Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1926. November (Jahrgang 53, nr. 16004-16028)

1926-11-26 / nr. 16025

N WR . N». Meinevolkszeitung für das Amtschumn in Rumäniens Scheiftleitung: Hermannfadt, Königin Mariante, Alt, 28, Verwaltung: Nr. 25 — Sernsprecher: Scheiftleitung ie. IL, Verwaltung Nr. 431 — Sweigstelle Safarett, Ste, Sarindar 6, Fernsprecher U Bezugspreis für einen Monat: Hermannstadt, ohne Zustellung Lei 90 °— : mit Zuftellung L 100 °; mit Postversendung: Inland: L 100; Bukarest: L 105 °; Ansland: L 135 ° — Einzelnummer L I »­.—­—­ Nr. 16025 Hermannsstadt, Freitag den 26. November 1926 58. Lahegang sp. Andenpolitische Debatte im Reichstag. Stresemann fordert allgemeine Abrüstung, Räumung der belegten Beendigung der Militärkontrolle. Berlin,25.Novembe­.In der gestrigen Reichssi tagissitzung begann die mit so groß­er Spannung erwarete A­ußendebatte Außenminist­er Stresemann hielt ein a­usführlicheszposee,das sich in seinen Hauptpunkten mit der Frage der interalliiiert­en Militärkontr­olle,der Abrüst­ung und­ Räumung der besetzten Gebiete befaßte. Zum ersten Punkt bemerkte er,­­Deutschland habe Die ihm durch den Friedensvertrag auferfogten Entwaff­­nungsbedingungen­ restlos erfüllt. Einige feinere noch ungelöste Fragen rein technischer Natur seien von ganz untergegrömeter­­Bereufung und könnten auf seinen Fall einen Vorwand zur Verlängerung der Militär­­fontrolle bilden. Der Standpunkt, das die Miltärfontrolle von der Botschafterkonferenz auf den Böllerbund über­­zugeben habe und ins Unbegratzte ausgedehnt werden könne, entspreche weder dem Wortlaute mac. Dem Geiste der Stier­densverträge, Deutschland sei entschlossen, die Abrüstungs­­bedingungen nach wie vor lokal zu erfüllen, müsse aber darauf bestehen, daß die Abrüstung so, wie in den Verträgen vorgesehen sei, allgemein durchgeführt werde, eine Ent­­waffnung bloß eines Staages würde Dem Geist des Börfer­­bundpaftes nicht entsprechen. Stiesemann erörterte Johannn eingehend die Deutsch- öfschen Basta 3”, derer riet­nah die Grundlage des Friedens in Europa bilden. Beide Regierungen seien nach dieser Richtung Din von den besten Absichten besselt, die aber erst Dann soll verwirk­licht wer­­den können, wann das Deutsche Staatsgebiet von der Bewegung fremder Truppen befreit sein werde. Die Ausführungen Stresemanns fanden allgemeinen Beifall. Die Haltung der Deutsschnationalen. Namens der Deutschnationalen erTilie Abgeordneter Dr. Otto Hösih, seine Partei sei grundmäßlich mit der Festi­­gung der Beziehungen zu Frankreich einherstanden. Sie wünsche seinen R Revanchekrieg. „Wir müssen aber da bestehen, Daß das deutsch-Französische Uebereinkommen auf die Grundlage vollständiger Gleichberechtigung gestellt werde.“ Redner beschäftigt sich sodann mit der’Stage Dun Ostgrenze und gab der Ansicht Ausdruck, daß D­eutsche­land nach dieser Richtung Bin feine wie immer gew­artete­ Garantie übernehmen könnte. Vertrauen für die Rei­chsreg­ierungszisks» . Seit­ eng der Regierungspunktseisen Wispolschdwytsz ist der Antriag gestellt,die Ausführungen Stresemanns zustimmg­­end zur Kenntnis zu nehmen, der Regierung das Ver­­trauen auszusprechen und zugleich die Freude des Reihe­tages über die Ergebnisse bei den Ge­meinderats­­wahlen