Kaschauer Zeitung, April-Juni 1896 (Jahrgang 58, nr. 38-73)
1896-04-02 / nr. 38
„= > Achtundfünfzigster Jahrganz 1896 Nr. 38. ZIETHEN BEREEIES "onen a Bano eter soven ő Kaschauer Zeitung. KASSA-EPERJESI ERTESIT Ö. Rn EEE Für Kaschan: Bei Inseraten een Be Pränumerationspreis der „Kaschauer Zeitung“ ganzjährig A. 5.—, halbjährig A. 2.50, vierteljährig A. Mit Postversendung: ganzjährig A. 6.60, halbjährig A. 3.30, vierteljährig A. wird die sechsmal gespaltene Petitzeile oder deren Raum für jede Einschaltung berechnet. — Inseratenstempel 30 kr. mit 5 E. EL tor Hr. Kescheint jeden Dienstag, Donnerstag u. Samstag. 2 6 EE k Redaetion uml Expeditions-Bureau ; Kaschanu, Hauptgas=0 Nr. 64. Kaschau, Donnerstag 2. April. Pränumerationspreis der „Kaschauer Zeitung“ Für Kaschau: jährigit Postversendung: ganzjährig A 6.60, halbjährig A. 3.30, vierteljährig A. 1.65 ganzjährig fl. 5.—, halbjährig f. 2.50, vierteljährig A. 1.28 Bei Inseraten, welche grösseren Raum einnehmen und öfter eingeschaltet werden wird ein entsprechender Nachlass gewährt. TEEN TER Bee <a aló ; Neueste Nachrichten. Ungarn. Außer den Oppositionelen haben auch hervorragende Mitglieder der Regierungspartei dem Ministerpräsidenten Bánffy erklärt, daß sie einer Erhöhung der Quote nicht zustimmen könnten und eventuell bemüsligt wären, dies öffentlich anzusprechen, falls thatsächlich in ties r Higfit das Kabinet Konzebionen machen wollte. Neuestens sprt man von einer Quote 56.84 . 4816. 22 In Nagy-Körös betonte Franz Kossuth in einer Rede an seine Wähler, daß er es nicht als seine — übrigen 3 mit seinem Namen fast unmögliche Aufgabe betrachte, das Vertrauen der Kone zu gewinnen, sondern nur das des Volkes erringen wolle. Oesterreich. Die Wiener Bürgermeisterwahl, welche auf den 8. April restgfegt war, wurde durch den Bezirkshauptmann Friedeis verstoben, nachdem eine Anzahl Gemeinderäthe anläßlich der Osterfeiertage von Wien abgereist ist und die Einladung zur Wahl ihnen nicht zugestellt werden konnte. Die Festsezung des Wahltages erfolgt nach den Otterfesttager Truppenbewegung für angezeigt, um Dongola, welchee früher eine ägyptische Provinz jen war, unter egyptisce Verwaltung genezu bringen. Südafrika. Die Matabeled ermordeten eine aus acht Personen bstehende Familie. Die Auständischen sammelten sie 30 Meilen östlich von Baluwayo, welches gegen Angriffe gut gelgügt ist. 28 Männer und Frauen, die sich im Lager in Injeya befanden, wurden von den Aufständiigen gerettet. Die eingebogene Polizeimannsgaft mußte die Waffe abgeben. Cuba. Einer Meldung der Blätter aus Havannah zufolge haben die Insurgenten die Veste Pinal del Rio eingenommen. Republik Haiti Staatsjchelor Countl hat die Regierungsgeschäfte von Haiti provisorisch bis zur Wahl des Nachfolgers des früheren Präsidenten übernommen. Frankreich. Sarrien nahm das Portescuille des Innern an. Frankreic und Rußland beabsichtigen, eine internationale Konferenz zur Regelung der Frage betreffend die egyptische Schuldenkommision und die Räumung Egyptens einzuberufen. Bulgarien. In Sophia befürstet man von der Reise des Fürsten Frdinand Zugeständnisse bezüglich begnadigter oder nor zu begnadignder burgartiger Offiziere. In der Armee erweckt diese Aussicht Unzufriedenheit, zumal den zurück hinderingen Lohe Stölungen eingeräumt werden sollen. Der