Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1935. August (Jahrgang 62, nr. 18683-18709)
1935-08-01 / nr. 18683
BE re | r | . ! 1 Seite 2 — Nr. 18685 berwerten, wie er es für ji, für seine Familie, für seine Arbeiter braucht. Sole Früchte gehen für unfern Bauern aus der Aktion der Regierung aus, die gerade unter dem Schlagwort der Förderung des Bauernstandes eingeleitet worden war. Wie soll da der Bauer seinen Arbeitsmut nicht verlieren, wie soll er noch weiter darauf vertrauen, daß auch in anserm Lande ehrliche Arbeit ihren Lohr findet! Ab"Hilfe tut dringend not, damit noch größerer Schaden, als er schon angerichtet ist, vermieden werde, Der Devisensfandel Neue bloßstellende Bewilligungen — Berhör des Exgouverneurs Bukarest, 31. Juli. Im Zusammenhang mit dem Devisenskandal fand gestern nachmittag unvermutet eine Hausdurchsuchung bei der Nationalbank statt,wiobei sieben kompromittierende Devisenbeiwilligungen gefunden wurden. Das Material wurde sofort beschlagnahmt. Der frühere Gouverneur Dumitrescu wurde zur Staatsanwaltschaft gerufen und hier durch längere Zeit verhört. Die Haftbefehle bleiben in Geltung Bularest, 30. Zug. Die Anklagekammer befaßte si, mit der Berufung gegen die Bestätigung des Haftbefehles bezüglichh Calatorescu u. Nacht. Basilescu hatte auf eine Berufung verzichtet. Die Berufung wurde verworfen. Die Belgier hatten vor einigen Tagen beim Notariat Des Gerichtshofes Das Verlangen gestellt, die aus ihren Geldern tevorgenommenen Haustaufe der beiden Schindler Basilescn und Nacht für ungiftig zu erklären und sie in den Besit der ihnen zukommenden Summen zu seen. Desgleichen forderten sie die Freibe der bei Vasilescu gefundenen drei Millionen, die der Erlagstaffe hinterlegt sind. Das Notariat hat nun den Hauslauf Nachts rückgängig gemacht und den Besis unter Smangsverwaltung gestellt. Bezüglich Des Hauses vor Vasilescı wurde Die Entscheidung vertagt, Da verschiedene Proze harten od. fehlen. ' \ Nach dem Gendarmerieurteil Die Aufnahme des Berufungsentscheides ‚Bularest, 30. Juli. Das Norteil im Gendarmerieprozeßs, das allenthalben Verblüffung hervorgerufen hat, wird in der Presse im allgemeinen mit Stillschweigen zur Kenntnis genommen. Man glaubt, daß es mir die Vorstufe zum gänzlichen Freispruch ist. In diesem Zusammenhang wird berichtet, daß Puiu Dumitreseu ich wieder im Bande, angeblich in Sinaia befindet. Die freigelaffenen leidend Butareit, 30. Juli. General Dumitrescu, ber gestern aus dem Gefängnis auf freien Fuß gelecht wurde, ist want. Zu der Aufregung der Ungewißheit über sein Schiefal kam auch Dias Zuderleiden, an dem er seit längerer Zeit franst. Er wird in eine Krankenanstalt überführt werden, da sein Zuftend ernst ist. Much Die Obersten Legu und Crivas sind durch die Haft gesundhettlich hergenommen. . Zitulescen fhmollt - Bußareit, 30. Zul. Die „Eppen“ will erfahren haben, daß Titulescu der Diesmaligen Satjigung in Genf nicht beiwohnen werde. Die Kleine Entente werde bis September in Genf durch Benesch vertreten werden. Im Zusammenhang damit sei eine ausländische Meldung verzeichnet, die von einem Protest Titulescus wissen will, den dieser gegen den Ministerpräsidenten vorgebracht habe, weil Tatarescu als sein Stellvertreter Personalveränderungen im Außendienst vornehme. Auch eine amıdere, inländische, Mele ad ee bereits von Titulescus Unzufriedenheit nach Beratungen über Wirtschaftsfragen Bularest, 31. Juli. Ministerpräsident Tatarescen traf gestern abend vom Landgut in Bularest ein und hatte sofort Untervedungen mit Finanzminister Antonescu und Innenminister Incufet über die Fragen an der Tagesordnung. Der Finanzminister berichtete über die Verhandlungen in London und im Haag. Im Laufe des Tages wird wahrscheinlich der Wirtschaftsrat zusammentreten, um die Weizenaufmerzung zu besprechen, die trog aller halbamtlichen Beschönigungen steht. Landwirtschaftsminister Safju befragte sich gestern in einer Unterredung mit Dinu Bratianı über Die Haltung iger Minister, die die Weizenaufwertung geradezu sabotieren. Im Handelsministerium fand gestern eine Beratungwischen Handelsminister Eoftinescu, Innenminister ee dem Weiten ai en Dostromgsti Handelsbeziehungen mit eEN Y SITE: Eden und Laval verhandelten Die Aufregung ist groß Die beiden Standpunkte Paris, 