Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1935. Mai (Jahrgang 62, nr. 18611-18634)

1935-05-01 / nr. 18611

koll­egiums,damit ein­e neuse Verwaltung gebild­et und dieses große Vermögen wied­er entsprechend ausgenäht werde.Der Minister soll nach d­en Bserichsten der Bu­­kavester Blätter hiezu geäußert h­aben,daß di­e Ange­­­­leegenheit sich der Lösun­g nähsere.Es wurd­en dann Schul-und Wirtsch­aftsfrag­en der einzelnen Geg­enden besprioschsen,worauf­ d­ie Veranung in zw­ei Teilen,g­e­­­führt von Lapedata bezw. Ganch­ov, fortgelegt wurde. 53 handelte sich um Angelegenheiten wie Schulbauten, Umsgußdung usw. Finanzdireftoer Eivoran berichtete, daß die Industrien der Gegend sich in blühenden Zus­­­tande befänden, weshalb die Besteinerung um 30 bis­­0 dv. 9. erhöht worden sei, was den notwen­­­­digen Ermäßigungen für die arme Bevölkerung ent­­­spreche. Minister Lapedatu stellte abschließend mit Be­­­­friedigung die Fortschritte im Komitat auf allen Ge­­­bieten fest. Die Kommission unter "Unterstaatssekretär Caneicov behandelte Landwirtschaftlige und Forstfrag­­sen. Die Beratungen gingen­ gegen Webend zu Ende, worauf die beiden Minister nach einem von dem Prä­­­festen gegebenen Essen um 11.30 Hermannstadt wieder verließen. Der Ofterantrag von Bischof D. Glondys in liberaler Beleuchtung . Buktarejii, 29. April. Das neue Tiberale Blatt in­­­ Siebenbürgen, „Nationea Romana“ in Klausenburg, bes faßt sich an z­wei Stellen mit dem Auflas von Bisch­of D. Glondys in unsreier Ofternummer. Wenn es auch zu erwarten war, daß sich das Negierungsorgan gegen die Feststellungen D. Glondys über die immer mehr anwac­hsende Bedrohung unserer Kirche und Schule wenden werde, muß die Art, wie dem Aufjas entgegengetreten wird, doch sonderbar anmuten. Das Blatt meint, man brauche­ bloß eine Reise Durch die Legenden der Sachsen und­­­ Schwaben zu unternehmen, um zu sehen, wie gut zu ihnen gehe und wie Haltlos die Klagen über Bedrohung seien. Die deutsche Kirche sei noch immer national und ebenso die Schule. Was aber die Wirtschaftslage anbelangt, so böten die fäche­­rigen Wirtschaften im Vergleich mit denen ihrer ru­­mänischen Nachbarn ein geradezu umgekührtes Bild. Die­­­rumänische Herrsch­aft Habe Die gesegnete Behandlung von Gesten des ungarischen Chaupinismus Höchstens zum Guten gewandelt. Die Berfaffung gewährleiste die Freiheit des Unterrichts und des Kultus. Die Agrarreform war eine allgemeine Maßnahme, von der alle mitwohnenden Börfer gleicherweise Nugen gezo­­­gen haben, die deutsche Minderheit piepfeicht noch mehr al andere, denn da war, woben ihr zu geben, wäh­­­rend rumänische Gemeinden vielfach mit Teeren Hin­­­gebung nichts zu ent­­­eignen­ war. Auch Hinsichtlich der staatlichen Bei­ Hilfen für Die Minderheiteneinrichtungen entbehrten die Feststellungen des Bischofs Der entsprech­enden Sad­­ üdjzeit. Das neue Gehaltsystem von Minister Lapedatıu sei Das Ergebnis eines ernsten Studiums, einer Auf­­­fassung höheren Verständnisses für Die Lage. Die Mehrheit wurde dabei keineswegs gegenüber den Min­­­derheiten bevorzugt. Der rumänische Pfarrer ii schlechter gezahlt als der Geistliche der Minderheiten. Das Blatt stellt dann die Tagung von Billed dieser Kundgebung von Bischofs Glondys gegenüber und glaubt einen Gegensat zwischen Den beiden feststellen zu füns« nen, so­­­dach die Klagen über die uns zugefügte Be­­­drohung in unserem eigenen Kreisen bekämpft­­­w­rden. Schon die Tatsach­e, dak die­se Veranstaltung ungehin­­­dert stattfinden konnte, zeige, wie es um die Freiheit Der Meinung bestellt sei, und niemand habe Dort über Bedrohung von Seiten des Staates gefragt. Die in Billed lautge­wordenen Vorwürfe richteten sich vielmehr gegen die eigene Führung. Wenn Bischof GlondyS zum Schluß zur Einigkeit auffordere und wenn sich der Sinn seines Aufjages dahin Fristallisiere, körfe man Damit zufrieden sein. Ein zweiter Auflag des gleichen Blattes behandelt den gleichen Gegenstand in so offenkundig tendenziöser W­eise, Ddah ein weiteres Eingehen darauf ji er­­­übrigt.