Kriegeminister sträubt sie mit Rücksicht auf die Stimmung des Heeres, Flüchtlinge, welche sehr in russischen Diensten stehen, wieder anzustellen. Griechenland. Die Feierlichkeiten anläßlich 5.875. Jahrestages der Unabhängigkeits-Erklärung werden am 6. April beginnen. Es treffen bereits zahlreiche Fremde ein. An den I gien Vorbereitungen wird eifzig gearbeitet. Die Festlichkeiten werden sich glänzend gestalten. Egypten. dive. Auf die Anfrage des Sultans antwortete der Ehedie britische und egyptische Regierung hilten die 1 21 EE GESSI ES ENNS IHE ET Er a TR RR Local-Fachrichten — Gottesdienstordnung in der Chorwoche in der evang. Kirche. am Gr1ründenzuetrstag wird die Festürdigt Herr Pfarrer Johann Csisk6 in deutiger Sprache halten. Zum Schlusse folgt das heilige Abendmahl und wird ein Offertorium eingesammelt. — Um Charfreitage Gottesdienst in ungarischer Sprache mit einer Festrede von Herrn Hilfsprediger Ludwig Draskóczy; dann Communion und Jeil. Abendmahl und DOffertorium. am Ostersonntage Predigt in ungarner Sprache von Herrn Bfarrer Johann CE Hı8Ld; dann folgt Communion und heil. Abendmahl, so wie Offer» torium. Vortrag «vner Osterkomposition im gemischten Gyore, ausgeführt von ven Damen ko „Evang.nei Dalhker" und mehren aus Wejalligki mitwirkenden Herren, am Ofermontage deutscer Gottesdienst; Pardigt von Heren Hilfepreviger Ludwig Drassöczy. Zum Schlusse Communion uno Offetoium. Anfang des Gottrödiensteg 10 Uhr Bocmittags. Kirchenmusik. — um Ostersonntage wird in der Seminarkirche die Missa in „F“ von 3. Kerner aufgeführt, bei weliger Gelegenheit dr Dawen<hor „Egyhäzi éneket művelő nöikar" mitwikn wid. — In der kleinen hl. Geistkirche des Acmenund Watlisenhaugzges, deren Restauration mit neuen Altären, Bildern und Keramikboden im vorigen Jahre aus milden Spenden duch den hies. wohlth. Frauenverein in j<daster Weise bewerkstelligt wurde, ist am Dienstag das gar neu und sehr schön hergerichtete heilige Grab durch Se. Hw. den Abtdomherrrn und Pfarrer stellv. Stefan Leys8ko in Gegenwart der Damen evigen Vereins, die Frau Bürgermeisterin Laura Münster und Frau Rosa v. Hege düs an der Spitze, in soleiner Weise eingeweiht worden. — Diese kleine, jeda renovire Kirche ist sehr sehenswerth und wird ein Andenken an die segensreiche Verwaltung des Frauenvereins bleiben, an welcher selbstverständlic Herr Waren- und Armenhaus - Jasp.doc Paul Hollecgsek lobenswerthen Anteil hat. Edle Spendengeselle Die Oberungarische Bauactienhaft hat uns 46 fl. zur Vertheilung mit 40 fl. an den hie. wohlth. Frauenvereuiumn und d fl. an den Exidödyfond Bestimmung zugeführt haven. übersendt, welche wir auch iger — Für die Übgebrannten von Bööd spend te Frau Johanna ZSracl 12fl., Herr Ignaz Za icSet 1fl — Wir bitten um weitere Spenden für die Verunglückten, gütige Todesfälle. — Am 31. v. M. verschied zu Torna die Tochter des Herrn Franz Racstay, das Fraulein Wijella Racstay im 36. Lebensjahre und fisdet deren Beerdigung heute, den 2. Apoul 5 Uyr Nm. am dortigen Friedhofe statt. Ernennungen. — Der Handelsminster ernannte die Herren : Ingenieux Max % a BL 6, Argıteer (städt. Doecingeniu) Karl Bayer und Baumeister Arpad Jakab zu Mitgliedern der Kassauer Prüfungscommission für Maurer-, Steining- und Zimmermeister. — ein Hrebigai zum vollswirthigartligen Mit