Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1925. Januar (Jahrgang 52, nr. 15478-15502)

1925-01-14 / nr. 15487

-«-, Et Fig Säeittleitung d er Verwaltung: Bermannstadt, Königin Mariastrafe AB — Serfprecher: Scheiffleitung Nr. 11; Verwaltung Ar. 41 — Sigagspedie: für Bermannfadt:: mon kei u mit Sufteilung: monatlich Lei ehe mit Postversendung für das Inland: monatlich Lei : für das Ausland: monatlich Lei 120— — Einzelne Nummer Lei I­­­e. 15487 Hermannstadt Mittwoch den 14 Sammr 1925 ohne, Snheklung ms 52. Jahrgang nn gie Nachfolgestanten bei der Bariser Finanzkonferenz. Einspendh gegen die Verteilung der N Reparationssummen. Baris, 12. Januar Die Vertreter der Nachfolge­­staaten und zwar der Rumäniens, Jugoslaviens und der Zicherhoslorafei erschienen bei einer Besprechung der Sadhe terständigen und brachten ihre Beichmerden bezüglich der den einzelnen Staaten zuerfannten Prozente aus den Re­parationssummen­ vor. Im Namen der romänischen Regie­­rung bat Bintila DBratiane um Erhöhung des Romänten Anersannten Anteiles ersucht u. gegen einzelne Punkte un dem­ Bericht der Sachperständigen Einsprache erhoben. Ein Bericht des Finanzministers. Bukarest, 12. Iammar. Die Regierung erhielt vom Finanzminister einen jüngeren telegraphischen Bericht über den bisherigen Verlauf der Bariser Finanzkonferenz. Es heißt darin unter anderem: Die von enem Seil der Breite verbreiteten Nachrichten, Daß im Bericht der französtischen Schwerständigen Darauf. hingewiesen ist, R­umänien bitte mehr Gebiet der österreichisch-ungarischen Monachie er­­halten als ihm gebübte, sind unrichtig. — Im Sach“ terständigenbericht merde Rumänien Tebiglich vorgehalten, das es das Innsbrucker Protokoll über die Aufteilung der d österreichisch - ungarischen Borfriege­r Hulden nicht unterzeichnet hätte. Bintila Brartamı hat darauf­ aufmerksam gemacht, das Diese Bemerkungen in den Sachverständigenbericht nicht hineingehören, da sie mit Den Stagen, die auf der gegenwärtigen Konferenz verhandelt w­ werden, nicht zusammenhängen. Die Sachverständigen haben­ diesem Standpunkt Rechnung getragen und Die Streichung der Geanit anderen Stellen aus dem Set Dr DEDRE angesagt. Französischer Single ihm­erschian. 1 Baris, 12. Januar, Die Zeitung „Matin“ m­eldet, daß die Stoßmüche einer Erhöhung des Reparations­­anteiles der kleinen Staaten nicht zustimmen. ‚Diesen Staa­­ten sei vorgeschlagen worden, daß, ihnen als Entschädie­gung der­ Termin zur Bezahlung ihrer Schulden ver­­längert würde. Dieses Ansinnen wurde jedoc­h von den­ interessierten Staaten abgewiefen. EN ERTURETESRITE NEBEN RENLEESCUEN TUR NZ »Die­ schonen nennst Et Bien­ er Weltlage, Bariser Brief. Verm­lgten Baris, 81. Dezember. ... &) 8 if bereits vor einigen Monaten an dieser Stelle davon gesprochen worden, Da die Staaten sich zu einer Abtrehr gegen den Bolschewismus vorbereiten. Geit ‘dem Konservati den Wahfege in­ Enge kand scheint die Führung in dieser Politik jedoch auf das Kabinett Baldieri überzugehen. Und das­­ ist ganz bes­treiflich. Amerika war von­ den Moskauern in der Tat direkt ja kaum bedroht und da es im Inland nur eine nicht nennenswerte kommunistische und eine ebenso schwache aialistische Partei bej ist, während selbst die amerikanis­­chen ‚Arbeiterparteiler seine größere Rolle spielen, ist es "Raaismänniige Borscht gewesen, wenn der Hughes im Sommer bei seiner Europareise die­ einleitenden Schritte gemacht hat. Hierüber ist OBEREN im „SDPE.