­­­ dar, der dann einstimmig gebilligt wurde. Marschall Prezan unterstrich, dass es sich um ein augerordentlich großzügiges Projekt handle. Der Plan it auf zehn Jahre verteilt und sehr umfangreich. Er wurde in sechs­­­m­onatiger Arbeit unter Heranziehung aller berufenen Stellen ausgearbeitet. Die Bedelung ist durch die legte Anleihe und die neuen Steuern bzw. Steuererhöhungen gegeben. Die Eigung des Obersten Landesverteidigungs­­­rates fand nach dreieinhalbstündiger Dauer ihr Ende. Die ob­h. Diterfeier in Bufareit Bufareit, 30. April. Das Fest der Auferstehung wurde in der Hauptstadt mit dem üblichen Gepränge in der Wacht von Bonnabend auf Sonntag begangen. Der Königste Hof nahm an der Feier teil. Beim Aus­­­ruf des Patriarchen „Christ ist erstanden” wurden Drei Raketen in den Landesfarben abgeschosfen und 101 Ka­­­nonenschüfse gelöst. Im Anschlaf an die Feierlichkeit in der Kirche fand Für den Hof und einige geladene Gäste der alte Brauch des Eieranstogens und Beglühwiünschens im Königsschloß statt. Am Sonntag­­morgen verlieh dann der König mit dem Großfürsten die Hauptstadt, um nach Einata zu fahren, während Die Königinmutter noch am Sonnabend zunächst nach Wien gereift it, woher sie nach kurzem Aufenthalt nach London und Paris weiterfahrt. Beleidigung des neuen USIS für Luftfahrt BSufarest, 30. April. Sonnabend­­nachmittag wurde der neue Unterstaatssekretär Caranfil vom König vereidigt, ·Ven­­inJeben’,weilsin«sihkevss By 1 Die Nützungsfrage gelöst Der Skodavertrag unterzeichnet Bukarest, 30. April. F­inanzminister Antonesceu hat seine Verhandlungen in Prag nach amtlicher Mit­­­teilung zu gutem Ende geführt, so das nunmehr der Unterzeichnung des neuen Skodavertrages nichts mehr im Wege stand. Es handelte sich im besonderen um Die schm­­erige Transferfrage der Zahlungen Rumäniens auf den neuen Vertrag und auf den mit den­ Zbroiohfa­­­werten abgeschlossenen Vertrag auf Maschinengewwehre. Die Unterzeichnung des Skodavertrages wurde Sonn­­­abend im Rüstungsministerium vom Ministerpräsidenten Tatarescu einerseits und dem Generaldirektor der Erodawerfe Fiala andererseits vorgenommen. Oberster Landesverteidigung ver­­billigt den großen Niftungsplan BSufareit, 30. April. Als Abschlug der Arbeiten­­­ am Niftungsplan fand Sonnabend eine Weiltung des Obersten Landesverteidigungsrates statt, dem zum ersten­­­mal im Sinne des neuen Geiees auch. Die ge­wesenen Ministerpräsidenten beimwohnten, Tatave?’cu und General Paul Anghelesceu legten eingehend den­­­ Rüstungsplan Siebenbürgische Deutsches Tageblatt Eine Rüderinnerung (Dr. 8. 9.) Kaiser Wilhelm II. hatte im Jahre 1897 auf der Diener Königsburg einen Trinfspruch ge­­­halten, in dem er in seiner impulsiven Weise ein Rohlied auf das Magyarentum sang. Was er dabei im Einzelnen gesagt hatte, ließ sich nicht feststellen. Der magyarische Schriftstelle­r Befjics schrieb aber darauf: „Der germanische Kaiser hat alles Deutic­­­um jenseits der Leitha aufgegeben; nun Dürfen’ wir alles tun.” Welche Rückwirkung Dieses­ auf unsere eigene Ge­­­fühlseinstellung gegen Kaiser Wilhelm hatte, Dem ge­­­­genüber wir allerdings an die Entlassung Bismarck noch nicht verwunden hatten, gehört nicht hierher. Mi­­­nisterpräsident Baron Banffy, in dessen Sinne Bekjics geschrieben hatte, (der ehemalige „Baftha von Bistrik“, unter Ddessen seinerzeitiger Bistriter Obergespanschaft Bistris seinen fähsischen Magistrat und Bürgermeister aber selbstverständlich