Arader Zeitung, Juli-Dezember 1923 (Jahrgang 4, nr. 46-94)

1923-10-28 / nr. 80

_ Politisches­­ und volkswirtschaftliches Organ | |­­DE zaun Be Bi für jeden Donnerst­ag und. ||. für die ärmere Bevölcke- Sonntag ganzjährig 100, | Sam wöchentlich nur Folge 80. Schriftleitung und Verwaltung : Arad, Str. Soareluj (Zoltangasse) Nr. 7. Leit.für Amerika 14/8 Dollar. || Samstag ganzjährig ;69 SENT, für fonft Ausland 150,- 8. Lei. Einzelnummer 2 Lei. Schriftleiter Nik. Bitto. > Der­­ Bezna-preis ist im Vorhinein­ zu bezahlen En­SSER EBE­NE a TON ARAD, Sonntag den 28. Oktober 1923. 5 1-0­4 - "DELLULACMTLAN c (= \r der X Nr „ARADER ZEITUNG“, ut. 2 a I. uiue 7 4 Zu ff a­ hr) tr NCH M De EHR Eye ge Inzeigen das Wort Lau ven Dur zmon«wswen»=peerem­ b mit Te der Stadt Arad und Umgebung erfolgt ausschließlich­ durch das Anzeigenbüro »Rador« Buchreit­­­ , Str. Berthelot No 1 und feinen­­ Filialen. | 4. Jahrgang | ? \ art. 8 din jegea ucıa 19 mus se == . : ) Bauern an erei Die Landwirtschaft Din En Ey 23 N­­e­r ist „heute­­ mehr als je­des rücksichtslosen wirtschaftlichen und politischen Aus­­beutung ausgeliefert. Jeder "buhlt um“ die Gunst der Bauernschaft, man­­ verspricht sie, politisch­ zu schüßen, man gründet Unternehmungen­ und Finanz­­institute, die sich nur in den Dienst der Bauernschaft stellen wollen --­­alle aber betrachten-diese-nur“ als Melkkuh, dann sagen sie-sich„Der“Bauer.. ist: dumm, er muß geschröpft werden! Auch bei der deutschen Bauernschaft Rumäniens ist dies nicht­­ besser. Auch diese ist heute größtenteils nur als Melkkuh, wirtschaftlich abhängig, Schiebern, Bankgruppen und protektionierten Exporteuren ausgeliefert. Nur­ zum­­ ganz ‚geringen­ Teile hat sie sich zusammengeschlossen und „auf­ eigene Füße gestellt, hat Genossenschaften hinter sich oder landwirtschaftliche Vereine, die nicht im Dienste­ einer Bankinteressengruppe stehen.­­ Einzig­ in Siebenbürgen: und­ in Bessarabien, sowie auch zum Teil in der­ Bukowina­ zeigt sich bei ans der Anlaß eines gesunden Genossenschaftswesens, das nicht dem städtischen Finanzterror,­ kleinerem oder größerem Kapitalismus ausgeliefert ist. "allem auch“ die Landwirt­e besonders der Klein­­bauer, „der­­ Mittelgrundbesiß­ leidet, . begünstigt das Ausbeutungssystem gewisser Bankkreise:der "­Bauern­­_ "schaft gegenüber: «Es­­ isb darum..vur, noch mehr“ zu be­­fürchten, daß besonders unsere Banater Landwirtschaft in ein Abhängigkeitsverhältnis zu größeren Finanz­­gruppen kommt, die nur äußerlich, bauernfreundlich “und, in­ Wirklichkeit aber nur­ für sich arbei­­tet. Schon das­ N­uflaufen der Dorf­sparkassen durch die Großbanken ist­­ein bedenk­­liches Ziehen und die Bauernschaft müßte mit “ Mitteln­ ihre Heine Dorfinstitute verteidigen, die, wenn­ sie auch seinen großen Nutzen­ abwerfen, doch der Bauernschaft selbst zugute fomm­en, nicht aber städtischen Finanzgrößen. +. Was wir im Banate besonders beobachten könn­ten, ist, daß die Bauernschaft heute ganz für Die­ Taschen einzelner Mächtegruppen arbeitet. Unser­­ Getreide und unser Vieh wird von Banken und­­ Ex­­porteuren aufgekauft, geht dann­ ins Ausland, wirft riesigen Nutzen ab, wovon der Produzent Faum et­­­­was hat. Dazu kommen noch die Maximalisierungen. Der Bauer ist gezwungen, seine mit­ schwerer Arbeit