jerenten für das Suroser Komitat. — Beit, Szentimrey und Géza Bili zu Comitatsfkanzlisten. — Auszeichnung. Der Gundarmerie-Qua-Postenführer in Abauj«tautrte Joe Balogy, der schon im Borjagre mit dem fib. Verdienstkreuze ausgezeichnet und von mehrerer belobende &Anerkennungen bheithaftig wurde, ist i bt Unter ministerialer Unerkennung mit einer Remuneration von 50 fl. betheilt und in die wufsische Wachtmeisteccharge besdroekt worden, was einer Röhnungserhöhung von 100 fl. jährlic gleichkommt, . . . 59) R Senilleton. Der Schwarze Diamant, Roman von Heinrich Norbert. In diesem Augenblicke fipp,te Crlifte an die Thüre. „Mein nen, Affocis,“ sagte Barbing, ihn Ditrich vorlend. „Meine herzlichsten Glüwünsche,“ sagte Ditreich, ihm die Hand reichend. Männer schüttelten sich die Hand und leikten sich an. Ditrich erkannte kaum so sehr harte der pn spielte bereits ein verächtliches Loch,la, wieder, verwadelt. Der bescheidene, verschmißte, fast kriechende ä&ngstellte war verschwundet, um einem jungen, glücklichen, selbstbewußten Manne Blag zu machen ; seine früheren Igenen blickten sehr gerade aus und um seine leicht verzogenen Augen Lip„Er be handelt mich wie seines Gleichen," dachte ich, „Clara hat ihm blindlings gehorcht und ihm dadurch bewiesen, daß er unser Aller Meister ist.“ „Mein werther Herr," sagte Herrn , daß ich auch der Ihre werde.“ „Das laß ich mir geiten,“ flüsterte € Nitte leise Ditrie sich gut dabei stehen, in Ihrem Geschäfte eine jüngere Kraft daven von Ditriche bebte unter diesem Druck, denn er begriff, daß es an Celiste einen Freund haben werde, wenn der Name Freundin at dim Gefühle gegeben werden kann, das zwei Menschen durch ihre schlechtesten Eigenschaften verbindet. „Ich beglückwünige Sie gleichfalls zu diesen Entschluß,“ sagte Ditrich, si zu Herrn Barding mwendend, den konnten keine bessere finden.“ Barding lächelte und blickte Ditrich auf Celliste mit dem Gedanken, daß diese beiden Burschen schon seine Leidenschaft vertheidigen werden, näselnden Stimme fort : „Ich vermuthe, daß nie gegründet, fi ang mit in's Privatleben ere ftredt." „Natürlich,“ antwortete Celliste: „Run gut, so wollen wir unsere Zeit nicht mit überflüssigen Reden verlieren, denn ohne daß wir uns je vertraulige Mittheilungen gemacht, wissen wir ganz gut, daß wir gemeinsame Interessen haben.“ „Einen gemeinsamen Feind,“ ergänzte Celliste. „3a, Daniel von Saller, der und gestern Abenld besuchte.“ „Ich habe mir er gleich gedacht, daß er nach „Ahberg“ gehen würde !“ rief Celliste aus. Es bin der Ansicht," fuhr Ditrich fort, „daß wir, um ihn zu stürzen, ihn bei der Angelegenheit jenes Freundes Martin Dieher tompromittiren müssen ; das wird uns nit schwer fallen, da er es sich in den Kopf gefegt hat, die Uns<nld seines Freundes zu beweisen.” „Wie ungeschhi>, von ihm, Ihn in das zu verrathn,“ der C lliste aus. „Alle gutherzigen Menschen sind ungeschi>t," fuhr Ditri in verachtung volm Tone fort: „Hätte 19 mir gestern die nördige Mühe gegeben, ihn zum Plaudern zu bringen, so hätte ich so aell von ihm erfahren, welchen Anteil er an Martin's Flucht genommen ; da wir es aber bereits wußten, so and ich es für klüger, ihn glauben zu lassn, daß wir nichts wissen und er ist mit der sicheren U-verzugung fortgegangen, daß er mit uns sein Spiel getrieben hat. Er wird also hier sein Schnüffelhandwerk fortfegn und überall lag den Uniyulosbewein eins Freundes suchen ; während Dieser Zeit werden wir uns dieses Freunds vemächtigen . . .