Banater Deutsche Zeitung, Juni 1938 (Jahrgang 20, nr. 120-141)
1938-06-11 / nr. 126
Ma | EEE 8 Lei 0 „ASOBIATIUNK Cs ä ZIARUL GERMAN V BANATEAN Abonamente: 70 L. lunar, 209 L. pentru 5 luni, inmanuarea 1 in Timisoara 10 L. lunar. -Apare zilnic in afara de duminici si sarbatori Timisoara, 11 iunie 1938 Redactor sef Robert Reiter, redactor responsabil Ernst Schuller. la ora 5 p. m. — Tiparit si .editat de Editura $väbeascä S. A. Anul 20 No. 126 Redacyia si administragia: "Timigoara 1, Telefon: administragia si tipografia No. 2—67, redacyia No. 2—68. : Strada Lonovici. No. 2. Negatives Ergebnis der Aussprache mit Hodscha Die Regierung will die Forderung der Sudetendeutschen als Verhandlungsbasis unt anerkennen Chamberlains Vertrauensmann stellt einen Lösungsplan aus Prag, 19. Juni Minnisterpräsident Hodscha hat gestern abermals die sudetendeutschen Abgeordneten Kundt, Peters und Ros<e in halbstündiger Audienz empfangen. Man glaubt, daß über die Denkschrift beraten wurde, die die Sudetendeutsche Partei der Prager Regierung überreicht hat und in der die Forderungen enthalten sind, die als Grundlage der Verständigungsverhandlungen dienen müssen. Anschließend. fam) ein Aue statt. +. en N "Meid. 4 | leiten „Gesteistherufswahlen in der Tschechoslowakei statt u. zw. in 8179 Orten. Da in 4000 Gemeinden Einheitsfristen bestehen, wird eigentlich nur in 4170 Gemeinden zur Urne geschritten werden. Prag, 10. Juni Wie die Blätter erfahren, hat sich der gestrige Ministerrat mit der slowakischen Autonomistenkundgebung in Preßburg befaßt. Die Regierung wünscht, daß ihre Beratungen mit den Minderheiten diskret behandelt werden sollen, weil eine breite Grüttelung den Erfolg gefährdet. Das Pariser Blatt „Liberte“ bedauert, daß die Verhandlungen in Prag nicht so verlaufen, wie man erwartete. Die Zeitung fragt, warum die tschechoslowakische Regierung die wahre Sachlage nicht erkennen wolle und sich bemühe die schon allgemein bekannten Wahlerfolge des Sudetendeutschtums zu verschleiern? London, 10. Juni. Die englische Presse liegt wegen der ablehnenden Stellungnahme der tschechischen Blätter zur Lösung der sudetendeutschen Frage, die größten Besorgnisse. „Daily Mail“ weist darauf hin, daß z. B. „Ceske Slovo“ offen zugibt, die Forderungen der Sudetendeutschen würden nie erfüllt werden. Daß Schwierigkeiten bestehen, könne auch daraus gefolgert werden, daß die sudetendeutschen Abgeordneten gestern den Ministerpräsidenten Sodscha sehr unbefriedigt verlassen und erklärt hätten, falls die Verhandlungen sich ‚ernschlagen, eine diesbezügver üffentlichen. Ein konservativer englischer Abgeordneter, der als Vertrauensmann Chamberlains gilt, hat in der „Time 3“ für folgenden Lösungsplan Stellung genommen: 1. Die Tschechoslowakei muß innerlich so umgestaltet werden, daß jede Nation völlige Selbstverwaltung erhält. 2. Alle Staatsbürger müssen gleichberechtigt sein. 3. Alle unterscheidenden Gesetze sind außer Kraft zu setzen. 4. Die Tschech<choslowakei erklärt sich als neutraler Nationalitätenstaat, löst alle Bündnisse, dafür werden seine Grenzen von den Nachbarstaaten garantiert. Der Verfasser des Aufsatzes hält diesen Lösungsplan zwar selbst für sehr kompliziert, doch sei er die einzige Möglichkeit, um ‚eine friedliche Lösung der tschechoslowakischen Frage zu erzielen. en ©. Sonntag füni MÜDER. dieliche Mitteilung in mehreren Sprachen zu England trifft Sanktionsmaßnahmen gegen Bombardierung seiner Gehilfe Ein englischer Beobachter und ein Marineagent getötet . Das Anlaufen von republikanischen Häfen mit Gefahren verbinden London, 10. Juni Im spanischen Hafen von Denia wurden gelegentlich eines Fliegerangriffs auch Bomben auf das französische Kargoboot „Brisbane“ abgeworfen. Das Schiff wurde stark beschädigt und es ist fraglich, ob es vor dem Versinken