“ berichtet K worden. Für England sah die Sache ja etwas gefährlicher aus. Es hat zwar auch keine eigentlichen Sozialisten und die englischen Arbeiterparteiler haben sich als ziemlich Raatsmännis " bewährt. Aber auch sie zeigten j­ dy wie alle Sozialisten dem "Bolschewismus gegenüber jhiwady und­­ waren geneigt, Die Agitatoren Sinowjeiws ins DVBrreinigte Königreich einzulassen. Gleichzeitig hat’ Franfreidy Die Be­ gtehungen zu Rußland aufgenommen und seit einigen Wo­chen fist­ eine regelrechte, bolichemistij: iR­a­tin . Paris, Sozielisten, bie­­­tischer sind als Die englischen, Arbeiterparteiler, eßen die Moskauer­­ Agitation­ und­ nun im Mutterlande ziemlich rei, sondern sie Duldeten die Sowjetagitation in Nordafrika, von wo Weghofen übergreifen konnte, Das bereits einige ‚boliheipistische Grundlagen b-f ist. Man ist fisy in Europa über Das Verhältnis Anayras zu: Moskau iit ganz kiar und­­ war sogdar ein beiders­itiger propagandistischer Aus­griff­­­­ der Bolschemiten auf Aegypten­­ möglich. Da mar­­ englisches Interess im Spiel und die bntrische Res ««»gentich ließ sich zu Mermx d­em Bürgerhett Frankreich sich mit Rußlandtvemqtens formellerusges­trichen hatte bestand auch die Gefahr,daß dieim scans­­akischenCahrwapierfegelnden u.aatenSug:-k­aoen Esche- Gojlovaket und Nonmmen zu ähnlichen Schrittn gedrängt werden könnten, auf denen Polen ihnen bereits längst darausgegangen war. In Yugoslawien, it es hauptsächte sich der Pariser Besandte Spalaitowitsch, der mit Rüde fit "auf Die­­ panflanisisihen Wünsche nach Wiederher­­stellung des alten Rußland sich der Annäherung an die Sowjets unwiderfett und da­beihufh auf ihn hört, wur­­den die Sowjetfreunde aufgehalten. In der Tichechoflo­­batei­ ist es besonders Kramarich, für den ähnliche Gründe­­ bestehen, wie sie Spatai­owitsch anführt; freilich ist Ara­marihh aus der­ aktiven Politik des Tschechenstaates aus­­geschaltet. Hy Srerr Aufte­­r Shamberlain hat rasch Erfolge erzielt. Man weiß es kaktürlich nicht offiziell, was er in jenen eines Bistorischen Stunden mit Herrn Eduard Harr­oi vere baubdelt hat, aber es ist Tatsache, daß seither die Po­­­izei wenigstens gegen die ausländischen Kommunisten in Frankreich einschreitet, daß man von den liberalen Plä­­nen für Tunis nichts mehr hört und daß besonders über den weiteren franfo-russischen­­­erhandlungen ein bzjon« beres EN, mwaltet. Herr Kraffin soll in den näch­­sten Sagen n­o<tau fahren, um ‘Be­icht zu­ch­lau­en. Dadurch­ werfe­n sich die gepiastn Verhandlungen um mindestens elften Monat, wenn auch inzwishen Herr Dr. Herbette in Divalau als französischer Botchafter einzie­­hen dürfte. Roh glattere Arbeit scheint Shambderlain in Rom geleistet zu haben und die englischen O­faneten sind auch nicht müffig getreten. Die Vertreibung der Somiet«­mission aus Albanien fällt zeitlich allzu­­ genau mit dem von Serbien unterfragten und erfolglichen Aufstande Ahmed Zoglus überein. Nie viel anderes bejagen Die Meldungen von einen neuen Batanbunde, in dem si Besonders Serbien und Bulgarien ‚zum sowjetfeindlichen Sweden finden sollen und beim auch Griechenland irgend­­wie beigezogen werden soll. Der energische Widerstand, den die Heinen baltischen Staaten den Sowjets entge­­genfebten, stütet sich aber auf englische Verpradun­­gen ud Beihilfen. Soweit wäre also alles gut. Aber es bleibt eine große Unbekannte und die ist nahrlich Dautste fand. Bon Rathenau und Rapallo- Spricht war jeders­mann und außerdem gehört es zum joumalistischen All­­as Herrn v., Maltan, bisher Ersten Beamten ‚des­tischen Auswärtigen Amtes, als Vertreter einer so jerfreundlichen Außenpolizit der Wilhelmstraße anzu­z­iehen. Was in Rapallo beschlossen wurde, ist jedoch bis Heute auch den feinsten trimalifin­en Nasen Algen und Ohren Geheimnis geblieben und das bedutet schon etwas in einem Lauie wie Sramrid­, wo führende Spure­nalisten politisc­h einen niedrigeren Rang als­ aktive Mi­­nister einnehmen, und mindestens ebenso gut wie Diese orientiert sind. Dah Herr v. Malkan nun plöslich Bots­chafter des Reiches in Washington wurde und Herr v. Schubert, der schon in jungen Jahren als Anhänger der englischen Orientierung galt, an seine Stelle trat, ist ein­­fach übersehen worden. Leutfchlend blieb eine große Anbekannte. Der französische Journalist Julius Sauerwein stellt seit dem Emporkommen der gegenwärtigen französischen Linksmehrheit, eine Art Verbindungsmamt ätwischen ihr und der nationalistischen Minderheit vor, wozu ihm seine Zugehörigkeit zum sogenannten Informationsblatt „Mar­tin“ die Pasis abgibt. Der wichtigste Mitarbeiter des Matin, ‚Senator de Soudenel, war Minister unter Poine« care, ver trat Herriot beim Böllerbunde und wäre zu i­zi­­terer aktiver politischer Tätigkeit bereit. Der Chefredak­­teur Stephan Lauzanne it freilich stets deutschfeindlich und ultranational geiwesen. Aber troßdem nahen Herrint gerade Herrn Sauertwein nach London und Genf mit und er läßt auch noch heute Die Porlitis des Linkskartells durch, Sauerwein allmorgent­h den Millionen Lesert des Matin erklären. Herr Sauerwein war auch in Rom bei der rechten Bölferbundstagung und er scheint tatsäch­­lich jedesmal angeben zu können,­­wie der Hase läuft. Einer seiner festen Leitartikel,­­den der Matin auch sehr nus Dur besondere Blazierung hervorhob, vrafelte über die neuen englischen Pläne und gipfelte schließlich in dem Sabe: „England würde es den Prutschen gern? ver« geben, wenn sie einige Tausend Gewehre und Maschinen« gewehre mehr Bejähen, als WBerfailt es es ihnen­­ gestat­­tet, wüßte man, da auch Deutschland sich den MWefte­mächten gegen den Orient anschlieken wür­de.“ Am Ende uwahrte Herr Saueriveit­ natürlich sein ursprüngli­­ches Gesicht und erklärt, er glaube nicht an Diese Haltung Deutschlands. Wie es denn auch die allgemeine Angst des französischen Publikums it, Deutschland­iente zwar momentan an seine­r Wiedergewinnung Elsaß-Lothringens, umso mehr aber an seine zu­gunften VBolens verstüm­­melte Ostgrenze und es wolle erm öffiisc -­­polnischen Krieg ,benügen, um, vorerst, die Hilfe­ des V­ölkierbundes für Polen zu verhindern, dann aber seine eigene Rebe­nung m­it Polen zu bereinigen. . . Diese ganze Auffassung fußt nütülich auf dem Gebauten einer bolsshewistischen militärischen­ ‚Offensive. Es ist hier schon