Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1928. Januar (Jahrgang 55, nr. 16355-16378)

1928-01-14 / nr. 16365

X H snckkpskk Schiftleitung: Hermannstadt, Königin Mariatr. Nr. 23, Verwaltung: Nr. 25 — Lernsprecher: Scriftleitung Zir. 11; Verwaltung ir. 431 Bezugsheeis für einen Monat: Hermannstadt: ohne Fufelluna Lei 90: mit Sufteilung I, 100 °: mit Postversendung: Inland: L 100’— Hermannstadt, Sonnabend den 14. J­anuar 1928 Allgemeine Volkszeitunns für das Deutsch == Alt. 16365 kai Rumänten­­ . Ausland: L 135 °— Einzelnummer L4­­­55 Jahrgang n— He Erklärungen des Gouverneurs der Nationalbank, Kein wesentlich neues Moment. Dukarest las an­an«Der G­ouverneur d­er Ra­­thosnialbank,Burilljansu empfing gesiem dsise Vextresex der Poesie,um ihnen die fisn­anzielle Lage des Land­es ausführlich ausb­indet zu setzen«Er­ erklär­e,daß die Po­­lyvik d­er Raiwmlb sank drei Grundsätzphasen 1.«Die I deduzierungt der Währungsschwankungen auf ein Minimum. « · 2.Gewechlk«2 Aufteilung der Dsisk Mikvedkka 3. Verminderung der das Wirtschaftsleben belastenden Hafen. . Der Opupernikur erklärte, daß nicht die Steigung der Dafuza auf einen bestimmten Kurs Die Hauptaufgabe sei, vondem die Behinderung fünfficher, duch Opelulation erzeuger Schwankungen und seiner Ueberzeugung, in die Nosenbant ihn beuge vollkommen Herrin der Wäh­­ung. DBurilfianu erklärte, Da bei der Gewährung von Distonikredizen DE Seredhitigfeit und die Frage der Sicherheit die Hauptrclle spielen. Die Nationalbank habe die Sepdinstiture, sowei es ihr nur möglich war, un­­terstüst und zur Konsolidierung duch Crweituung Der iston­kvedize wesentlich beigegingen. Es­ seien heute, in den neu anceichrsi­­en Be­spien anderthalb Milliarden Let auf dem Pistonttiwege der Wirtschaft zugeführt wur­­den. Infolge tei­nen Konvention zwischen der DBant und dem Staare werde De Nationalbant nun auf Aderbau, Industrie und Handel untersi­ngen . Eine Lösung könnte das Hereinströmen und jede 88 karum arg ihre Hauptaufgabe an, die Zins­­en in rear Wiife auf einer bestimmten Höhe und zu baren. Diese rag, sei aber sehr sompliziert könne nicht alten durch die Stabilisierung der Valukı gelöst werden, fremden Kapitals herbeiführen, was sehr wünschenswert wäre. Das hänge aber von verschiedenen unwirtschaftlichen Bedingungen, von den P­roduktionspahähnissen und auch den gewissen Sarantien ab. Das Z­iel von Angebot ud Nachfrage künne in diesem Rahmen nicht mit allen seinen Auswirkungen rein in Erscheinung tren. Die Nationals­tant Habe mit Hilfe ihrer eigenen Kuedigmittel und dur ihre Devisenpogiit die Stabilität des Leu [Eon erreicht, die dur die Rückzahlung der Staatsschulden noch, gesicherter ernscheing. Die Narignarbant wolle Die Bor mit der geneilten Verteilung der Distanzkredite und Der schrittweisen Befriedigung der K­reditbedürfnisse vorziegen. Im fetten Jahre sei der Bejampoisfont der Nationalbanf auf 10 Milliarden angewachen, Buriifanu sprach zulest aus, das die Nationalbanl ihren bisherigen Traditions­treu bieiten wolle. Er könne sein Wunder versprachen, und es werden die Dinge nicht übereilt werden, mie. brennend auch der Durst sein möge fordern Die Bank werde mit Besinnung und Klarheit auf dem Weg der Wirklichlin­en vorwärts gehen. Damit sie eine für das Land wfolgreiche Tätigkeit entfalten­ fünne.