Arader Zeitung, Januar-Juni 1924 (Jahrgang 5, nr. 1-49)

1924-05-01 / nr. 33

Politisches und volkswirtschaftliches Org METZ ST­EEE TEEN A : „Bezuadpreiß: für jeden Donnerstag und­­ Y für die Arınere Bevölke- Sonntag ganzjährig 100-­­vung wöchentlich. Leifür Anıerita 14/sDollay. Samstag, ganzjährig % für sonst Ausland 130.— 2. jj Lei- Einzelnummer 2? Lei. Pe Der Bezugspreis ist im vorhinein zu bezahlen. "3x" | Folge 33. Schriftleitung und Verwaltung : Arad, Str. Soaretui (Zoltangasse) 7 war 60­8 NE Schriftleiter Nik Bitto. Vertreter für Amerika: NIK. JOST, 420, Court Street Elizabeth. (New­ Jersey). RAD, Donnerstag, den 1. Mai 1924. | doppelt gerechn Bei mehrmaliger Einschaltung und Jah­­resanzeigen Nachlaß. Anzeigen werden in allen Yamnongew­­erpeditionen angenommen ,­sind im vorhinein­­ bezahlen 5. Jahrgang Unser Kulturverband. % Es soll gleich Anfangs bemerkt werden, daß uns der Kulturverband hier nicht als eine „separa­­tistische“ Organisation vorschwebt, sondern als in­­tegrierender Bestandteil unserer völkischen Einheit; auch richtet sich der Aufsaß nicht so sehr an die Führer unseres Volkes, als vielmehr an dieses selbst und seinen unbefangenen, mehrheitsliebenden Sinn. Es war eine­ helle Freude die rasche und se­­gensreiche Entwicklung des Kulturverbandes in den ersten Jahren seines Bestandes zu verfolgen. Die Berichte des damaligen „Banater Tagblattes” ließen ein kulturelles Aufblühen unseres schwäbischen Volkslebens erhoffen, wie es noch nie dagewesen war. Betrachten wir nun­­ die Lage heute, so müssen wir es und traurig gestehen, daß die Hoffnung uns getäuscht, daß wir anstatt eines blühenden Kulturlebens zwar eine politische Organisation haben, die aber in kultureller Hinsicht so viel als nichts leistet. Es Über den Kulturverband selbst kam es wie ein Frühjahrsfrost. Die frischen Blüten welkten ab, der Stamm selbst steht erstarrt da. Was ist geschehen? Ein verhängnisvolles Mißverständnis. Man erblickte auf einmal in dem Kulturverband ein Hindernis der völkischen Einheit und weil leß­­tere um jeden Kreis­ zu­­ verwirklichen“ war, mußte der Kulturverband­ mattgeseßt werden. War das richtig ? War, das im Interesse der Sache ? Sehen wir in der völkischen Bewegung das Ideal in einem rein äußerlichen Zusammenschluß, in einem­ zahlenmäßigen Zusammenfassen der Volks­genossen, so war unser Vorgehen vielleicht zweckmäßig. Im Interesse der Sache, war es aber keinesfalls. Denn eine völkische Bewegung muß tiefer gehen, sie darf nicht an der Oberfläche Haf­­ten und sich auf Gründung von möglichst vielen Ortsgruppen beschränken. Eine Bewegung, die nicht die Herzen ergreift, ist etwas Gemachtes, und wie alles Gemachte­s leblos, bei allem “äußerlichen Schein nur toter Mechanismus.­zeichen unserer Bewegung heute ? Alles funktioniert in Temeschburg alles starrt auf dem Lande. Das kann aber nuct das Ziel des nationalen Gedankens sein. Und ist nicht dieser Mechanismus das Kein. Heißt den Nationalismus nur schlagfertige Organisation ? Heißt er nicht vor allem innerer Gehalt, Seelenreichtum ? Sehen wir noch immer in den seiten der „streitenden“ Kirchen, in den Zeiten des marxistischen Organisationswahnes zum Zweck des Kampfes aller gegen allen ? Hat uns der schaurige Krieg noch immer nicht eines Besseien­­ belehrt ?