Deutsche Tagespost, September 1919 (Jahrgang 12, nr. 198-222)

1919-09-02 / nr. 198

»Es- | Seite 2 Fran Hermannstadt, Diendta Branfreic. Ansichreibung der Wahlen in Frank­­reich. Paris, 1. September. Laut eine Ber ichlusses d:3 Ministerrate8 ® und der Chefs der Mehrheitspartei d:3 Parlamentes wurde be­­schlossen, die allgemeinen Wahlen in Frankreich für den 26. Oktober auszuschreiben. (9. D) Beschleunigte Ratifizierung des Frie­­densvertrages mit Deutschland. Lyon, 1. September. Der­­ oberste Rat gibt eine Veröffentlichung, im welcher gesagt wird, daß die Natifizierung des Friedensvertrages mit Deutschland beschleunigt wurde. Was die Heim­­beförderung der Kriegsgefangenen anbelangt, werde diese sofort erfolgen. "(BeB.) mn - “ren Sie E3 FR der Rumänien und Nugern. Bedingungen Der rumänisch­­magyarischen Verständigung. von, 1. September. „Journal de Ge­­neve“ sagt mit Bezug auf die rumänisch-magya­­rische Verständigung, daß die­ erste Bedingung dieser Verständigung Die we a­­garvs auf Siebenbürgen sei, einer Rersonalunion zwischen Rumänien und A­nzara. Budapes­t, 1. September. Der Gedanke einer Bereinigung Ungarns mit Großrumänien gewinnt in gehen, sich hiesigen Streifen täglich an Bolls­­tümlichkeit. Bemerkbar ist die Tatsache, daß se­­ine demokratischen und die aristokratischen Parteien, deren Anschauungen sonst Personal-Union mit weit auseinander. Beutschland. und Die erstreben, ist hier allgemeine Ueberzeugung, daß Ungarn nur auf Diesem Wege zu retten "Unterbrechung der "Deutsch-polnischen Warschau, 1. September. Die Ber­­g Handlungen zwischen Deutschland und Polen be­­treff3 der friedlichen Lösung der Frage von Ober­­­­­chlesien wurden unterbrochen, weil sie zu seiner­­ Verständigung führen konnten. Beide Parteien hielten so jet an ihren Forderungen, daß man die Verhandlungen aufgeben mußte. Der Fünferrat hat nun den Entschluß gefaßt, eine S­pezialkommission der Friedenskonferenz mit der möglichst gerechten und objektiven Lösung dieser Trage zu betrauen und Deutschland wie Polen zu verpflichten, sich diesem Entschluß zu unter­­werfen. (EA. D.) Berlin, 1. September. Eine internatio­­nale militärische Abordung der Verbündeten ist infolge eines Entschlusses der Friedenskonferenz in Breslau eingetroffen, um die Kämpfe zwischen Polen und den Deutschen einzustellen.­­Diese interalliierte Kommission wird in Oberschlesien verweilen bis die Spezialkommission der Friedens- Konferenz einen endgültigen Entschluß die Lösung der oberschlesischen Frage betreffend gefaßt haben wird. “Die Ausführung wird diese (?.N. ©.) Kommission an Ort und Stelle überwachen. Eine Berläumdungsfrage Erzbergers D —gegen Heiss-rich. «­Verlin,1.September.Die Polemik zwischen den gewesenen deutschen Ministern Helfferich und Erzberger ist,wie bekannt,sehr Finanzminister Erzberger hat den gewesenen Minister Helfferich wegen Verleumdung vor Gericht gestellt.Die­ öffent­­liche­ Meinung verfolgt mit größtem Interesse den­­ weiteren«Verlauf der Angelegenheit. Amerika. kanischen Senat. (T.­A.D.) Der Friedensvertrag der dem ameris ‚ Jai­lee Berfaffung ratifiziert werden muüsse. Die »Par«is,1.September.Aus New York wird gemeldet,daß sich trotz den Versuchen des Präsidenten Wilson,die auswärtige Kom­­mission des Senates zu ü­berzeugen,daß der Friedensvertrag mit Deutschland in sein d­ers Senatoren dagegen­ sträuben-Es wird behauptet, trag es von der auswärtigen Kommission des Senates umgearbeitet werden soll(T.