31. Juli. Wie „United Prep“ erfährt, sollen Laval und Eden in ihrem Gespräch nochmals Den bekannten Fragenpress des italienisch - abessinischen Streitfalles untersucht haben und um eine Verständigung bemüht gewesen sein, die die Lösung in der legten Minute ermöglichen sollte Der Borschlag wird der italienischen Abordnung unter Baron Mxift in Genf vorgelegt werden, uoch bevor der Völkerbundrat heute nachmittag zur ersten Sittung zusammentritt. Eden unterbreitete Laval die Ansichten der britischen Regierung. Wie verlautet, deutete er Darauf hin, Daß Caaland in jeder weiteren Verzögerung Der Behandlung des Streitfalles duch Den Belferbundrat eine schwere Gefahr erbliche. Schon die Verzögerung der legten Wochen in den Vermittlungsbemühungen hatte Italien Gelegenheit gegeben, umfangreiches Kriegsmaterial und eine große Zahl von Truppen in seine ostafrikanischen Befiezungen zu senden und seine strategische Stellung an der abejsintischen Grenze erheblich zu verstärken. Eden soll angeregt haben, daß für den Fall, als der Bölferbundrat sich darauf beschränten sollte, eine Fortlegung der Schlichtungsverhandlungen anzuraten, Italien seinerseits das Versprechen geben müsse, die militärischen Operationen einzustellen. Frankreichs Gesichtspunkt, wie er durch Laval zum Ausbruch famit auf Grund der Nayitäten der genannten Agentur der folgende: Ein überstürzts Handeln von Gesten des Rates und vor allem der Unterzeichner des Abkommens von 1906, in dem zmeds Beilegung von Streitfällen die Aufnahme von Konsultationen vorgesehen war, sei möglicherweise geeignet, die Krise einem beschleunigten Höhepunkt auszutreiben. Stankreich stehe daher auf dem Standpunkt, das, wenn Großbritannien darauf beharrt, die Aussprache in Genf auf den ganzen italienisch r aber finischen Fragenfreis, auszudehnen, die Bemühungen D.8 Pates endgültig zum Scheitern gefragt würden und außerdem Italien sich zum Austritt aus dem Wölkerbund entschliessen konnte. Das bedeute aber gleichzeitig, Das alle Aussichten, den Krieg abzuwenden, zunichte gemacht würden. Wenn aber Italien selbst in Genf die Gewißheit erhielte, daß bewerst eine Löhsung Des Streites dur) newe Schlichtungsverhandlungen oder ein schiedsgerichtliches Verfahren mit genau abgegrenzten Kompetenzen (!) versucht werden solle, dann könne man die Hoffnung hegen, da damit Hand in Hand gehende Diplomatie Anstrengungen den Frieden zu erhalten, von Erfolg gekrönt sein werden. Der Borschlag Englands und Frankreichs vor dem Negus Avis Abeba, 31. Juli. Wie von Negierungsseite bekanntgegeben wird, ist dem Naifer der neue Borschlag zur Lösung der Krise unterbreitet worden, wird aber nicht mitgeteilt, von welcher Seite der Borschlag stammt. Die Vermutung liegt nahe, daß er von England und Frankreich gemeinsam gemacht wird. Der Vorschlag sieht «» ...» die Schaffung eines neuen zwischenstaatlichen europäischen Mandates unter der Dehut des Börberbundes vor. Dabei sollen jeroch keiner einzelnen Macht irgendwellige politische Vorrechte oder Machtunllommenheiten eingeräumt werden. Aber Italien soll bestimmte wirtschaftliche Zugeständnisse erhalten unter der Bedingung, das Abelsinieng Unteilbarkeit gewahrt und das Land gegen jeden Angriff von außen, gleichgiltig meldher Wrt, geschürt werde. Weiter läßt der Vorschlag der abessinischen Regierung gusge Bervegungsfreiheit bei der Berufung von Beratern, dabei einzige Vorauslegung ist, daß wir aus Berferbundländern kommen. Wie weiter perkmitet, hat die abessinische Negierung den Empfang des Bier«schlages bestätigt, aber nach nicht Stellung dazu genommen. Halbamtlich heißt es, daß der Kaiser grundsächlich nichts gegen eine europäische Einflußnahme in Abessinien einzuwenden habe. Abelsinien befriedigt von Italiens Teilnahme in Genf Die Regierung ist ehr befriedigt darüber, daß eine italenische Abordnung an der Völkerbundratstagung teilnimmt. Ei2 betrachtet daher die Lage als etwas entspannter und erhofft wieder eine friedliche Lösung. Die Ratfigung werde jedenfalls über Krieg oder Frieden entscheiden. N | »Y, en u EEE Die politische wirtschaftliche Krise in Holland Bolijn bleibt die Hoffnung des Landes .Amsterdam, 30. Juli. Der abgedanfte und neu betraute Ministerpräsident Bolijn hat bis in die späten Nachtstunden des Montag und auch heute