Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1922. Mai (Jahrgang 49, nr. 14675-14697)

1922-05-14 / nr. 14685

Q( »Es-M Veguasdestellungen und Anzeigen ® FT ® x al­ Siebenbürgisch-Deutsches an Bernsprecher: £ ‘ Kbe Dun uns leitung Me. 15 ngeigenverimittlungsstellen an der An und Nuslander Hefllirumänien,Beflerabi . DERSIHEN Sormublheu Yutopime be erman : ehne ung ins Haus Bukke­­n fi, Bepkbeich Eh. - an Ä Angeigenpreis: ven tiger Beikaele tofet bein jeder Maligen Eintüden Lei 2- Dei größeren Aufträger -« MADE a­n. Lei 210 ET Na Lei 2 4 m 2 Le 28:50 aierteijährlich­­ e I— 4 versendung a­­ ährii .. _ aeinheite) X '( 55 Sinzelne Aummer: Ian v— Sonntag 14. Mai et og ERNST-W Casal­many Kreisaus 9. Pf.) In Verbindung mit den Tekten LYardes­­wahlen sind in mehreren Wahlkreisen, in denen volt ein Anrecht auf die Fr­eines peuthées Abgeordneten haben, m­aße über die zu mählende P­erson hervor­­getreten. Diese­ns haben durch die Aufstellung von Gegenkandidaten auch vor der Ben aufkr- Halb unseres Wolfes Anspruc "gefunden. Sie haben aber durch den­ Vorgang, der dabei eingeschlagen wurde, ber­iesen, daß in vielen unserer Kreise Unklarheit dar­­über besteht, wie solche Meinungsverfriedenheiten i­­nerhalb unseres Volkes frei ausgetragen werden künnen, ohne das sie der Deffen­tlichkeit gegenüber als ein Bruch unserer­ deutschen Rolleorganisation in die Erscheinung treten müssen. Diese Tatsachen und ihre Folgen geben ung V­eranlassung dazu, mit ganzem Freimut die Frage zu behandeln,­ wie derartige Personenfragen unter Bahrung „der, Volkseinheit­­ ausgetragen. werden können. Nach der­­ alten Volksorganisation steht Das Recht der Kandidierung der Bewerber um die Mandate unseres Volkes den Kreisausschüssen zu. Ihnen reichen diejenigen ihre Gesuche ein, die sich in das Mandat des betreffenden Kreises betrerben wollen. ‚st ein ein­­­ziger Kandidat vorhanden, der an die Rolfe Zustim­­­mung des Kreisausschusses findet, dann fann € 5 nur aß selbsnverständlich gel­ät, daß feine Wahl vom Kreisausschuß empfohlen wird und daß Feine fächslsche Stimme auf einen andern ‚al den, empfohlenen Kan­didaten zur Abgabe gelangt. Schwieriger wird der Fall, wenn mehrere Bolfsgenossen die­ Absicht haben, sich um das Mandat­ eines Wahlkreises zu bewerben. In­­dem sie wird im den­en ur des Bewerber näher. steht als Dem­en Tu liegt die Möglichkeit nahe, dake der­ Kreisausschuß „auf­ Grund eines Mehrheitsbeschlusses sich einfach für den einen Kandidaten ‚entscheide und ausschließlich dessen Wahl­­en Die Folge einer solchen Stellungnahme würde dann sein, daß der andere Bewerber sich von der Möglichkeit einer Kandidation im Rahmen der Volks­­organisation ausgeschlossen sieht und dann vor Der­or steht, ob er sich durc den gefakten Mehrheits­­beschluß von der Kandidation einfach ausschliegen hassen soll oder ob er seine Kandidation auch entgegen dem Beschluss des Kreisausschusses aufrecht­erhält und dann 88. Bruches­ der Bolfsorganisation geziehen werden kann. Es geht aus­­ dieser­ gezeichneten Sachlage mit­ aller Teutlichkeit hervor, da eine Ueberspannung des Or­­ganisationsgedankens zur Folge haben kann, daß sie in km einen Falle eine ungerechte Beschränkung der per­­sönlichen Freiheit­­ bedeutet, im Leben unseres Bolf­s sich nach eigenem Streben und nach Maßgabe der per­­sönlichen Fähigkeit zur