­­ Begreifen wir auch heute noch nicht, daß im Innern die dauernde Stärke ruht, sich nicht notwendig gegen andere richtet, und daß diese­­ sondern­­ in sich selbst ihr höchtes Ziel erblickt ? Müssen unsere Organisationen noch immer zuerst und vor allem Kampfesorganisationen sein, als wäre nicht­­ die innere Kraft der sicherste Schuß auch gegen äußere Angriffe? ! Haben wir für unser schwä­­bisches Volk auch nur im geringsten zu fürchten, wenn es seelisch fest gewappnet dasteht ? Und se­­hen wir es nicht gerade heute, wie leicht es einer physisch überlegenen Macht ist, unsere äußeren­ollwerfe über den Haufen zu rennen? Was machen wir dann ? Wohin ziehen wir uns dann zurück, wenn wir den Ausbau der inneren Boll­­werke vernachläßigt, wenn wir unsere ganze Hoff­­nung auf das Aeußere geseßt haben ? Sehen wir da nicht den unendlich wichtigeren Teil unserer völkischen Aufgabe in der inneren Befestigung, „in der kulturellen Ausrüstung unseres Volkes ? Man „nehme uns die Schulen, man verfrüp­­pele sie nur, was hilft uns, denn unsere politische Organisation ?. Im­ Kulturverband aber­ besißen wir eine Festung, die keine rohe­ Gewalt überrumpeln kann, wo wir das meiste, was man uns durch die Schulen nimmt, wieder­ ersehen können. Zu allerleit ist doch nicht die Schule das Ausschlagge­­bende für die wölfische Erziehung, sondern der Geist der deutschen Familie. Froga und viele andere besuchten ungarische Schulen und wurden die Vor­­kämpfer ihrer Nation, weil sie einen sicheren Rück­­halt an ihrer Familie hatten, weil die Rumänen ihre blühenden national-ku­lturellen Vereine besaßen. Unsere Söhne fielen dem Sculgeist zum Opfer, weil die selbstbewußte nationale Gesinnung in der deutschen Familie fehlte, weil die deutschen Eltern stolz auf ihre madjarischen Söhne und Töchtern waren. Und sie waren es, weil wir keine völkisch­­kulturelle Vereine hatten, die den nationalen Stolz in der deutschen Familie pflegten. Werden "wir uns da­ noch lange um spersön­­liche Reibereien unserer Führer­ kümmern ? Werden­­ wir noch gehässigen Pugfen wie der und jener af, ist ein Feind der­­ Cinisk Gehör fcheinen ? Wo die’ Sache so eindringlich, wie nur „möglich webet, wo sie sich uns so gebieterisch aufdrängt, werden wir uns­­ch noch zurückhalten lassen, une­serer besseren Einsi­cht zu folgen, nur weil es die­­sem oder jenem Herrn so paßt? Oder aber greifen wir ungesäumt zur Tat , und schließen uns, ebenso begeistert, dem Kulturver­­band an, wie wir die Ortsgruppen der Vol­ksge­­meinschaft gegründet haben. Uns gehen die Streitigkeiten der Herren nichts­ an, wir­ sehen nur die Sache. Uns gilt es etwas Wertvolles, etwas Dauerhaftes zu Schaffen. Und dieses ist nicht so sehr eine Kampfesorganisation sondern eine Liga der fried­­lichen Arbeit. Nicht kämpfen wollen wir in erster Linie,­­ sondern seelisch verstarren. Frieden wollen wir, inneren Ausbau, Gesinnungsertüchtigung, Pflege unserer deutschen­ Eigenart, Kenntnis und , Liebe unserer deutschen Kultur, unseres deutschen­­ Wesens; dann fürchten wir uns auch nicht vor­­ äußeren Anstürmungen, dann­­ schließen sich von selbst auch unsere äußeren Reihen, weil wir inner­­lich geschlossen dastehen. Was hilft uns aber alle äußere Geschlossenheit, wenn die Festung im Innern hohl oder brüchig , we)­­Prof. Dr. Stefan Klett­­len Regierung selbst vorbereitet, womit bewiesen werden soll, daß die liberale Regierung sich noch einer großen Lebensfähigkeit erfreut. ‚Die Auflösung des