wiederholt dargelegt worden, warum eine solche derzeit — und für ‚absesbare Zukunft — aus« erhloffen ist. Polen und Rußland sind reine Defenside ftaaten, deren ganzer Charakter wohl den­­­erteidigungs­­krieg­ gegen einen eingedrungenen­­ Gegner gestattet, eine Offensive aber ausb­lieht - &s befieht Zei Grund, worden, in Rußland anzunehmen, da sich diese Lage in absehbarer geh­im­dern sollte. Bofen fü­­r seinen Stundlinien verdorben fehlt nur der eine gr­äweiter und noch größerer apoleon i­ fen müßte. Srobin ist es­­ nicht: Auch seine adelige zweite Tau macht­ ihn nicht Dazu; sie wüst und hilft ihm imeniger, aß fee au­sRameneff (den Minister) verheiratete Schwester. Die feine, besondere Feindin ward, ihm schabet. In letter Zeit hat sich Zrogly den aus der Zarenzeit übrig gebliebe­­nen, „Specialistien“ zugemendet und ‚will aus ihnen [Hüp­­fen, was ihm selbst fehlt. Damit verstößt er jedoch arı gegen die Grundsähe der „reinen DBolichewin­“, „welche den Kommunismus bolichetisieren wollen, das heißt in diesem Fall: alle leisenten Seilen zweiter Größe wir U d­en W Arbeitern zu überlassen. An­ erster Stelle würden natürlich: Die alten „Macher“ bleiben, die niemals Ar­­beiter waren. Man Den wie die Laden sich entwii­fern, im Kleinen an der fommunistischen Partei Frank­­reiche, es ist sicher, daß [9 Kommunismus noch einige r­bensjahre besitt. Es scheint ebenso sicher, da auf ihn die­­ Wiederherstellung Rußlands­ erringen wird. Mit dies­­em neuen, Rußland kann Deutschland die beral­hsten Beziehungen winterhalten, ja ein enges Bündnis mit ihm­ eingeben. Nichts trennt. Diese zwei Staaten und vieles einigt sie.­­Deutschland Hat seinen Sund, sich . für Das jegige Rußland­ einzuseben, aber aus feinen Gr­­und, sich ihm Divert zu widerlegen. Seit Die Deu­tsche Arbeiter­schaft gegen den Kommunismus immun geworden zu sein. Scheint, weniger als früher.­­s. gelten also für Deutsch­­land ähnliche Gtünde, wie­ sie der oft genannte Spalai­­sowitsch für Serbien anführt. Erst wenn das neue Ruß­­­ feben wird, wird. fi. geigen, wer richtig Falkuliert : » — Goldis und das Magyarentum in Rumänien. Neben den erregten­­ Errörterungen über die von Mi­­­ister Tatare Sen gegenüber den Verkiefern der magya­ riischen P­resse in Klausenburg gemalten Aruierungen bilden die Angriffe des bekannten Politikers der rumäniss­er Na­­ti­onalpartei Vasife Gordis gegen das Magyarentum in­ Ou­mänien unausgelöst den Gegenstand polemisler Befprcchun­­gen in den magyarischen Zeitungen. Wir haffen deshalb die Anklagen So nach ihrer Wiedergabe im „‚Nradi Közlöny” vollinhaltlich folgen: „08 rumänische Magyarentum fügt sich nicht in Has­er. Seine Presse bekuntet offene Feindlikgkeit­en über der romäniscen Nation. Neuchiens hat die Krane Rai­ter Bollversammlung der magyariscen Bartei einen um­ überbrüdbaren Bruch z­wischen­ der Nation und dem Mar­gyarentum herbeigeführt. Die magyarische Partei in Ru­­mänien hat sich offen mit dem Kommunismus, den Meucer­­mördern der­ neu­westen Bivilikation, den Attentätern auf die doch lange Jahrzehnte mit faurer­ Arbeit erungene menschlige Freiheit und Würde verbündet. Dieser Stift des Mogpareniuma Bet: sine, furchtbare Wege­wirkung im

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