Geltung zu bringen, in dem anderen Falle, aber der Sache unseres Volkes empfind­­lichen Schaden zufügen. Faun. Denn mohl. ist, unsere Bolfsorganisation, sehr geschlossen, und sie hat bisher iedem Berfuc, der­ ‚ihren­ offenen Bruch bedeutet hätte, erfolgreich Widerstand gefeistet. Sie mah­ung aber doch zu wertvoll sein, um­ s­ie allzu häufig derartigen Bele­­ibungsproben auszujegen. Denn eine gewisse Nachm­­r­­fung « bleibt bei allen jochen Kraftproben doc immer zurück, und doch allzu häufiges N­ütten an ihren An- En kann an die ‚festeste Pforte gelodert werden. i­­n unserer Bollsorganisation aber muß für Die enwart und für die Zukunft unbedingt ver- GB 1 Daher mini fein Mg se­lb­st wünschenswert, dass ein­treten werde, der­ einerseits der Bollsorganisation den Einfluß auf die Mandatsbewerbung­ sichert, und der Doc Dies­jenigen Bollsgenossen,­­die auf eine Mehrheit im­ jewei­­ligen Kreis aus ihm­ nicht rechnen können. Davon abhält, ihre Mandatsbewerbung außerhalb der Bollsorganisation durchzuführen. AS der einfacste Weg könnte, der, bes trachtet "werden, daß vor jeder allgemeinen Wahl eine Neuwahl des Kreisausschusses sattfinde, so­­dah schon in der­ Zusammensekung des neuen­ Streig­­ausschusses der Wille, der Wählerschaft, zum Ausdruch komme, ‚wer: fieing: Parlament zu entsenden wünscht. Dieser ange aber ist aus­­ verschiedenen Gründen zu widerraten. &$ könnte doch an in­­ diesem Zelle auf Mehrheitsbeschlüsse herauskommen, die­ durch eine Man­­datsbewerbung außerhalb des Kreißausschusses umgangen werden künnem vor allem aber ist­­ nicht wünschens­­wert, dass unsere Kreisausschüsse aß Exponenten einer Personenpolitik in die Erscheinung treten. Sie sollen doch die über Parteien und Personen stehende Vertretung der­ gesanıten deutichrfährlichen Bevölkerung eines Kreises darstellen. Diese politische Fichrerstellung wird beeinträchtigt, wenn die Erwählung ausgesprocen aus dem Gefühlspunkte einer­ Personenfrage erfolgt. Das Wünschenswerte ist Daher, wenn"die Kreisaus­ Schüsse auch bei den Wahlen nicht als Exponenten einer Parteirichtung, sondern an Vertretung der wölflichen­ Gesamtheit des betreffenden Kreises in die Erscheinung treten. Ihre Einflusnnahme auf die Wahl wird ver­schieden sein, je nachdem, ob eine Zersplitterung der deu­lfchen "Stimmen die­ Gefahr" nahebringt, dass­ einem fremdvölfischen Bewerber dadurch zum­ Siege­­n werde, oder ob die Sicherheit besteht, da selbst bei­der Stimmen das Mandat in unserem Belege bleibt: n Ieiterem Falle steht nachte­im , Dass unter der Leitung des Kreisausschusses der Wettbewerb der Kan­­­didaten bis zur Wahlurne geführt werde und erst Dort unter freier Einlage die Entscheidung der M­ähferschaft fällt. Im eriteren Falle, wenn aus der Teilung der . Stimmen ..der. Sieg. des Kandidaten einer andern Partei zu befü­rchten ist, wird es sich em­­pfehlen, die einheitliche Kandidation dur eine Vor­wahl der deutschen DE: entscheiden zu Lassen. Der Vorgang Fan etwa­ folg fein: Der Kreisaus­­schuß nimmt die Anmeldungen der Wahlbewerber ent­­gegen. Ohne seinerseits eine Kandidation auszusprechen, gibt er den Bewerbern­­ in den Wählerver­­sammlungen Der­­­bierte ihre Programm­­reden zu Halten.