Schwäbisch-deutschen Kulturbundes in Jugoslawien duchgeführt. Neujah. Der Rachefeldzug der serbischen Re­­gierung gegen die Deutschen ist besiegelt und Heute erfolgte die amtliche Auflösung des Schwä­ch-deut­­schen Kulturbundes, welche im Auftrage des Mini­­steriums des Innern durchgeführt wurde. „Die Anleihe für Deutschland gesichert. Berlin. Das Organ Doktor Stresemanns „Die Zeit“ veröffentlicht die aufsehenerregende Mit­­teilung, " daß die Verhandlungen über den" Abschluß einer Anleihe von" 800 Millionen Goldmark, die Deutschland nach den Sachverständigengut­­achten für die ersten Jahre zur Verfügung ge­­stellt werden soll, schon ziemlich weit­­ gedie­­hen“ seien.­­ jan) Es seien bereits 700 Millionen, und zwar 400­ von amerikanischer und 300 Millionen von englischer Seite gezeichnet.­­ Die übrigen 100 Mil­­lionen seien noch zur Zeichnung v aufgelegt. “ Forderungen nach Rückgabe­­­­­­­­­­ „der deutschen Kolonie: DO TOO Tages der Begründung der deutschen Kolonialpolitik hat die koloniale Arbeitsgenossenschaft an den Völ­­­kerbund ein Telegramm gerichtet, worin sie die Rück­­gabe der deutschen Kolonien verlangt. Plant­at Die russische Gegenrevolution. Prag. Laut Mitteilungen der tschechischen Presse haben die ehemaligen russischen Politiker Ke­­renssi u. Miljukow die Tschechoslowakei als Aftrang­­gebiet für die Organisierung der gegenrevolutio­­nären Bewegung ausgewählt. Sie werden im Laufe der nächsten Zeit zahlreiche Konferenzen ab­­halten und versuchen, die vielen russischen Emi­­granten in der Tschechoslowakei für­ ihren Plan zu gewinnen. Eine Notiz mit 12 Zeilen beschlagnahmt, VERS EMR­UNNEF, 1­4 NEUESTE NACHRICHTEN.­­ Universitätsprofessor Jorga der voraussichtliche Führer. Bukarest. Über die Verschmelzung der Partei Jorgas mit Argetoianu wird gemeldet, daß sie Tat­­sa­che sei und daß ihre Kundmachung nach Ostern und nach Eröffnung des Parlaments stattfinden werde. Jorga wird der Führer der vereinigten Par­­teien sein. Das Programm und der Name sind noch nicht feststehend. Als Bezeichnung, wird „Unia Nationala“ vorgeschlagen... Argetoianu erklärte in­ Craiova seinen Freunden, die Erklärungen Averescus,­­ daß seine Nachfolge gesichert sei, wären unzutreffend.­­ Die Umbildung der jetzigen Regierung.­­ Bukarest. Die Gerüchte über eine Umbildung­­ des liberalen Kabinetts werden laut Mitteilungen der „Romania“ und „Indreptarea“ von der libera­­' Vergessen Bie nicht! auf die Tanzunterhaltung des »Deutschen­­ Jugendbundes«, welche am Samstag, den 3. Mai in den Lokalitäten des » Weißen Kreuz« Hotels stattfindet. Aus Nah und Fern. Der letzte Wochenmarkt stand auch nicht im Zeichen des Preisabbaus. Die Preise sind all­­gemein gestiegen. Das Ei kostete 2. 1:60, Butter 100, Milch 7 Lei für das Liter, Kartoffel 5­­6 L., Zwiebel 10.-­­L., Bohnen 14.- L. pro Kgr. Am Getreidemarkt : 650 L. Weizen, 480 L. Mais, 520 L. Gerste, und 470 Lei der Hafer pro Meter­­­zentner. Am Viehmarkt war schwacher Auftrieb. Preise in lebendem Gewicht : Kälber. 25 L., Rinder 16--20 L.: und Schweine 36--40 pro Kgr. =­­ Die Wirtshaussperre. Der Komitatsober­­arzt Dr. V. Cucu beantragte im Stadtmagistrat , die drittklassigen Schauflofale an Sonn- und Feier­­­­tagen sperren zu lassen. Der Oberarzt begründete seinen Antrag mit dem stark um sich gegriffenen A 1­­­31 Vase RL ji

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