Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1925. September (Jahrgang 52, nr. 15651-15676)

1925-09-15 / nr. 15663

JOH­­ »­­ IHH .. -X. D JOHN-­­u 7 Nr; Schreiftleitung und Verwaltung: Hermannstadt, Königin Hiar­afttage Ar. 3 — Lernsprecher: Schiftleitung ir. 11; Dermaltung Ir. 431 — Bezugspreis: für Hermannfadt: ohne ätstellung MichUiO—;mitZusteig monatlich heisss—;mit postversendung säe das Inland:monatlichl«ei66s—;für da 5 21uslaud:enonatlich Lej 120·—--Einzelnerlummerhei­m Nr. 15663 Hermannstadt, Dienstag den 15. September 1925 52. Jahrgang die Beratung der Ankenminister verschoben. Unschläfsigkeit Italiens. — Die Senf, 13. September. Die Einladung an Deutschland zweck Teilnahme an der internationalen Konferenz über den Sicherheitsvertrag, die gestern abgesendet werden sollte, wurde für einige Sam verschoben per italienisolge Delegierte hat nämlich im Namen seiner Regierung ge­­beten, den Wortlaut der Einladung Mussolini unterbreiten zu dürfen, der davon seine weitere Stellungnahme in Dieser Stage abhängig machen will. « Die Ursache un die wrMsMEchOsGrÆWeM Laufmaperwon fevembiwen gegenwärtig das wrptsächlichste Gesprächsthema in hiesig und splovdischm Meisen.E­s ist aber zurzeit um­öglich irgendeine bestimnnte Vor­aussage abzugeben da G Gegensätze zwischen der französischen undmglischen Ansi­ch in dieser Frage sich in den letzten Tag,womöglich noch vergröszth habe.Besonders hat die Erklärung Chamberlain,dass der Bürgschaftsveragle Mglidinglmttled nichtmxch die Dominions verpflichten werde,beidesischen englisch-französischen Gegenjage. Abgesandten sehr­ verstimmend gewirkt, da ja dadurch. Die englische Sicherung bedeutend an ihrem Wert verliert. Sch­wierigkeiten wegen der Ostgr­enze Herner wird versichert, das Scanfresh nicht geneigt ist, seine Forderungen nach Einbeziehung der heuten Doftgrenze in den Sicherheitspart so leichten Kaufes fallen zu Taffer. Dieses ist zweifellos dem Einfluß des polnischen und tschechischen Außenministers zuzu­­schreiben, die während der Genfer Tagung ihren ganzen Einfuß nach dieser Richtung hin geltend gemacht haben. Sie haben angeblich auch durchgelebt, Daß diese beiden Staaten tu Der abweisenden Haltung Englands auf die Konferenz über den Sicherheitspaft eingeladen werden. Alle Anzeichen sprechen also dafür, dass­­ es zu sehr langwierigen Erörterungen kommen wird, Deren voraus­­sichtliche Ergebnisse sich im gegenwärtigen Zeitpunkt übers Haupt noch nicht absehen haffen. ! ET BEN TEN EDEN WEIHER al DU E0 SET ESTER BEER FEIERTEN Die erste Völkerbundswoche, Schweizer Brief. Genf, 6. September, WW, Die beiden Minderheitsbeschwerden. (S. 5) In den Fragen der Weltpolitik ist der Gin­­fu­ des Senfer Institutes gleich Null. Der fest in DVer- Handlung stehende Sicherheitspakt entzieht fi sogar offi­­ziell seinem Einfluß und nur dadurch), daß der Walt und der Eintritt Deutsschlands in einen (unfachlichen und vom­­ Deutschen Standpumig bestrittenen) Zusammenhang gebracht wird, beschäftigt man sich in Genf au) damit. In den Minderheitsfragen ist der Genfer Ein­­su­mmen­ größer, erftens handelt es sich um Feine Stoßstaaten, den der Minderheitsfhus ist auf