geschaffenen Produkte zum Maximalpreise zu verkau-, „feu, Banken und Exporteure kaufen sie auf, verschie­­ben sie ins Ausland, entweder als Rohprodukte oder zu Feinmehl und Salami verarbeitet und ficken den Naben selbst in die Tasche. Deshalb leiden „Bauernschaft, Dorfsparkassen und Kleinmühlen am­ schwersten an der wirtschaftlichen Krise, während ‚der Großkapitalismus der Banken und der Bevor­­zugten täglich Millionen gewinnt. ’ Demn allem kann nur abgeholfen werden durch ‚noffenschaftswesens, den radikalen Ausbau des landwirtschaftlichen Ge- Diese landwirtschaftlichen Ge­­­noffenschaften müssen ganz unabhängig von „Stovßbanken geschaffen werden, ihre Zentrale darf nicht aus der Finanzdiktatur ein­igen Leuten sondern: sie muß von­ den Ortsgrup­­pen selbst getragen werden, indem einzig diese und­­ nicht Privatpersonen die Besißer „der Anteilscheine “ snd. In jedem einzelnen Dorf müßte eine Orts­­gruppe dieser Genossenschaft­ bestehen, aller Kauf- u.­d Verkauf der Genossenschaftsmitglieder müßte, durch alle Genossenschaften selbst, bei größeren Verkäufen durch die Zentrale geschehen, welche dann bezüglich des Umsaßes zu verrechnen hat.­­Bestehen. Die idealiste Form dieses landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens sind die Raiffeisengenossenschaf­­ten. Auch wir im Banat­ haben Raiffeisengenossen­­­­schaften, aber diese“ können noch nicht vollkommen zeichnet werden, gi 2 ee = genannt werden. «Vor allem Muß es als Fehler bei Raiffeisenverbänden sein inniger Zusammenhang be­­steht, daß die­ Zentrale selbst "M­eine Handelsgesell­ sc­haft­ ist,­ deren­ Aktion nicht in den Händen von Naisfeisenverbands-Ortsgruppen­ sind. “Dann ist­ auch , als eim Mangel zu bezeichnen, daß für­ den Ausbau des Genossenschaft­swesens im­ Banate sehr wenig ge­­tan wird. Die Ortsgruppen selbst sind es nicht imstande, außerhalb ihres Wirkungskreises zu agitie­­ren, die Zentrale aber­ scheut­­e Ausgaben für eine lebhafte­ Agitation; fir­­ Aufklärungsarbeit durch einen Manderlehrers allen­falls, weil dies ja den Rah­­men einer Handelsgesellschaft übersch­reitet, allen NEURSTE NACHRICHTEN. Eine deutsche Proklamation an die Welt. Berlin. Die deutsche Regierung wen­­det sich in einem Manifest „An Alle“ an die öffentliche Meinung­ der Welt und schil­­dert die Vorgänge im Ruhrgebiet, welche zur gegenwärtigen Sachlage geführt haben. Weiters hat sie ihre Vertreter im Auslande angewiesen, die Regierungen, dahin zu un­­terrichten, dass Frankreich­ allein an den Zuständen im Ruhrgebiet die­­ Verantwor­­tung trägt. Be - Bayern trennt sich vom Reich. Berlin. Die Lage ist aufs äusserste ge­­spannt. Die Haltung Bayerns zwingt die Reichsregierung,­ den Kampf aufzunehmen. Der Vermittlungsversuch des Ministers Braun ist misslungen. Der Chef der Heeresleitung General v. Seckt hat der bayerischen Re­­gierung die Verwendung des Generals­ v. Lossow als Regierungsbevollmächtigten verboten, weil dieser Offizier aus der Armee ausgestossen worden sei. Die Reichsregie­­rung wendet sich in 'einer Kundmachung gegen die'Haltung Bayerns und bezeichnet sie als Hochverrat. Sie verlangt vom Volk­ den Kampf für die'deutsche Einheit. Namens’ Bayerns hat von' Kahr eine Proklamation erlassen, in''den'er'erklärt, Bayern sei nicht Separatistisch, ' sondern