­A.D.) Paris,1.September.Aus Newyork daß der blutige Aufstand,der ‚daß ein Viertel des Textes des Friedens wer­­t wird, gemeldet, Irländer und die damit in Verbindung ver­­öffentlichten Aeußerungen des Grafen V­alera bewirkt haben, daß die auswärtige Kommission­­ des amerikanischen Senates den Beschluß faßte, auch die Vertreter Irlands, welche von der Friedenskonferenz zu Versailles nicht zugelassen wurden, anzuhören. Nach einer Realierung des Senator Lodge wiss ein Teil des amerikani­­schen Senates ein Gerechtigkeitswert üben und trachtet dahin, das Selbstbestimmungsprinzip, das vom Präsidenten Wilson formuliert wurde, überall in Anwendung zu bringen. (TV. D.) Bari. 1. September. Aus Niemwyort wird gemeldet, daß infolge der Tendenz­­ der auswärtigen Kommission des amerikanischen Senates für komplizierte Aufgaben­­ entstanden sind,­­daß Die Arbeiten noch 3 bis A Wochen andauern werden. Erst dann wird die Kom­­mission den Friedensvertrag­­ mit Deutschland in seiner veränderten Form und mit einem er­­läuternden Bericht der Plenarsizung des Sena­­tes vorlegen. Alle Bestrebungen des Präsidenten Wilson, Die Arbeiten­­ der Kommission zu be­­schleunigen und diese zu überzeugen. Daß es nicht im Unt­reffe Ameritas wäre, große Ab­­änderungen im V­ertrage­ vorzunehmen, sind bisher vollständig gescheitert. (EN. D.) Die irische Frage vor dem amerika­­nischen Senat. Lyon, 1. September. Aus Ne­wyork wird gemeldet: Die Kommission des Senats für aus­­wärtige Angelegenheiten gibt bekannt, daß Die Diskussion der politischen und territorialen Pro­­bleme, die bis jegt noch nicht erledigt sind, zwei Wochen in Anspruch nehmen­ werden. Unter diesen Problemen befindet sich auch die Finm­aner Frage und die Unabhängigkeit Irlands. (P.B.) . Wilfon und Die Finmaner Frage. Baris, 1. September. Aus New York wird gemeldet, Präsident Wilson habe sich geäußert, er werde seinen Standpunkt in­ der Angelegenheit der Finmaner Frage nicht ändern. Demgemäß wünscht Wilson, daß Die Stadt Fiume den Italiener­­ überlassen, der Hafen jedoch, als frei erklärt und unter Die Kontrolle der Wölkerliga gestellt werde. Es wird allgemein angenommen, daß Italien wie auch Jugoslawien diesmal auf den amerikanischen Beschlag eingehen werden. (TV. OD.) Ninklann, Nachzug der Bolschewiten vom Dnjester. Barihau, 1. September. Infolge der gänzlichen Niederlage der bolschemistischen Truppen in der Ukraine wurden alle roten Garden vom Ufer des Dnjester zurückgezogen,­­sodaß Die rumänische Grenze gegen die Ukraine nun voll­­ständig frei liegt. Beim Naczug haben Die xussischen Bolschewiken alle Dokumente vernichtet, die irgend­eine Aufklärung über die Verbindungen, welche die Bolschemwiten mit der Bevölkerung hatten, erthielten. (TA. D.) Zerstörung der­ Eisenbahnbrüche bei Branjo. Keine Verbindung zwischen Belgrad und Saloniti. Bukareft) 1. September. Aus Saloniki wird gemeldet, das bulgarische Banden die Eisenbahnbrüce bei Vranja vernichtet haben. Infolgedeffe­n ist jene Verbindung zwischen Bel­­grad, Niüh und Saloniki unterbunden.­ Die serbische Negierung hat sofort eine Untersuchung eingeleitet und wird die Dokumente, welche bezeugen, daß die Brüce durch Bulgaren vernichtet wurde der Friedenskonferenz , einsenden. Die Arbeiten, kir. die Wiederherstellung der Brücke haben be»­reitd begonnen, sodaß ‘in einigen Tagen die V­er­­bindung zwischen Welgrad­­ und Saloniki wieder aufgenommen werden­­ wird.