Arader Zeitung, Juli-Dezember 1932 (Jahrgang 13, nr. 77-153)

1932-07-01 / nr. 77

Belle 2, „Arader Zelliti­g'­, m ———,— m­ er, CL, VE 1: Zult IHR, Der Araber Rechtsanwalt Dr. Dante Shen­man wurde vom Arader Gerichtshof wegen Unterschlagung von 51.000 Lei zu einem Monat Gefängnis und Rüczahlung des Betrages ver» . Im Budget der französischen Regierung zeigt sich ein Defizit von 4 Milliarden. Um den Fehlbetrag einzubringen, werden die Ausgaben um 3 Milliarden verringert, während der No­­nn um 1 Milliarde Frank vermehrt rd. fand ) . In den Vereinigten Staaten wurden im ab­­gelaufenen Jahr 1524 Geldfälscher verhaftet, welche ungeheure Mengen falscher Dollare in Umlauf geseßt haben. "­­ Die römisch-katholische Kirchengemeinde in­­ Kroatisch-Ketscha sucht einen Kantorlehrer für romänische Unterrichtssprache. Diferte sind bis 31. Juli entweder an die Pfarramtskanzlei in Gertianosch (Carpinis) oder an das Prä­­sidium der Kirchengemeinde in Ketscha (Banat) zu richten. Etwas verspätet, aber dennoch hat nun ende­lich das Weerbauministerum unter Zahl 140.895 vom 25. Juni der Volteker Wes­rbaus­schule des Oeffentlichkeitsrecht erteilt. Die Schu­­le kämpft aber derzeit wegen Schülermangel immer noch mit großen materiellen Schwierig­­keiten.­­ In Hamburg sind drei mit Revolver bewaff­­nete Banditen in den Kassenraum der Woer­­mann'schen Schiffsgesellsch­aft eingedrungen und haben die Ausfolgung der zur Lohnauszahlung bereitgelegenen 60.000 Mark gestohlen. Bei der schriftlichen Matura sind in Arad von 83 Abiturienten bloß 6 durchgefallen. A ' 47 . ı v Ey Arab 2 en 500 Radt93 außer Verkehr ge» wurden wegen Nichtbezahlung der - Bei einer Revision der städtischen Bibliothek “Im Arader Kulturpalais wurde festgestellt, daß­­ 900 Bände der wertvollsten Bücher sehen.­­ Man sucht nun nach dieser „Kleinigkeit“, um­­ festzustellen, wohin dieselben verschwunden sind.­­ In Temeschwar hat Ing. Ladislaus Hoißy mit der Tochter Dunda des Großkaufmanns Ni­­kolaus Trasser den Ehebund gesclossen. „Unter den 7 Autobanditen die den Sar­­bovaer Einwohner Dimitrie Chepin, ausraub­­­te und in Gendarmerieuniform gekleidet waren, befindet sich angeblich auch der Schager Ein­­wohner Costea Banias welcher von der Gen­­darmerie verhaftet wurde und derzeit noch hef­­tig leugnet. : / Wt N 8 A een. 0 BR ln :2. APR lie Fam Moltenbruch) in Ungarn. ig vernichtet. Der Bach Salgo­s<woll zu einem reißenden Fluß an, in dem viele Tiere ertranken. . Salgotarjan. Samstag Nacht habe ein furchtbares Unwetter in der Gegend „nördlich von Salgotacjan. Wolkenbrüche > in Somoskörujfalu die Ernte völ­­ h schimmende Konservenfabriken oblan. Die Sowjet-Regierung bes­­aßt sich mit dem Plan, auf den großen 2­er Seen scwimmende Konserven­­b­­riken einzurichten. Die Fabriken­­ sollen sich auf großen Schiffen befinden, in denen sogleich das Ergebnis des mM <fangs maschinell verarbeitet werden soll. [ 5 . : Seeen] ' Eine Stadt unter dem Hammer,­­ Köben, Die Stadt Köben a. O., die im­ Konkurs geraten ist, soll jetzt freihän­­­­dig verkauft werden. Eine ganze Stadt­­ unter dem Hammer! Zum Verkauf sie­ben Aec­ker, Wiesen und Baugelände, das etwa 200 Morgen große Stadtgmt,­­ das städtische Hartsteinwerk mit Inven­­tar­­ und Sandgruben, mehrere Haus­­grundstücke sowie der städtische Park, der­wa 800 Morgen groß ist. Zur Masse­­ gehören außerdem ein Sportplatz, ein­rankenhaus und die Außenstände aus den abgetretenen Vermögenswerten, btonerzahlen oder aufhängen Ein Fall, der wörtlich genommen wurde. In Temeschwar hat sich ein Recht be» dauerlicher Fall ereignet. Infolge der „eige­­­e Steuerentreibung kam auch der Kriegsinvalide Stojanovici, der eine Steuerschuld von 2500 Lei hatte, in eine bedrängte Lage, weil bei ihm die Lizitation ausgeschrieben war. Stojanovici begab sich auf das Steu­­eramt und bat um Stundung, da es ihm unmöglich sei, zu zahlen. Der Steuer­­einnehmer aber erklärte ihm kurz: „Das geht nicht, Sie müssen sofort zahlen, sonst verkaufe ich Ihnen die Asche aus dem Herd.