“ „Sie wissen, wo fs Martin Dreher verbirgt ?“ „Rein, aber wir werden es von bald erfahren. Haben wir diesen Elenden erst dem Gericht ausgeliefert, so werden wir durch einen anonymen Brief oder durch irgend ein anderes Mittel Herrn von Kohlhepp schon zu suchen, was sich in Neudorf zugetragen und unser lieber Daniel wird als Mitschuldiger an der Flucht eines Verbrechens für einige Jahre eingesperrt werden Dadurch werden wir der menschlichen Gesellschaft einen großen Dienst erweisen und u. Mann, der alle unsere Pläne stört, bei Seite geschafft aben.“ Diese beiden lezten Worte hatte Ditrich mit bo8haftem Lächeln beachtet. Herr Bardling wiederholte ernsthaft : „Natürlich werden wir der menschlichen Gesellschaft einen großen Dienst erwichen haben; aber finden Sie es nicht alle besser, daß wir sofort Herrn von Kohlhepp bes nachrichtigen ? Das wäre doch viel einfacher . . Durich zuckte ungeduldig mit den Üchseln. ." „Weder lassen Sie (d do) uns, Ihre Angelegenheiten zu ordnen, mein beneckere Barding und begnügen Sie sich damit zu begreifen, was wir Ihnen sagen und uns zu üben." . . » Einige Augenblicke daran besuchte Ditrich Frau Bardling. Han führte ihn in den Salon. Bald erscienen Daniel's Mutter und zdrienne, denn sie dachten, daß er ihnen die Antwort auf ihre an Frau Goetling und Zijarella gedichteten Briefe krägte. Er grüßte sie sehr lebhaft und sagte eine Erregung heuch<lnd, wie „34 soll Iynen, Meine er nicht empfand , verehrten Damen, im Namen ,meiner Tante und meiner Cousine hrzlıg danken, sie sind ir gerägm durch die Sympathien, die Sie ihnen erwiesen- Hleigzeitig erlaubt der Zufall mit Ihnen, oder wenigstens es der Ihnen sehr theuer ist, einen großen Dienst zu leisten.“ „Daniel,“ „Verzeigen riesen Adrienne und Frau Barding aus. Sie, mein: Damen, wenn ich ohne Umhinweise spregte, aber die Gesachr ist drohend und es ist keine Zeit zu verlieren . . . Man muß ohne Zögern Herrn von ohaller davon b.nachrichtigen.“ Ditrich sah an dem Gildredn der beiden Frauen, saß seine List ihm gelang. Wäre Frau Bardling allein gewesen, 10 hatte sie vollständig Den Kopf verloren ; Worichner war aber stärker als sie. „Aber weige Gefahr, mein Herr ?“ fragte sie sich schnell passend. „Leider kenne ich Herrn von Schaller's Adresse nicht. .“ würde ich es ihm selber erklären . . .“ „Wir kennen sie leider auch nicht,” erklärte Adrienne lebhaft, „aber so sagen Sie uns doch wenigstens welche Gefahr Daniel bedroht, damit wir ihn voc derselben warnen können, wenn er uns, wie es vorauszusehen ist, heute besagen sollte . . .* Ditrih wußte, daß Bartling Daniel sein Haus verboten hatte ; Adrienne log also, wenn sie sagte, daß sie ihn erwarte, folglich mußte sie die Geheimnisse ihres Bruders rennen und es handelt sich iit nur darum, sie ihr zu entlo>en. (ord. bura folgt). . Die beiden jungen ich Ihnen.“ Er schüttelte lebhaft seit so lange ersehnte Erfolg Bardling's Freund und Ich hoff rich keine Umstände machen und Sie werden das verspreche zu, ohne von diese wird, „ich bin zu werden, „daß Association, die nur für und Ditrich suhr mit seiner Barding gehört Ditrich's Hand. ; Celliste 1ha ; | Dit „Sie mußSie ;