gut deutsch, aber es kämpft gegen die“ Berliner 'unvölkische Regierung. Man hält eine bayerische Vor­­rückung gegen Berlin für möglich. ° Beeidigung der bayerischen Reichswehr auf Bayern. München. Als Antwort auf die’ durch die Reichsregierung verfolgte Enthebung des Generals von Lossow hat’ die bayeri­­sche Regierung‘ den genannten General zum Oberkommandanten in Bayern ernannt Der Staatskommissär v. Kahr hat als wei­­ Er 5 IR: er Die Kin ; Film auch in Arad und Umgebung vorführen. Der in ein Meisterwerk ersten Ranges, ; Meter lang und wird gewiß in Festteilnehmer-Kreisen ' besonders aber in­ Kreisen, die verhindert waren an dem unvergeßlichen Geburtsfeste, unseres Volkes­­ teilzu­­nehmen, wie auch in nichtschwäbischen Kreisen­ ein beson­­deres Interesse erwecken. Wie uns die Firma mitteilt gedenkt, sie Mitte November in Arad den Film auf­­zuführen. . Auch unsere Volksgenossen in Amerika bekommen den Film­ zur Schau. . Wie wir­ erfahren­­ entsendet die Volksgemeinschaft den bereits abgesetzten Sekretär Schiller. u. den Lehrer. Lamesfeld “nach Amerika um, durch Vorträge den Festzugsfehm zu­ erklären.. Haben wir keine tüchtigere: Wortführer für unser großes Freudenfest, die auch die­ Herzen unser Landsleute in... Amerika für unsere Sache" gewinnen könnten ? | 7 . Die zerfetzten Geldnoten. Der Finanz­­minister richtete an die Finanzbehörden einen Zir­­kularerlaß, in dem „diesen aufgetragen wird, zer­­feßte Noten nicht anzunehmen, sondern die Besitzer­ anzuweisen, diese Noten­ bei den Filialen der Banca­ Nationala einzutauschen.­­ Landes-Kongress der grisch-orientali­­schen Geistlichen in Arad. Am Dienstag und Mittwoch fand ein zweitägiger Landeskongreß der vum. Geistlichen“ in­ Arad statt, bei welchem verschie­­­­dene kirchliche Fragen besprochen wurden. Selbstmord in Santana.­­ In Neufanti­­anna hat sich der dortige Einwohner Andreas­ Ruck im berauschten Zustande erhängt und konnte nur noch als Leiche aufgefunden werden. Die Ausländer werden ausgewiesen. Einer aus Bukarest kommenden Meldung zufolge, haben die Leiter der­ Grenzstationen­­ beschloßen, ,da­­hinzuwirken, daß alle jüngst in das Land gekommene­­ Ausländer ausgewiesen werden, deren Anwe­­senheit in Rumänien lästig sei.­­ Der Papst empfäng keine parfümierte Damen. Wie aus Rom gemeldet wird, hat der Papst die Erzbischöfe verständigt, daß er seine parfümierte Damen empfangen kann, da er Kopfschmerzen bekommt. en SW 2 2 Mi­te I IEE EEE 300 7ER i­tere Antwort die Beeidigung der ba­yri­­schen Reichswehr auf den bayerischen Staat verfügt. 1­­ Die Rheinrepublik wurde ausgerufen. Paris. In Aachen ist die Rheinrepu­­­­blik proklamiert worden. Sonntag wurden­­ hier die öffentlichen Gebäuden von den Se­­­­paratisten besetzt,u. die Flagge der Rhein­­- Republik gehisst. Ein Wiederstand der Po­­­lizei erfolgte nicht. Die provisorische Repu­­­­blik verbreitete in einer Kundmachung alle­­ Manifestationen. [Trotz ] dieser an ] dürfte es sich doch vielleicht nur um einen,­­ unter französischem Schutze, gut gelungenen Putsch­ der Separatisten handeln. (A. d..R.) Russische Vorbereitungen für den deutschen Bolschewismus.­­ Berlin. x . melden von grossen russischen Militär vor- Die estländischen Zeitungen“

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