Magyar Zenészek Lapja, 1907 (4. évfolyam, 1-21. szám)

1907-01-01 / 1. szám

9. MAGYAR ZENESZEK LAPJA. IV. évfolyam ist mit Bestimmtheit zu erwarten, dass diese Wohl­fahrtseinrichtung dessen eminent humane Bedeutung durch Niemand in Zweifel gezogen werden kann, nach wiederholter Durchberatung allgemeinen Anklang, An­nahme und die zu dessen Bestand erforderliche Be­theiligung erfahren dürfte. Der in Mailand getagte Internationale Musiker- Kongress forderte die in den übrigen Staaten bestehen­den Organisationen zum Beitritt auf. Unser Verband hat in richtiger Erkenntniss der durch Gründung des Intern. Mus. Bundes erwachsenden Vortheile, ferner zufolge der Gründung von Lokalvereine und deren An­schluss an unseren Verband, in der am 17. Decz. 1906. getagten ausserordentl. Generalversammlung auf An­trag des Präsidiums, sich zum Verband mit dem of­­fizielen Titel „Országos Magyar Zenész Szövetség“ konstituiert, den Beitritt zum Intern. Mus. Bund zum Beschluss erhoben und hievon das Bundes-Sekräteriat verständigt. Da ferner der intern Congress zum Be­schluss erhob, dass die in einem Lande bestehenden Fachvereine sich in denselben Lande bestehenden Verband anzuschliessen haben, müssen demzufolge die derzeit bestehenden und in der Folge zu errichtende Lokalvereine ihren Anschluss an den best ebenden Ver­band erklären, um von Intern. Mus. Verband als Or­ganisation anerkannt und dessen Schutz und Vortheile geniesen zu können. Für Gelegenheitsgeschäfte aller Kategorien wurde ein Minimal-Gagentarif festgestellt, um den bisher üb­lichen privaten Geschäfteleien und Unterbietungen Ein­halt zu thun. Die erheblichsten Fortschritte hat seit Gründung unserer Organisation die Stellenvermittlung zu verzeich­nen. Für sämmtliche Bpester Theater (mit Ausnahme des Vígszínház) in denen nur Verbandsmitglieder wirken, wird die Engagementvermittlung durch unser Bureau und vermittelst Verbandskontrakte besorgt. Unter an­derem ist es neuerdings gelungen eine Conzertunter­­nehmuug (Gschwindt Gy.) zu gewinnen. Unterhandlun­gen mit der Direktion Ösbudavár sind im Zuge und steht ein günstiges Resultat in Aussicht, dessgleichen mit den Direktionen der beiden Sommertheater und Cirkus. Die erstklassigen Provinzbühnen nehmen nur mehr unsere Stellenvermittlung in Anspruch die noch übrigen stehen neben militärischer Assistenz noch vor­läufig unter dem Schutz der Agenten. Doch ist bei jenen die Einkehr einer besseren Einsicht in nicht langer Zeit zu erwarten. Mit dem Direktor in Temes­vár zu errichtenden Stadtkapelle werden in dieser An­gelegenheit ebenfalls bereits Unterhandlungen gepflogen. Mit Bedauern muss in den Annalen des verflos­senen Jahres die Krise zweier Budapester Theater verzeichnet werden. Zufolge des Direktions-wechsel im Magyar Színház, mussten mit der Direktion die Con­­trakte erneuert werden. Und nachdem der Direktor er­klärte die Saison vielleicht mit Ende April zu beschliesen, musste die Vereinsleitung Sorge tragen die Interessen unserer Mitglieder thunlichst zu wahren. Es wurde den ein Übereinkommen erzielt, wonach den Mitgliedern nicht die in 12 Monatsraten eingetheilte Quote, sondern diejenige der 10 Monatlichen Dienstzeit entsprechend ausbezahlt wird. Eine verhängnissvollere Wendung drohte der Lösung der Krise im Volkstheater. Der Tod des Direktors löste selbstverständlich auch die Contrakte. Die Volkstheaterkomission übernahm die Leitung in eigener Regie. Legte den Mitglidern