Süd-Ost, November 1935 (Jahrgang 1, nr. 1-17)

1935-11-12 / nr. 1

Süd-Ost | USER MEN OLHHRIETETHERENEN » 1.»11 «I-«««ss»-v».·-,J. » Inkscssi.sdalTIssW Harry Musik: Arthur Honneger nach dem berühmten Roman Dostojewskis »H.·.»«Hin-iwh-sk.s-ssI-..f-«­«.,z. Der grosse Erfolg Bukarest, Str. Lipscani Baur, Pierre Blanchar, Madeleine Ozeray „schuld un­­d sü­hne” ua PATTKIBF THILRSTH FHRLARATTIRNNT IM IM in FAR IN HAN SHTITN l Mm I Ü­o | W­HIN Musik: Arthur Honneger Der Beobachter „5 Tell’ mich dumm!“ „sh Hell!’ mich dumm!“ („Me fac profi) — dieses Wort rührt von einem sehr geihlichen Mann her, vom einstigen rum­­orihodoren Erzbischof Schaguna. Piefer wußte in dem Kampf um die Rechte seines Volkes auch die Ariegslist zu gebr­auchyen, dem Gegner gegenüber den Naiven zu spielen. Diesem Beispiel scheinen gewisse Beute folgen zu wollen, denen es daran liegt, mit jedem Mittel ihre kleinen Barteivorteile zu wahren. Aber um sich richtig dumm stellen zu können, muß man schon bedeutend gescheidter sein, als die Schlaumeier von der T.3. Ihre Versuche fallen so ungeschickt aus, daß man sie sofort durcchaut. Da Stellt sich Einer in Nr. 330 vom 9 d.M. der TS. darüber entrüstet, hab das neue deutsche Volksprogramm die Bezeichnung „­Volksgemeinschaft der Deutschen in Rumänien“ im Rumänischen mit den Worten „Bartidul German“ wiedergibt, und knüpft daran allerlei Be­­n deren Gegenstandslosigkeit ein Kind einsehen muß. Der gute Mann stellt sich nur dumm. Denn mögen seine politischen Auffassungen sonst auc( noch) so unklar und unreif sein, so begreift er doch, weshalb diese Uebersedung unserer „V­olksgemeinschaft“ mit „Parlidul German“ fahls richtig und politisch notwendig ist. Er weiß fidhernd auch, daß die Gesamheit der deutschen P­arlamentsvertreter si Ion seit lange „Deutsche Bartei“ nennt, und daß jede Parlamentspartei ihre breite Grundlage in der Masse derer hat, aus deren Mitte sie hervorgegangen ist, die unserige daher in unserer Volksgemeinschaft. Und wenn der scharfsinnige Berfasler auch nur einige Kenntnis von der politischen DVBergangenheit der Siebenbürger Sacsen hat, so weiß er, daß für die Gesamtheit des jächrlichen Volkes unter politisschem Gesichtspunkt schon in den siebziger Jahren und später die Bezeichnung „Sächsische Volkspartei“ gebraucht wurde. „Volks­­partei“, natürlic) nicht in dem Sinn, wie heute von der DDR, dieser Ehrenname zu Verdeungsunfug mißbraucht wird, sondern um auszudrücken, daß das ganze Volk politisch gesehen, eine geschloffene und durchgearbeitete DOrganisation darstellt. Der tiefere Sinn und die höhere Bestimmung einer lebendigen Volksgemeinschaft wird durch eine solche politische Bezeichnung nur im allermindesten berührt und beeinträchtigt. Has willen ja die Herren genau so gut wie wir, Und sie merken sicher auch, daß ihre diesmalige Knnl­e wut ein klein wenig nach Denunziation riecht! Aber ihr Parteiinteresse, das ihnen über alles geht, verlangt es, daß Jie die Augen an vor den einfacsten Tatsachen fest­zudrüken und aus vollem Hals „Mordio“ zu Schreien anfangen. Es kommt ihnen in schöner G Selbstüberwindung auch gar und darauf an, si noch um einige Grade dümmer zu stellen, als sie leider ohnehin schon sind! Der ostafrikanische Krieg Die Italiener gehen vor Addis­ Abeba 11. November. Die Truppen des Generals Staliani, des Kommandanten der Südarmee, bereiten an der Südfront eine umfassende Aktion gegen die Stadt Sejja-Baneh in der Provinz Dagaden vor. Nach einer lebten Meldung aus Rom soll die Stadt sogar Icon von den italienischen Truppen bes­iegt sein. Damit wäre der Norden der Provinz Ogaden in italienischen Befig gefallen. Die Südarmee steht nach Hihidihiga vor, von wo sie noch 150 km entfernt it. Oshidshiga legt nördlich vom Ursprung des Dscherer- Saufes und ist die wichtigste Brücke zwischen Britisch- Somaliland und Addis-Abeba. Meldungen aus Dschibuti zufolge arbeiten italienische Truppen im Raume von Aflab mit dem Sultan Mohammed Sajo zusammen und sind im Begriffe, eine dritte Kampffront