Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1921. Dezember (Jahrgang 48, nr. 14550-14575)

1921-12-08 / nr. 14556

" . . SOLO dersmstedt.Donnerstag BiedenBürgifä-Densläpen Magedien 8 Dezember IL richtet und zu unterhakten Demgegenüber müssen wir W-und die griech.-orient.Kirche steht auf denk gen Standpunkt-daß unsere Schulen schon seit Jahren bestehen und daß bisher kein Staat,dem­­ wirzugehörtm(Oesterreich und seit 1867 ungarn)die­­ses Recht angetas­tet hat.Die Karlsburger Beschlüsse sagen ausdrückliche jedes Voll kann sich selbst richten, unterrichten und verwalten, und im Friedensvertrag sind diese Rechte verbirgt worden.­­ ist aber auch ein wohl berstandenes Interesse nicht nur des Staates, sondern der romänischen Bürger der angeschlossenen Gebiete, daß­­ die konfessionellen Schulen erhalten bleiben. Das Be­­eken der Regierung, das Land Fulturell­a lu­ch nicht­ verfemnen. Aber es muß in Einfich reifen, daß dieses Ziel am leichtesten zu erreichen­­, wenn der Staat die schon ausgebauten Schulen er­­hält und unterfrügt. Hat doch der Kultusminister gs, sie Hätten A000 Lehrer, die nicht mehr­ als vier entarifasten absolviert hätten. Auch eine andere Erwägung muß den deutenden Staatsmann zu der Einsicht führen, daß die Konfessionelle Schule erhalten werden muß. Bon Rusland droht die Gefahr, wo der Kommu­­nismus auch auf unser Land herübergreife. Wohin das ren kann, beweisen die Zustände im heutigen Nußland. der wirksamste Schub gegen dieses Volksgift ist ger­ade die Konfessionelle Schule, in der der alte, gesunde bürgerliche Geist, die Ehrfurcht vor dem Besig und vor der Welterzeugung des anderen gepflegt wird. Aus ihr wachen die Staatsbürger hervor, die die künftigen Stügen der Zukunft sind. Darum wollen wir sein Mittel dire, unsere Schulen al vom­ Staate aner­­annte Konfessionelle Schulen zu erhalten. (Lebhafte Zu­­­­stimmung.) « » Noch ein festes Wort unserer Kirche Die Autonom­e erer sinhetann nicht angetastet werden er brauchen ,unrestzuhalten,was wir bisher besessen.Die »evang.Kkr aus dem Banat,aus der Bukowina und seisarabien haben sich mit unserer Landeskirche ver­­einigt Und als gel­entlich der letzten Landeskirchenverz­­ammlung,wo dieertreter der genannten Kirchen auch dugegen waren,ein Huldigungstelegramm an Se Majestät im König geschickt wurde,daater uns versicherh daß er unserer Kirche nie seinenchutz entziehen werde (Beifall.)Gewisse Schwierigkeiten hat die evang..Kirche noch zu überwinden Bisher war in Rumänien die gr.­­’orient.Kirche die dominierende,welch eine andere da­s war.Run aber müssen wir darauf besiegen daß seine Kirche vor der anderen Vorrechte habe. Gewisse Ehren­­vorrechte kann sie wohl haben, sonst aber gleiches Recht für alle. (Beifall) Ich will meinen Bericht schliegen mit dem Ber­­g sprechen, für die Ideen, die ich Hier entwickelt habe, einzutreten mit allen­ Kräften, einzutreten dafür, daß in der äußeren Politik das Wohl des Vaterlandes höher­es eingeschäßt werde als das Interesse einzelner Männer und Mächtegruppen, daß unser Land nicht als erobertes sehen werde, sondern ‚als ein freiwillig ange­­­­ angefel 5 daret­enes und daß es dahin komme, daß in Diesem ‘ Rande wieder fröhliche Menschen wohnen und unsere konfessionelle Kirche und Schule sich des Rechtes und Schußes des Staates wie bisher erfreue und uns er­ Halten bleibe! (Langanhaltender, leshafter Beifall.) Da Über Befragen der Vorfigenden niemand das Wort zum Bericht ergreift, dankt er dem Herrn Senator für seinen interessanten und gedankenreichen Bericht, der uns auf eine Höhe geführ­t habe, von der aus wir in die Tiefen unseres politischen Lebens geblickt hätten. Wir haben aus dem Berichte die Mederzeugung gewonnen, daß unsere Führer mit großer Sachkenntnis­mannshaft ür unsere