Südost Deutsche Tageszeitung, 1943. August (Jahrgang 70, nr. 176-200)
1943-08-01 / nr. 176
.««"»V- ’ k- T0.Zahrgang Hermannstadh Gouvfagt Augustwsts « r· ,,Der Krieg geh -,-k.»- w-. « An dem Bernichtungswillen derzeindemußt mudendickiwakhten Ruhige Beinichtung der italienischen Ereignisse bei den Generalen Telefonisk von unserer Berliner Schriftleitung HDB.Berlin,31.Juli.In diesigsen politischen Kreissen gibit mant acnhand der vorliegenden feindlichen und neutralen Pressekonmantages musste der Stellungnahen der deutschen Blätter eine Analyse der außsenpolitischen und militärischen Entwicklung der italienischen Ereignisse, wobei man insbesondere auf die gegenwärtige Haltung Londons und Washingtons gegenüber Italien eingeht. Nach Ansicht Dieser Kreise spiegelt si in der angelsächsischen Presse, die anfänglich weitgehende Kombinationen jeder Art und Nichtung über die Entwicklung in Italien angestellt hatte, heute eine in ihrer Einheitlichkeit auffallende Linie wider. Waren noch vor Tagen aus den englischen und amerikanischen Blättern die verschiedensten Erwägungen ıind Betrachtungen um sich widersprechende Vorschläge Hinsichtlich des Verhältnisses zwischen London u. Washington einerseits und Rom andererseits herauszulesen, so Herricht heute offensichtlich auf höheren Druck mur noch die eine These aud Tendenz vor, die in der vom Der „Daily Mail“ geradezu Kajjish formulierten Forderung gipfelt: „Wir wollen Italien zum Gotuspunkt gegen wnsere Feinde machen, das ist unser Standpunkt. Entweder durch Kampf oder auf Grund von Verhandlungen werden wir Dieses Biel erreichen. Es bleibt das Wort: Wir wollen Italien zum Stoßpunkt!" Auf diesen Kernpunkt der angelfährlichen Italienpolitik ist Heute die gejührte britische und amerikanische Breite und Propaganda ausgerichtet. Wenn auch die verschiedenen Blätter diese Tendenz im einzelnen modifiszieren und variieren, si 8 — so fragt man. in der Wilhelmstraße — nut genau Dieselbe Kerbe, in die der „Daily Telegraph“ Haut, wenn er schreibt, die Alliierten fordern eine „Mobilisierung Italiens gegen Europa und eine Eingliederung in die brillige Strategie sowie eine mühelose Auswegung aller strategisgen Vorteile, welche die Lage des Landes bietet?‘ In Der Vreife Des neutralen Auslands begegnet die Entwillung in Staa Ken nach wie vor einer verhältnismäßig zurückhaltenden und abwartenden Betrachtung. Es besteht hier offenbar auch weiterhin Die Tendenz, nicht verzugreifen, vage Kombinationen über die weitere Entwillung anzustellen und — mie es 8 im türkischen „Ullus“ Geißt — „aus dem stets wechselnden Kriegsglad grundläsliche Folgerungen abzuleiten”. Besondere Aufmerksamkeit findet in der Wil- Heimstrafe in diesem Zusammenhang ein Artikel der türkischen Zeitung „Kumburs ret“, in dem Nadir Nadi zur Lage Statens unter anderm schreibt: „Keine italienische Regierung wird die Disziplin herstellen und das Land bor der Anarchie bewahren Fünnen, wnn die Alliierten nicht von ihrer Forderung einer bedinteungslosfen Kapitulation abgehen. Heute wagen London und Washington, die nicht einmal Sizilien erobert haben, von einer bedingungslosen Kapitulation zu pre Ken? Wollen sie no einmal das Jahr 1918 ins Leben rufen?