­ (TA. D.) Nachzug der Bolschewiten an der polnischen Front. Warschau, 1. September. Die polnischen Truppen verfolgen die zurückflutenden­ russischen Bolschewiten auf der ganzen­­ Front. Nach­ einem zusammenfassenden Bericht­ des­ Hauptquartiers sind die russischen Bolscherifen auf der polnischen Front an allen Angriffsstellen zwischen 30 und 40 Meilen zurü­ckgeflutet,­­nordwestlich von Siem wurden sie von den polnischen Truppen 100 Meilen zurückgeworfen. (Tl. D.) Die Bolshewiten am Dnjester nz­ zingelt. Lyons,l.«September­.«»Petit Parisien« berichte­t,daß die Bolschewiken an den rumä­­nischen und polnischen Truppen as.1fdeanjesiers fsostumzhigelt sein(. BB) Gedanke in diesem Punkte berügten Großrumänien Verhandlungen. Scharf ausgefallen.­­ (T.N.D.) . i Großfürst Nikolai — weitrussicher Stronprätendent ? Berlin, 1. September. Aus Stockholm wird gemeldet, daß der gemesene russiiche Groß­­fürt Nikolai Nikolajevitich in Stockholm einge­­troffen sei, wo er mit General Judenitich und den Vertretern der neuen weltrussischen Re­­gierung sehr wichtige Besprechungen haben wird. Es handelt sich darum, die Autorität des sehr volkstümlich ge­wesenen Generalissimus der rus­­sischen Armee auszuwügen,, eine große Be­­wegung für die Wiedereroberung Petersburgs zu inszenieren. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die westrussische Regierung, infolge der Tatsache, daß die russischen Bauern noch immer am imperialistischen System Hängen, dem Groß­fürsten Nikolaus Nik­lajewitsch den westrussi ‘ schen Thron antragen wird. (TA. D.) | „Denti@e Tagespoor . tms men sank in ran du! 5 Mr. 198 ungarischen M­inisterpräsi­­denten. Budapest, 29. August. Der Sonderberichterstatter der „Telegraphen- Agentur Dacia“ wurde vorgestern vom Mini­ster­­präsidenten Stefan Friedrich im Gebäude des Kriegsministeriums empfangen. Ministerpräsident Friedrich ist ein Mann von 34 Jahren, offen und selbstbewußt. Er hat je, bis er zum Staats­­sekretär im Kriegsministerium ernannt wurde, am politischen Leben nicht beteiligt. Bon. Beruf ist Friedrich ursprünglich Ingenieur. Er hat den akademischen Grad eines Doktors der Rechte. Ueber die Lage Ungarns erklärte er: „Die Lage Ungarns hängt vollständig von­­ Rumänien ab, Rumänien ist die einzige Macht, die irgend einen Einfluß auf die Ereignisse in Ungarn und außer Ungarn haben kann. Wir wollen im besten Einvernehmen mit den Rumänen leben, was auch sehr natürlich ist, weil wir Doch überall von Slawen umzingelt und deswegen aufeinander ange­wiesen sind. Was in der Zu­­kunft sein wird, hängt von der Konstituante ab, die darüber zu entscheiden hat, ob der Staat eine monarchische oder republikanische Form anzu­­nehmen habe. Die Konstituante hat auch über die Agrar- und Wahlreformen zu bestimmen. Von der Konstituante wird­­ desgleichen die Re­­gierung gebildet werden, die den P­rieden mit den verbündeten Mächten unterzeichnen sol. Die jegt gebildete Regierung ist nur aus Fachleuten zusammengeseßt (deren ich an einer bin). Die bis jeßt seine aktive Volitis getrieben haben. In der Regierung, die ich gebildet habe, sind alle Volksschichten, Lehrer, Fabrikanten, Arbeiter und Grundbefiger vertreten. Sie wird daher einen Mittelweg einschlagen können, was ich übrigens auch den Militärmillionen der Verbündeten und mit einer Note dem Ministerpräsidenten Clemenceau zur Kenntnis gebracht habe. Die Wahlen für die Konstituante werden am 20. September statt­­finden, auf welchem Gebiet diese Wahlen statt­­finden sollen, hängt von den Verbündeten­ ab.