Süd-Ost, April 1936 (Jahrgang 2, nr. 76-99)

1936-04-01 / nr. 76

»k- .«Jrk:--s—«z1s»ksk-"--sp,-­­de Er / —­­+ - Miltwoh, den 1. April 1988 -- Folge 76 ’ Säd-Dft der Araber nach den heiligen­­ Städten Mekka und Medina zu erleichtern. Dorfbewohner unter sich. Wie aus Mer­ko berichtet wird, kam es zwischen den Einwohnern der beiden Dörfer San Pedro Ehapulco und N­awalpa wegen Mein­­ungsverschiedenheiten Über Zandfragen zu blutigen Kämp­­fen, bei denen es ach Tote und 30 Verwundete gab. Unter dem Geläute der Kirchenglocken scharten ss dhe Einwohner der bei Thenaca (Puebla) gelegenen Ort­schaften zusammen,­­ 300 chinesische Pilger verbrannt. An Bord einer mit Pilgern überfüllten Dibunke, die sie auf der Fahrt nach dem Inneren Awangfungo befand, brach Feuer aus. Angeblich sind über 300 minesische Pilger, die im Innern der Dibunke eingeschlossen waren, in den Flammen ums gekommen. Banditen zerstören eine ganze Provinz. Eine amt­liche Statistik läßt sich über die Schäden aus, welche dur­chinesische Banditen im Jahre 1935 in der Provinz Hopei angerichtet wurde. Danach wurden 37 Dörfer geplündert und 4000 Gebäude vernichtet, wodurch ein Heer von Ob­dachlosen entland, das von der Regierung wieder unter Dach und Zah gefragt werden mußte. Die Wiederauf­­bauarbeiten erforderten einen Strolfenaufwand von 10 Millionen chinesischer Dollar. Dabei ist der Verlust an Menschenleben und die Verwüstung von Kulturland nicht eingerechnet, auch nicht der Verlust an geraubtem und getötetem Dieb. Gegen die Banditen muhsten verschiedene Expeditionen der Regierungstruppen unternommen werden, die ebenfalls enorme Kosten verursachten. Slitterwochen mit Hindernissen. Aus Madrid wird berichtet: Douglas Fairbanks, der bekannte amerikanische Filmschauspieler, der er mit seiner neuangeb­auten Sab­in, der früheren Lady Alll­y, auf der Hochzeitsreise in Spanien befindet, machte am Freitag die schmerzliche Eitstellung, daß Diebe nick einmal vor dem Eigentum beliebter Stars Hall zu mache­n pflegen. „Doug“, der mit seiner Gattin im Flugzeug von Sevilla kam, wo er im ersten KHpfer gewohnt hatte, wurde das Opfer von Einbrechern, die der Simmerflucht der Hochzeits­­reisenden einen Besuch abstalteten. Zwei schwere Mäntel des Glars und ein Pelz seiner Gattin fielen ihnen in die Hände. Zum Unglükk rahmen die Diebe auch die Reisepässe des Paares mit, o­ffenbar weil sie neben den greifbaren M­eriahen auch Yatıbanks Lichtbild mit eigen­­händiger Unterschrift als Andenken mitnehmen wollten, was vieleicht der Schluß zulädt, daß die nächtlichen Räuber unter den Sammlern von Filmauto­­grammen zu suchen sind. Wirtschaft der Mark eingej­tellt Der­ „freie“ Handel mit Dagegen sollen Lire und Zschechenkronen freigegeben werden Die Nationalbank hat bet­roffen, die Freihandelbarkeit der Reichsmark vorübergehend (2) einzustellen. Den Berg­kauf der bis 1. April wo nicht abgelegten, zum Handel zur Verfügung gestellten Beträge übernimmt die Nationale­bank. Der Ankaufpreis wurde von der Nationalbank mit 37, 50 Lei fergeießt. Eine endgültige Entscheidung über den Verkaufspreis is noch nicht gefallen, doch nimmt man Eye er sich um den Betrag von 42 Lei bewegen wird. Gleichzeitig mit der Einstellung der Freihandelbarkeit mit der Mark hat die Nationalbank grundsäßlich be= ichlossen, die Ltreund Tichechenkrone in beschränktem Maße dem freien Handel zur Verfügung zu stellen, Kompensierung der Steuerüberzahlungen das Hermannslädter Handelsgremium Teilt mit: Der Gremienverband halte gegen die Verfügung des Finanzministeriums, wonach Steuerzahlungen — die ins­­besondere durch höhere Steuerbemessung und nachträgliche Herabsehung im Instanzenwege entstanden sind — nur über besonderes schriftliches Anruhen und al dann nur in Form von Staatsanleihe vergütet werden können, so­­fort Vorstellung erhoben. Auf diese Vorstellung is nun endlich eine Erledigung herabgelangt, welche, wenn auch nicht vollkommen befriedigend, der Vorstellung doc einigermaßen Rei gibt. Diese Verordnung SZ.