bewahrt werden kann. Auf dem Boot befand sich u. a. auch der englische neutrale Beobachter John Edwards und der Marineagent Bullo<, die beide den Tod fanden. Außerdem sind auch der Kapitän und 3 Matrosen getötet und 6 Mann der Besatzung versetzt worden. Das Kargoboot war auf der Fahrt von Algier nach Valencia. Auch auf das englische Schiff „Sjiadora“, auf dem sich ebenfalls ein neutraler Beobachter befand, wurden im Hafen von Castellon von Fliegern Bomben geworfen. Der Dampfer soll stark beschädigt worden sein, doch gab es angeblich keine Todesopfer. Die Bombardierung der zwei Dampfer hat in London und Paris große Entrüstung ausgelöst. Es heißt, die englische Regierung habe beschlossen, ihre Flotteneinheiten anzuweisen, innerhalb und außerhalb der spanischen Gewässer auf angreifende Flieger sofort das Feuer zu eröffnen. Die Absicht, daß England auch eine Kontrolle in der (Fortsetzung:1 Seite 3) Die hauptstädtischen Zeitungen befaßten sich in fester Zeit in mehreren Folgen mit der Minderheitenfrage, „Zimpul“ schreibt: Während des vergangenen Monats, seit der Errichtung des Generalkommissasriats für die Minderheiten, wurden die verfassungsmäßigen Grundlagen, auf denen das harmonische Zusammenleben der Minderheiten Landesbewohnern aufgebaut werden mit den übrigen soll, gründlich studiert. Diese verfassungsmäßigen Grundlagen Der Unterricht. ist.bei. den. köln. bieten die Art. 19, 21, 27 und 94 der Verfassung vom 27. Feber und sie lauten folgendermaßen: Art. 19, Abschnitt 2: Der Staat sichert sämtlichen Konfessionen gleiche Freiheit und gleichen Schuß zu, soferne deren Ausübung nicht die öffentliche Ordnung, die guten Sitten und die Sicherheit des Staates 1. Abs .Art.2, 1: Auer: rg festgestellten Bedingungen frei und soferne er mit den guten Sitten, der öffentlichen Ordnung und den Staatsinteressen nicht im Gegensatz gerät. Art. 27, 1. Abschnitt: Nur rumänische Staatsbürger können öffentliche Aemter, bürgerliche oder militärische Stellen und Würden bei Berücksichtigung des Mehrheits- und staatsbildenden Charakters der rumänischen Nation innehaben. Art. 94: Die Rumänische ist die amtliche. Staatssprache. Die Arbeit, seht „Timpul“ fort, die jetzt zwecks Regelung der Minderheitenfrage geleistet wird, geschieht ausschließlich auf Grund obiger Artikel. Der Staatssekretär im Ministerpräsidium Mihail Margureanu und Zenolin Pacliseanu, Generalkommissär für die Minderheiten, haben die juridische Seite des Problems studiert und in nächster Zeit wird ein Ministerrat sich mit der gesamten Minderheitenfrage befassen. In einem anderen Aufsatz im „Timpus“ schreibt Midvara zur Minderheitenfrage u. a.: Mit der Errichtung des Generalkommissariats für die Minderheiten hat die Regierung gleichzeitig auch die Möglichkeit zum Gegenstand eines eingehenden Studiums gemacht, daß das harmonische Zusammenleben zwischen den Minderheiten und den anderen Landesbewohnern gesichert werde. Die Leiter der einzelnen Ministerien haben Denkschriften über ihre Beziehungen zu den Minderheiten ausgearbeitet, gleichzeitig aber auch Borschläge unterbreitet, um den Staatsbürgern anderer Nortszugehörigkeit eine gute Existenz, selbstverständlich im Rahmen der rumänischen Staatsgesetze zu sichern. Aus einer Statistik über Feldbeteiligung rumänischen und ungarischen Bauern, sowie ungarischen und rumänischen Angestellten bei Minderheitsunternehmungen geht hervor, daß die ungarischen Bauern eine gleiche Behandlung erfuhren, wie die rumänischen und daß ungarische Beamte in größerem Prozentjab bei Privatunternehmungen ums» teramen als rumänische Beamte. Nach Fertigstellung solcher Statistiken wird nun über die allgemeinen Tätigkeitsrichtlinien des Generalkommissariats beraten. Im Verlauf der Beratungen wird auch die Persönlicheit bestimmt werden, die die Leitung des in den ve