“ „Sind Sie­ des Sieges auch sicher ?“ „Die Öffentliche Meeinung ist auf unerer Seite und die Landbevölkerung Läpikon, und nicht ab. Die öffentliche Meinung, uns unterfrüßt, würde nicht gerne sehen, DAB alte Bolitifer, die Jahrzehnte Hindurch bewiesen haben, daß sie nicht im Stande sind, ein ge­­sundes Werk zu schaffen, sei die Führung des Staates erhielten! Die „Örffentlichkeit wünscht eine Neffortregierung, bestehend? aus WFach­­leuten“. “Haben die Verbündeten Fehler begangen?“ Ministerpräsident Friedrich lacht, und sagt: „Wenn die Verbündeten nicht da wären, würde ich schon sprechen können. Die Entente ist voll­­ständig unorientiert über die innere Lage des Landes. Die Inform­ationen, die ihr zugenommen sind, waren alle falsch und tendenziels“. „Die rumänischen­ Truppen, welche wir hier erwartet haben, haben sich in minderbarer Weise betragen. Wir finden nur Lebenswerte für die rumänische Armee und dies wirklich ohne jeden Rückhalt“, „Man spricht Hier, über den Wunsch Un­­garns eine­ Personalunion mit Rumänien einzus­tehen. Was hat der Herr Ministerpräsident darüber mitzuteilen?“ „Darüber kann ich mich nicht äußern, weil die Konstituante berufen it, auch über Diese Frage zu entscheiden. Jeden a ls werden wir in dieser Angelegenheit eine Vollsabstimmung vor sich gehen lassen". „Haben Sie Vertreter der neue Kabinett aufgenommendr „Die Führer der A­ji oder nicht wahre und richtige u­nd wir sind deswegen genötigt, an den Neigen der Arbeiter selbst Mitglieder de neuen Kabinett zu wählen. Wir wollen den Arbeitern einige Sie in der neuen Regierung anbieten; es ist jedoch unzuk­lässig, daß die Arbeiterschaft diktiere. Die Ar­­beiterschaft vertritt ja kaum 2%­, der Landesbe­­völkerung (?) Und ich werde bereisen können, erklärte Tschedrich. Daß das ganze Land mich unterstoßen wird und Died wird auch die Kon­­stituante be­weisen.“ « „Man behauptet, daß Sie P­olitik treiben wollen ?* „DO, rein. Wir sind nicht Reaktionäre. Wir haben feine Pogroms­­ zugelassen und wir haben sogar nicht erlaubt, daß man Führer der Bolschewifen ernschlage. Den­ weißen error haben wir nicht zugelassen. Ich kann behaupten, daß das mein persönliches Verdienst ist. Jeder der ich gegen die Juden, oder gegen die Bol«­schewifen irgendwie schuldig gemacht hat, wurde eingesperrt und wird abgeurteilt.“ „Wie gedenken Gie Die zu schaffen ?“ „Was die Wahlreform anbelangt, so wird jeder Bürger, Frau und Mann, der 24 Jahre alt geworden ist, das Wahlrecht besagen. Bei der Agrarreform müssen wir den Mittelwieg ein­­schlagen und können nicht in die Extreme fallen, die die Sozialisten fordern.“ "Sind die Verbündeten mit der­ neuen Re­­gierung einberstanden und ist Diese Regierung mit den Interessen des Landes vereinbar?