als Verbindungs­­armee zwischen den italienischen Truppen aufzustellen, die in den Provinzen Tigre und Dgaden kämpfen. Die Sielrichtung Dieser dritten Front ist die Bergstadt Harrar­, die an der Gebirgskette liegt, die si vom Meere bis Addis-AUbeba hinzieht. Nach Meldungen aus Addis­ Abeba in die Saupk Hadt angesichts der italienische Erfolge von Mutlosigkeit befallen. Der Mangel an Waffen und Kpriegsmaterial macht ss empfindlich bemerkbar. Die Unterfeldherren des Negus verwahren sich gegen die Ueberstellung von 100.000 unbewaffneten und schlecht ausgerüsteten Menschen und verlangen Massen und Munition. Petroleummonopol in Italien Rom, 11. November. Die italienische Negierung beschloß die Einführung des staatlichen Monopols für flüssige Triebstoffe, sodaß ihr der ausschließliche Ankauf von Petroleum zusteht. Abessinischer Gegenangriff bevorstehend ? Addis Abeba 10. November. In abessinischen Militär­­kreisen scheint man seit der A­nsicht zuzuneigen, daß die abessinische Taktik die Italiener weit genug ins Land gezogen hat, um nunmehr aussichtsreiche Gelegenheiten zu Gegenangriffen auf die sich immer länger aus­­ziehenden italienischen Verbindungen wahrnehmen zu können. Das zerklüftete Berggelände im Norden würde nach dieser Auffassung den Mberliniern bei Ueberfällen vornehmlich im Schuße der Dunkelheit sehr zu Ptat­ien kommen und den Kampfwert der italienischen Maschinengewehre und anderen modernen Waffen stark vermindern. Aus den anhaltenden italieni­schen Truppen­­transporten nach Ostafrika schließt man, daß die Ita­­liener sich der Gefahr, die ihren Verbindungen bei schwacher Sicherung drohen würde, bewußt sind. Was den Süden angeht, ist zu bezweifeln, daß der italienische Bormarkt vor Beginn des bergigen Geländes auf ernsten feindlichen Widerstand treffen wird. a u ET EEE TE ET TE nn nn oo eo ee Tree een] Eröffnung des A­rbeitslagers in Mühlbach Bon unserem Mühlbacher Berichterstatter Sonntag, den 10. November wurde in Mühlbach das erste vom Amt für Arbeitsdienst des V­olksrates geleitete Arbeitslager eröffnet. Burschen und Mädel aus allen deutschen Gauen hatten dem Ruf des Arbeitsamtes Folge leistet: es hatten si mehr Teilnehmer eingefunden als erwartet worden war. So mußte im leßten Augen­­blik eine neue Unterkunft für die Mädel ges­chaffen werden, da die vorgesehene sich als zu klein erwies! Nachmittag um 4 Uhr fand im Hof der evangelischen Schulanstalten unter großer Beteiligung der Mühlbacher Bevölkerung die feierliche Eröffnung statt. Stadtpfarrer 9. Dr. Viktor Roth begrüßte die Teilnehmer. Er wies darauf hin, daß die große Idee unserer Seit die der Gemeinschaft is. Die Aufgabe der Jugend ist es, im Dienst an der Gemeinschaft zu arbeiten und dadurch erzogen zu werden. Gauobmann Dr. Helmut Wolff führte aus, daß Adolf Hitler sich in seinem Werk in erster Linie an die Jugend gewandt und ihr ihre Aufgabe zugewiesen hat. Auch unsere Jugend hat ihre Aufgabe zu erfüllen. Sie muß bereit sein sich reiflos für die Volksge­­meinschaft einzusehen, hart sein, um ihre Aufgabe gegen alle­­ Widerstände von welcher Seite sie immer kommen, durchauf eßen und muß diszipliniert sein. Nur wer sich unterordnen kann, kann später all be­­fehlen! Wenn heute unser Volk durch innere Kämpfe erschüttert wird, so is das darum, weil Männer, die Vorbild sein sollten, die Disziplin nicht bewahrt haben. Die Jugend ist des­­ Volkes Zukunft. Wenn sie jet bereit, hart und diszipliniert ist, kann­ sie das Werk der Erneuerung später weiterführen. Mit einem drei­­fachen Siegheil auf die Jugend, die Zukunft und die Volksgemeinschaft schloß Dr. Wolff seine Ansprache. Der Beauftragte für Jugendfragen und Arbeitsdienst Hans N. Hol, führte aus, daß mit dem neuen Lager Dienstenden,12.52 November 1935——Folxje·1 Kit ! N Bernichtende Niederlage der DER in Mediath­ Die Deutsche Volkspartei hat bei den kirchlichen Wahlen in Mediath wieder einen ihrer „Siege“ errungen. Trotzdem sie ein Wah­labkommen mit me­hreren endern ®@ruppen“hatte, erhielt sie von 720 ab­­gegebenen Stimmen nur 230, während die Gegenliste 490 Stimmen, d.1. 