“ Wenn Die meutsale Presse in Diesen Tagen die ruhige und sachliche T’eaftion Deutschlands gegenüber der Entwicklung in Spalten verzeichnet Hat, so Hat jich, die man in Der Wilhelmstraße unterstreicht, an Ddisser Haltung des Reiches nichts geändert und wird sich auch weiterhin nichts ändern. Man betritt nach wie vor den Standpunkt. Das sich jeder aufrichige Pairot Bialiens Händig dessen Gewinn sein müsse, daß es in diesem Krieg jenseits jeder weltanlauficten Sieliegung um Das nationale und Positiegeweseusrecht Des italienischen Bolfes geht, und Dane3 von‚seinem, Anzgaun aehängt, ob Staitin eine Großmacht kreib, wer nicht. Die Erkenntnis, daß dieser Krieg gegen die plutostatisch = boliehewistische Allianz siegreich bestanden merden muß, jest sich nach dem Urteil der Wilhelmstrage auch in der italienischen Breite immer sichtbarer und entschiedener durch, wenn sie auch vielfach, wo von manchem Unfraut innenpolitischer Auseinanderfgungen überwucert wird. Die gegenwärtige Lage bietet also, im Licht der Darstellung politischer Kreise Berlins zusammenfassend betrashtet, Ferse neuen Geistspunkte. Das Ziel it nun ertedt: Der Krieg geht weiter, Dieser Grundfall behält nach wie vor seine unbeschränkte Guftin feit. « Ast-USE Moskau Furcht vor dem Ahnübungsfries Weder die militärische Macht, noch die Verpflegung können die Sowjets zum Sieg führen, daher der Randige Ruf nach der „zweiten Front“ Telefonisch von unserer Berliner Schriftleitung HOB. Berlin, 31. Juli. Die vergeblichen Versuche der Sowjetarmeen, die Deutsche Front im Osten zu durkhbrechen, werden in den USA, wie Meldungen schivesischer und portugiesischer Korrespondenten zeigen, mit höchster Spannung vers folgt. Schon am 1. Juli kündigten Die amerikanischen Zeitungen an, das die Commjet3 mit den Vorbereitungen für ihre Sommeroffensive, fertig seien. Beinahe sämtliche Blätter brachten damals eine vom Washingtoner Informationsamt ver= Erweitete Kartensfizze, die die Front zwiichen Smolenfz und Charkow darstellte, und zwingen Drel und Bjelgorod mit Kurst als Zentrum einerseits, nördlich Drvel andererseits starre sowjetische Ctorarmeen zeigte, denen Die Aufgabe zufa Ien sollte, an diesen Punkten Die Deutsche Front zu Durchstoßen. Eingezeichnete Bieile gaben Die Ziele des Angriffs an. Die Truppin im Abschnitte Kursk sollten nach geungenem Durchbruch nach Sürein auf Ko iawa und weilih nach Gomel duchsttoßen, während der Angriff nördlich Drei in nordwestlicher Richtung auf Emalenji vorgetragen werden sollte. Im Begleittert zu dieser Skizze sagte der „Philadelphia Record”, Die sowjetische Armee stehe zum Angriff bereit. Das war am 1. Juli. Einige Tage später brachte die Newyorker Zeitschrift „Zime” einen ausführlichen Bericht ihres Moskauer Korrespondenten über die Angriffspobereitungen der Sowjets. Um eigentlichen Grund für die Offensive bezeichnete die Zeitschrift die Sorge Stiling, der Sampf im Osten kann, sich zum Abwägungskrieg entwideln! Gerade Das wolle Stalin vermeiden, weil sonst die Schwäche der S Heimatfront über kurz oder lang ihre Wirfung auf die Widerstandskraft der sowjetischen Truppen ausüben müßte In diesem Zusang.ne.ihing erfuce Die „Tine‘', die Hauptsorge der Elociet3 it die Ernährungsfrage. T 03 der Aufäeidereien der Welt gegenüber hat ji Die Koreiuion vom Verut verufaiiten Kornfelder nicht erholen künnen. Gefbit wenn die Kornernte in Mittelrußland in diesem Sommer besser ausfällt als erwartet wird, wird weiterhin eine ernste Knappheit an Lebensmitteln Harnichen. Die Gewinnung von neuem Meterhoden und die Leih- und Badlieferungen können die Verluste nicht aufwiesen. Nur die holidemistische Armee, einige Ausländer und hohe Beamte haben Heute, moch einigermaßen satt zu essen. Die Rüstungsproduktion, die den Höhenrift erreicht hat, kann nur durch ständig fortschreitenden Druck auf die u t rernährten Arbeiter auf