­­ N. 412.961 vom 18. März 1936.vom Gervidius Urmark­­lor lautet folgendermaßen: Als Erledigung auf Ihre Ein­­gaben, welche unter SZ. 25.208/936 eingetragen wurde, teilen wir Ihnen mit, daß das Ministerium dem zu= stimmt,daß denjenigen Kaufleuten Kompensierungen ges macht werden,welche Ueberzahlungen haben,jedoch nur von Fall zu Fall(also übereinzelne Ansuchen der Betreffenden)Unterbeb­dingung,dahdieis Ueberzahlung nutaug in Bargeldgemachten Zahlungen— stammt und nur dann erfolgen k­ann wenn die Steue­r-, nacht-Eise über Appell oder Rekut gmwirqt gthunden.­"-Hs Die Mitgliedek wögen derartige Geiuwe im Wege des Hermannstädter Handelsgremiumg det­ Verbandglettung zur wettern Behandlung zu jendern natürlich entsprechend gestempelt und mit den nötigen Beilagen versehen. Die Gremialleitung des Hermannstädter Handelsgremium Frank-PBanit an der Londoner Börse Aus London wird gemeldet, daß an der Effekten­­börse eine Frank-Panik ausgebrochen ist, die zur Folge hat­e, daß in den lebten Tagen französische Franken im M­orie von 270 Millionen Franken auf den Markt ge­­worfen wurden. Infolge des großen Angebotes is der Kurs des französischen Franken stark gesunken. Die Nervosität hat auch auf die Übrigen Goldvaluten, haupt« Kameradschaft von Volk zu Bolk Das recht kameradschaftliche Verhältnis der alten Soldaten und Frontkämpfer der Kameradschaft Ponta Grosa im Staate Paraná (Brasilien) des Deutschen Reichskriegerbundes „Aufsbäufer“ zum brasilianischen Militär, vertreten im 13. Inf Regt., erfuhr eine weitere Vertiefung: Raul Kameradschaftsbeschluß ist der jeweilige Kommandant des 13. Inf.» Regt. Ehrenmitglied der K­ameradschaft. Zu Beginn dieses Jahres wurde das Kommando des Regiments von Oberstleutnant Ioan Pereira de Oliveira übernommen. Die Kameraden,­­mit Duden und Ehrenzeichen geschmüct, trafen vormittags vor dem Vereinslokal Untersiüßungsverein „Germania“ an, um mit entrollten Fahnen in Marschordnung unter Führung des Kameradichalts­­führers Wild. Sicher dem neuen Kommandanten und Ehrenmitglied der Kameradichalt eine Ehrung darzu­­bringen. Es war eine wirkliche Freude, diesen Aufmarsch m mitzuerleben, und als dann auf das Kommando „Achtung“ die „allen Anochen“ die Beine herauswarfen, da konnte man wirklich feststellen, daß man vom Parademarsh noch nichts verlernt hatte. Soao z. B. da Coffa, alsbewährter Freund der Rame“­raden, sprach zu dem Kommandanten von der traditio­­nellen Bindung der Kameradschaft zum 13. IR, und von dem überaus herzlichen Verhältnis zueinander und shloß in­ der Hoffnung, daß die Pflege dieses B Verhälts­nisses auch unter dem Kommando des jrBigen Renimentg­­chef weiter geführt werde, mit einem dreifachen Hoch auf die brasilianische Armee und auf das 13. IR. Der Kommandant war fichlich bewegt über diese Ehrung und fand herzliche Worte für die Kameradschaft aller Soldaten und Über die glorreiche heutige Armee und versicherte, daß es fless sein ganzes Bestreben sein werde, die edle soldatische Tugend der Verbundenheit zu fördern. Er beendete seine Rede mit einem Hoch auf das wiederv­erstarkte und mächtige Deutsche