Kassa-Eperjesi Értesitő, 1860 (Jahrgang 22, nr. 1-101)

1860-08-08 / nr. 61

KASSA - EPERJESI ÉRTESÍTŐ. Megjelenik minden SZERDÁN és SZOMBATOR. Évnegyedi előfizetés: Kassára nézve 64 kr., Eperjesre 1 8., posta­­bér mentes szállitás mel­­lett 1 for. 15 kr. a.p. Egy háromszor hasábos sorért beiktatási dij 6 kr. auszt. Nr. 61. Nhaschau-CEperieser Kundschaftsblatt. 8. August 1860. Erscheint jeden Mittwoch u. Samstag. Pränumeration viertel­­ jährig: für Kasc­hau 64 kr. für Eperies 1 fl., mit freier Postversendung 1 fl. 15 kr. OW. Jnsertion 2 ze­­penzben. Jene Betitzeile 6 kr. OW. bühr für eine 3mal gespal- Mittwoch den XXII. Jahrgang. Allerlei aus der Heimath. * * Ueber die Stephansfeier am 20. August wird der „Presse“ von Pest geschrieben : Daß bei der Messe in Ofen der Fürst­ Primas pontifiziren wird , steht bereits fest ; ebenso, daß zwei groß­­artige , in die Nationalfarben gekleidete Banderien den Kirchenfürsten einholen werden — das eine werden junge Leute bilden; an die Spiße des andern, das aus Magnaten bestehen soll , wird“ sich,“ wie man sagt, Graf Louis Károlyi stellen. Zu der Prozession werden sich alle Kavaliere , das ganze Episkopat und die sonstigen geistlichen Würdenträger des Landes einfinden. Welt: Panorama. xx Aus Wien vom 31. v. wird dem "P. L." geschrieben . Die in einigen Theilen des Reiches zum Vorschein gekommene Sekte unter den Namen „Nazarenni“, „Nazaräer“ oder „Nachfolger Christi“ kann laut heute publizirter Verordnung des Ministeriums nicht als Kirchen- oder Religionsgesellscaft anerkannt werden. — Dieselbe wird vielmehr mit Beziehung auf die Paragraphe 304 und 564 des Zivil- und Militärstrafgeseßes als unzulässig erklärt.­­“ Nach Berichten aus der Fusch, einem Bade in den Al­pen, an der Grenze zwischen Salzburg und Kärnthen , ist in der vorigen Woche daselbst ein so ausgiebiger Schnee gefallen , das Berg und Thal mehrere Sc­huh­body damit bedeckt waren und Wege für die Kurgäste erst gebahnt werden mußten. * * Eine Dame, einer der angesehensten Familien Wien's angehörig, ist vor einigen Tagen auf einem Landaufenthalte bei Wien im Alter von 52 Jahren vom Nervenschlag gerührt worden und war Verlauf von zwei Stunden gestorben. Die Aerzte erklärten den Tod als Folge übermäßigen Schminkens. x * Eine Veteranin der Küche. In Chrudim wurde vor eini­­gen Tagen die ledige Barbara Pekar, eine ehemalige Köchin, zu Grabe getragen. Sie starb in dem seltenen Alter von 105 Jahren. Vor etwa 40 Jahren war dieselbe in ihrem Berufe als Köchin er­­blindet und genoß nun das Gnadenbrod in einem hiesigen Bürger­­­hause. Während ihrer Blindheit bis kurz vor ihrem Ableben hatte dieselbe ihre Näharbeiten immer selbst besorgt und wußte alle Farben zu unterscheiden. In der Stallung , wo sie ihr Lager hatte, befan­­den sich einige Schwalbennester, und da soll sie schon aus der Art des Fluges jeder einzelnen Schwalbe erkannt haben, in welches Nest dieselbe gehöre. * F* Im Dubliner Irrenhause zu St. Patrick ist am 17. v. M. ein Mann, Namens James Cayle gestorben, der 106 Jahre alt geworden ist und seit 1802, somit über 58 Jahre, in der ge­­nannten Anstalt zugebracht hat. * * In Danzig ist ein als Leiermann verkappter französischer Offizier bei dem Zeichnen von Festungswerken überrascht worden. ks In Frankreich hat man wieder eine Erfindung zu Kriegs­­zwecen gemacht. Vor einigen Tagen nämlich schlugen die in St. Cloud kasernirten Pontonniers der kaiserlichen Garde bei Sevres eine Kautsc­huk-Sciffbrühe über die Seine. Ein Mißverständniß. (Fortsetzung.)