diesem Stanz a haben werten. Aus den Erfahrungen er beiden Winteroffensiven wilse die Go jchewistische Armee, daß sie allein die deutsche Wehrmacht nicht schlagen künne. Im Sunit habe Moslau die Verluste der Ohmjetarmeer auf 4,2 Millionen angegeben, 8 Dürfe aber angenommen werten, daß Die wirklichen Verluste vom prst so hoc seien, deshalb sei eben der Abwäsungskrieg im Osten eine Gefahr für die Sowjetunion, und Deshalb (Sortjegung auf Seite 2) Dee TEN ne sn Erigenit am Morgen "Taxa pogtali platita in Jnumerar conf. aprob, Folge 176 Skharher mit Belfern und Kontinenten HOB, Berlin, 31. Juli. In den vergangenen Wochen hat der bekannte amerikanische Journalist Clapper Schweden bereist. Die Stimme Clappers hat in den Vereinigten Staaten besonderes Gewicht, da seine intimen Beziehungen zu Roosevelt bekannt sind. Ms Niederschlag seiner in Schweden betriebenen „Studien erschien jegt in der USA-Beitschrift „Loof“ ein Artikel, der si mit dem künfzigen Schicsal der kleinen Wölfer im Lichte amerikanischer Auffassung befaßt. Für Claps per it das von den Alliierten erstrebte Weltbild sein großes Problem. Sich über das Gelbstbestimmungsrecht der Nationen und ihre Lebensberechtigung ebenso ktruppellos Hinwegfegend wie über Die von Natur und Vernunft geschriebenen Gefege, proklamiert er die Aufteilung des Globus in drei Ingeressensphären für Die Amerikaner, die Engländer und die Bolschemiwiten. £ Wr BrennN Wie er ich die Grenzen dieser Interessensphären vorstellt, darüber äußert [9 jedoch Clapper nicht im einzeln seim Alux hier verfährrt er großizügig und summtr«ischi,indem er den Vereinigten Staaten ganz Amerika,den Pazifik samt seinen Rand geskhieten und Afrika zuteilt,wogegen er den Engländern den Mittelmeerraum einschließlich der Uferstaaten und die arabischen Länder konzediert und der Ererjetunion neben Gebietserweiterungen in Asien vor allem Europa überläßt. Clapper, der geradezu den Prototyp des Ignorantenyanfee- Idealismus verfächert, kümmert sich selbstverständlich nicht Darum, was die von einer solchen Weltordnung betroffenen Völker Dazu zu jagen haben, im Gegenteil, mit erhobenem Zeigefinger macht er die Kleinstaaten aufmerksam, daß ihr Selbstbestimmungsrecht nir mit Den Forderungen der Alliierten auf territoriale Sicherheitszonen Pollizieren. Es ist sein Zufall, Daß Die gleiche Shere gleichzeitig von der Londoner "Tismes" vorgetragen wird. Die mörtliche Uebereinstimmung ihrer Normen mit denen Glappers ist sogar so auffällig, dass man sicher nicht fehlgeht, wenn man für Die beiden Meuterungen die gemeinsame Regie annimmt. Die "Zimes" gibt nämlic in einem Kreitartikel den Fleinen Völkern folgende Verhaltungsmaßregeln: „Die nationalen Rechte der Fleinen Staaten, ihre Souveränität und Entwicklung Dürfen nur erneut Formen annehmen, die mit der Erfüllung ihrer gemeinsamen Pflichten unvereinbar sind. „Worin aber bestehen diese gemeinsamen Pflichten? In nit weniger oder nicht mehr als in Der bedingungslosen Unterwerfung unier Die Herrschaftsansprüche der drei Alliierten. Die „Zimmer“ spricht dieses auch Flipp und far aus, indem sie den kleinen Wölfern predigt, sie müßten ji „ihrer Verpflichtungen gegenüber der Sowjetunion bewußt werden und ji dar nachrichsen.“ Im übrigen werden in den regten Tagen auch in den amerikanischen Zeitungen die Bereitschaft der Plutokraten, Europa im Falle eines Sieges Den Bolsches whien auszuliefern, Deutlich ausgesprochen. Für Die „Nerogorf Daily News“ ist z. B. die natürliche Sache der Welt, das mindestens Finnland, das Baltikum, -