Neid. Kurz auf die Bedeutung des Aufmarsches nochmals hinweisend, ü­ber­­reichte dann Kameradschaftsführer Fischer dem Koman­­danten die Nadel des Auffhänserbundes. Der Kommandant lud alle Kameraden, 52 an der Sahl, zum Frühb­oppen ein. Anmwefend waren auch fast alle Offiziere des Regiments sowie die gesamte Regiment­s­kapelle,welche­ die Märi­he spielte.In ungezwungener Unterhaltung wurden die Wande aufrichtige­ Kamerad­­schaft fester geschlungen und persönlicher gestaltet.Trink­­sprüche wechselten hin und her. Bemerkenswert ist besonders das Verhültnig der Ka­­meraden zu Leutnant Paulin,AlveH Malting,des Musikmeistung der Kapelle,welcher auch den Deutschen Männerchorcher dirigiert Dieser Offizien ist ein Vewuns­cerer und Fökderek der­ deutschen Musik.Bei allen Gelegenheiten,wo die Regimentskapelle sich einsetzt zur Verschönerung der deutschen Feste,wartet er mit deutscher Musik auf und versteht eglnang gezeineter Weise,die Empfindung enner deutschen seele in der deutschen Musik wiederzugeben.In gerechter Würdigung seiner Verdienste um die deutsche Musik ist er auch zum Ehrens­mitglied der Kameradschaft ernannt worden,und durch Vermittlung des deutschen Konsulats incutilyba wurde ihm wiederholt Notenmakerial zur Verfügung gestellt. Denseimweg trat die Kameradich aft wieder in ges­­chlossenemsuge unter Vorantritt der Regimentskapelle an.Mit flatternden Fak­­ten marschierte man durch die belebten Straßen der Stadt.Denganszeg übet spielte die Kapelle deutsche Militärmärsche, und es war allen ein erhebendes, stolzes Gefühl, im schönen Gastland Brasilien nach dem Takt deutsc­her Militärmärsche unter dem flatternden Hakenkreuz und der brasilik­anischen Flagge wieder in gleichem Schritt und Tritt an marschieren.­­ So wird auch hier der Fronsioldal dek Förderer der Freundschaft von Volkquollk.Denm ein wirklicher Fro­ntkämpfer,der ehemalige Kameradschaftsführer und Begründer der Kameradschaft PortiaGkon­a,Oberleutnant Norbert Medeldsoff,jetzt aktiver«.Hau­ptmann in der neuen deutschen Armee schuf diese eifreuliche Harmonie, die­ wie sich der deutsche Gesandte in Riedesaneiko hier einmal augdzüchte—fast einzig das sehi.Unser nunmehriger Kameradschaftsfü­hrer Wilh.Fischer,ebenf­falls edspt aller Frontsoldat,verstand es ausgezeichnet,die vorhandenen Beziehungen zu verlieren und weiter au­s­zubauen,nicht zuletzt auch zum Wohle für das gesamte Deutschtum in Brasilien. I­m Sirkusrom­an von Raul Hain (11. Sortießung) Mit einemmal legt sich eine schwere Hand auf Charles Schulter, und als er erschreckt herumfährt, flieht Sack Bill da, der „Raubreiter“ und die Augen in seinem zergerbten Gefiht leuchten ungemütiich, „Rab das, Sunge“, sagt er ruhig und bestimmt. Charles grimmt ich: „Was geht’s dich an?“ „Soviel, daß bei uns, auch wenn wir nur armselige Fahrende sind, Ordnung herrsct.“ Charles höhnt: „Und nachs hat sie Stelldichein mit fremden Kavalieren wenn sie zum Baden geht,* Ria errötet jäh. „Das ist gelogen“, ? flößt sie hervor. Zack sagt ruhig: „Und wenn es so wäre, was geht’s dich an, Charles? Uebrigens juckt dich wohl nur der K­innhaken, den du hast einstecken müssen, he ?* Bis in die Shen schlänt ihm plößlich die Achte. Verstört ftarıt er den andern an. Auch Alta Roselli ist überrascht und verwirrt. „Du hast geseh’n“ murmelt sie fragend. Das Ledergesicht lächelt: „Nur, daß Charles ein bißchen die Balance verlor. Der Frühling fliht ihn. Du mußt wieder mehr mit deinem Kasimir proben, mein Junge, du vernachlässigst die Arbeit. Und nun komm, wir haben noch zu packen.