“ »Es ist unmöglich eine Regierung zu bilden, die den Beifall aller Mitglieder der­ Entente finden könnte, wie es auch unmöglich ist, eine Regierung zu Gefallen aller politischen Parteien zugleich zu finden. Es ist aber ganz gewiß, daß das heute zusammengestellte Kabinett die Sym­­pathie der­ großen Mehrheit des ungarischen Bolfes sowie deren» Vertrauen besigt, wovon js zu überzeugen die Militärmissionen sicherlich schon Gelegenheit gehabt haben. Ich trachtete alle gerechtem Wünsche bei der Bildung der Re­gierung in Betracht zu ziehen. Im Dieser Re­­gierung sind entsprechend vertreten: der­ Handel, die Klein- und Großindustrie, Die Beamten, die Landbevölkerung und die Arbeiter. Die sozial­­demokratische Partei ist zur Zeit der Negierung Bela Kung mit der kommunistischen Partei ver­­schmolzen und die hier gebliebenen Führer be­­tonen dies auch fortwährend. Die sozialdemo­­kratischen Führer der Arbeiter haben ihren Ein­­fluß im Sinne der Vernichtung des Bolschewismus nicht ausgenäßt,­ sondern sind entweder selbst Bolschewisten geworden,­ oder die Arbeiter ver­­lofsend, ins Ausland geflüchtet. Die ins Aus­­land geflüchteten sozialdemokratischen Führer haben zwar Verbindungen mit den v­erbün­­deten Staaten hergestellt,­­ aber sie haben weder den ungarischen Arbeitern noch dem Lande etwas gewüßt. Die bürgerlichen Parteien­­ Ungarns erheben deswegen seine Anklage gegen die Arbeiterschaft und hat ihm in der zukünftigen B­olitit eine Rolle vorbehalten. Aus Diesem­­ Grunde Hape” mel Subruncti­­ons wirdt die Führer der Sozialdemokraten, wohl aber Vertreter der wirklichen Arbeiter aufgenommen. Das Ergebnis der über Höchstens 3—4 Wochen stattfindenden allgemeinen Wahlen wird übrigens alle Welt davon überzeugen, daß ich Recht habe. Und damit man nicht behaupten könne, daß ersuche diese Wahlen ich die Verbündeten, eine Spezialkommission zur Kontrolle der Wahlen nach Ungarn zu schiken und bitte, und daß in diese Kommission momdzlich auch Sozialdemokraten zu entsenden. Bis dahin hat unsere Regierung bei bitte folgende zu er­­reichen: Die vollständige Vernichtung des Bol­­schewismus, die Wiederherstellung der Verwaltung und allgemeinen Wahlen für die Vorbereitung Der Die Biele der Gerichte große National­­versammlung. Ich die Presse und Ru­­mänien, uns der Lösung dieser Probleme und der Wiederherstellung des konstitutionellen Lebens behilflich zu sein.“ (TA. OD.) Abit in Öffentlichen Lokalen, Bahn­höfen, Eisenbahnen, rationen, auf der Straße 2c., wahre oder erfundene Nachrichten oder Meinungen betreibt Sriegänpe­­Situation und DBidloration der Truppen, militärische Verfügungen oder Sachen betreff3 der rumänischen Armee, verbreiten, kolportieren oder bestätigen. b) Diei­e Webertretungen von den Militär-Anwaltschaften ges richtet und abgeurteilt, in Der ersten ee allerd Bis zu 2000 Sei­­te, werden Pr bis zu einem Jahr und einer meets­ ­ nicht wirklich frei waren, reaktionäre Reformen Br | Geld Etwas Liberkator Hermann Konnerth. Bisher haben nur sehr wenige Zeitungen Notiz davongenommen,daß„unser berühmter Landsmann“ Doktor Heßronn Konnerth in fünfjähriger Internietung in Frankreich, mehrwöchigem "unfreiwilligem "Aufenthalt im kommunistischen Budapest und abenteuerlicher Heimreife Heil und gesund zu Hause angelangt ist. K­onnerty? Berühmter Landsmann? it das auch so ein pensionierter Ministerialrat ? Nein! Ach so, das ist der Maler, der, mir scheint, auch­­ ein Buch über Kunst geschrieben hat: Was macht er jegt? Der soll ja so schlechte Augen haben ! Mir tut­ immer in der Seele weh, wenn ich so ein Gespräch mit irgendeinem unberühm­­ten Landsmann absolviert habe. Man weiß im großen ganzen tatsächlich nicht viel mehr bei uns von Hermann Konnerth. Sein Buch «hat, hier kaum jemand hat es waren bequemer, ihre ja gelesen und von feinen philiströse