in Oberschlesien zum Ausbruch zu brin­gen. Der Redner der Mehrheitsparteien sprach sodann die Hoffnung aus, daß­ infolge dieser Ergebnisse Die polnische Regierung der deutschen, Bevölkerung Oberschiesiens eine den Bestimmungen der Stiebensverträge entsprechende "Des u­handlung zuteil lassen werde. s'«’t»«-Ts"­Paris, 25. November. In der Außenkommission der Kammer hat Briand erk­ärrt, die Annäherungsverhand­­lungen zwischen Drutchland und Fa­MIEÆVWWMMÆIÆ » belegten Gebiege, Air Se RS ar - Baris, 25. November. Die französisge Presse um­mentiert lebhaft die Rede Etresemanns im deutschen Reiche­tage, in welcher der deutsche Außenminister die soforige Aufhebung der Militärkongrssse und die Räumung des Rhein- und Saargebietes fordert. Die Zeitungen erklären das es von Deutschland abhängt, die Ursachen zu beseitigen, welche Die Abre­de der BONIROMEDIRAT­ID aus Berlin an­geblich­ noch verhindern. I «»-"-. . Gebiete und Eine Erklärung Briands. -sp­.. Französische Preffekkommentare.. — Eine amerikanische Mahnung. (9. PL) Die Bukivester P­resse brachte ausführlichen Bericht über eine Rede, die auf dem Leitmahl gehalten wurde, Das Die amerikanischen Bank­ers in ihrem New Yorker Klub unserer Königin zu Ohren gaben. Bei diesem Leit­­mahl hielt der New Yorker Direfive der Bank Griffsneloni eine Rede, in der er über Rumänien sprach und nac­h Schilderung der verschiedenen Schwierigkeiten des Landes an Amerfı den Aufruf richtete, si an dem Werke für den Wiederaufbau Ro­mäniens zu beteiligen. Auf d­iese Ausführungen erwiderte im Namen der amerikanischen Ban­­kiers der Präsident der „Squitable Trust­s“ U. W. Kreek. Er würdigte die Bedeutung dan Rumäniens Milton, Wächter am äußersten Bor der westlichen Zivili­­sation z­­ sein, und hob anerkennend hervor, das­­s in tapferer Weise allen unseligen mfturgiestrebungen auf politischem und sozialem Gebiete standgehalten habe. Er erwähnte dann, wie in alten Seiten der Bankier als ein Wesen ohne jedes menschliche Ems­inden betrachtet wurde, das die menschliche Gesellschaft zu seinem persönlichen Bar­­teil ausbete, und erzählte die anebische Racetenzeit, wie ein junger Mann sich um ein Darlehen an einen Bankier wendete. Um die Klugheit des jungen Mannes zu prüfen, stellte dieser ihm Das Darlehen in Aussicht, wen er angeben könne, welches der beiden Augen des Bankiers aus Slas fer. Der Drittsteller sagte nach Fırzem Besinnen: „Dein . Hinfes Auge­n­ aus Clas.“ Und als der Bankier dies be­­stätigte und fragte, wie er darauf gekommen sei, erwiderte der Bitthteller: „Mir schien es, daß Dein Hinfes rensc­hes Gefühl verrate.“ Diese Art der Beurteiung h­abe ich seit dem Kriege­r geändert, wo der Bankier ebensa aum Siege beigetragen habe, i wie der Soldat im Schüren­­graben, und auch fest wende sie Die Welt an den Ban­­nier, um aus den Nöten der heutigen Zeit den Aussteg zu finden. Dan aber fuhr Kreat fort: „Iure Majestät baten im Lande eine ansehnliche Zahl von Stemnden, die auf den Sedieten wohnen, welche auf Grund der Friedensverträge den Vöskern urübgegeben wurden, die durch Generationen mit dem Boden verbunden waren. Es sind Armenier, Juden, Slawen, Ungarn und Sachen. CS wäre im Interesse der Zukunft Ru­­mäniens zu wünschen, daß die Minister Eiırer Maje­­stät sich alle Mühe geben, den gerechten Forderun­­gen Dieser Minderheiten zu entspr­een indem sie deren angestammte Heberlieferungen achnen und ihre dasjenige sicherstellen, was wir bei uns in diesem Lande en Zusammenleben auf gleichem Fuße nennen.