Textil, 1925 (5. évfolyam, 1-24. szám)

1925-11-15 / 22. szám

^MfiH5SB5SB5£S£3855B?15 15, November 1925 Zolltarif Nr. 552 b/5 2291 q Zolltarif Nr. 562 ib/ib 529 q dustriezweig bezeichnet werden kann und auch eine ganze Reihe von mittel- und kleingeweberblichen Unternehmungen be­schäftigt. Ungarn hat Frankreich eine Menge Konzessionen bewilligt, die für diesen Staat von keinerlei Nutzen sind, vielmehr auf Grund des Meistbegiinstigungsrechtes für andere Länder, so in erster Reihe für die Tschechoslovakei, Österreich und Deutsch­land, da die betreffenden Artikel gar nicht aus Frankreich, sondern stets aus den angeführten sonstigen Staaten eingeführt werden. Dies wird durch folgende statistischen Daten belegt: Gemeine Baumwollgewebe Gesamteinfuhr Zolltarif Nr- 552 b/41 2945 q hievon ausi Österreich und der Tschechoslovakei 2391 q, der Import aus Frankreich ist so minimal, dass ihn die Statistik gar nicht erfasst, hievon aus Österreich und der Tschechoslovakei 1806 q, aus Deutschland 227 q, die Einfuhr aus Frankreich wird nicht angegeben­­hievon aus Österreich und der Tschechoslovakei 345 q, aus Deutschland 110 q, die Ein­fuhr aus Frankreich wird nicht angegeben. An Woll- und Halbwollstoffen hat Ungarn im ersten Halb, jahre 1925 importirt: 80 Prozent des Gesamtimportes entfielen auf die tsche­­choslovakei, Österreich und Deutschland. Zolltarif Nr. 595. Seidenzwirne. Der Gesamtimport betrug im Jahre 1924 8 q. Hievon entfielen auf Deutschland 4 q, auf Österreich 3 q, die Schweiz 1 q, auf Frankreich gar nichts, im Jähre 1925 gab es fast gar 'keine Einfuhr in Seidenzwirnen- Betreff der Seidengewebe liegen nachstehende statis­tischen Daten vor: Aus Österreich Gesamtimport Aus Frankreich der Schweiz und Ita.'irn Handelsminister Ludwig Walkó hat am 4. November das ungarisch-französische Handelsabkommen der Nationalversamm­lung unterbreitet- Auf Grund der Vorlage stellen wir die Zölle für Wollstoffe, die wir in unserer letzten Nummer veröffent­licht haben, im folgendem richtig: Aut. Ver- Zollsatz tragszoll in Goldkronen für 100 Klgr. ex 587 Anderweitig nicht genannte Schafwollgewebe: ex d) Cheviot und Serge, im Gewichte auf ein Geviertmeter von höchstens 280 Gr-: 1. roh 2. gefärbt ex d) Gabardin, wie oben: 1. roh 2- gefärbt e) im Gewichte auf 1 Quadratmeter von 200 Gramm oder weniger: 1 roh 2. gefärbt oder buntgewebt 3. bedruckt ex e) Musselin und Krepp im Gewichte auf 1 Quadratmeter von höchstens 110 Gr-: 1. roh 2. gefärbt oder buntgewebt 3 bedruckt a) glatt * * * 650 350 720 390 800 500 Insgesamt:Aus rrankreich Mtztr. °/o: Aus Deutsch!.: Mtztr. % a) über 700 gr. pro m2 214— — — — b) 450—700 gr. pro m2 837— — 698 c) von 350—450 gr. d) von 200—350 gr. 1465— — 161 11 1. roh 2. gefärbt, buntgewebt, 16 —'2 12% bedruckt e) unter 200 gr. 5107 902 553 11 1. roh 398_ — — — 2. buntgewebt, gefärbt 2918 1174 688 24 3. farbig bedruckt Anmerkung: mit höchstens 127 17 138 6 15% Seide — 280— — 27 10 Wollstoffe 11362 224Z 1508 13 1924 wurden eingeführt: Seidentüll 209 q 52 q 152 q Gewebe aus Seide 372 q 44 q 319 q Im ersten Halbjahre 1925: Gaze, Crepp und Flor aus 'Seide 111 q 18 q 93 q sonstige Seidengewebe: 1- roh, weiss oder schwarz 42 q 6 q 34 q 2. sonstige 146 q 8 q 134 q b) gemustert 1. roh, weiss oder schwarz 2 q 1 q 1 q 2- sonstige 11 q_______lq______10 q____ Zusammen: 312 q 34 q 11% 272 q 89 %| 600 340 635 380 600 380 635 420 650 150 720 200 800 225 Der Stand der österreichischen Textilindustrie Die österreichische Baumwoliindustrie hat laut einem Be­­richte der Kammer für Handels Gewerbe und Industrie in. Wien das Jahr 1924 gut durchgehalten und sich sogar noch weiter kon­­solidiert. Vor allem konnte die Garnproduktion gesteigert wer­den, und zwar von 