Kaschauer Zeitung, Januar-März 1908 (Jahrgang 70, nr. 1-36)

1908-01-04 / nr. 1

v + —. Éz 2 2 E Siebzigster Jahrgang. Minus 2 Zz "„ g=? EN? De" ekt“ [Wwe 24213 ‚Dienstag, Donnerstag und Samstag. Redaktion und Expeditons-Bureau : Kassa, Hauptgasse Nr. 64. —" KA“ EPERJESI ERTESITO. Abonnementspreise des Blattes: für loco mit Zustellung in's Haus ganzjährig K. 10.—, halbjährig K. 5.—, vierteljährig K. 2.50 für das Inland mit Postversendungen „ 9 18.20, > » 8.60. Man pränumerirt am Besten direkt und mittelst Postanweisung. 3.80 Bei Inseraten wird die sechsmal tene Positzeile oder deren Raum mit 10 h INSERATE werden in ungarischer und deutscher Sprache aufgenommen. “ berechnet.­ ­ ——— Menefie Nachrichten, beiden Ministerpräsid­enten wurden von Dr. Majestät wegen Zustandekommen des Ausgleichs mit dem Großkreuze des“ S­t. Stefan-Ordens ausgezeichnet. ’ . ; Ungarn. Die Neujahrsreden der Parteiführer, von denen Kossuth seine Gratulanten im Bette empfing und in seiner Antwort auf Bank in feste Aussicht stellte und zulegt Apponyi als seinen Nachfolger empfahl, klangen bis auf jene der Bolls- und Demokratenpartei am Festhalten der­­ 867er Prinzipien aus. An Andrássy und Szell wurden schriftliche Gratulationen gerichtet und langten auch deren­­ Antworten schriftli ein. Bozsonyi betonte die Nothwen­­digkeit des Zusammenhalts der Demokraten und Graf Fer­­dinand Zichy sehnte die Zeit des Austritts aus der Coalition zum Zweckk­ freierer Bewegung der Klerikalen herbei. Rußland. willigt. c Schweden. Deutschland. 7 Die Audienz der rechtsseitigen Dumamitglieder wurde unbedingt abgesagt und wird unter keinen Umständen bei Der König läßt sich nicht krönen, um die Kosten dieser Zeremonie dem Lande zu ersparen. Eine frenge Ueberwachung aller fremden Arbeiter wurde anbefohlen. Belgien. Die machtvollste Stage der „klerikalen Patrioten“, welche die Annahme des Congovertrages anregten, Minister­ Maßbent de Trooz ist am 30. v. M. gestorben, was eine Vercchärfung des Gonflictes herbeiführen wird. Großbrittanien.­ ­ An Stelle des wegen Krankheit zu demissioniren ge­fauenen Ministerpräsiden­tn Herry Campbell Bannerman Lord A­s­quit anderen, Signor Cajana Italien. wurde zum Kriegsminister ernannt. Marokko. Mebjuna wurde am 1. b. im Sturm genommen und von den Franzosen befegt. Die­­ a Zocal-Nachrichten. Deffentlicher Dant. — Das Präsidium des wohlthätigen Frauenvereins dankt hiemit öffentlich den nachgenannten edlen Menschen­­freunden für die aus Anlaß des 1908. Neujahreswechsels zu Gunsten des vom Frauenverein erhaltenen hierortigen Armen- und Waisenhauses, so auch der in der Floriangasse befindlichen Kleinkinderbewahranstalt gespendeten Gratulations­­ablösungen, und zwar: Herr Baron Ottokar v. Jakobs und Frau A. Szällassy je 20 von PBletényi 15 k, Herr k. Hw. Herr Abtdomher Andreas Const. Bauernebl sen. und Frau, Herr Const. Bauernebl jun. und Frau und Herr Dr. Karl Devessy je 10 k, Frl. Leopoldine Gruden 6 k, Herr Flodoardo Eschwig und Frau 5 k, Frau Henrike Mutter und Herr Franz Mildner und Frau je XI k, Frau Eleonore Friedmann 3 k, er — Für die Volksküche spendete Frau Witwe Katharine Fränkel 5 k. — Die Jahreswende im Dome. Am Syl­­vesterabend celebrirte Se. bischöfliche Gnaden Dr. Augustin Fisc­her-Colbrie den Dankgottesdienst und hielt Hochw. Herr Consistorialrath Bruno Toft die Ge­­legenheitspredigt. Am Neujahrstage celebrirte die hl. Festmesse Se. Hoc­hw. der päpstliche Protonotarius, Pfarrer Domherr Andreas Kozora, während die Predigt Se. Hochwürden Consistorialrath Caplan Stefan JU &s hielt. fröhlich — Die Silvesterabende wurden allenthalben recht vollbracht und die Ankunft des­­ neuen Jahres überall recht laut