behalten hatte), zug aus­­­ diesem Allessinn­ dürfen die Schlußfolgerung zur Einbringung eines „Hauptniftischen Gefegentchürfleing“, des Orts- Namengejebes, wie er es unter­ Bezugnahme.,auf dessen­­­­geringe Paragraphenanzahl hieß. Banffy erkannte also selbst an, da D dessen Einbringung ein Alt des Chau­­­vinismus sei. Und was stand nun in D diesem c­haupi­­­nistischen Gelegentwürflein? Das im Amtspver­­­fehre nur die von einer besondern Kommission amts­­­ch festzulegenden Ortsnamen zu gebrauchen seien — überdies in den Schulbüchern, wobei die Beifügung der im lebendigen Gebrauch stehenden Ortsnamen an zweiter Stelle, allerdings in Klammer, zugestanden wurde. Von einem vorschriftsmäßigen Gebrauch der amtlich festgestellten Nam­en an andere Orte (Bost­­­verkehr, Zeitung uw.) war seine Rede. E war nicht einmal besonders gesagt, daß Dieser Name ein ma­ Yarischer sein müsse; jedenfalls war es im vorhinein so geplant. Er hatte von der besonders­­­ hiezu ernann­­­ten Kommission festgestellt zu werden. (Für Liebling wurde er in Dieser Deutschen Form festresteh­t.) Welche innere Erregung rief aber der Gejeentmwirrf unter uns hervor? Seine inhaltliche Ablehnung von sämtlichen frühli­hen Abgeordneten war eine Selbst­­­verständlichkeit. Ihr schlug ih auch ein manyariischer Abgeordneter mit Rüdjiht darauf an, hat eine An­­­zahl seiner Wähler Sachsen waren. Nun ging man aber in den meisten Wahlkreifen über­­­ diese Linie hinüber. Der Inhalt des bisherigen Streites zwischen „Grünen“ und „Gemäßigten” war der, daß die Grünen die Mit­­­gliedschaft unserer Abgeordneten in der­­­ Regierungspar­­­tei, zu der man ji 1892 zur bessern Wahrung der jährlichen Belange in allen Wahlkreisen entschlossen hatte, mit den Erfordernissen unserer nationalen Selbst­­­achtung als unvereinbar ansahen. Nun schlug Ti nach Einbringung des erwähnten Gelegentwurfes dieser Mei­­­nung auch die Mehrzahl der bisherigen „Gemäßig­­­ten“ an, was die Brüce zur Schlichtung des inneren Parteistreites wurde. Banffy hatte in unseren Mugen diesen nationalen Gewinn zu buchen. Allerdings kam zuerst ein bitterer Tropfen hinein. Dr. Karl Wulff war im Gegensaß gegen die anderen „gemäßigten“ Führer noch immer für das Verbleiben unserer Ab­­­geordneten in der Regierungspartei und hatte dieser Meinung auch öffentlich Ausdruck gegeben, was man einem Webereifriger­ zu einer tastlosen journalistischen Entgleisung Anlaß gab, die aber allgemeine Empö­­­rung hervorrief. Nichtsdestoweniger konnte auch) ‚das Urteil des hochverehrten Mannes den Entschluß der Mehrzahl unseres Volkes zu­ umstimmen. Von un­­­seren 13 Abgeordneten blieben nur noch 4 in der Re­­­gierungspartei. (Nach den Bestimmungen des 1890er V­olfsprogrammes war es ihnen und den Wahlkreisen, auf deren Wunsch es geschah, möglich). Die Erregung, die Der Gesegentwurf hervorgerusen hatte, wirkte ich aber immer weiter aus und rieg eine starre nationale Welle hervor, die uns auch die Mieder- Belebung der jährigten Nationaltracht für unsere u — Mittwoch, 1. Mai 1935 ‚Frauen und Mädchen bei festlichen Gelegenheiten und die Einbürgerung der Lieder vom Hon­ertstreic­h und von der Seanftuchstlot als­ bleibendes Erbe hinterlieh. Mit dem Nationalkostüm im Koffer zogen unsere Frauen nach Wien, um de Majestät um Verweigerung der Genehmigung des Geistentwurfes zu leisten, wurden aber, da zur V­erlassung die ministerielle Genehmigung nötig war, die begreiflicherweise verjagt wurde, nicht vorgelassen. Dieses Verlasen der Vorlassung rief­­meuter­­­die Erregung hervor, die ei beim Feiern der rad­­­fehrenden Frauen Luft machte. Die offiziell festgeseß­­­ten Ortsnamen wurden zwar auch im Postverkehr tat­­­sächlich an zweiter Stelle angeführt. Die en­tschiedene nationale Mitbilligung