“ — Der Sprecher der amerikanischen Bankiers fügte mit Wärme Hinzu, daß die Königin selbst Dur­ ihr persönliches­­ Beispiel viel dazu getan habe, die Beziehun­­gen Rumäniens zu seinen Minderheiten einer günstigen L­ösung näher zu bringen. Einst habe Katharina von Mes­bid­ der Königin Maria von Schottland gesagt: „Du wirst nie eine Königin sein, denn Du hast ein zu gutes Herz.“ Das 20. Jahrhundert werde sich rühmen können, eine Königin zu haben, die troß ihres sanftmütigen Herzens eine wirkliche Königin ist. Mit Herzlichen Dankesworten an die Königin für ihren­­ Besuch, der ihm als Zeichen gelte für ein neues zwischenstaatliches­­ Ginternehmen auf der Grundlage von Achtung und Freundschaft, sehloß der ame­­rikanische Stnangmann seine Rede.­­ Treten Worten des Netwyorker Bankgeh­nftigen Hätten mir unsererseits kaum noch etwas hinzuzufügen. Oft ge­­­nug haben m wir darauf hingewiesen, daß Nomäniens Stel­lung im zwischenstaatlichen Leben woesentlich dadurch be­­stimmt wird, wie es seine Minderheitenfrage zu Yösen vermag. Unsere Ansicht wurde, wiederholt bestätigt durch Veuberungen, die in diesem Sinne aus Genf und aus London, aus Storholm und aus Berlin zu uns herüber­­kamen und die Romänien den Nat gaben, durch eine gerechte und großherzige Lösung seiner Minderheitenfrage in die Sympathien des Auslandes zu sichern. Nım kommt eine Mahnung in gleichem Sinne aus Amerika, das doch unwahrlich räumlich weit genug entfernt ist, um jeder Be­­einflussung durch Heinlichen Tagesstreit entrüdt zu sein, und dem man daher zutrauen man, daß nur zu einer Frage von wirllichen Ernst gerade aus solchem Anlah das Wort ergriffen wird. Und in Amerika hat diesmal nicht der Vertreter der Politik oder der Kirche gesprochen, sondern der­­­ertreter 3 amerikanischen Kapi­­tals, das heute für sich allein eine Weltmacht darstellt und dessen Wort mitbestimmen i­st, wo immer in Europa über Finanzfragen der Staaten verhandelt wird. Es ist der stärkste Beweis dafür, daß doch die Lösung, Die in unseren Lande die Minderheitenfrage findet, nicht nur die Unwägbarkeiten des politischen und geistigen Lebens be­rührt werden, sondern daß durch sie auch die wirtschaft­­lichen Inperessen unseres Landes günstig oder nachteilig­ be­­einflußt werden. Wir wünschen mit aller Dringlichkeit, daß Diese Mahnung aus Amerika nicht umgehört wer> haffe bei allen jenen Staatsmännern unseres Landes, die in der Minderheitenfrage ein bestimmendes Wort mitzu­­sprechen haben. ,,»« . Die Preußierung des amerikanischen Finanzm­anns­ hat in eine antikavesker Blattscallrwdings einsen Widerhall gesundem der wmig Aussicht darauf koöfen seh daß dises geschehe.Das Blatt»Viitiorus«zi­eht aus der Rede Krecks nur die weimesn Sichtfuß,d­aß R­omänisen im A­­us­­lande viel zuwienig gekannt wisrdst,­es bez­eichn­et di ise Aeuße­­rungen Kreeks über die Lagie d­er Minsdethseiten als unrichtigs und weists sie als unbefugte Einnischung in innere Ang­elegenh­eiten des Landes zurück.Gegenüber­ solchem Starrsi­m könnte