Rechte eintreten und nicht verzagen. Dafür uns wir ihnen zu großem Dante verpflichtet. ‚ Auch sie wollen nicht verzagen und verzweifeln, sondern ge­­gen hinter unseren Führern stehen und unver­­drosfen kämpfen und arbeiten für eine bessere Zukunft unseres Bosses und V­aterlandes. Der Nachmittag versammelte die jähriichen Wähler abermals in der Z Turnschule, um einen interessanten Bericht­ des Herrn Senators über seine Reijeeindrück von der Fahrt zum 2. Kirchentag in Stuttgart entgegen­­zunehmen. Der Abend vereinigte die Mitglieder des Kreisaus­­laufses und eine jengetreue Zahl von Wählern in den­äumlichkeiten des Ge­werbevereins, mo noch manche ernsten Gedanken, die­ heute unter Wolf bewegen, aus­­etauscht wurden und das deutsche Lied die Herzen über Be Sorgen des Alltags erhob, bis die Miternachts- BP ‚zum Aufbruch mahnte. Mit einem Dankeswort e. M. Blattners an den bewährten Führer un­seres Volkes fand der ehebende Tag seinen Abschluß. .. —nt SZ Vertreter unserer Landeskirche beim König. "Butareh, 6. Dezember. Heute, Dienstag, wurden Bischof D. Teutsch­mund G Stadtpfarrer D. Schullerns von Weiner, Majestät in halbstündiger Audienz Huldvoll empfangen. Im Namen der ev. 2­nder­­‘Siehe wurde dem König der Unschluß des größten Zeiles aller ev. Gemeinden Großromäniens im die ev. Landes. Kirche Siebenbürgen? gemeldet, nachdem d r Zusammenschluß doch die legte 29 Landeskirchenversammlung tatsächlich und rechtlich vollzogen worden is. Der König drüdte seine volle Befriedigung aud und erfundigte sich vor­ inniger Keilnahme nach den ev, Kirchen und Schulen. TE “ 2 mn­ge nn d in England und das Moratorium. Fortgelegte Beratungen in London ‚Ministerrate unterbreitet werden sollen. Aus London, 4. Dezember. Gestern beschäftigte sich zwar nicht der englische Ministerrat, aber sein Finanzkomitee mit der Reparationsfrage. An der Situng­­ nahmen Lloyd George, Chamberlain, Churchill, Robert Horne und Worthington Evans teil. Der Minister­­präsident und seine Mitarbeiter prüften auf Grund der Berichte der Sachverständigen die Lage, die durch die Repa­­rationen geschaffen wurde. Eine Reihe von Empfehlungen wurde vorgeschlagen, die dem heute zusammentretenden offizieller Duelle verlautet, daß die englisge Regierung in seiner Weise die Ausgabe einer direkten Anleihe für Deutsch­­land in Auge fasse, sondern nur die Gewährung eines Moratoriums. Wenn aber die City Deutsch­­land langfristige Kredite gewähren wolle, würde die eng­­lische Regierung weder einen Anteil daran, noch eine Ver­­antwortung dafür haben. Es sjei möglich, daß ein solcher Kredit von den Industriellen und Finanzleuten gewährt würde, und zwar ent­­weder in Form eines festen Kredites oder in der Form von Warenlieferungen, deren Bezahlung unter besonderen Bedingungen efsomptiert würde. Deutschland wü­rden hier­­auf besondere Zahlungserleichterungen gewährt werden. " Rathenau hatte gestern eine Besprechung mit Robert Horıe, später soll er auch von dem oben erwähnten Finanzkomitee empfangen worden sein. Er sprachh au­ßer­­dem mit verschiedenen Bankiers, um die Gewährung einer Anleihe zu erreichen. In den Freisen der Commning Street wird erklärt, das Lloyd George hoffe, dem Präsidenten Harding nach seiner Ankunft in Washington einen Plan zu einem­ Moratorium vorlegen zu können. Grundjägliche Zustimmung zum Moratorium, London, 5. Dezember. Die Repartationsfrage steht nach wie vor im Vordergrunde der Presseerö­te­ungen. Gestern­nachmittag fand unter dem PVorsig­non Lloyd George eine neue Konferenz des Finanzausschusses des Kabinetts statt, der sich mit dem augenbliclichen Stande der­­ Reparationsfrage befaßte. Antwesend waren u. a. Cheerhill, Evans, Chamberlain und Horne Den Ausschuß lag der Bericht des Schagamtes über die Reparationsfrage vor. Laut „Daily-Telegraph“ ist die Arbeit des Ausschusses der Minister und Schaamtssachverständigen fest genügend weit vorgeschritten, um die Regierung in den Stand zu geben, ihre Vorschläge im­ Laufe des heutigen Tages zu­ erlassen. Rathenau hatte gestern Vorm­ittag eine neue Un­­terredung mit dem Schaßkanzler, bei der laut „Morning Post“ beide ihre Ansichten eingehend und offen darlegten. „Daily Mail” zufolge verlautet, daß die Minister im Finanzausschuß des Kabinetts einem Moratorium für die deutschen Schulden grundfäglich zustimmten und zu der Ansicht gelangten, daß bei dem augenblicklichen Stande des deutschen Kredites und der deutschen Finanzen sein anderer Weg möglich sei. Man glaube, daß die französische Regierung dem britischen Plane zustimmen werde, vorausgesegt, daß die französischen Interessen gewährleistet werden . .. " Laut „Zimes” ist man in einflußreichen Kreisen immer noch der Ansicht, dab die Bezahlung der Januarrate weit weniger wichtig ist, als die Erzielung einer festen Grund­­lage für die heutigen Finanzen. Lond­on, 5. Dezember. Reuter meldet: Gestern nach­­mittags trat in Dotwningstreet eine Ministerkonferenz zusam­­men, auf der, wie verlautet, Reparationen besprochen wurde, die Frage der deutschen Stimmen zur N­eparationsfrage. London, 5. Dezember. Die Abendpresse beschäf­­tigt sich eingehend mit den Aussichten einer Neuregelung der Neparationsfrage. Das plöbliche Steigen der Mark erregt großes Aufsehen. „Evening Standard“ erblicht darin ein Zeichen für das Vertrauen in eine günstige Entwicklung der zwischen der britischen Regierung und Nathenau geführten Be­­sprechungen. Noch keine endgülti­ge Klärung. Die J­anuar-NRate wird Deutschland nt­len schon mehrfach betont wurde, wohl voll zah­nüssen. Ueberhaupt wäre es verkehrt, die ersten Anzeichen seiner in England sich zeigenden Vernunfts­­politik als vollendete Tatsache eines neuen Vernunfs­­turfes der englischen Finanz- und Wirtschaftspolitik zu betrachten. Der Londoner Vertreter der Deutschen Te­graphenunion glaubt auf Grund eingehender Besprech­­ungen mit führenden englischen Persönlichkeiten, die sich Objektivität bewahrt haben, alle Veranlassung zu haben, vor allzu seeben Hoffnungen warnen zu sollen. Bis jegt ist lediglich mit der Tatsache zu rechnen, daß fs ein großer Umschwung vorzubereiten scheint. Von der Vorbereitung aber bis zur Auswirkung ist noch ein wei­­ter Weg, der weder in den nächsten Wochen, noch bis zum Januar-Termin durchlaufen sein wird.­­ Romäniiche rufstiche Spannung. Eine Protestante der Sowjet, Bulareft, 6 Gezmber. Tichiticheren und Rakovsti sandten der romäntigen Regierung eine Note, in der sie ihr Vorwürfe machen, daß sie die Banden, die im der Ukraine Einfälle machen, unterfrügen. BVerfläckung des Grenzschußes, Ezernomwiß, 6. Dezember. Eingegangene Nachrich­­ten behaupten, daß die romänische Neuierung die Grenzen gegen Rusland verstärkt habe zahlreiche dort ausammen: gezogene Truppen unterbinden jeden Ber­ehl. Tropkis K­riegsvorbereitungen, Neval, 6. Dezember Aus Moskau wird gemeldet, das Trogli angeordnet habe, daß ale Muniti­onstabrifen des Landes intensiver arbeiten müßten. Infolgedesen ist nun die Produktion um 60 dw H gefliegen. Großfl­iegt besonderes Gewicht auf die schwere Artillerie Die innerpolisische Lage. Die „Epoca“ für Take Tonesen. Bukarest, 6. Dezember. Die Tate. Ioncscu nahe» stehende „Epoca“ schreibt über die innerpoli­tische Lage: In politiscen Kreisen spricht man von einer Negierung Tale Jonesca. das Gerücht sol aber nach Erklärung dies:8 Blattes weniger der Birkischteit entspreigen, ala man si erzählt Wichtig sei, Das im Laufe dieses Jahres General Horrescn den Außenminister gefragt habe, ob er zu einer Nachfolgerschaft bereit sei Zuafe Ionrscn erklärte darauf, er