“ ( „Aber ich habe kein Geld, Herr Steu­­ereinnehmer, woher soll ich bezahlen, wenn ich kein Einkommen habe?“ ent­­gegnete der arme Steuerzahler schüch­­ern. „Wenn Sie kein Geld haben, dann hängen Sie sich auf!“ war dass lezte Wort des Amtsorganes.­­ Der gequälte Mann brach in <­anne. Er warnte bei der Tür inaus und ließ sich die Worte des beh­ördlichen Organs noch einmal durch den Kopf gehen. Er mußte sich gesagt haben: Der Mann hat recht! Ging in eine Edle des Korridors des Steueram­­tes und v erhängte sich,­­ als er wort baumelte, wurde er bes­terkt und konnte noch gerettet werden. Der Mann hat den Rat des Steuer­­amtsorgans wörtlich genommen. Wie wäre es, wenn hie­­ Steueramtsorgane es ebenso ernst nehmen würden, was ihnen die Steuerzahler oft wünschen und raten?­­­­­­ Ob die Lizitation noch am selben Tag gegen Stojanovici durchgeführt wurde oder nicht, wird nicht berichtet. Scheinbar war die Sache dann nicht mehr so dringend. Küdsichtslose Gteitereintreibung. Bukarest. Das Ministe­­rium wird mit Zuschrif­­ten überhäuft, in welc­hen Beschwerde geführt wird über die cü>sichts­ =slose Steuereintreibung die Versteigerung­­ solcher Gegenstände, wel­­che die Steuerzahler zum Broterwerb benötigen. Das Finanzministerium hat daraufhin angeordnet, nicht unbarmherzig zu sein jenen Leuten gegenüber, welche nicht bezahlen können, sondern nur bei sol­­chen, welche nicht zahlen wollen. Obzwar dies besonders für die Steu­­erezefuturen ein großer Begriff ist, ob man zahlen kann oder nicht zahlen will, wäre ed doch angezeigt, daß man jetzt, besonders in den Dörfern, nicht allzu­­sehr die Steuerschraube anzieht, da der Bauer doch bekanntlich erst nach der Ernte sich etwas Geld machen kann und fest immer nur Geld ausgeben, resp. investieren muß. > =jund Demonstration gegen den DDT ötieden in Berlin. Kampf zwischen Polizei und Studenten, — Zusammenstoß der Hitlerleute und Kommunisten in Leipzig. ‚Berlin. Die nationalsozialistische Stu­­dentenschaft hielt im Lustgarten eine Protestversammlung gegen den Frie­­densvertrag von Versailles. Nach der Versammlung bewegte sich­ die Studentenschaft unter Vorantra­­gung von Aufschriften „Deutscland erwache!“ auf dem Ring „Unter den Linden“. Da aber Auszüge verboten waren, kam es mit der Polizei zu Aus­sammenstößen, wobei mehrere Verhaf­­tungen vorgenommen wurden. Die Massen wurden in Seitengraben ge­­drängt und der Verkehr durch bewaff­­nete Abteilungen abgesperrt, so daßs weitere Ausschreitungen verhindert werden konnten. Leipzig. In einem Vorstadtviertel wollte eine 1300 Mann betragende Gruppe der Nationalsozialisten mit bes­cördlicher Bewilligung aufmarschieren. Die Kommunisten errichteten aber Bar­­rikaden, um­ den Aufmarsch zu verhin­­­­­­­­dern. Es kam dabei zu Gewehr-, später sogar zu Maschinengewehrfeuer, wobei ERBETEN a ER EA 0027 es zahlreiche schwer und eine Anzahl leichter Verwundete gab. Die Kommu­­nisten wurden hierauf von der Polizei auseinandergetrieben. Ein verwundeter Kommunist ist im Spital an den erlitte­­nen Verletungen gestorben. Oben links: Polizei räumt eine Barrikade ab. Daneben: Unten links: Ein Wasserschleuderwagen und ein Schnellauto der Polizei in einer Moabiter Straße. Daneben rechts: Polizeiposten mit Karabiern an einer Straßenecke des Unruhe­gebietes. Ein eingefegter Panzerwagen. Die Gasthauslizenz-Gebühren werden herabgesegt. Wie der Arader Finanzdirektor mit­­teilt werden ab 1. Juli alle Gasthaus- Brevet-Gebühren um 25 Prozent herab­­geseßt. Die Herabsetzung geschieht an­­geblich von Amts wegen, so daß die Gastwirte diesbezüglich sich nur auf eis­nen abwartenden Standpunkt zu setzen haben. Wir machen daher die Gastwirte der Provinz auf obigen Umstand, beson­­ders aufmerksam. Deutsche Wählerversammlungen. Heute haben im Temesch-Torontaler Komitat