man eig­entlich nichts an dierestum als daß man mit Bedauern feststellt,wemkrichst z­ureiten ist,ifmn«ichitzuhielfen.Aber»Viitorul«begründ­etis seine Abweisung diesser ang­eblich um befugtm Einmisch­ung mit diems Hinweis darauf,daß auch Romänisen nicht das R­echt in Anspruch«nehmse,«Am­erika weg­en der Behandlung z­ur Rede zu stiellm die ess seiner schwarze B­­evöl­­zkerung angedeihen lasse.Tn müssen wir feststiellsen,­daß Itnsseltsen ein so grobeerrfwßgsexrenden natürlichien Takt und gegen die politische Mugheit vorgekommen­ ist,­­wie dieser V­ergl­eich des»Vii­orul"«.Es ist doch einfach un­­ediiert,wenn ein­mänisches Blatt di­e Mierheikenfrage unser­es Landes mit der sNiegterjunge Amerikas auf die gleiche Stufe stellt Es mag sein,daß d sie sie Söhne Afrikas ihr natü­rlich am­ Tagen nach nicht dite schwarzen Teufel sinsd als die man sis ein AmseliVakemnt und als die sie sich im Gesch­lechter das Blut verseucht und diiie Rasse verdickte Rheingebiet durch sechs volle Jahre gezeigt haben. Aber zweifeflos handelt es sich bei der Schwarzen Frage Amer vitas um­ den berechtigten Abwehrkampf, der welken Ber­görffeiung gegen das Aufsteigen einer tief unter ihr­ stehen­­den Waffe, die noch von allen tierischen Instinkten auf­gefüllt it bis zum Lande. Will man ung anderssprachige Bürger Rumäniens wirf sich mit den Negern Amerikas vergleichen, gegen die der Amerikaner sich deshalb schüten zu m­üffen glaubt, weil die öffentliche Meinung je­­ diejenigen kennt, von denen Notzucht und Gewalttat und alle after gegen gefekliche und sittliche Gebote herrühren. Wil man uns wirklich auf eine Stufe einweihen mit dieser amerikanischen BVorlfagefahr, wo die Paarung dei Bil­oruf_ hat um eine empfindliche Seite gerührt, wernn er vom der Behandlung spricht, die andernworts Nolan­nialwölfern zuteil wird. Sie fan m wiederffingen — aber nicht in Bukarest, sondern Hier bei ung. Es be­ ‚steht im den neuen Gebieten eine Stimmung, die bes hauptet, daß unsere Landesteife wie Kofonen, ihre Be­wohnerschaft die Kolonialwäffer behandelt werden. Es is nicht Hug, an diese empfindsamen Dinge in fo­punischer­­ Art zu rühren, wie VBiitoruf 3 tut. Wer aber Bittorug behauptet, die Vorhaltungen des amerikanischen Bankiers beruhten nur auf einer Undennte mit der wirklichen Verhältnisse Nomäniens und­­ seien daher­­ nicht berechtigt, so müssen Yoie feststellen, daß diese Ber­hauptung nicht der Wahrheit entspricht. Der Amerikaner verlangt vom Domänentum den Minderheiten gegenüber ein „Leben auf gleichen Fuße“, das it mehr als fr­­ mefte. Gleichherechtigung. Wir aber Haben noch seine Gleichberechtigung mit dem staatsführenden Bol. Wir find er seine Freunde summarischer Beichtwerden, aber Hier handelt es sich darum, die Wahrheit zu­ Hären und Durch Beispiele­n zur befegen. Deshalb müssen wir feststellen. . .­­­Wirs sind nicht als gleichberechtigt Behiandsecftwordsen««"’ beides-Durchführung der Agrarrsefsoxm Dassewrist xxss tmallgemein send de verschiedene Risserung des Enesssils Huge . Der Name wurde in der romanischen Presse auch Kreh und Brent geschrieben. Anm. d. Ey. Bl 2 Bei. a al 2 E . «"---«.c«»-«««.s:s-Vckxsiscks.-k HIMJEUNI ·- » «,-. «:«--t·««.-..-, ) x Ehe: Y­u

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