gefeiert. So im Casino, wo die Mitglieder­ Familien und Gäste sehr zahlreich­ erschienen und dann bei der Scherztombola,­­am meisten ab d­en Tanze sehr gut"üb­er Den Haupts­u vers. zxtombola — ein feistes ferkel schön aufgepußt — zog die Gemalin des Akademie­­professors Herrn Dr. Oliver Nagy de BötteveEny. — Im , Társaskör" arrangirte der Herr Director Dr. Alexius Neuwirth eine mit allerhand köstlichen Surprisen gespielte fröhlice Unterhaltung, welche allgemeine frohe Laune entwickelte. — Der Kaufmannsclub gab im Saale des Restaurant Royal vor Mitternacht ein schönes, von Herrn Oslar Szkalnik dirigirtes Conzert, das programmgemäß unter großem Beifall absolvirt wurde. “ Dabei zeichnete sich ein Budapester Gast Herr Josef Yor 4k und Frl. Etelka Zuhauß, Ersterer duch seinen gesanglichen Vortrag, das Fräulein durc ihre schöne Declamation besonders aus. Sleihf als lobenswerth tragen jedoch­ auch die Herren Bela Blacsvntár, Robert Rutter, Josef Lengyel und Nicolaus Bárány auch ihre Vorträge zur guten Unter­­haltung bei, welche aber ihren Höhepunkt in dem bis zum Morgen währenden Tanze fand. — Im Scalkhäzsaale spielte die Militärmusik und machte eine große Anzahl Gäste den Jahreswechsel mit.­­­­Die Neujahrgranulatio­ns - Deputationen sprachen — wie alle Jahre — bei den bestimmten Ho­­noratioren vor, nie war diesmal bemerkenswerth, daß der Herr Obergespan troß den gegentheiligen Meldungen einiger hiesiger Blätter, im Comitatshause offiziell nicht empfing und der Herr Bürgermeister die Vorstellung seiner Beamten nur auf den Zustausch der Gratulationen bes­­chränkte, ohne die übliche Neujahrsrede zu halten, wodurch er dem Dilemma auswich, Etwas versprechen zu müssen, was ihm vielleicht zu Halten nicht möglich sein würde. Militärisches. — Ah. Anerkennung. Se. Majestät gerußte anzuordnen, daß dem k. u. Honvédhauptmann Jul. Koos de géva in Anerkennung seiner erfolgreichen Dienste als“ Commmandant der Einjährig-Freiwilligen-Schule der Aus­­dru> der al. Zufriedenheit bekannt gegeben werde. Personalien. Der Herr Rechtsakademiedirektor Dr. Zoltan Kétégy hat von Debreczen aus am 29. v. auf die Be­grüßungsdepesche der akabemischen Bürgerschaft folgende Antwort an dieselbe gerichtet : „Sehr geehrter Herr Präsident! Für die gelegentlich meiner Ernennung zum Direktor zum Ausdruck gebrachten herzlichen Grüße empfangen Sie meinen innigsten Dank. "Wie bisher, werde ich auch weiter mit vollstem Eifer im Interesse der Juristenjugend wirken und sei sie überzeugt, daß die sie angehenden Angelegenheiten und Institutionen in mir stets einen wahren Unterstoßen finden werden. Für ihre guten Wünsche wiederholt dankend bin ich mit wärmsten Stüßen 4 Uhr bereiter Getreue ! Zoltan KEr &ßy, Rechtsakademie- Direktor." Ernennungen. Der Raffaer städt. Vicebuchhalter Ladislau Be­­e­dek zum städtischen Buchhalter, der Rechnungsoffizin. Eugen Rozs8ics zum Vicebuchhalter. Ramendänderungen.­ ­ = Marie Karlovßky in Kis-Szeben auf „Szelely" Engen Szmetar in Töke»Terebes auf „Szene®." fich beim P+ mar" ; Spon­­; Den z — 14) - íg: „Wir können do Wwandie Raimund ein. — Damit ritt Steuilleton. Der Hadtalbe. Roman von Ernft M. N. Sringh. (ertießung.) (Nachdruck verboten.) § | am diese Zeit keine Besuche machen !* „Selbstverständlich können wir das. Beruhige Dich mir, wir werden bloß unbesoldete Botschafter markieren !“ er auf das Gartenthor der Villa zu, zog die Driestasche hervor md das er kouvertirte, und schrieb mit Bleistift ein kurzes mit Ausschrift versah und in den am Thoreingang befindlichen Briefkasten warf, ohne dabei pm Pferde zu steigen.­­ „So!