70­0.5. auf sich vereinigte. Lieh es bisher in der „TS“ nicht immer wieder: Die DUAR hat Mediarch erobert* ?t Arme DUVR. das Volk,­­prich das Volk gibt dir die Antwort auf deine Täuschungs­­versuche ! EEE EEE EEE EEE EEEEEEREEEEREERREEEEEREERSEEREREE. ein neuer Abschnitt in der G­eschichte der Arbeitslager beginnt. Die alten Arbeitslager haben positive Arbeit geleistet. Das alte Amt für Arbeitsdienst ist aber heute zum Werkzeug einer Barteli geworden. Hier in Mühlbach wird nun das erste Arbeits­­lager des Amtes für Arbeitsdienst der Volksgemeinschaft abgehalten, dem weitere folgen werden. Die Teilnehmer dieses Lagers müssen in nationalsozialistischem Geist, in K­ameradschaftlichkeit, Treue und Disziplin arbeiten, um für die späteren Lager sein Vorbild zu sein. Im Namen des Vereines für Musterdienst in S Her­­mannstadt überreichte Frau Wilhelmine Bonfert, Hol die neuen Fahnen des Amtes für A­rbeitsdienst. Hohl gab sie an Lagerführer Klee weiter und ver­­pflictete die Amtswalter des Lagers. Die Fahnen gingen hoch. Lagerführer Klee bat um Aufnahme in die Gemeinschaft. F­ressobmann Dr. Gustavf Forck erklärte, daß der Unterwälder Kreisausschuß in seiner lesen Sikung eine Entschließung an das Landeskonsistorium gesandt habe, in der­ festgestellt worden it, dab der Starke dem Schwachen helfen muß. Die Jugend führt uns das set vor und hilft uns bei der Erhaltung unserer Kirche und Schule. Wenn sie jeit vorbildlich arbeitet, möge sie sich aber vor Augen halten, das auch noch andere Höl­­kische Arbeit geleistet werden muß, die eben so not­­wendig ist wie die der Lager, auch wenn sie körperlich nicht so schwer it. Mühlbach i­st stolz darauf, die Lager­­jugend bei sich aufzunehmen und­ als Glied seiner Ge­­meinschaft zu betrachten. Der Hermannstädter Kreisobmann Dr. Aral­ über­­brachte die Grüße seines Kreises, in dem der Landes­­führer lebt. Er unterstrih, daß es nicht darauf ankomme, wie viele Zeugnisse der Einzelne besiße, der wertvollste Volksgenosse­nt, wer der beste Kamerad ist und seine Arbeit treu und nach besten Kräften leistet. Damit war das erste Lager der Volksgemeinschaft eröffnet. Sein guter Anfang und die Zusammenlegung der zahlreichen Teilnehmer bürgen für den guten Erfolg. Tagesneuigkeiten Ein großer Betrug zum Schaden bessarabischer Deut­­scher. Aus Kuihinew wird berichtets Der Gerichtshof in Rapushna untersucht gegenwärtig eine große Betrugs­­angelegenheit, die zum Schaden der deutschen Genossen­­schaft „Weinberg“ und des Staates verübt wurde. Dieser Genossenschaft war im Jahre 1919 ein Ackergelände von nahezu 4000 Hektar enteignet worden. Die Genossens­chaft hatte den Staat geklagt und im Jahre 1924 das enteignete Gelände zurückerhalten. Der Advokat der Ge­­nossenschaft Negoescu aus Bukarest verlange nun ohne Willen der Genossenschaft, die selbst auf diesen naheliegenden Gedanken nicht gekommen war. Er saß für den während dieser 4­0 Jahre entgangenen Nußen in der Höhe von 11.562.300 Lei, in der Absicht diesen Betrag Selbst einzustecken. Er stieß durch gedungene Strohmänner die 49 Mitglieder der Genossenschaft vertreten, die die Unterschrift der Berechtigten fälsc­hten. Von diesen Berechtigten waren inzwischen 18 gestorben. Das Geld wurde auch ausgezahlt, und die geschädigten Kolonisten verlangen es nun im Prozeßwege vom Staat zurück. Der Advokat Negoescu ist bisher nicht aufzufinden gewesen. Unsere Liefer werden hiemit auf das Inserat der be­­kannten Kaffeemittelfabrik Heinrich Frank Göhne &, dy. R., Bukarest-Kronstadt besonders aufmerksam gemacht. Ein 130-jähriger. Im Dorfe Sadevoj in der russischen Provinz Nordkaukasien lebt ein Fachbinder, der an­­geblich schon 130 Jahre alt is. Er war bis zu seinem 50. Lebensjahr Fischer und betreibt seit 80 Jahren bis zur Stunde das Handwerk der Fakbinderei. Auch­ seine Eltern sollen beide weit über 100 Jahre alt geworden sein.

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