Entomologica Romanica Vol. 23 / 2019

2019

Habitus der aus Tultscha stammenden A obscura-Belege und deren diagnostisch relevanten Genitalstrukturen Abb. 3. Habitus von vier unter „obscura [Zeller]“ eingeordneten Belegen und Fundortetiketten. a: A. obscura (Tultscha), m (GP 579/2018 ETHZ) b: Jordanita anatolica (Naujock, 1929), (Siria), m, (GP 585/2018 ETHZ) c: A. obscura (Tultscha), w (GP 586/2018 ETHZ) d: A. obscura (Tultscha), w (GP 587/2018 ETHZ) Verbreitung von A. obscura A. obscura besiedelt den südlichen Teil der Balkanhalbinsel sowie Griechenland, die Türkei und Teile der Kaukasus-Region. Im Nahen Osten ist die Art aus Syrien, dem Libanon, Israel sowie aus dem Nordosten Ägyptens bekannt. Schliesslich tritt sie auch im Norden des Iraks sowie Irans auf (Naumann, Tarmann and Tremewan 1999). Auf der Balkanhalbinsel verläuft die aktuelle nördliche Verbreitungsgrenze von A. obscura etwa entlang einer von Osten nach Westen verlaufenden Linie von Burgas (Schwarzmeerküste) über Sofia bis in den Kosovo. Zur Lebensweise von A. obscura Die Areale von A. obscura und J. graeca stimmen teilweise überein und wie J. graeca kommt auch A. obscura auf trockenen Steppenrasengesellschaften vor. Im Iran lebt die Art auf grasigen Hängen und Bergwiesen bis in eine Höhe um 3000 m ü. M. (Keil 2014). Als Raupennährpflanzen werden Helianthemum canum, Sanguisorba minor, Dorycnium pentaphyllum (Freilandbeobachtungen in der Türkei) sowie Lotus corniculatus (?) angegeben (Tarmann and Tremewan 2001; Keil 2014). A. obscura erscheint wie J. budensis auffallend früh: Im Iran erstreckt sich die Flugzeit von Anfang Mai (Höhenlagen um 2000 m ü. M.) bis Mitte Juli (Höhenlagen um 3000 m ü. M.) und im Norden Aserbeidschans erscheint A. obscura in Höhenlagen um 1500 m ü. M. meist Ende Mai (Keil 2014). Plausibilität des Erstnachweises von A obscura für Rumänien Josef Mann (1804-1889) besuchte während zweier Sammelreisen Teile des heutigen Rumäniens: 8

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