“ sagte er befriedigt, „die Einladung wäre per Extraport besorgt. — So etwas wird hier nämlich auf die einfachste Weise gemacht, ländlich — unsittlich! — Und it wollen wir mal eine kleine Kletterpartie unter­­nehmen.“ Er wandte den Rappen, ritt um das Gitter herum, Hügel hınab und auf der anderen Seite einen ziem­­abschlüssigen Bergfad hinauf, der die Pferde zur An­­zung „aller ihrer Muskeln zwang.“ Ju ziemlicher weite­ri ein ebener Weg seitlich ab, den er ug. Nach wenigen Minuten kamen sie an einem kleinen Absturz stand, den frei zutage tretende Gesteinsmassen bil­­deten. Das Haus, vom dem nur das niedrige Dach zu sehen war, glich eher einer kleinen Festung, als einer Unterkunftshütte. In die mit starken Stacheln gekrönte­rt fügte sich eine eisenbeschlagene schwere rx. Raimund hielt seinen Fuchs an und besah verwundert den seltsamen Bau, der abweisend und frostig ft in dem warmen Frühlingsweben ausnahm wie ein menschenscheuer Greis inmitten einer fröhlichen Kinderschar. Da ging innen die Thür und ein Schlüsselbund klirrte. Adolf, der wenige Schritte vorausritt, hörte es eben­­falls und wandte sein Pferd, „Doktor, sind Sie etwa schon in Ihrer Klause ?“ rief ex. „Wer ist — — ad, Brünn, sind Sie da?" tönte es von innen.­­ „Jawohl, Morgenbesuch machen! Habe eben unten bei Ihnen eine Einladung für Sie und Ihre Frau Mutter abgegeben.“­­ Statt aller Antwort knirschten jegt die Schlüssel in der Maurerpforte, Raimund Hielt ihr gerade gegenüber w­ar mit gespantem Lächeln den Besitzer des astells.­­­­ Die Thür öffnete sich, un 1u8 dem dämmernden Dun­kel des grämlichen kleinen Hof, trat eine Gestalt in den hellen Morgen, bei deren Erscheinen selbst Raimunds Fuchs unruhig zurüczuweichen suchte. Der vot gewachsene M“­n trug einfache Kleidung, einen weichen Hut in der Luccen. Bei schlaffer, müder Haltung blinzelten die dunkelumränderten, übernächtigten Augen in der blendenden Morgensonne. Dichtes schwarzes Haar hing wire Über die hohe Stirn in das bleiche Gesicht. Jett erkannte ex Raimund. Sein Bliß zuchte bren­­­nend auf in jähem Erstaunen. ; haarig« 5-2 Doktor = Kronach?“ stammelte der Schwarz­­wie gebannt. Es war Doktor Nikolai. Raimund starrte ebenso überrascht hinunter. Wie ein Blißstrahl kam ihm die Erinnerung. So hatte er den Mann schon einmal gesehen, damals, im Traume, am Nachmittag jenes entseßliches Endes seines Vaters. „Herr Doktor — --- wie kommen Sie denn hierher ?" fragte Raimund Er konnte in höchstem Erstaunen­ kaum die Worte deutlich über die Lippen bringen. „Morgen, Doktoren ,Donnerwetter, daran habe !“ fuhr Adolf erlösend dazwischen, ich ja gar nicht gedacht, daß Sie­ sich bereits kennen müssen. — Aber Doktor, wie sehen Sie denn wieder mal aus? Sie arbeiten sich kaput! Mal wie­der eine Nacht um die Ohren geschlagen ? — Doktor Kro­­nach habe ich auf­ einige Zeit nach hier verpflanzt, da leisten Sie uns gefälligst Gesellschaft.“­­ Der Doktor sah immer noch in der Haltung eines Kranken unschlüssig auf Raimund. Der saß ab und trat­­ auf ihn zu. „Um Gottes willen, aus. — Nehmen­­ so le<t herzlichen Dank für ihre großartige meines Vaters.“ Er reichte ergriff.­n ihm, die Herr Doktor, Hand,­­ Sie sehen wirklich Sie übrigens nochmals > er + 3 R (Forts. folgt.) * Arbeit die jener zum meinen“ Andenken etwas nervlos | | zumgebenen Häuschen vorbei, das hart an einem RVAI MIKSA KASSA­ zu GÄNZLICHER AUFLASSUNG —— eines Geschäftes, die Preise sämmtlicher Waaren, tief herab gesetzt. — Uebernehmern des gesammten Waaren­ lagere nebst Geschäfts-Einrichtung und Local werden besondere günstige Bedingnissej eingeräumt. Die heutige Nummer um fast 3 Seiten . bringt hiermit seinen geehrten Kunden zur geneigten Kenntniss, dass er wegen 2 a en A

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