­­ Auf Grund­­ dieser Programmtreden fessen dann die einzelnen Ortgemeinschaften ihren Kap­­ationsbeschlaf. Hierauf treten sie zu einer gemein­­samen Kreisausschulfigung zu men, in der jeder Ort Stopfzahl feiner jen Bevölkerung oder hit. Die Fheistliche Stimmabgabe dieses­ Ausf­lusschusses ent­­scheidet dann darüber, welcher Kandidat die­se "nach der " feiner ‚der­ deutschen Stimmen auf sich vereinigt. %­as­­­gebnis dieser Vorwahl würde jeder Wahlbewerber als bindend im Vorhinein anerkennen und es ihm­ unter­­werfen, sodach am Wahltage selbst eine Zersplitterung der deutschen Stimmen vermieden wurde. Der vorstehend- gezeichnete Vorgang kan in den Einzelheiten natürlich auch abgeändert werden, doch wird er in den Grumdzügen am ehesten dazu geeignet sein, die freie Wahlentscheidung zu ermöglichen, ohne die Einheitlichkeit der Vo­tiation zu gefährden. Noch­­maß aber sei, betont, daß ohne eine Schwächung dieser Organisation die Entscheidung auch erst bei der Wahl­­urne selbst fallen kann, wenn “. zu befürchten ist, dass dadurch der Wahlsieg eines andern Kandidaten en­­zen wird. Der außerhalb unserer Volksgemeinschaft tebt. Wir mollen die vorangegangenen grundsächlichen Ausführungen in, praktische. Amtwendung: bringen auf. zwei Fälle, Die alllählich der leiten. Wahlen sich:­­ ereignet haben. &8. sind dies. die Wahl­­ in Hermannstadt und die jet. im Zuge befindliche Entscheidung über das Modosher Mandat. In Hermannstadt war der Ver­stoßi ‚gegen die Voll­organisation gr­ar era mor­­den, dass die Bewerbung, des einen Kandidaten nicht beim Kreisausschuß angemeldet wurde. Wäre dies ges­­chehen, dann­ wäre 3 Sache. des‘ Kreisausschusses ge­­wesen, die Formel zu finden, der Berwerbung beider Kan­­didaten in möglich objektiver Weise gerecht‘ zu werden. Eine Gegenkandidation ist an sich sein rd : i . => es erst dann, wenn­ die zuständigen Körperschaften bei­ der Kandidation und im ganzen Kern der Wahlbewegung außer acht gelassen werden. — In der Frage des Modo­­­ her Mandates stellt nach den gegenwärtigen Verhäl­t­­nissen im Banat der schwäbische Volfsrat,die zur Wahlleitung berufene völkische Körperschaft dar. Der Be­­schluß der deutsch-schwäbischen Volkspartei war durch­aus­ zulässig, wenn er an den Volksrat gerichtet und dort allein verhandelt wurde. Durch die Verlautbarung in der BVrefse ist man dem einen Kandidaten vor der Oeffentlichkeit in den Rüden­­ und hat dadurch eine unvoreingenommene Beschlußfassung des Bolksratset mindestens sehr erschlvert. Noch dazu mit einem durch­aus unzulässigen Mittel, indem man an den allzu bil­­ligen Opportunismus der Wählerschaft appellierte. Hier t wäre eins und allein der Vorgang am Plage ge­wesen, dass die V­olkspartei im Vollgrate ihren Standpunkt ver­­trat und ihren­ Kandidaten namhaft machte. Dann konnte vom Volkptat die von ihr angestrebte Befragung der Whlerschaft erfolgm Aber auch nicht in der sern, ob die Wathsn Muths erwünscht sei oder anom dem darüber,welcher vonz­nannten Bewerbern die Mehrheit der Wählerschaft für sich habe. M­it Pflicht, jeder wörklichen­ Körperschaft, das sie positiv und nicht negativ. wirke Die positive Ar­­beit baut auf, die negative zerfeßst und­ zerstört,. Gerade wenn Gegenfäte vorhanden sind, ist es notwendig sich vor Augen zu halten,­­ dah, die Erhaltung­ der Bolfseinheit das höchste Gut ist, Das wir zu bewahren haben. Nicht dur Gewaltmittel, und nicht duch Niederhaltung, ver freien Willensäußerung de Volkes. Sondern im gemeinsamen Suchen­de, 8, der uns nach Innen. frei ‚sein Täßt in unserer Ents­­chliefung, uns nach Außen aber im­ festen unser­rer wölflichen Einheit Dastehen Käßk.