Welterlegenheit Höchstens die Erinnerung an handwerkliche Unbeholfenheit bewahrt. Seine erste­n malerischen Bersuche, die bisher Hier zu sehen waren und er war wirklichen und vermeint­­„In schlechten Augen“ zuzu­­ja ganz andere Absichten, sprechen, ich habe Für den Kleinen Kreis derer, die Konnerth kennen, ist er ohne jeden Byzantinismus der berühmte Landsmann. Davon will diesem und von der freude, wieder zu spazieren, denn „es ist ehrenvoll und mit langer Zeit Gewinn“ und Schließlich davon wie [chön es ist, in seinen Werken den emporwachsenden Künstler verstehen zu lernen. Ich“ gesteh’ es gern, dem „Doktor“, dem Kunsttheoretiker Folge ich mit meiner ungenügen­­den philosophischen Vorbildung nicht leicht. Aber ich tue es doch voll Vertrauen, nachdem ich sein Buch: „Die Kunsttheorie Konrad Riedlers, eine Darlegung­­ der: Gejeglichkeit der bildenden Kunst" und Die ‚Einleitungen zu dem zwei Bänden der von ihm neu­ herausgegebenen und geordneten „Schriften über Kunst“ von Konrad Siedler mehrmals gelesen habe und, da ich weiß, wie diese Arbeiten im Deutschen Gelehrten­­treffen als dauernd, wertvoll geachtet worden, wie sehr sie den Freund Fiedlers, den großen Bildhdauer Moolf von Hildebrand, den Schöpfer des Hubertustempels, des M­ittels­­bacherbrunnens und vieler anderer, hervorragender Bild­werke und Berfaffer der bekannten praktisch­­philosoph­schen Schrift: „Das Problem der Form in der bildenden­­ Kunst“ erfreut haben ‚und daß Hinrich Wölfflin, eine der ersten Leuchten der deutschen Kunstwissenschaft, seinen Schüler Konnerth so Hoch einfrägt, daß er ihm die Uebernahme eines kunstwissenschaftlichen Praktikums­­ an der Universität Münch­n antrug. Das sind Verdienste, die Schonnert­ auf sich allein gestellt ohne Familien und Cliquen­­verbundungen erarbeitet hat. Sie machen ihn zum berühmten Landsmann, auf den wir Stolz sein sollen, weil unsere fächsische Bürgerroffe ihn hervorgebracht hat. Aber sie auferlegen uns auch die Pflicht, ihnen eine entprechende sach­­liche Würdigung zu teil werden zu lassen 38 sind schon 10 und 6 Sure seit dem Erscheinen dieser Bücher vergangen! Vielleicht nimmt sich „Ditland“­ dieser Sache an. Doch nä­her als der „Doktor“ steht mneinem Herzen der Künstler Hermann Konnerth. Da offenbart si die, mir einzigbünfende Er­­scheinung, daß auf dem Boden trockener theo­­retischer Dent-Arbeit eine Kunst erblühen kann, an der alles als Gefühl wirkt. Wie sehr reich für gewisse Anarchisten auf künstlerischem Ge­­biet, hier einer unverrügbaren Sicherheit im Erkennen der Grundlagen und Grenzen künst­­lerischen Schaffens zu begegnen. ‘Welch ein Ge­­nuß, Dieser mit inpressionistischen Mitteln schöpferisch = arbeitenden Künstlertätigkeit zu folgen. Mag es nun ein Studienakt sein, ein Porträt, eine Landschaftskitze, eine Zeichnung eines belanglos scheinenden Votivs, stets erhebt sich das Bild zu einer Beziehung mit der Un­­endlichkeit, «3 ist ein Etüc Welt darin, etwas von ihrer Größe und Weiträumigkeit von ihrer Freude und von ihrem Leid,‘ von ihrer Tragik,­­Leonie und ihrem Humor wie in Gedichten von B­eothe oder Keller. Es klingt so einfach, wenn der Künstler sagt: Alle Bildelemente müssen zum Hauptmoment hinführen, so daß dieses in ihnen eingebettet erscheint, wie die Perle in ihrer Muschel, oder wenn er die Naumtgestaltung durch die Farbe im Gegenug zur Raumgestal­­tung Durch lineare Zeichnung oder Durch