“ Das klingt so energisch, daß dagegen nicht viel einzu« se­it. Charles sieht das ein. Mürrisch folgt er Jack „Wer ist sie nur?“ fragt er unterwegs unwillig und nicht ohne Sorn, daß ihr sie alle in Schuß nehmt und d a. „Das soll dich eine Scheibe Scheibenhonig angehen“, sagt Sack grob. „Und im Übrigen kann sie was, wie du hoffentlich­ schon gemerkt hast. Solltest zufrieden sein, daß sie se was zu uns verflogen hat. Wir haben ein Sahr Kontrakt mit ihr. Das muß dir genügen. Bildest du dir ein, daß die ewig mit dem Zirkus Ringelnaß über Deutschlands Landstraßen fahren wird ?* Charles Hupt. Ein Schatten zieht über sein heckes, freches Bur­hengefigt. „3a“ murmelt er, „ja, natürlich.“ Und beißt die Zähne in die Lippen. * Eine Stunde später zockeln die grünen Wagen, noch = zes von der Dorfjugend begleitet, die Chauffee abin, Poran der Wagen von Johann Augustus Ringelnap, der neben seiner gewichigen Anastasia auf dem Kulscher­­bock figt und vergnügt aus seiner Pfeife in die Frühlings“ Iuft hineinpafft. Anastafia raucht eine dicke Zigarre. Und das fleht ihrem runden Gefühl ausgezeichnet. Und dahinter die Reihe der andern Wagen. Kasimir schreitet, mit einer Arlfe an feitem Käfigwagen befestigt, neben diesem einher, mit langen, wiegenden Schrillen, Roni auf dem Racken, während Leo, der „Laufejunge“ drinnen im Käfig bleiben muß, weil er ich noch nir an einen manterlichen „Marsh“ gewöhnen kann und allzu­­­gern in die Chausseeräume hineinturnt. Er revanchiert ih, inden er Kont mit Nüffen und R­übenfranken bom­­bardiert, bis ihn Charles, der neben seinen Schüßlingen geht, energissch zur Ordnung ruf. Alfons der Erste pennt in seinem Wagen aber das ist er nur, weil er drinnen eine heimliche Flasche Korn vers­teckt hat, ohne den er nicht auskommt. Und wenn sie beim nächsten Ateb angelangt sind, wird er sie ja wohl auch leer gemacht haben. Die andern haben Beine uff, sich in dem Wagen auf­­zuhalten. Lieber schlucken sie den Staub der Landstraße aber sie fühlen die Erde unter fi, sie haben die Felder mit dem fröhlichen Zeichengesang neben fi und den Wald und den blauen Himmel über den Köpfen. Die meisten sind hoch zu Pferde. Sack Bill sogar in seinem Cowboy­­anzug und im vollen Schmuck seiner kriegerischen Aus­­rüstung. Lille Snom fißt vor ihm im Sattel. „Neben ihm reitet Aia auf Zelir. Und rings um die schwankenden Wagen schnaufen und schnuppern die Hunde, puren mal ein bindchen in die Felder, von der Fährte eines wilden Kaninchens unwider­­stehlich verlockt, und kommen nach einer Welle mit flies­senden Kerzen wieder hinterhergeruff, „Eigentiihy müßtest du an die­ Spike reiten, Rin*, sagt Sack. „Das gehört sich so für Selig.“ Sie lad: „Hast du mir schon off aelauf. Mit wen sollte ich mir da unterhalten? Und die Welt sehe ich auch so, wenn ich in Reih’ und Glied reife, Jah. Erzähl’ mal ein bißchen von deinen Reifen, früher, ja? Ich hör’ das so gern.“ Er schmunzelt auf eine eigene Weise: „I­n den vier Wochen, daß du bei uns bisf, hast du mich [hon ausgepreßt, hab ich kaum noch was Neues ne Rin. Du wirst das alles noch selber sehen und er­­eben.“ In ihren Augen is eine dunkle, heiße Sehnsucht. „Staubst du? „Weißt du ja selber, Was du in den vier Wochen ge­­lernt hast — na, ich mach’ Beine Komplimente.‘ „Das dank’ ich dir, Jack.” „Na, meinten wegen. Ich bin ein Wrack geworden, aber sollte mich freuen, wenn du...“ I­­ »Nimm mich nur noch mehr an die Leine,set aller um so dessen schmuß lehnen,lernen,8ach,immermehr lernen!«« (Fortsetzung folgt) IX- .

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