Bőripari Szemle, 1920 (19. évfolyam, 1-24. szám)
1920-08-01 / 15. szám
1920. augusztus 1. BORIPARI SZEMLE Der Rückgang der Warenpreise. Die niedergleitende Bewegung der Warenpreise in England hält an. Die Indexnummern der „Times“ zeigen für den Juni eine wei tere Senkung des Preisniveaus. Der Gesamtindex beträgt verglichen mit Juli 1914, gegenwärtig 307‘4. Diese Preise sind also noch immer dreimal so gross als vor dem Kriege. Gegenüber dem Monat Mai beträgt der Rückgang 16 Prozent, gegenüber dem April, welcher den Hochstand von 329-2 verzeichnet hatte, 21-8 Prozent. Wie sehr die Preise noch immer übermässig teuer sind, zeigt die Tatsache, dass vor einem Jahre der Index sich nur auf 244-1 Prozent gestellt hatte. Der stärkste Preisfall ist in den Rohmaterialien zu verzeichnen. Der Preis der amerikanischen Baumwolle stellte sich im Februar zuhöchst auf 31 Pence für das Pfund. Jetzt ist der Preis auf 27 Pence gesunken. Weit heftiger war der Preissturz der ägyptischen Baumwolle, welche im Februar 92V2 Pence notiert hatte und gegenwärtig auf 62V2 Pence zurückgegangen ist. Noch unvermittelter entwickelte sich der Preissturz der Schafwolle. Merinowolle hatte im März und April 47 Pence für das Pfund gekostet, senkte sich im Mai auf 44 und im Juni auf 34 Pence. Der Kupferpreis ist vom Hochstande im Februar, der 120 Pfund für die Tonne betragen hatte, auf 86 Pfund, somit um ein volles Drittel gesunken. Auch der Silberpreis ist im andauernden Rückgang. Er beträgt nur mehr 503A Pence für die Unce, während vor zwei Monaten ein Preis von 85 Pence notiert worden war. Dagegen sind die Lebensmittelpreise noch andauernd hoch. Weizen hat den höchsten je erreichten Stand von 78 9 und der Gesamtindex der Lebensmittel, der im Mai den Höchststand von 329-1 inne hatte, ist nur auf 324-9, praktisch also so gut wie gar nicht zurückgegangen. Wie viel Wolle wurde angemeldet? Von kompetenter Seite wird mitgeteilt, dass bis zum 18. Juli 1. J., 2.400.000 Kgr. Wolle angemeldet und hievon 1,800.000 Kgr. in die Székesfehérvárer Magazine abgeliefert wurden. Die diesjährige Wollgewinnung wird kompetenten Ortes auf 350.000 Meterzentner geschätzt. Gerbextrakt-A.-G. Diese Gesellschaft (Budapest, V., Nádor-u. 21) hat in ihrer Sitzung vom 5. April ihre Liquidierung ausgesprochen. Die Forderungen sind innerhalb sechs Monaten anzumelden. Oesterreich an der Spitze ? In der Heimat des Bureaukratismus, in Österreich, beginnt es schon zu tagen. In neuerer Zeit sind dort mehrere Industrieunternehmungen entstanden, an denen auch der Staat selbst interessiert ist. Die Vorschriften dieser staatlichen Industrieunternehmungen enthalten die imperative Vorschrift, dass die Angelegenheiten streng nach den Handelsusancen erledigt werden müssen. — Also kurz, und was die Hauptsache ist, rasch. — Wenn jemand ein Fabrikat kaufen will, muss er nicht erst ein mit Stempel versehenes Gesuch einreichen, das Gesuch braucht nicht erst zur Entscheidung einer Generalversammlung vorgelegt zu werden, die den Petenten von der Erledignng schriftlich verständigt etc. — sondern kurz, kommerziell: hier die Ware, hier das Geld. Und wenn es sich um eine gut situierte Firma handelt: hier die Ware, hier der