­­ Bruch der Bollsorganisation. vveritetin . „ x Aufruf zur Hilfeleistung M die alleidn durch u Mind. Die Berichte über die sprchtbare cwtderdeut­schen Kokonistengmeinden im Wolgagebiett dey Südrußland hat mndm deutschensiedlungsgebiet an allenthmhmwntawemnten Wü­lmer­­stehen lassen,daß auch wir Deutsche dieses Msteilsi nehmen sollen an dem Werkedter DiktÆtidekt für diese von schwerisreth heimgefachten Brüder.Aufs Ziefste ergreifend, sind diese Berichte, die aus allen Zeiten Rußlands, wo Deutsche wohnen, von ihrer Not und ihrem namenlosen Elend zu berichten wissen, Zehn­­tausende von Männern, Frauen und dem­ sind Durch den Mangel an jeglicher menschlichen Nahrung dem ar dein Sharan und die­ furchtbare Not hat nter Diesen Erbarmungsfeindigfi a a unge mung erzeugt, Die in taten geführt hat. Es­ ist Schriftenpflicht und Menschen­­pflicht und es ist Bolfspflich­tlerer. Die ‚gleichen Blu­­tes mit den notleidenden deutschen Brüdern sind, daß jeder sein Möglichstes­ tue, um ‚zur Linderung dieser unsäglichen­ Not beizutragen. > Die Leitung des Verbandes der­ Deutschen in Groß­­romänien hat­ sich in seiner Sagung vom 5. Mai mit der Notlage der rußländischen Deutschen und mit den Werken der­ Hilfeleistung­­ beschäftigt, die in den ein­­zelnen deutschen Siedfungs unseres Landes ein­­geleitet sind. Die Henptleitung­ em­pfiehltst allen unseren deutschen Bollsgenossen im Seoptomanien, alle die Hilfswerke, die zugunsten unserer deutschen Brüder in Rußland eingeleitet worden sind, aufs Z Tatkräftigste zu unterfrügen. Die Hauptleitung wird mit den einge­­leiteten Hilfsakt­ionen in stetiger­­ Fühlung bleiben; sie wird gleichzeitig­ Maßnahmen dafür treffen, alles­ zu tun, damit die gesammlten Beiträge in vollem Umfange ihrer­­ Bestimmung zugeführt werden. Die Bedingungen dafür sind so günstig, als 8 unter heutigen Verhältnissen mögli­chh, da große Organisationen Des­ Deutschen Reiches ji in dem Dienst­ des Liebesswertes für, die nat» leidenden Bosisgenossen in Rußland gestellt haben, und diesem Werke, der Menschlichkeit auch von, allen, zwi­­schenstaatlichen Institutionen die vollste Förderung zur teil werden‘­ muß. Die Deffentlichkeit wird. seinerzeit Darüber unterrichtet werden, auf­ ter ‚Wege und in welcher Art die gesammelten Spendenbeiträge dem ein­­geleiteten großen­ Hilfswerke für die Deutschen Rußlands angeschlossen worden sind. Die vollste­ Unterflüsung aller zu diesem. Zuwede von der evangelischen Landeskirche, von einzelnen Kör­­perschaften und von der Presse eingeleiteten Sammlun­­gen, wird nochmals aufs­ Wärmste empfohlen. Hermannstadt, am 5. Mai 1922. Die Hauptleitung des­ Verbandes. der­ Deutschen im ·­­ Owßwmänner- Abgeordneter Dr.Hansb­thh Momtekwisymupw Untersuchung gegen einen früheren Minister. Die „Infragiren” meldet, hat der Stt­anzminister gegen den früheren bejsarabischen Minister unter der Regierung Averescu, GSerghie Nie, die Untersuchung­ eingeleitet, weil über­ die­ Summe von­­ 640.000 Lei, die zu dem für die Verpflegung der bejsarabischen Bevölkerung bestimmten Sonde von einer Million Lei, gehörten, keim genügender Ausweis vorhanden sei. » · .­­

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