sehe nicht ein, warum ein Wichtel eintreten müsse, da dieses die politische Lage nicht ändern würde. Demgegenüber meint die „Epoca“, daß die siebenbür­­giische Nationalpartei sowie die Partei Jorgas bedhfi wahr­­sheilich ein Kabinett­­ Zale Jonesens anerkennend bis­ grüßen wü­den. 5 Butareft, 6 Dezember. Der Kultusminister Goga hatte gestern eine Besprechung mit . Jonesen. Torga ständiger Mitarbeiter des Universul. Butareft, 6 Dezember. Der „Universul“ meldet, daß Universitäsp­ ofesor Jorga von nun an jeden Sonntag einen Aufiag in dieses Blatt schreiben werde, Parlamentsbericht Kammerfigung vom 6 Dezember. Borfigender Bamfliesen. Es werden Mitteilungen und Anfragen lokalen Charakters gemacht. Das Mandat des Abgeordneten I Lapadatx, gewählt in Salaj, wird als richtig erklärt. Bukarest. 6. Dezember. Zronrede sind 13 Redner angemeldet. Von den Baronisten Stere und Marcigeanu, von der Regierungspartei Gılefanx, und Bladescu, von den Sozialdemokraten Battiner, Dunareaux und Cherman. · Zur Debatte über die­ Ruhe in Wien. Verstärkung der Tr die Spenulafl «­ppen — Vorgehen geg­en N Zu den Blättermeldlingen iderleHMiTaJO hat sich nunmehr auchs"die amtlich ein,dem Sinne es stellt,daß in Wien sch­on seit"dem 2.Dezember wie­­der Ruhe herrscht und allenthalbens Verkehr Arbeit­end »Wiederaufbau«erst­ z­ögernd,dann im Laufe des Tages aber wieder im vollen Umfan­ge aufgenommen worden sind.Die Behörden haben Massnahmen ge­troffen,um nochmaligen Unruhen vorzubeugen.Aus dem besetzten Burgenland sind Volkaehrtruppen und Gendarmerieabteilungen nach­ Wie«geführt worden. Von Seiten der Regierung wird gleich­falls das möglichstegc­am um die Teuerung herabzudrücken und gegen die Spekulation auf das energischeste vorzu­gehen.In diesem Sinne haben sich­ Kanzler Schober und Finanzminister Gürtler geäussere und zwar im Finanzausschüsse des Parlamentes als auch in einer öffentlichen Versammlung von organisierten Arbeitern und Bauern.Im Parlamente selbst ist auf Beschluß des Ministerrates im Einvernehmen mit den Parteien von einer­ Debatte abgesehen worden,um dadurch nicht vielleicht die Möglichkeitszu bieten­ die allgemeine Stimmung noch­ mehr zu erregen.Es isttz seianischen der Zeit,daß«v­or allem die Sozialdemokraten den Wunsch aussprachen,von Debatte abzusehen. In der Sagung des Finanzausschusses hat Finanzminister Sürtler heftige Angriffe gegen­ die Spekulation, mit fremder Baluta ‚gerichtet. „Die Ereignisse de 1. De­zember sind seiner Meinung nach baup­sächlich darin zu suchen, daßs die Masse der unbemittelten Benöffe­­rung f­ast untätig zusehen muchte, dass eine gewisse Schräfe auf ihre Kosten die Krone auf künftliche Warte entwerten.­­ Zu Pessimismus sei seine Ursache vorhan­­den, da infolge der neuen Steuern das Defizit von 165 Milliarden. auf 38 Milliarden Gerabgedrieh­tor­­den sei. Der Kursverlust betrage zwar 100 Milliar­­den, aber, er hoffe diesen mit weitern Steuern aus­ BR u .­­"sis t;nunmeh­ sin dass die Plünderungen fast ausschiehlich von dem WBöbel, dem Strafenmob, begangen worden sind, dessen Stärke im Verlaufe des Tages auf fast 200.000 angewachsen war. In Hin­­­tergrunde der Bewegung sind authentisch deutsche und magyarische Kommunisten festgestellt worden, selbstver­­ständlich mit ruffischem Geld.­­ Den fremden er­b­angehörigen wird die österreichische Regierung Sche­­denerfaß leisten und hat dies­e den diessegzüglichen Ge­­heimbe­sbatten mit dem Ausdruce tiefsten Bedauerns über­­mittelt. Die Gesamtbilanz des angerichteten Schadens beträgt etwa 1250 Millionen Kronen.­­ wurden allein an Fensterscheiben Werte von 450 Millionen zerstört. Die Anzahl der zerstärten Käuser und Geschäfte beträgt 174. et: - u - -­ ­ E­t ' a br FR ge TER 2;

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