Kredit. Österreich, das sonst bekanntlich mit jedem Gedanken, mit jeder Handlung nachzuhinken pflegt, hat jetzt mit dieser klugen Verfügung viele Staaten überholt, in denen noch immer der Jahrhunderte alte Bureaukratismus herrscht, der hundertmal mehr Beamte beansprucht, als die von kommerziellen Geist geleiteten Unternehmungen, zu denen Erfindungsgeist, Flinkheit, Erfahrungen, Umsicht und initiative erforderlich sind. Die aber unbedingt. . . Gewerbescheinberechtigung der chem. Fachschule der staatfichen höherem Gewerbeschule. Der Handelsminister hat mittels Verordnung Zahl 45.417/1920 die chemische Abteilung der staatlichen höheren Gewerbeschule in die Reihe jener Lehranstalten eingereiht, deren Absolvierung zur Lösung von Arbeitsbüchern im Lederverfertigungs- und Lederfärbungsgewerbe und nach dem Nachweise einer 1jährigen Praxis mittels Zeugnisses der Anstaltsdirektion auch zur Ausübung dieser Gewerbe berechtigt. Die staatliche höhere Gewerbeschule wurde gleichzeitig angewiesen, die Zeugnisse der Zöglinge dieser Sektion mit der entsprechenden Befähigungsklausel zu versehen. Verschiebung einer Generalversammlung. Der Handelsminister hat gestattet, dass die Lederzentrale-A.-G. ihre für die Jahre 1918—1919 gemeinsam abzuhaltende Generalversammlung bis zum 31. August 1. J. verschieben dürfe. Wie steht es mit der angeblichen Weltknappheit in Häuten und Fellen ? In einem Artikel über die angebliche Knappheit in Fellen und Häuten äussert sich „Weekly Bulletin“ über die von der Marktabteilung des Landwirtschaftsministeriums der V. St. gesammelten Zahlen über die Häutevorräte für Monat März 1920. Verglichen mit dem Monat März 1919 sind 1,400.000 Rinderhäute, Kalbfelle und Fresser 1,600.000 bis 2,900.000 und Ziegenfelle 10,000.000 Stück mehr als im Monat März 1920 auf Lager. Nun hat Amerika seit März 1919, wo eine Knappheit in Häuten und Fellen sich wirklich bemerkbar machte, ungeheure Mengen Häute und Felle ein- und ausgeführt. In Europa dürften ebenfalls grössere Lager vorhanden sein. Trotz der fieberhaften Tätigkeit auf allen Märkten sind die Vorräte grösser als vor einem Jahr. Es würde sich daher nicht empfehlen, gedankenlos die Behauptung aufzustellen, dass eine Knappheit vorhanden ist. Grosse Sorgfalt ist dem Handel in dem Abschliessen von Geschäften zu empfehlen. Mit Horn eingewogene Häute müssen auch 1nit Horn geliefert werden. In der Plenarversammlung des Verbandes der Lederindustriellen Niederösterreichs vom 16. d. M. wurde konstatiert, dass in der letzten Zeit der Uebelstand eingerissen ist, dass seitens der Häutelieferanten Häute ohne Horn geliefert werden, trotzdem als Eingangsgewicht die Häute mit Horn gewogen in Rechnung gestellt werden. Die Plenarversammlung hat einstimmig ausgesprochen, dass im Sinne aller Verordnungen der letzten Jahre, wie auch gemäss den seit jeher bestehenden Usancen des Häutehandels mit Horn.eingewogene Häute auch mit Horn geliefert werden müssen. Die Plenarversammlung hat ferner einstimmig beschlossen, dass mit Horn eingewogene Häute von den Fabrikanten ohne Horn nicht zu übernehmen sind, oder dass für den Entgang des Hornes eine entsprechende Vergütung von dem Fakturenbetrage in Abzug zu bringen ist. 17. oldal.