Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1940. Juni (Jahrgang 67, nr. 20141-20170)

1940-06-10 / nr. 20150

Zr ” Nr. 20150 Nachrichtenblatt 2 Lei Tax. postala platitä in numerar cont, aprob, 34.757/989 Allgemeine Volkszeitung für das ageblatt Deutschtum in Rumänien Director: Alfred Hönig, Verantwortlicher Schriftleiter: Clemens Markus / Eigentümer: Siebenbürgisch-Deutsche Berlagd U. G. / Eingetragen: Gerichtshof Hermannstadt Zahl 21/1938 Sibiu - Hermannsstadt, Montag 10. Juni 1940 (Nicht vordatiert) 67. Sahrgana Das Land huldigt S.M. König Karl. Der zehnte Jahrestag der Thronbesteigung Wie der Festtag Rumäniens gefeiert wurde Lazarest, 9. Juni. Obwohl S. M. der König in dem an den Ministerpräsidenten gerichteten bekannten Schreiben darauf Hingewiesen hatte, daß unter den jenigen schiveren Umständen alles Bemühen der Auf­­rüstung und der Stärkung des Vaterlandes gewidmet sein müsse, daß man daher auf Feiern verzichten möge, Bat es ji das Bolf Rumäniens doch nicht nehmen lassen, den gestrigen Tag, an dem si zehn Jahre der Regierung Seiner Majestät erfüllten, in festlicher Weise zu begehen. In allen Kirchen des Landes fanden Festgottesdienste statt, das Land war beflaggt, die Hauptstadt selbst war, wie an ganz gro­­ßen Festtagen reich gescmückt. Nach dem Tedeum in der Patriarchie, an dem die Höheren Würdenträger des Landes teilnahmen, fand am Abend vor dem Kö­­nigsschloß der große V­orbeimarsch der Front- Glie­­derungen statt. Der Gottesdienst Um 11 Uhr vormittag begann in der Batriarcie das Zedeum. Auf dem Pfan des 8. Juni vor der Kirche hatten die „Wächter des Landes“ und Schüler der höhe­­ren Lehranstalten Aufstellung genommen. Unter den Teilnehmern beim Gottesdienst sah man P­alastminister Urdareanu, Ministerpräsi­dent Kronrat Tata­rescu, Die Königlichen Räte Baida- Voevod, Arge­­­tofanu, Antonesceu, Zamandi, Mihalache, weiter Wür­­denträger des Hofes, sämtliche Minister und­­ Unter­­staatssekretäre, die gesamte Leitung der Front, u. a. Patriarch Nicodem zelebrierte selbst den Gottesdienst. Die Feier des Heeres Nach Beendigung dieser Feierlichkeit richtete vor der Kirche Heeresminister Korpsgeneral Sleusu an Die ausgerückten Truppen und aufgestellten Landeswächter eine Ansprache, in der er ut. a. sagt es Soldaten! Alles was rumänisch ist, richtet heute ein heißes Gebet an den Allmächtigen für das Wohlergehen unseres Kö­­nigs. Durc­h Ueberlegung und Arbeit in zehn Jahren der Herrschaft Hat Seine Majestät Das Heer auf die Höc­hste Stufe emporgehoben, so Daß wir heute in vollem Vers­trauen unseren Weg in Die Zukunft gehen können. Das ganze Volk und insbesondere wir Soldaten fün­­nen dem Herrscher nur dankbar sein, was­ wir am besten dadurch beweisen, daß wir allen unseren Feinden, Die unsere vom Blut der Väter geheiligten Grenzen über­­schreiten wollen, Einhalt gebieten. In tadelloser Haltung folgte diesem Ast der Bor­­beimarsch der Einheiten Des Heeres und der Wandes­­mwächter. Die Glü­ckwü­nsche des Landes Ansprache des Ministerprä­sidenten Kranrat Gheorghe Tataresen um 12 Uhr 50 empfing S.M.der König im Thro­n­­saal die Glückwünsche des Patriarchen und der Regie­rung.Hiebei hielt Miisterpräsident Kronrat Tata- Wan den Herrscher eine Ansprache,in der u.a. 10 Jahre sind verflossem sie n­euere Majestät das« Better des Landes in die Hand nahmen und vor dem Parlament die Worte sprachen: „Ich bin in Euerer