traf aber den Ueberforresten, wie es solche allezeit gegeben hat, der ausschließlich den amtlichen Namen gebrauchte. ABS im Dezember 1918 der rumänische Regierungs­­­rat die Herrschaft in Siebenbürgen und von anderen vom alten Ungarn zu Rumänien zugefügten Teilen über­­­nahm, ließ er die andern ungarischen Gefege in Kraft, hob aber das­­­ Ortsnamengebet ausdrücklich auf. Diese Aufhebung ist allerdings dadurch in ihrem unwesentlichen Teile wirkungslos geworden, als seither im­ Amtsverkehr nicht nur für die Ortsnamen, sondern für alles der Gebrauch der Staatssprache vorgeschrieben it. Betreffs der Schulbürger wurde die im formell auf­­­gehobenen Gefeg vorgeschriebene Anordnung als eine tatsächliche Ce’bitverständ­iihkeit behaftet. Heute wun­­­dert man ich aber, daß wir gegen die Ausdehnung eines nut mehr bestehenden Geießes auf Postverkehr und Zeitungen in ganz ruhiger Weise Einwendungen erheben. Wir sind den Herren also moch immer nicht lahm genug gei­orden? Englands Breffe zur rut­­­männigen Aufrüstung Hinweis auf Die Ballonkonferenz London, 29. April. Die Blätter verfolgen die Nü­­­tzungstätigkeit Rumäniens mit lebhafter Aufmerkssam­­­keit. Ein Neutertelegramm aus Bukarest berichtet aus­­­führlich über die unter Vorung des Königs abgehaltene Sikung des Rates für Landesverteidigung Nach „Erz Gange Telegraph” werde Rumänien in zehn Jahren 44 Millionen Pfund für Nützungen ausgeben. Bei dem Skodawerfen wurden Geidüse und Munition im Werte von 5 Millionen Pfund bestellt. „Morning Riost” meldet aus Bularest, dad in diplomatischen Kreisen die rumä­­­nische Rüstungstätigkeit damit erklärt werde, sie sei darauf­­­ gerichtet, der Webision des Militärstatuts für Ungarn und Bulgarien zu begegnen. Man messe in diesen Kreisen der Rüstungstätigkeit Rumäniens große­­ Bedeutung bei: Die Frage der Revision des Mili­­­tärverpflichtungen Der besiegten Staaten werde auf der am 10. und 11. Mai in Bularest stattfindenden Bal­­kauf­onferenz ebenfalls zur Erörterung kommen. Der Kampf gegen den Serror Beratungen in Genf Genf, 29. April. Morgen, tritt im Bölferbundse­­­kretariat der Sap­rständigenausscug zur Unterdrückung des internationalen Terrorismus zusammen, der im De­­zember vom BV Bölferbundrat im Zusammenhang mit Mars feilte, zusammengesegt worden war. Er besteht aus den Vertretern Englands, Frankreichs, Belgiens, Spaniens, Italiens, Polens, Rumäniens, Ungarns, der Schweiz und Rußland­. Die Grundlage der Beratungen bildet eine von Laval im Dezember unterbreitete Denfibri­t, die die Gtundlinien für ein internationales Abkammen zur Unterdrückung zwischenstealiter Verbrechen enthält und u. a. einen aus fünf Mitgliedern bestehenden internatio­­­nalen Strafgerichtshof vorsieht. Neues tschechisches Wahl: manderer Verbot des Namens­»SHF« Prag,29.April.Die tschechoslowakisch­e Regierung hat der ihr und ihrem Regierungsb­latt»ngerPresse« fe unsympathischsen,,Sudes­sendeutschen Heimratfwnt«dise Führng diessestamensverbostem Die Partei nimmt dahier den Namen«Sudserend­eutsche P­artiei«an und ihr bish­eriger»Führer«,Konraid Henleim wird als Präsident bezeichnet werden. Hinsichtlich der wieder bewilligten „Deutschnationalen Partei” verlautet, daß sie unter dem Namen­ „Deutsche Bollspartei” in die Wahlen gehen werde, Das römische VWrotofoll Die gemeinsamen Angelegenheiten Italiens, Ungarns und Oesterreichs Nom, 30. April. Die amtliche Agentur „Stefani“ meldet: Am 4. Mai treten der ungarische Außenminister von Kanda, der österreichische Außenminister Baron Berger Waldenegg und der italienische Unter­­­staatssekretär Supditch zu Beratungen zusammen, um die die Drei Länder gemeinsam interessierenden Fragen im Geiste der römischen Protokolle vom 18. März 1934 Dachau sprechen. Be­­en — en

Next