Con­trakte mit unbestimmten Termin ferner mit der 12 theili­gen Monatsgage zur Unterfertigung vor. Da sich unsere Mitglieder weigerten diesen Auswanderungs-Pass zu unterfertigen, wurde die Intervention des Vereines an-­­gesueht Doch da die Comission erklärte nur mit den Mit­gliedern direkt zu unterhandeln, musste sich die Vereins­leitung von einer Aktion, welche wenig Gelingen in Aussicht stellte, da ein Kampf mit der hauptstädt. Komune als Besitzer des Theaters aus Opportunitäts und anderen Rücksichten nicht auf das äusserste ge­führt werden dürfte, zurückziehen. Doch hat die Comis­sion ihren bisherigen schroffen Standpunkt gemässigt und bindende Erklärung abgegeben, die gerechten Interessen der Musiker berüksichtigen zu wollen. Doch bezüglich der Saisondauer schliest die Comission Ende April das Theater Es wird nun die angelegent­lichste Sorge der V. Leitung bilden den Mitgliedern dieser beiden Theater über die Sommersaison Enga­gement zu besorgen. Unter anderen administrativen Arbeiten wurden in diesem Jahr über 1300 Schriftstücke erledigt. Darunter die bisher leider nutzlosen Anzeigen an diverse Militär- Komanden, wegen Übertretungen der Mil. Cap. gegen die bestehende Vorschrift. Worauf stets stereotype Antwort: Wir bleiben die alten. Dies ist in grossen Zügen die Thätigkeit der Ver­bandsleitung im verflossenen Jahr. Es hätte vielleicht noch mehr geschehen können, doch hängt das nicht allein von den an der Leitung stehenden Männern ab, sondern letztere müssen, um erspriesliches leisten zu können, Verbesserungs bestrebungen energisch durch­führen zu können, von den Mitgliedern auf das kräf­tigste uuterstüzt werde. Der Geist der Eintracht, echter Collegialitätssinn müssen stets vorherschen. Mittelst Selbst- und StanUesbewustsein müssen wir unseren Ausprächen nicht allein Geltung verschaffen sondern auch rechtfertigen. Denn : grössere Rechte bedingen auch grössere Pflichten. Nit dem Appel an alle Mitglieder sich in allen persönl. oder die allgemeinen Interessen berührenden Angelegenheiten vertrauensvoll an die Verb. Leitung zu wenden, und dessen, doch nur stets das alig. Wohl abzielende Unternehmungen mit Kollegialer Eintracht zu unterstützen, glaube ich mich dem Aufträge unserer Verb. Leitung in bescheidenerweise entledigt zu haben und rufe allen Mitgliedern ein Prosit Neujahr! Franz Kövesy. Yereins-N aclirichten. Protokoll dev am 11-ten Dezember 1906. abgehaltenen Ansschussitzung dei »Magyar Zenéazek Országos Egyesülete“ in Budapeat. Beigewohnt haben die im ungarischen Teile des Blattes aufgezählten Herren. Sekretär meldet dass Präsident gehindert ist der Sitzung beizuwohnen, weashalb er die Sitzung eröffnet. Er liest das Protokoll der vorigen Sitzung vor, welche» beglaubigt wird. Die im ungarischen Teile des Blattes aufgezählten Her­ren werden in die Reihe der Mitglieder aufgenommen. S. Zwilling meldet daBi der Commandant des 37-ten In­fanterie Regimentes da» Wirken der Militärkapelle im Theater auf Grund unserer Anzeige verboten hat. Es wird zur Kenntniss genommen. E. Huszár bittet das» er seinen Rückstand in Raten be­zahlen kann. Ausschuss weilt die Bitte, mit der Begründung dass genannter bis heute nicht einmal die Einachreibegebühr bezahlte, zurück. L. Faludi meldet, dass die durch Scharichmiedt gegen ihm gehobene Klage beim Theatergericht eine Erledigung fand. Ausschuss nimmt diese Meldung zur Kenntniss.

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