in folgenden Gemeinden deutsche Wählerversammlungen stattge­­funden: Wizeschdia, Albrechtsflor, Ne­­eau, Lenauheim, Grabatß, ag Are­arosch, Jahrmarkt, Bruckenau, Fibis­lumenthal, Deutschsanktmichael, Aure­hausen, Uivar, Tschene, Gertianosch, Lip­­­pa, Aliosch, Königshof, Charlottenburg, Altringen, Rigosch, Buchberg, San­kt­­andreas, Neubeschenowa, Kleinbetschke­­rek, Ei Großsanktnikolaus, Deu anad. . ep Arader Komitat waren zwei Gruppen, u. zw.: Abgeordneter Hans Beller u. Algerien Hungar besuchten die Gemeinden Guttenbrunn, Traunau, Schöndorf, Engelsbrunn, Wiesenhaid, Kreuzstätten, Segenthau und Herr Jo­­hann Weber aus Schöndorf besuchte mit dem Arader Gauamtssek­etär Anton Hinkel und Professor Anton Valentin die Gemeinden Neusanktanna, Altsankt­­anna, Pankota, Gatscha und Wilagosch, wo überall gut besuchte Wählerversamm­­lungen waren. \ Mädchenkranztagung in J am Sonntag fand in Tschakowa die Tagung der Banater Deutschen Mädchenkränze statt. An dieser Tagung haben die Mädchenkränze von Hatzfeld, vertreten durch die Vorfsgende Frl. Käthe Koch, Frau Quint und 22 Mädchenz Neupetsch, vertreten durch Frl. Mädi Hoff­mann und 20 Mädchen; außerdem Sacelhau­­sen vertreten durch Frl. Käthe Fett; von Te­­mesch war Frau Professor Zothe und die Vertre­­terin der Innerstädter und Fabiker Mädchen­­kränze; Arad, Detta mit 12 Mädchen und so weiter teilgenommen. Nach der üblichen Ta­­gung und Begrüßung fand am Nachmittag un­­ter Mithilfe des Frauenvereines im Bahnhofs­park ein gutgelungenes Parkfest statt, welches einen großen moralischen, wie auch schönen ma­­teriellen Erfolg einbrachte. —— Der Glogowaßer Kirchenrat wird von der Kanzel verdonnert. | | ­ 7 I % Wir haben kürzlich gemeldet, daß in Glogowatz der Geistliche sehr viel Po­­litik betreibt und nachdem die Bevölke­­rung gewohnt war, deshalb in die Kir­­che zu gehen, um das Wort Gottes zu hören, so wäre es notwendig, daß man eine politische und christliche Kanzel er­­richten würde. Die meisten Leute wür­­­­den in diesem Fall, wenn sie den Pfarrer auf der politischen Kanzel sehen, die Kirche verlassen und nur dann geduldig vom Priesterwort lauschen, wenn er auf der cristlichen Kanzel die Liebe und den Frieden verkündet, den Jesus Christus­­ in seinen Lehren gepredigt hat. Nachdem 03 bekanntlich niemals gut ist, wenn ein Geistlicher sich in den Ge­­meinden in die politischen Kämpfe sei­­ner Gläubigen mengt und nur jene Leu­­te als wirkliche Katholiken anerkennen will, die zu seiner politischen Partei ge­­hören, so gab es auch in Glogowatz ver­­schiedene Reibereien, unter welcher die ganze Kirchengemeinde leidet, weil die Gegenpartei sich weigert, Kirchensteuer zu zahlen. Diesem Umstande war es zuzu­­schreiben, daß 8 Mann aus dem Kir­­chenrat abdankten und­­eine Neuwahl stattfand, bei welcher wieder nicht die ausgesprochenen Pfarrerleute in den Kirchenrat gewählt wurden. Bei der ersten Kirchenratsfigung kam es dann zu heftigen Differenzen zwischen den Kirchenratsmitgliedern und dem Pfarrer, der beantragte, daß die Kirchen wieder neu gemalen u. I Arbeiten­­ vorgenommen werden sollten, die ziem­­lich viel Geld kosten u. nach Ansicht vieler Leute in dieser schweren Zeit, wo der Bauer nicht einmal imstande ist, seine horrenden Steuern und Zinsen auf Schulden zu bezahlen, nicht unbedingt notwendig wäre. Auf diese Kirchenratssihung antworten­te nun der Geistliche am Sonntag in der Kirche von der Kanzel und betonte, daß ihm hier in der Kirche niemand arte worten darf und demzufolge ihm allein das Recht zusteht, anzugreifen. Er be­schimpfte einen Teil der Kirchenratsmit­­glieder und erreichte es, daß ein großer Teil der Bevölkerung das Gotteshaus verließ und auch später nicht an dem­ Umzug teilnahm, der veranstaltet wur­­de. Um das Ansehen unserer Kirche zu wahren, müßte man ähnliche Fälle gänz­­lich ausmerzen u 7 a i

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