Mitte aufgewachsen, Meine seelische Nahrung war die Euere, Euere Schmerzen waren die Meinen, die Ideale des rumänischen Volkes sind die Meinen“, 10 Jahre sind Dahingegangen, seit Euere Majestät in dieser Weise Die Uebereinstimmung der Gedanken, Gefühle und Be­­strebungen vermittelt haben, die die unlösbare Bin­­dung zwischen Herrscher und Land darstellen. In dieser Stunde allgemeiner Sorgen fünnen wir mehr denn je von einem Gipfel auf den zurückgelegten Weg zurückhauen und die gemeisterten Schwierigkeiten er- Der Ministerpräsident schilderte den Ausbau und Verstärkung des Heeres, Durchführung des großen Nü­­tzungsprogrammes, die Förderung der Kultur, die zum Hauptziel des nationalen Lebens emporgehoben wurde, die Erfassung und Erziehung der Jugend in der ein­­heitlichen­­­rganisation der „Wacht des Landes“, die in allem den Stempel des Herrschers trägt, die Stärkung der Kirche, die Einführung eines wirtschaftlichen Geistes in allen Zweigen der Verwaltung, die Ehrung der Arbeit, die Förderung der rumänischen Tatkraft auf allen Gebieten, die Hebung des Ansehens des Landes, das jenseits der Grenzen immer mehr al eine Kraft der Ordnung und der Zivilisation angesehen wird, um dann fortzufahren. Ueber allem aber steht al­s pochaler Art die von Ever Majestät ohne Beeinträchtigung des Staatslebens . Durchgeführte Beseitigung aller gefährlichen Formeln, die seine Festigung verhinderten. Dur diesen geschicht­­lichen Akt wurde dem Volk gleichzeitig seine seelische Einheit und sein innerer Friede wiedergegeben. Euer Majestät! Wenn wir die Gesamtheit dieser Schöpfungen der Vergangenheit betrachten, künnen wir ohne jede Sorge in die Zukunft bliden. Wir durchleben jehwere Stunden, Stunden der Entscheidung unserer Geschichte. Aber unser Bol ist si mehr denn je­­dessen bewußt, das sein Gescchd mit­­ dem Euerer Majestät und ihren großen Beschüssen eng und unlöslic verbunden ist. Das Land steht heute eng geschlossen um seinen König, erfüllt von den Wunsch nach Frieden, aber auch Darauf vorbereitet, seine Pflicht zu tun zur Erfüllung der höchsten Gebote, die Dur­­ch Opfer der Toten gezogenen Grenzen zu schüsken. Der Ministerpräsident schlos seine Rede mit einem Hof auf ©. M. den König und auf ©. Kal. Hoheit den Großfürsten Michael. Das Danteswort des Herrschers © M. der König antwortete auf die Huldigungs­­ansprüche des Ministerpräsidenten wie folgt: Herr Ministerpräsident, Meine Herren! Diese Feier, die mit allem Ernst und aller Würde begangen wird, so, wie 8 Die Stunde schwerer Entscheidung in Der ganzen Welt uns auferlegt, hat Mich tief bewegt. Ich besvegt, wenn JH an Diese Zeit Meiner zehnjährigen Herrschaft zurückdente. 10 Jahre Der Herrshaft — Ich kann nur figern, Dad Diese Zeit für Mi 10 Jahre um unterbrochener Arbeit, ständiger Wacht und Der Ausbruch Meiner unbegrenzten Liebe fir Land und Bolt gewesen sind. IH habe das Bemwußtsein, daß im d­iesem Jahrzehnt etwas für Das Land getan worden ist. Vielleicht war Die Zeit nicht immer günstig, um alles Durchzu­­führen, was ich Mir gewünscht hätte. Ich lege Wert Darauf, an diessen Tag Meine Dankbarkeit all denen auszudrücken, die Mir dabei zur Seite gestanden sind und ihr Wissen in den Dienst des Landes gestellt ha­­ben. Diese 10 Jahre sollen für alle, die das Vaterland lieben, ein Ansporn sein für das, was noch zu tun ist. Durch Einheit, Arbeit, Liebe und vaterländische Begeisterung