­­stig mit­­ Fee­nster des Bischofspalastes schweiftm ein Blick auf das im Mondeszauber schlafende Tal Nacht istllar und kühl Schweigen,das Dich zum Träumen verführt Nur bei Arges,der ruhelose Reisende,zieht brausend­­seinen Weg in der Talschlucht und seine Wellen tannen und flüstern manchmal lautek,manchmal leiser­­und Br quollen ist, von den dichten, unbetretenen Wäldern, wo die wilden Tiere — furchtlos ausgestrebt auf den Gebirgswiesen — wie der Mensch auf den Ge­­sang der Nachtigall Taufchen, wo das Moos so weich wie flaumfedern ist, wo die Quellen weiß wie der Schaum der Milch sind und die Tannen so Hoch, daß Dir die Pelzmüge vom Kopfe fällt, wenn Du in ihren Wipfel schaust. Seine Wellen erzählen von der Schönheit­­ des Negos, aus dessen Hüfte er ent­­—d. (Französische Pressetimmen über das Wiener Rotbuch.) Das „Journal des Debats“ schreibt über die von dem Archiv des Auswärtigen Amtes in Wien veröffentlichten Arten über den Ausbruch des Krieges. Es geht nicht an, auf eine derartige Veröffentlichung Hin alles umzustürzen, was bisher über die Ursprünge des Krieges als feststehend galt. Die­­ Verantwortlichkeit Oesterreich- Ungarns trafft die Verantwortligkeit Deutschlands nur aus der Welt, im Gegenteil, das von der „Arbeiterzeitung“ veröffentlichte Protok­il beweist noch einmal die direkte Mitschuld Berlins. Während der kurzen diplomatischen Krise, die der Katastrophe voranging, betrieb Deutschland keine andere Politik, daß Die Ueberall herrscht ein der Wiener Sozialdemokraten und findet, daß Lanz als daß er jeden Dritten davon abhielt, in dem­ Streit zwischen der Monarchie und Serbien einzu­­greifen. Wenn Deutschland am unmittelbaren Kriegs­­enlaß schuldig is, so ist es nicht minder für die Keime des Konflikts zwischen Desterreich Ungarn mit Serbien verantwortlich. Berlin erblidte in Desterreich- Ungarn das Werkjeng bes Deutschtums auf dem ‚Wege nach Osten. “ Der „Eclair” nennt die Veröffentlichung des Reibuchs ein neu: Manch wei­l er Renner vorfigtigerweise erst die Unterzeichnung des Friedens abwartete, bevor er diese Publikation zuließ, bie Dito Bauer, der unversöhnliche Feind der Entente und Anhänger des Anschlusses vorbe­­reitete. Der „Eclair verzeichnet den Jubel der alle deutschen und sozialist­igen Presse sowie die Pro­­testkundgebungen der Wiener bürgerlichen Zeitungen und meint schlielich, daß diese ungeschichte Taktik die Situation der sozialdemokratis r­et im Oesterreich schwerlich stärken dürfte. (Die französische Kammer gegen Deutschland) Der bandigen Bonsite ist der Friedensvertrag Deutschland gegenüber nicht scharf genug, und die Regierung ist deshalb wiederholten Angriffen nationalistischer Abgeordneter an­gejeßt. So warf in der Sigung znm­ 24. September des Abgeordnete Marin den Bevollmächtigten vor, daß sie die Einheit des Deutschen Reiches urangetatet ließen, und führte aus, daß die Demokratisierung dieses Staates dessen Mal stärken werde. Die Öffentliche Meinung zeigte sich darüber beunrubigt, Franklin Bond­lon unterbricht und­ ruft: „Und über en von Rußland, das eine deutsche Kolonie w­o “. (Die Arbeiterbewegung in England) Die Führer der Arbeiterpartei entfalten eine rege Tätigkeit, die sich im zahlreichen Reden­bund gibt, welche biß fett gehalten wurden. Smilie erklärte vor einer Versammlung der Bergleute in Hanley, daß er überzeugt sei, daß die Nationalisierung der Bergwerke binnen Furzem eine vollendete Tatsache sein werde. Eignes sprach er in Holyead zugunsten der Kapitalsteuer aus, während Ramsay M­acdonald in Edinburg erklärte, daß er bald eine Arbeiter­­regieru­ng zu zu sehen Hoffe und bedaure, daß das Land noch nicht abgehärtet sei gegen die Be­­geisterung patristischer Widrufe, wie sie durch die Zeichenschaften der Belfer Heror gerufen werden. Artgar Henderson, der nunmehr Mitglied bed Bars famentes ist, erklärte in­ einer in Birmingham ge­haltenen Rede u. a., daß es unmöglich et, Die ge­legmäßigen Orderungen der großen Masse der produzierenden Wrbester, die Die Industrien auf der Grundlage demokratischer Prinzipien zu reor­­ganisieren suchen zu erfüllen, unter bloßer Gemäß­­ung höherer Löhne, verminderter Arbeitszeit u­m. Man müsse innen auch einen Steressenanteil an den Industrien schiffen, zu deren Erfolg sie Bei­­tragen. 50.000 Eisengießer sind in den Ausstand getreten, und die Lage gilt als ernst. Wenn der Streit zwei 618 drei Moden dauern sollte, würden Zausende von Arbeitern, die in andern Branchen der Metallindustrie beschäftigt sind, ohne Arbeit sein. B­ilton war unter allen Umständen für den Krieg.) Wir entnehmen der Vareler „National-Zeitung“ : Die Newyorker Zeitung „Sun“ bespritt in einem Leitartikel die Weußerung des Präsidenten Wilson während der K­onferenz im Wehen Hause, die er zu Senator Mac Cumber machte, daß er — Präfiden: Wilson — immer der Meinung war, daß die Vereinigten Staaten mit Deutschland dennoch Krieg begonnen hätten, auch wenn Deutschland keinerlei kliegerischen Akt oder irgendwelche unfreundliche Handlung gegen die Ver­­einigten Staaten begangen hätte. Das Blatt führt alle jene Neben an, die Präsident Wilson vor dem Eintritte Amerikas in den Krieg gehalten hat, und sagt schließlich, man müsse nun genau erfahren, was Präsident Wilson mit seiner jüngsten V­euße­­rung in Washington gemeint habe. (Große Uebersgwemmung in Terap.) Die „Temedvarer Zeitung” meldet: Aus Newport treffen beunruhigende Nachrichten über eine verhee­­rende Kocwasserkatastrophe ein, die si in der Hafenstadt Houston (Staat Tegas in Nordamerika) ereignete. Infolge eines Wirbelsturmmundes und der Hicbur­ entstandenen Wasserhofen wurden die Küsten der Merikanischen Golfs überflutet. Die Bahl der man anfangs vermutete, Zu der Bad „Corpus Ch­risto“ und längs den Hütten wurden bisher über 1000 Leichen ans Ufer geschwenmt. Der materielle­ Schaden wird auf mehrere Millionen Dollar ge­­wägt. Opfer des Hochwassers sind bedeutend größer, als. ü

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