­ ­ Fein „Nein, im wußte das nicht. Ah! Sie haben nur ein Kloster ! Sieh, sich, sieh!" „Jeßt, bitte, untersuchen Sie selbst Ihr Gepäß, damit Sie dem Oberen sagen können, daß Ihnen Nichts entwendet worden.“ „D! das ist leicht, ein Koffer , ein Nachtsa> und ein Man­­telsa>. Io empfehle Ihnen den Mantelsau, worin meine Börse stet." u nur drei Gegenstände , nicht wahr 2" „Za!“ „In einer kleinen halben Stunde ist der Hauptmann sicherlich zurüs ," sagte der Portier. Und er machte Miene fortzugehen. „Sagen sie Dodd, könnte ich nicht inzwischen hinabgehen? Io könnte gegennai­en! „Meiner Treu," sagte der Pförtner, „ich habe nichts da wieder;z warten Sie hier, bis i< Ihre Sachen in Sicherheit gebracht habe, Igy hole Sie gleich. A propos, wie viel enthält Ihre Verse 2“ „Es ist eigentlich keine Börse, es ist ein Beutel mit dreitausend Go unvert je zwanzig Dukaten.“ „Dreitausend secshundert und zwanzig Dukaten , gut!" i werte der Pförtner. Kari 2004 „Der sieht mir aus, wie ein sehr ehrlicher Mann," murmelte der Graf, als er den Bruder mit seiner ganzen Jobba sich entfernen sah , „der sieht mir wie ein sehr ehrlicher Mensch aus." Zehn Minuten darauf war er zurück. „Wenn Sie in die Küche hinabgehen wollen, Ihnen frei." „Ja, ich will es. Wo ist sie, die Küche ““ „Kommen Sie." Der Graf folgte von Neuem seinem Führer, der ihn in die Klosterküche geleitete. Der Bratspieß war in Bewegung, Oefen in Brand und die Kasserollen siedeten rings umher, nicht nach der Küche dem Koch vielleicht einige gute Rathschläge seien. „Schön,“ sagte er, stehen bleibend und mit einem Blie Alles überscauend “; „schön, „im scheine nicht an einem Fasttage gekommen zu sein. Guten Tag, Rod, guten Tag! Der Rot war vorbereitet, er empfing also den Grafen mit aller Zuvorkommenheit , die er einem Ledermaul schuldig war. Der Graf benutzte dies, um die Dedel von allen Töpfen abzuheben und sich von ihrem Inhalt zu überzeugen und alle Saucen zu kosten. Plötzlich stürzte er auf den Ko< los, der Salz an einen Pfannku­­gen thun wollte, und entriß ihm den Eierkorb. . „Unglücliger, was thust Du?" schrie er ihm zu, „Wie ? Was ich thue 2?" fragte der Koch. „Ja, was thust Du? I< frage Dich." „In thue Salz in den Pfannkuchen!“ „Aber, Unglückseliger, man thut kein Salz in den Pfannkuchen. Man nimmt 3uder und Eingemachtes , gute Johannisbeerkonfitüren.“ „Weg da!" entgegnete barsch der Jod und versuchte ihm den Korb wieder zu entreißen. „Nein, nein , im werde, den Pfannkuchen machen , gib mir die Konfitüren!“ JG!" sagte der Koch hißig werdend, „wir wollen body einmal sehen , wer hier. Herr ist.“ „I< „“ sagte, plötzlich eine starke­ Stimme, „was gibt's wag" Der Graf und­ der Rod. wandten sich um, ein Mann von vierzig bis fünfundvierzig Jahren , mit einer Mönchkutte bekleidet, stand auf der Treppe , er war von hohem Wus? und hatte jenen harten und stolzen Ausdruß derer , die zu befehlen gewöhnt sind. „Der Kapitän!“ rief der Koch. „Ah !" sagte der Graf, „es ist der General, guter General," fuhr er fort, auf ihn zugehend , „ich bitte Sie um Verzeihung , aber Sie haben einen Rad, der keinen Pfannkuchen zu machen versteht.“ „Sie sind der Graf von Weder, mein Herr ?" sagte der Mönch in sehr gutem Französisch. " „Ja, mein General," entgegnete dieser, ohne jedoch die Eier und den Rührlöffel aus der Hand zu legen, „ich bin der Graf von Weder." „Seien Sie willkommen, Herr Graf!" ; so steht es

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