­­ « Ernsthafte Vorbereitungen. (9. PL) Das politische Leben unseres Landes flieht im Zeichen der Serteuhe. Die Borksvertreter ween größ­­teneils Em Don der Hauptstadt und die Regierungsäms­­ter arbeiten mit Berabgefegger Tätigkeit. Tropdem herrngt auf innerpolitischem Gebiete ein so vages G erriebe, wie 88 sonst nur in Seiten wichtiger polistischer Engscheidungen fest­­zustelfen ist. Es gibt kaum ein Gebiet unseres öffentlichen Lebens, das nicht in Möhafter Bewegung gehalten würde. Es ist ganz Bar, worum es bei dieser regen Tätigkeit geht. Seitdem Ion DBrar­anı d. 9. gestorben ist, sieht ih­rie Regierung durch die nationalzaranisttische Partei in ihrem Bestande unmiserbar bedroht. Se will derzeit noch nicht von ihrem Plage weichen und will es auch später nur unter Bestimmng an Bedingungen tut. Deshalb sucht sie si auf den Gebixen, die gegenwärtig maßge­­bend sind für Die innere Stimmung unseres Landes, eine feste Sirrung zu schaffen, vom der aus sie dem Anfrum der Opposition die Sinie bieten kann. · Als wir beim Eintritt der heutigen Situation über M Aussichten M Regierung zur Behauptung ihwr SLO lang uns Rechenschaft gaben, da mußten wir an erste S­eite der Möglichkeiten, die der Regierung günstig sein könnten, Die Beirewung der heutigen wirtschaftlichen Ber­­ältnisse fegen, Wir prah­m unsere Meinung dahin aus, wenn es Der Regierung gelinge, Dur Beschaffung einer Arstardsanreihe und Durch Straiftf­eiung unserer Nähe­rung eine Gmtspannung Der auf Dam’ Lande Lastenden Kre­­ditor und der Fazaftinpharen Abfatfrire zu schaffen, dann werde Dr Regierung manche der Stimmungen, die ihr hew'e Kameriih geinnt sind, zu ideen Sunften wenden können, Ra­ch­ iheinen De Brmühungen der Regierung ganz planmäßig auf das Ziel der Beatmung einem Auslands­­anleibe­gericht zu sein, die in Dreifacher Hinsicht wohl« kürig für Das Land, si ausmwirken soll: zur Stabilisierung unerer Währung, zur Instandregung unfmer Berfejri­­mizel und zur Ermöglifung bisige­r Kredite. In dem G­enre Der Meldungen, die über die Ausr­echten einer Torben Auslandsanreife baute die hauptstädliche Preise folgen, farf man sich nur fer auslennen. Es ist felbst=­berständlsch, da die Wegtaung ihre Pläne vor der Off­­fen­lichkeit nicht vör­lig Entschleiern will, es is­t denno selbst­­berständisch, Daß sie ein Durchsicht von Meldungen über im Auge befindlife Berhanktjungen nicht verhinten kan. E­ j gernt planmäßig Darauf Bingewarkt zu werden, Ddaj bund, eine eichzeitige Larr­ierung mehrerer Anteile­ und» jele De Bevölkerung ins Unklare darüber gebracht werde, melche von Diesen erörterten Projekten wirfich emit zu nehmen sind. Es ist für uns jhyeulic­h auch gleichgülig, weise Der verfliedenen Verhandlungen die meister Aus» ihren auf Berwilfigung hat. Das Wichtige ist die Zalfeche, das Die Negierung um das Zustandekommen eine Auslands­reihe ehr ernstlich bemüht zu sein fEent und wir fühfen uns von einer Berwicklchung ihrer Pläne grundläglich nur Luxes verspichen. In der Bauauslegung natürlich, Da Die Anleihe unger Bedingungen gegeben wird, Die sie zu Einer wirklicher Hilfe für­ unser Land machen und sie nicht zu einer bindenden Kette oder­ zu einem B­und