das Helldunkel erklärt. Wie wenig ist «s, wenn die Gejege der Kunst­ ohne Geist gehandhabt werden, welche Welt der Schönheit aber wird aus ihnen, wenn eine schöpferische Kraft ji­chrer bedient. Diese Wandlung von der Theorie zum ‚Zeben habe ich nirgends so schön und rein wie vor­ den Arbeiten Hermann empfunden, Konnerthe Ein großes persönliches, oft schallhaftes Weltverstehen, wahre Humanität erquidt und beruhigt den Reichaner Konnerth’scher Bilder. Fünf Jahre der Internierung, ‚besser der­­ Ge­­fangenschaft mit allem für den gewöhnlichen Sterblichen geisttöterden drum und dran haben den Optimismus KonnertyS;nicht gebrochen, ja nicht einmal verlegt, mit alter Frische nimmt er seine Pläne, die ihn vor Beginn­ des Krieges nach Paris geführt hatten, nun in der Heimat wieder auf. Ein Jahr lang möchte er hier P­or­­träts malen, seine Kunst am Studium seiner Landsleute üben. Zu dieser Absicht können wir uns beglückwän­den. In diesen Porträts wird die Seele unserer Tage den Engeln überliefert werden, geliehen durch das so gute, tiefblickende immer besser werdende Auge de3 liebenswür­­digen Optimisten. (Die Kehrseite malt­ung in Kronstadt der Pessimist Eder.) Jetzt höre ich einen der eingangs ahostro­­phierten unberühmten Landsleute sagen: „Na, der kann ja dann doch nicht so schlechte Augen haben“ und glaube von Konnert de D Optimis­mus angesteckt, daß dieser tiefsinnige Ausspruch der Beginn zum Verständnis unseres vorläufig nur noch in Deutschland berühmten Land$­­ma­nes sei. Eu Aber — nun ohne Scherz — ich glaube wirklich, daß wir in den Iegten Jahren Fort­­schritte in der Betrachtung und Erfassung von Kunstwerken gemacht haben:, Die An­wesenheit Hermann Konnerths in ders.Heirat kann ung darin sehr wesentlich weiter sörgesn, Lassen wir Sie ja nicht ungenüßt vorübergehen. B. Kl. Bildern siehen Mängel den Schreiben als sie verstehen zu wollen. Aber ich will nicht bitter werden, ich Herrn „Doltor" nach so ist - Unszug ‚aus Der V­erord­­nung Nr. 21 und 25 (verbesserte). 1. Ulla Nebertreter werden bes­tramhıtet: a) Diejenigen, melde ohne die en) PERR Zages wenigleiten, Hermannstadt, 1. September. ...Bmfolge der augenblicklichen Pa­­pierknappheit sehen wir uns zu unserem Bedauern abermals gezwungen, den Umfang ujıres Blattes bis zur Behebung der Papier­­not auf die Hälfte herabzufegen. Bürgerschullehrerprüfung. Die Kandidaten unserer Landesfichhe männlichen und weiblichen Geschlechts. Die beabsichtigen, die Bürgerschullehrerprüfung abzulegen, werden ersucht, sich beim ev. Bandestonsistorium direkt unter Vorlage aller notwendigen Beugnisse zu melden, da die Prüfung demnächst stattfinden wird. Das Nähere wird später mitgeteilt werden. »Der Anschlu­ß Adas Kalehs au Ru­­mauj·ett».Nach dem Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie war die auf der Donau liegende kleine«Insel Ada-Kaleh, welche Gegenstand ernsten zwischenstaatlicher Streitfragen zwischen Oesterreich-Ungarn und der Türkei war,­­infolge seiner geographischen Lage zwischen Serbien und Rumänien. Die Bevölkerung Dieser Insel, welche in der über­­wiegenden Mehrheit aus Türken besteht, hat beschlossen, kraft ihres Selbstbestimmungsrechtes, sich an Rumänien anzuschließen.