jedes einzelnen werden wir sicherlich in den nächsten Jahren Fortschritte erzielen, die Das Behnfache der bisherigen Zei­tungen darstellen. Das ist Mein heifester Wunsch an diesem Tag, den ich Meinem Bolfe und Meinen Lande aussprechen kann. Heil! Eine sinnvolle Gabe des Heeres Im Namen der Armeen richtete der Minister für Lan­desverteidigung ıumd zugleich Minister für Luftfahrt und Marine, Korpsgeneral Sleu3u eine Ansprache an den Herrscher und überreichte ihm ein symbolisches Ve­­rd­ent in Gestalt des alten Streitfolbens, den die Fürsten der Moldau und der Walach­ei einst trugen. ©. M. der König dankte für das Geschenk, das er als Zeichen der Verbundenheit zwischen dem Landesfür­­sten und dem Heer ansieht. Am Abend fand vor dem König gehloh der Vorbei­­marsch­ der Mitglieder der Front der Nationalen Ere­neuerung ı und ihrer Nationalgarde statt. Im 8 Uhr abends erschienen auf dem Pla vor dem Schloß Die Würdenträger der Front, kurz darauf betraten unter den Klängen der Königshymne Seine Majestät Der König mit ©. Kol. 9. dem Großfürsten den Bal­­lon des linten Flügels des Schlosses. Die versammelte Bollsmenge jubelte dem Herrscher und dem Kronprinzen zu. Dann begann der Vorbeimarsch der Nationalgarde, die von ihrem Kommandanten General Pet­re Geor­­gescu geführt wu­rde. Nochmals die Generalstabs- Verlautbarung Nr. 33 BSud­arejti, 9. Juni. Laut Verordnung des Großen Generalsstabes Nr. 33, vom 8. Juni werden auf 30 Tage ab 11. Juni die Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Reserve mit roten oder gelben Ein­­berufungs- oder Urlaubsscheinen mit folgenden Ster­­nen sind Abzeichen einberufen: 1. Mit einem Stern und den Zeichen: BU 1, ES 2, ZRIL ET2, EU 2, 3651 932 2. Mit zwei Sternen und den Zeichen: AR 1, AS 1,­­2 ATI auı a31 sul APBı1 331. 3. Mit Drei Sternen sind den Zeichen: Au 1,­­B1, 831. 4. Mit vier Sternen und den Zeichen: Au 1, TI1, a31. 5. Mit fünf Sternen und den Zeichen: ZD 2, MB 1, gu 1. Alle diese müssen sich binnen höchstens 48 Stun­­den in dem im Einberufungsbefehl oderurlaubs­­schein angegebenen Orte einfindemn sodaß sie am 13. zur Stelle sind.Zuwiderhandelnde werden delii­­tärgericht übergeben Bekreit von der Ostwdle Angestellut «, bei Befestigungsarbeiten,Straßen-und Eisenbahnar­­beiten,das Personal der fremden diplomatischen Ver­tretungen,soweit sie vom Großen Gener­alstab befreit wurden,das P­ersonal des Finanzministeriums,das schon 1940 die Befreiung erhielt,innerer und äußerer Dienst,das Personal des Außenministeriums,der Ko­n­­sulate,das Polizei-und Sigurantenpersonal dean­­nenministeriums,das Personal der Fabriken,die für die Landesverteidigung arbeitem das Personal des Luftfahrt-und Marineministeriums,das schon bisher befreit war,des Verkehrsministeriums,soweit es vom Großen Generalstab befreit ist,das Perso­nal der Eisenbahnen und anderer öffentlicher Region,wie Eisenbahnen,Post und Telefon das Personal des Außenhandelsministerium­s,soweit es befreit ist,die Zuckerrübenbauer,­bis zu der vom Generalstab bewillig­­ten Frist,das Personal Kohlenbergwerke,soweit es befreit ist,und schließlich all diejenigen,die nach Verordnung 46648 des Generalstabes vom 24. Mai 1940 befreit wurden. Die zur Arbeit an Ort und Stelle Mobilisierten rüden nit ein. Es empfiehlt sich, die Verordnung (auch) beim zustän­­digen Militärkommando nachzulesen.

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