um den Hals werden läßt. Das ist die entscheidende Frage für den Augenbild, wo der Abshu der Anleihe bievorsteßt, und die Sachmänne werden dann bemuten sein zu prüfen, ob die Bedingungen der Anleihe den Intel weijen unjeues Landes Wirklich gemacht werden. Die zweite Yebhafırz Tätigkeit der Regierung erfriedt sich auf das vipromatische S­chier. Die Reise unseres Mi­­nisters Des Azupeen nach den westlichen Hauptstädten hat ohne Zo­ijeg­ehnste Bedeutung. &3 cehi nicht nur warum, die Intersiten unseres Landes dem Ausland in Erinnerung « zu rufen, sondern Die Reise hat auch den parteipolitischen med, bei den Regierungen des Auslandes eine Stimmung zu schaffen, die unsere heutige Landesregierung als Die­­jenige erscheinen läßt, die am ehaften dazu berufen sei, unsere Landesinteressen mwirlungsvoll zu vertieren. Es spricht vieles Dafür, daß die Vermutung eines haupt­­sächichen Battes zutreffend ist, Titupescu wolle zu einem günstigen Ausgang der gleichen Staafreich und Italien einerseits, zwischen Italien und­ Yugoslawien andererseits bewebenden Beziehungen seine Dienste­ anbieten. Die Beritif N Rumäniens ist seit geraumer Zeit auf guite Be­­ztehungm zu beiden lateinischen Schwestern eingestellt und eine Beschärfung der Situation zwischen den genannten Staaten wü­rde N Rumänien vor die schwierige Sachlage steyten, für den einen Teil sie entscheiden zu müssen und damit seine Beziehungen nach der anderen Seite hin zu Iocdern. Anzeichen dafür, Daß Diese Befahr eruflich be= steht, hat 8 in den festen Monaten wiederholt gegeben. Situpescens namhaft­ s Seih.d auf d­iplomatischem Gebie­t fort nun dieser unangeneh­men Möglichkeit vorbeugen und 8­it mit ausgeschloffen, daß ihm Dadurch Selegenheit geboten wird, beiden Z­eiten vieleicht wertvolle vermit­­telnde Dienste zu leisten. Ein Erfolg­­ dieser Auslandreise Tituyescus wäre für die Regierung zweifellos sehr wert­­voll. Schon beim Tode Doratianus wurden aus Frank­­reich und Gnauland Stimmen laut, Die als Beweis dafür­­ gelten konnten, daß das Ausland grundläglich nicht da­­vor zurückschredi, auf die Begegung der innerpolitischen Verhäft­nisse unseres Landes einen Einfluß auszuüben, ein nun Tituissen 88 erreichen kann, Daß ein solcher Einf­lich vorwiegend zugunsten der heutigen Regierung geltend macht, dann würde dies auf Die nicht beeinfluß­­bare öffentliche Meinung unseres Landes nicht ohne Eindruck sein. So sehn wir die Regierung Bintira Bratianı ernstr lich bemüht, durch Erfolge auf außenpolitischem und auf finanzpolitischem Schiete ihre GStelung im Kampfe mit en Oppositionsparteien zu kräftigen. Der Weg, den Die Regierung eingeschlagen hat, ist von ihrem Standpunk­t aus­­ gesehen, zweifellos der S­cht­ze. Den Mehrheitshil­­fen im S Parteileben unseres Landes kann sie sich Beute nicht erobern, dafür sind Die Parteigrenzen zu streng fest­­gefegt und was etwa abbrödeln sollte, brödelt eher zu­­gunsten der Opposition aus der Regierung ab. Anderer­­seits aber ist heute kaum ein innerpolitisches Ereignis denkbar, doch das der Sturz der Regierung gebieterif erzwungen werden könnte, wenn die Regierung nicht frei­­willig gehn will. Seitdem die Opposition den Augenblick des Todes Bratianus und die Studentenausschreitungen im wesentlichen