be»­stehende­nBerträge, Erklärung­ und Yebersinfommen ge­­fügt. Die bloß­e Westerreich, Bulgarien, Griechenland, Un­­garn, Polen, Rumänien, Yugoslavien, die Sichechostopakei und die Türkei, dann Albanien, Estland, Finnland, Lett­­land, Litauen, endlich in der oberschlesischen Frage Dautsch- Tand (dieses nur Hier) und Bolen, in der Memel­­frage Litauen binden. Z­weitens gibt­­ ein allmählich genau festgelegtes Verfahren und eine gewisse Spruch­­praxis. Die Sache ist also wesentlich einfacher und fünnte Daher gewisse Gefolge zeitigen. Im Juni 1925 ist das Verfahren, das bisher in Kraft stand, offiziell — selther in geheimer Neigung — festgelegt worden und es ist da­­her in deutschen Kreisen ein erneuertes Mißtrauen ent» minister Bintifa Bratianu. Der Berichterstatter verlag ziem­­lich unhörbar seinen 14 Seiten langen Berit, während Titurescu seine mehr als einstündige Rede umso Dra­­matischer herausarbeitete. Er hat den Ton der franzö­­sischen großen Reimer jedoch nicht getroffen, weil er weit standen, weil er gewisse „unbeteiligte“ Staaten als erste Über Die in Frankreich übliche und siegende Deklamation ·—’ « --.»—- .k1wgvxgs»sx.eistipickeugWeescix wie der asiatischen MPIW IMMMÆYJ ,·HM»W«»I»M . ..,« «fet­ eumsowükoevkeecgebm sie Dieses Verfahrens abzu­­arten taten, Eindfich in die Sachlage kann man bei jeder Art Geschäftsverfahren gewinnen und man bald wissen, ob der Vorgang oder der Geist an einem s­chlechten Urteil Schuld sind. Nunmehr stehen­ bereits zwei entschie­­dene Angelegenheiten vor dem Preil der Oeffentlichkeit: „Zuerst kam die polnische Beschhwerde gegen Die litauische Regierung zur Austragung. Im Juni wurde an Dieser Stelle Darüber genauer berichtet und «8 kann Beute nur auf Dieser Grundlage weitergebaut­­ wer­­den. Das Referat führte der Brasilianer Herr de Franco- Melto, während Litauen durch seinen Londoner Gesandten Balvanouslas verlregen war. Die Beichmwerdeführer konnten faltungsgemäß uit erscheinen und Dieser Mangel des Berfahrens ist­ sicherlich größer als die Art der ersten Auswahl der Untersuchungsrichter. Die von der litauischen Regierung seit Juni gege­­benen Aufklärungen scheinen Dem Rat gemügt zu haben. Der­­ Berichterstatter meldete, daß die litauische Regierung eine Anzahl Befreie, besonders betreffend den Sprachge­­brauch in Aufs­riften, zurückgezogen habe, daß sie aus fistafishen Gründen Darauf befichen müsse, Daß bloß (1) das Hauptbuch, das Memorial und das Kafjabuch größerer Betriebe in der Staatssprache geführt werden, das sie bei der Agrareform unparteiisch vorgegange sei und daß Statistiken nicht möglich seh­en, weil bei Enteignungen und Zueilungen die Nationalität nicht verzeichnet worden sei. (1) Schließlich sei die Frage der auf den enteigneten Gütern hassenden Hypotheten gerecht entschieden worden. Degen der anderen polnischen Beschwerden wie Sprachen­­gebrauch der­ Beamten uv. a. scheint sich der­­Berichter­­statter mit den im Juni erhaltenen Aufklärungen be­­grüßt zu haben. Er erklärte also Die­­ Angelegenheit für erledigt, wobei er es aber nicht umherließ, der Hoffnung Ausbruch zu geben, die Weisheit der litauischen Regierung werde die noch bestehenden