21,423 276 Pfund im Jahre 1921, 46,610.038 „ ,, 1922, 39,880-000 1923, auf 46,463.340 „ ,, 1924. Diese Erhöhung der Erzeugung beruht in der Hauptsache) ;n der geringeren Spindelreduktion (20 Prozent gegen 24 Prozent im Jahre 1923) und in dem gebesserten Spindelrendement, das von 54,43 Pfund im Jahre 1923 auf 58-95 Pfund im Jahre 1924 gestiegen ist. Der Rückstand gegen das Rendement der Periode 1912 bis 1917 (durchschnittlich 93.2 Pfund per Jahr und Spin­del) betrug im Jahre 1924 noch immer 34.25 Pfund oder 36 Prozent, wovon allerdings 25 Prozent auf die Wirkungen des Achtstundentaggesetzes zurückzuführen sind, so dass ein tat­sächlicher Leistungsrückgang von zirka 9 Prozent verbleibt. Die­ses ungünstige Spindelergebmis musste die Kostenkallkulation umso empfindlicher beeinflussen, als die Zahl der beschäftigten Arbeiter noch immer eine wesentlich grössere ist als in der Vorkriegszeit, und zwar 12.6 Arbeiter auf 1000 Spindeln im Jahre 1924 gegenüber 9.7 Arbeiter auf 1000 Spindeln im Jahre 1913. Die Lage der Baumwollweberei war charakterisiert durch eine leidlich gute Beschäftigung mit einem durchschnittlichen Auftragsstand für sechs Wochen, durch anhaltend schlechte Preise, bedingt in hohen Produktionskosten, die wieder auf einer unzulänglichen Stuhlausnützung beruhen. So beträgt die Produktion in 15 fädiger Ware in acht Stunden durchschnittlich 20.34 m gegen 24 02 m in der Tschechoslovakei. Es wird ein Nutzeffekt von 61.56 Prozent gegen 70-59 Prozent in der Tsche­choslovakei erzielt. Dieses ungünstige Rendement ist umso auf. fallender, als die Maschinenbesetzung in Österreich eine we­sentlich stärkere ist- Im Durchschnitt entfallen auf einen Weber 1.73 Stühle gegen 2.65 in der Tschechoslovakei, was gleichbe-' deutend ist mit einem um 50 Prozent höheren Arbeiterstand. Trotzdem ist der absolute Wochenverdienst des Webers in ös. terreich um zirka 10 bis 15 Prozent höher, woraus sich eine Lohnbelastung auf 1 m Ware ergibt, die in Österreich um na­hezu ein Drittel grösser ist, als in dem schon genannten Kon­kurrenzlande. Daraus entsteht der Kreislauf: Niedrige Produk­tion, daher zu hohe Erzeugungskosten-verringerter Absatz, daher neuerlicher Produktionsrückgang. Der in den zwei vor­­ausgegangenen Jahren so aussichtsvoll eingeleitete Ausbau der österreichischen Webindustrie ist fast ganz zum Stillstand ge. kommen. Die Zahl der auf gestellten W eb Stühle hat im Be­richtsjahre keine nennenswerte Zunahme erfahren und ist mit rund 15.000 anzunehmen, deren Jahresleistung 70 bis 80 Millio­nen Meter betragen dürfte gegenüber einer Solleistung von 110 Millionen Metern und einem Inlandbedarfe an Baumwollgewe. ben von zirka 120 Millionen Metern. Der Durchschnittspreis für M'olilinos, 82 cm- 'breit 14/14 aus 20/20 A. A- war 65 Gold­heller per Meter gegenüber 62 Goldheller per Meter im Jahre 1923, Die Löhne und Gehalte für die Spinnerei und Weberei haben sich erhöht. Der Stundenlohn eines Hilfsarbeiters betrug im Jahre 1913 22 Goldheller und Ende 1924 32 Goldheller. Der Gesamtgehalt eines verheirateten Spinnmeisters war 1923 157 Goldkronen, 1924 180 Goldkronen. Der Stundenlohn eines We­bers war 1913 27 Goldheller, 1924 41.6 Goldheller. Die Handels­bilanz in Baumwollwaren weist folgendes Bild auf 1924 1923 in Meterzentnern Einfuhr 148.391 141.972 Ausfuhr 51.665_____43-376 Einfuhrüberschuss 96.626 98-596 Von der Wollindustrie befand sich die Kammgarnspinnerei andauernd in schwieriger Lage. In der Kammgarnweberei hat sien die Zahl der Stühle etwas erhöht, sie dürfte heute zirka 500 betragen. Erzeugt wurden 1% Millionen Meter Fertigware, wo­mit etwas mehr als die Hälfte des Inlandbedarfes gedeckt wer-

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