ungewüst vorbeigehen eb, wird sie kaum einen Ana haben, eine Alıton zu entfalten, die sicher und unweigerth zum Sturz der Regierung führt. Sie kann nur das eime er verfolgen, in der piphologischen Situation des Landes eine solche Stimmung heraufzuführen, die die Regierung zum freiwilligen Rückritt­ bewegt. Diesen Rückwitt aber auch dann nicht erzierigen kann. Erreicht nun Die Regierung eine Besserung der­­Berhältnisse auf unwirtschaftspolitischem und außnpolitischem Betrieb­, dann man sie den Angriffen der Opposition gegenüber immer­­hin auf ein namhaftes Guthaben hinweisen. Noch auf ein drittes Moment aber hatten wir hinge­­trefen, al wir die Frage erörterten, wie dir Regierung auch im ihrer Hrum­nen bedrängten LSaae ich behaupten könne. Dieses dritte Moment war eine günstige und g­roß­­zügige Predigung der Tragen, die gegenwärtig zwar der Regierung und den Minderheiten schrieben. Wir müs­sen leider feststellen, daß der regen Tätigkeit auf finanz­­politischem und Diplomatischem Gebiete eine fast vollkom­­mene Untätigkeit der Regierung auf dem Gebie­t der Min­­derheitenfrage wo immer gegenübersieht. Die Regierung hat vor Dezember angesichts der eindruckslolen Bor»­sprache unserer Fichsischen und politischen Führung eine anerkennenswerte Seite des Gntgegenktammens gemacht, seither aber ist wieder ein Monat vergangen und der theo­­retischen Reste sind noch seine wirklichen Taten gefolgt. Es ist aber aufrichtig und sehr ernst gemeint, wenn wir die Ansicht vertreten, daß eine günstige Lösung der Min­­derheitenfragen mit zu den ernst­en P­roblemen unserer Staatspolitik im Allgemeinen und besonders im heutigen Zeitpunkte gehört. Aus dem Ministerrat. Besprechung des Waffenschmuggels. Bukarest, 13. Januar. Im gestrigen Ministerrat bes­­ichtete Innenminister Duca über den ungrischen Waffen- Schmuggel und erklärte, dass die Staaten der Kleinen Entente in dieser Angelegenheit solidarisch vorgehen werden, DT» läufig aber nach­zutwarten, welche Schritte der Böllerbund in dieser Stage unternehmen wird. Der Unterrichtsminister Angelescu wurde ermäch­­tigt, die Bestimmung, daß, P­rofessoren ihren Woinsis am Orte, td­­ie ihren Beruf ausüben, haben müssen, in ©­ietesform weiden zu lassen. Die Reihenfolge der im Parlament vorzulegenden Ge­­feßentteorfe ist folgende: Kultusgefes, Sermeindehuttreiben, Mittelschulgefet, neues Strafgefegbuch, Änderung des Mil­itärstrafgefegbuches.­ ­ Bibesen nicht abberufen. DBufarest, 13. Januar. Die in den rechten Wagen von mehreren Blättern gebrachte Nachricht von der Ab­berufung des roumänischen Gesandten Bibescu aus Ma­­drid entspricht, wie sich herausstellt, den Tatsachen nicht. Bibescu hatte bisher Roymänien sowohl in Madrid, wie auch in Lissaboen vertreten. Da Fürzlic­ eine besondere Ge­­sandtshaft in Lissabo­n eingerichtet wurde, hat Bibescu nur­­ die Beandtshaft in Madrid behalten. Die Gesandten Ghica und Boeresen abgereist, Bukarest, 13. Januar, Der neue­­ Seesandte Rumä­­niens in Rom, Ghica, und der Besandte in Bern, Boe­­r­escu sind gestern aus der Haupttadt abgefahren. Sie fahren zunächst nach San Remo, um sie dort mit Sitiulescu zu bensanen. Während Ghica von dort nach Rom fährt l | \

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