Min­­derheitsfolgen und Unsicherheiten zu zer­­streuen wissen und diese zur Neberzeugung brin­­gen, daß die Winderh­eitsflugerklärung vom 12. Mai 1922 eingehalten werde. Der litauische­­­er­­treter verwies nur auf die ungünstige Lage der litauischen Minderheit in Polen und dann erklärte der Rat sie mit seinem Berichterstatter einverstanden. Ob Die peisionieren­­den Parteien einverstanden sind, konnte bis Heute hier nicht festgestellt werden. Die Oeffentlichkeit wird wohl nur davon hören. Die der Öeffentlichkeit hier zugänglichen Donumente gestatten sein Urteil Der zweite Minderheitsfall betraf 2285 ungarische Kolonisten in 26 Dörfern, die recht zu Rumänien ge­hören. Das Referat führte ebenfalls Brasilien, während Die romänische Regierung Dur­ ihren, Lond­oner Gesandten Zitafeseu vertiegen war. Im Publitum befand sich Finanz "M«Westensinsstlichens­ FVZW wenig verstwichen warde« Seiner Darstellung zufolge hätten die Mimisten ihre Ver­­­träge dem ungarischen Staat gegenüber nicht erfüllt und hätten also heute keine Recht.Dagegen machte die K­­sage Titules als,die romänische Regierung sei bereit,die« Kolonisten m­itwopdo Goldskrmsken zuwnterstiwnsicht­­lich Eindruck und der Berichterstatter pjgte daran d­ie Hoffnung daß dieses versthlle Verfahren derws­manischen Regierung den übrigen Kolonisten gegenüber anwem werde«Von ungarischeereteiligter Seite wurde m­ir diese Lösung als immerhin ewigermaß unbefriedigend bezeichnen allerdings hat der Rat und sogar Haagdemi­schen Kolonisten in Polen vier weitergehende und viel schärfer präzisierte Zugeständnisse der polnischen Regkewna schon vorfahrenew wirktz ohne daß di­e LeuteM Geld auch bekom­men hätte m Gs wäre im Interesse des vomtsp­nische Ansehens im Auslande zu hoffen,daß den ungws­tischenKstb­ib­s UWgMMd dUtschwaschen Leidensgenossien erspart bleibem . llI«-Die österreichische Frage. Vor dan Oesterwichkomitee,bestehende Chant­er­­lain,Pamleve,Scialoja und Benesch,kam­ der Ber­ich­t der Völkerbundswmmission zur Aussprache,welche im SDWS Wochen in Wien geweiltnd die Ursache der österreichischen wintergründen hatthsser Bericht stellt fest,dasz d­ie österreichische undmstrie sich gut entwickle daß der östereichische Arbeiter zuzar schwächer sei als der deutsche,daß es aber dem tschechoslowakischen nur Leistungs­­fähigkeit, gleiche und die Arbeiter im Osten sogar über­­treffe. Auch die sozialen Spaaten, die Oesterreich trage, seien sein Grund der Krise, denn sie seien im­­Mllge­­meinen nicht größer als etwa in Deutschland. Der Grund sei vielmehr die Kapitalgarmut und die Abjasichtwierig­­keiten, welche sich aus der ungeheueren S­ollbelastung in Mittel- und Osteuropa ergeben. Die zwei-, ja dreimal größer sei als im Westen. Für ziemlich unbehebbar scheint man die Arbeitstotigkeit in Oesterreich anzusehen, da die Ar­­beiterzahl auf das alte österreichische Wirtschaftsgebiet ein­­geteilt sei und mit der Entm­idlung der Industrie auch weiterhin zunehme. Als die Stage der Aufhebung oder Minderung der V­ölkerbundskontrolle über Oesterreich an­­geschnitten wurde, machte Chamberlain Einwendungen vom Standpimitte der Geldgeber, welche jebr ihre Kredite verlängern­­ sollen, während Italien und besonders Die Zihehoflonarei auf die politische Seite anspielten: es scheint, daß man die Wiener Regierung zu einer abermaligen Bericchtleistung auf den An­­schluß an Deutschland bewegen will. Anderer­­seits Tann aus dem Kommissionsbericht unshiner herausge­­rusen werden, da der Anflug an das deutsche Wirt­­schaftsgebiet sämtlichen österreichischem Sch­wierigreisen ab­­beifen würde; selbst die überschüssigen österreichischen Ar­­beiter würden in Deutschland leichter Arbeit finden als in einem frembdsprachigen und überhaupt fremden Lande. Die politische Angst der Franzosen vor Dem Deutschtum, die Sucht der Tschechen, vor einer Dreiseitigen Amklam­­merung durch Deutschland und serbst schweizerische Besorg­­nisse der verstärkter deutsccher Wir­tschaftskonkurrenz machjyen politisch-twirtschaftliches Problem des staatlichen Egoismus und so wird man wohl­ versuchen, mit Vorzugszöllen setz­tens der Nachbarn Oesterreich eine Weile wieder weiter« anhelfen. Es läßt ich Leicht vorstellen, welche Handels“ politischen Probleme nun auftauchen und in Genf zu lösen sein werden, wenn man neben dem font üblichen Meist« begünstigungssoftem wo das Vorzugszollsuften aufbauen will! Die Angelegenheit ist an den Finanzausfhuf des Böllerbundes gewiesen worden und dort sollen die weiteren V­orschläge gemacht werden. Die österreichische Regierung nimmt eine anschlußfeindliche Haltung an und sie kann Dies solange tun, als die österreichische Bevöl­­terung sich dies gefallen läßt. Und morgen spricht Plainfere namens Frankreichs vor der Bollverssammlung des Bölkerbundes von Bölkerfreiheit (siehe Defterreich, Mofful u. a.) vom­ Frieden (siehe Maroffo und Syrien), von Abrüstung, Sicherheit und anderen schönen Dingen, ERNST SEE BOLTERTNEIBERRELETRNIE­TE RTENEER KIER LENTETUERTRIENE ESTLEL ENTER TEWORREN DEESEST TETTEESEEERETT Die Gemeinde- und Bezirkswahlen. Noch kein Zeitpunkt besti­mmt. Bukarest, 13. September, Das Gerücht von 10. d. Mits., daß die Landesskammermwahlen bis Ende Februar 1926 verscoben würden, stellt sich an ein Mit­­verständnis­ bei der Nachrichtenübermittlung heraus. Das Gerücht betrifft vielmehr Die Wahlen in die Gemeinde und Bezirksvertretungen, Die —­ unverbü­rgten Mitteilun­­gen zufolge — angeblich erst zu Beginn des nächten Jahres stattfinden sollen. Darauf bezog sich­ auch die Be­­eifung aus Kreisen der Opposition. 3 ‚ Maniun und Ioraa über die Minderheiten. Vermeidung von Bedrängnis. Das Vorbringen von Beschwerden. Klausenburg, 12. September. Die Anhänger Ma­­nius bieten in Yara­des 103 ihre erste Parteiversamm­­lung im Zusammenhange mit ihrer Tätigkeit­ vor der Par­­lamentseröffnung ab. Julius Maniu erwähnte auch die Minderheitenpolitik, die er in sein Programm aufgenom­­­men habe. „Wir, die so viel gelitten haben“, sagte er, ‚Nvolfen Feine Leiden hervorrufen, sondern wir tollen, daß en Be ae Staatsbürger zur i­nn, Un i 3 Glaubens Ge­der­a ne gen Professor Jorgaz. „Reamus Romanesc”, treibt Horga, Tituliesen habe­ den Prozeßt gegen die siebenbü­rgischen Magnaten ge­­wonnen und außerdem bekämen die Kolonisten eine Ent

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