seine Besprechungen über die Negierungsbildung fortgesegt. &3 berricht allgemein die Ansicht, daß seine Bemühungen von Erfolg gekrönt sein werden. Der Ministerpräsident stellt, wie in den politischen Kreisen verlautet, von Parteien, deren Mitarbeit er fordert, gewisse Bedingungen. So müssen sie in aller Form die Zuseigerung geben, daß sie alle im Hinblick auf die Gesundung des Staatshaushaltes und die Wiederaufrichtung der Wirtschaft notwendigen Maßnahmen billigen. Der Ministerpräsident will alle bürgerlichenarteien zur Mitarbeit an diesem Werk auffordern. Die Sowjets bekämpfen Das Christentum Zwei evangelische Pastoren vor der Hinrichtung Genf, 30. Juli. „Journal de Geneve“ berichtet über neue Todesurteile gegen evangelische Geistliche in Rußland. Der Pfarrer Johann Göring, der seit mehreren Monaten in Kiew gefangen gehalten wird, sol zum Tode verurteilt worden sein. Das Urteil wurde auch bereits bestätigt; man weiß aber nicht, ob es schon vollstrebt ist. In der gleichen Lage befinde si der Pfarrer Rlendt, der in der Ukraine gefangen gehalten wird. Moskau,30.Juli.Der siebente Weltkongreß der Komintern(kommunistische Internationale)hieltgikstern wieder zwei(geheime)Sitzungen ab. Am Vormittag wurden Berichte entgegengenommen Die Eröffnung machte ein Vertreter der kommunistischen Jugendinternationale.Er erklärte,es solle ein neuer Typ von Jugendlichen geschaffen werdet,die in erster Reihe gute Verfechter der weltrevolutionären Idee sein sollen.Dann trat ein Vertreter der Ukraine auf,der wüste Drohungen gegen Polen ausstieß.Er sagte,wenn die polnischen Fünste in Radzkwills nochmals versuchen sollten,sich in irgendwelche rußlanschfeindliche Abenteuer einzulassem dann würden sie sich ihre Köpfe schon in beträchstl sichtern Entfernung von Kiew einkennen Ein Vertreter der südslawischen Kommunisten bemüht sich dann,für den südslawischen Kommunismus zu werben.In der Nachmittagfirzun meinte ein Schweizer Kommunist,daßegh seutem i dem Stolz der Schweiz,der einzige stille Ort der Ruhegnrdeåsxichevszkyj einvvxngigi.M Wie die Komintern zur Weltrevolution hegt v ü Klassenskämpfe seien dort involrequzig und diese Kommunisten bemühten sich nach Kräfte un d Me Kämpfe auszunügen. « Maßregel-usUnikaiholkfåmcewlidcs Frankfurt a.M.,31.Juli.Von der großen 2 Tammer des Landesgerichts Hanau wurde der 48 jährige katharische Pfarrer von Dietles wegen Bergehend gegen den sog. Kangzelparagraphen zu achtmonatigem Gefängnis verurteilt. Die Anklage legt ihm zur Seit, in einer Predigt Angelegenheiten des Staates in einer den Öffentlichen Frieden gefährdenden Weise behandelt zu haben. In der Urteilbegründung führte Der Barfigende u. a. aus: Der Angeklagte habe im Gottesdienst Davan gesprochen, daß Menschenleben im mewen Deutschland und mehr gelten. Ferner habe er in seiner Predigt die Hungersnut, Christenverfolgung und Kulturkämpfe in Rußland erwähnt und hinzugefügt, daß die deutschen Katholiden si auch auf alles vorbereiten müßten und daß diese Leiden in Deutschland nach bevor stünden. Der Marseiller Wreoge im Oktober Beilegung eines unangeengertes Paris, 30. Juli. Die französische Untersuchung bei den Mordanschlag auf König Alexander I. Außenminister Barthon ist nun endgültig abgeschloffen. Die Alten wurden an die Staatsanwaltschaft von Air en Provence abgesandt, wo voraussichtlich der Progeh im Oktober beginnen wird. — Die beim Wttentet, sichtbar gewordene Mangelhaftigkeit im französischen Bolizenwesen ist wohl die Ursache für die so langsame Prozedur. Zanesbericht Siebenbürgischer Karpathenverein. Zusammenhängend mit der diesjährigen Hauptversammlung am 31. August in Kronstadt und mit der sich daran anschliessenden internen Weihefeier auf dem Schuler (Dr. Jr us Römerhütte) werden folgende Ausflüge von der Sektion Kronstadt des &.%.B. veranstaltet: 1. Ein vierägiger Ausflug (2. 618 5. September) führt von Der Dr. Zufius Nömerhütte zur Hütte Des Bularefter Deutschen Skiflubs, dann über den Bubidioru zur Friedrich Tendelhütte, von dieser wieder über den Dixcu zur Hütte der Sektion Bulareft des &K.B. im Jalomikatale und von Dort nach Sinaie. 2. Gm zweitägiger Ausflug (am 2. und 3. September) geht ebenfalls von der Dr. Julius Römerhütte aus und führt (zum Teil mit Wagen) durch Das Gapiweidenbachteil, woxauf die ee x