Steier Lajos: Ungarns Vergewaltigung (Zürich - Lipcse - Bécs, 1929)

II. Teil. Autonomistische Bewegungen und Unabhängigkeitsbestrebungen gegen die tschechische Hegemonie - 8. Kapitel: Die ungarfeindliche Außenpolitik der Tschechoslowakei

Sopornya, Korpona, Nyustya, Gölnicbánya, Gálszécs, Nagymihály, Szo­­branc, Szirma. Die Vixsche Demarkationslinie vom 24. Dezem­ber: Donau, Ipoly-Fluß, Rimaszombat, Mündung des Ung-Flusses, Ungvár, Ung-Fluß, Uzsok. Die von Kramaŕ-Beneš auf der Friedenskon­ferenz verlangte Linie: Donau, Weitzen, Gyöngyös, Verpelét, Alsó­­zsolca, Szerencs, Csap, Ungvár, Ung-Fluß. Die Lösung von Müldner: Pozsonyliget, Magyaróvár, Raab, Totis, Weitzen, Gyöngyös, Kápolna, Tokaj, Theiß-Fluß, Csap, Ungvár, Ung-Fluß. Die Kuffnersche groß­­tschechische Grenzlinie: Kiralyhida, Ruszt, Csorna, Raab, Kisbér, Mór, Ofen, Pilis, Nagykáta, Jászberény, Tiszaröff, Tiszafüred, Tiszaeszlár, Tura, Csap, Ungvár, Ung-Fluß. Der Dvorszkysche Entwurf: Donau, Mátra-Gebirge, Zagyva-Fluß, Bükkgebirge, Hegyalja usw. Dieser Plan forderte nicht die nördlichen Teile der Komitate Sáros und Zemplén, sondern statt derselben das ganze Gebiet der Komitate Hont, Nógrád, Gömör, Abaúj und drei Bezirke des Komitates Borsod. Die ethnographische Linie laut Feststellungen des tschechischen Professors Niederle zieht sich nördlich von Dévény, Preßburg, Érsekújvár, Nyitra, Léva, Ipolyság, Losonc, Rimaszombat, Rozsnyó, Nagymihály, Ungvár, Nagyberezna, Sztropkó. Die Grenze von Trianon ist in slowakischer Beziehung wesentlich größer als die von Masaryk, Vix, Kálal und Hodža kontemplierten Grenzen. Die Entente hat also die Grenzforderungen vor 1918 und von 1918 für Ungarn in pessimo geändert und die tschechischen Maximalforderungen, wie z. B. den Vorschlag Kramař-Beneš mit rutheni­­schem Gebiete kompensiert, so daß bezüglich der Gebietsausdehnung die am weitestgehenden tschechischen Maximalforderungen in großrussischer Be­ziehung durch die kurzsichtigen Mächte der Entente befriedigt wurden. Das Minimum der Ansprüche bildete die Linie des Slowaken Hodža, das Maximum hingegen der Kuffnersche Plan; somit forderten die Tschechen zweimal soviel, wie die Slowaken und die Entente gab ihnen auch einein­­halbmal soviel Land. Die tschechische Forderung eines tschechisch-russischen Korridors wurde nur auf Kosten Ungarns befriedigt, durch die an die Tschechoslowakei er­folgte Angliederung der Karpatherußland (Karpatorossia) genannten nord­östlichen ungarischen Komitate (Ung, Bereg, Ugocsa, Mármaros). Ursprüng­lich erhoben die Tschechen auch auf Gebiete nördlich der Karpathen An­spruch und im Jahre 1918 und anfangs 1919 versuchten tschechische Detachements sich hier festzusetzen, um dem ukrainischen Vormarsch ent­gegenzueilen und auf diese Weise die Verbindung mit Rußland herzustellen. Während der polnisch-ukrainischen Kämpfe im Jahre 1919 förderte die tschechische Regierung die ukrainischen Interessen und wollte die für Polen 87 8

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