­­ ‚ „Der Deutsche arbeitet”. „Le Figaro“ berichtet: Der Bürgermeister von Meperal hat gelegentlich der Ansprache, die er bei der Ankunft Poincares mitten unter den Ruinen des Dorfes gehalten hat, Worte ausgesprochen, die er, mie er jagt, überall wiederholt hören möchte Die Heilungen können in der Tat diesen Worten nicht genug Wiederhall verschaffen : „Der Deutsche betrachtet sich nicht abdgeschlagen ; er arbeitet denn wie einmal der Deutsche zu arbeiten versteht. Sagt es überall, machen ‚wir­ ‚daraus unter Hofungswort, arbeiten wir schnell, arbeiten wir tüchtig darauf [o8, mit der ganzen französischen Tatfraft." Dieses sollte der Gegenstand aller Beratungen, jeder gegenwärtigen Propaganda ‘sein, Der Kreuzzug, den durch unsere Dörfer und Städte alle Diejenigen unter­­nehmen. Sullian, Sinti hl­ime wie Äennafliichoen­er Interesse sprechen. Der Deutsche arbeitet. Während in F­rankreich und England der Ar­beiter sich nachlässig von der Welle der Trägheit wiegen läßt, während die ihrer von ihren Siten aus den Parlamenten zusehen, arbeitet der Deutsche. Hier schafft man Gejege gegen die Arbeit. Man vervielfältigt die Brücken und bie Tefte. Nach den Tagen des­­ Ausstandes schafft man Stunden des Müßigganges. Für, ein Ja, für ein Nein, tritt man in den Ausstand,. Beim Acht Stunden-Geseh, das, wie der Winzer der Bourgogne jagt, das Land „ermordet, kommt­­ schließlich doch nur auf sieben­einhalb Stunden tägliche Arbeit heraus. In vielen Fabriken Deutsch­­lands Dagegen „schenkt“ der Arbeiter, wenn die Stunden vorüber sind, weitere Stunden dem acht­­ Arbeitgeber, der den Ertrag dieser Stunden dem Staat bestimmt. Deutschland arbeitet und wir, wir schlendern dahin, inmitten ‚der Wonnen der Teuerung Des Lebens !“ Amerikanische Rohstoffe für Italien. In Italien ist ein Konsortium für den Einkauf von Ro­hstoffern in den Vereinigten Staaten in der Gründung begriffen. Dieses Konsortium verhandelt bereits mit amerikanischen Banken unter Führung der Morgangruppe. Bis jeht ist innen ein Kredit von jährlich 650 Millionen ae vorläufig auf 3 Jahre zugesichert worden. Re für unsere deutisch-jägfie c­en Kriegswaisen, Der lange, männermordende Krieg geht zu Ende und nun Heißt­ es, mit der Friedensarbeit zu beginnen, vor allem dort, wo sie am meisten not ist, Ufer Volk, dessen­ größte Sorge seine geringe Zahl ist, Hat 4896 Kriegswaisen und ihrer sich anzunehmen,­­ist unter aller Pflicht denen gegenüber,­ die im Kampfe als Opfer ihrer Treue gefallen sind. Die Hilfsmittel der bestehenden Waisen­­häuser und der gerade für Kriegswaisen ges, geendeten Anstalten müssen vergrößert oder neu geschaffen werden, um ihrer menschenfreundlichen Aufgabe in dieser schweren Zeit unerhörter Teuerung nachzukommen. Da darf niemand, der ein Herz für unser DBd­E und­ unsere verwaiste Kinderwelt hat, zurücklegen mit Hilfreicher Gabe, mit rascher Tat. . Von sächsischen Frauen,die auf dem Ge­­biete der sozialen Fürsorge schon längst eine ge­­segnete Tätigkeit entfaltet haben, wird vom 3. Sep­­­­tember bis 16. September eine Sammlung zur Unterfrügung unserer Waisenhäuser von Haus zu Haus in der evangelischen Gemeinde in Her­­­mannstadt veranstaltet, wobei sogenannte „Bau­­steine“ für je 4 Kronen gezeichnet und eingelöst werden, während die Spenden von 1000 Kronen als „Gründer“ in das Gedenkbuch der Sam­m­­­lung eingetragen werden. Es wird nun freilich oft und für allerlei Bleche gesammelt und mancher Geber ist in übler Laune, hier aber, wo das Elend von armen, unschuldigen Kindern, Opfern des furcht­­baren Krieges uns ans Herz Hopit, Hier wo .

Next