Kirchliche Blätter, 1914 (Jahrgang 6, nr. 1-52)

1914-01-24 / nr. 4

Hirchlicheg Blätter Lanzi. Mf. 11, Halb. ME. 5°50 Ev. Wochenschrift für die Glaubensgenossen aller Stände Betitzerle kostet bei einmaligen Einrücen 20 Heller, bei jedem weiteren Einrücken je 15 Heller Xr. 4 VI. Jahrgang Inhalt: Persönlichkeiten und Erfahrungen aus dem Arbeitsgebiet des Gustav Adolf-Vereins. — Das Burzenländer Kapitel 1913. — Beiträge zur Kunde der sächsischen Volksseele. (Briefe von sächsischen Auswanderern aus Amerika.) — Mventrundschreiben des Bischofs Geduly. — Nachrichte­n aus Nah und Fern. — Bücherschau. — Amtlicher Teil. Bezugspreis: a ganzjähr. K 11, Halbj. K 5­50 on Erscheint jeden Sonnabend , 1 vn. ar . SU aus der ev. Landeskirce HB...­­ , in ven Siebenbürg, Tandesteilen Ungarng Sx Hermannstadt, den 24. Januar 1914 Verlag: ERENG Infertionspreis: Ser east a Fa Persönlichkeiten und Erfahrungen aus dem Arbeitsgebiet des Gustav Adolf- Vereins. Unter diesem Titel beginnt Professor D. Frie­­drich Nippold in Nr. 1/1914 des „Boten des Ostav Adolf-Vereins für Thüringen und den Hessen- Kasseler Hauptverein“ mit der Veröffentlichung einer Reihe von Erinnerungsbildern aus der Zeit seiner an führender Stelle mit warmem Eifer geleisteten Mitarbeit am Werk des Gustav Adolf-Vereins. Das erste Bild gilt dem Gedächtnis des langjährigen früheren Herausgebers des „Boten“, Archidiafonus Hans Jacobi in Weimar, dessen früher Heimgang von allen, die ihm näher stehen durften, insbesondere aber in den Kreisen des Gustav Adolf-Vereins so schmerzlich empfunden worden ist. Zu denen, die Leid trugen und noch tragen um diesen echten Gustav Adolf-Mann gehören auch wir, denen weder Zeit no Tod den tiefen Eindruck seiner Festpredigt in Agnetheln („IH suche meine Brüder“) und seiner herzgewinnenden­­ Persönlichkeit verwischen konnten. Da ist es nug nun doppelt interessant, unseren Ein­­druck mit dem Erinnerungsbild, das Brofessor D. Nippold von dem Freund und Mitarbeiter be­­wahrt hat, zu vergleichen und durch den Vergleich zu vertiefen. Mit Dank machen wir daher von der freundlich zugestandenen Erlaubnis des Heren Ver­­fassers, seinen Aufzug aus dem Thüringer Gustav Adolf­ Boten auch in unsere Blätter herüberzunehmen, im Nachfolgenden Gebrauch. —p „Es ist ein recht wehmütiger Eindruck, welchen die „Bekanntmachung der Redaktion” in Nr. 12 des 66. Jahrganges dieses Blattes in manchem treuen Leser wachrufen wird. Wie vollberechtigt ist nicht die These, daß „der Gustav Adolf-Verein immer als der Liebling des Thüringer bezeichnet wurde“ . Hat die do u. a. der langjährige Zentralpräsident D­­ride auf der Eisenacher Generalversammlung von 1885 nachdrüclich be­­fundet! Und wie ergreifend muß nicht die Erinnerung an­ den „verlegten unvergeßlichen Herausgeber” weithin im Lande wirken — hat doch kaum ein Zweiter so nachhaltig wie Acc­idiafonus Zacobi die allgemeine Liebe zur Diaspora- Arbeit in lebens­­längliche persönliche Arbeit umgesett. E38 ist in erster Reihe das Andenken an den Mann, mit dem ich jo viele Jahre zusa­mmen arbeiten durfte, was mir, dem kaum noch Schreibefähigen, die Feder in die Hand drüht. Aber man stürmen geradezu massenhaft die anderen Erinnerungen auf mich ein an hervorragende Persönlichkeiten und ernste Weihe­­funden, wie sie sich bei dem Lebensabschluß speziell mit dem Gustav Adolf-Berein verbinden. So dürfte ed fi immerhin wohnen, diese Dinge et­was zu sammeln und zu sichten. Es läßt sich dadurch zugleich einigermaßen der nie vergessenen Pflicht gegen den Jenaer Lehrstuhl nachkommen. Der neue Arbeitsversuch stellt sich somit einfach neben den vorjährigen, in dem Weimarer Vortrag über „Das Kaiserin-Augusta-Problem“, von welchem die „Dorf­­zeitung” auch wohl manchen Lesern des „Boten“ Kunde gebracht hat. Archidiafonus Yacobi hat volle 20 Jahre, von 1884 bis 1904, die wahrlich nicht leichte Redaktion dieses Blattes geleitet und fast in jeder Nummer wertvolle Beiträge, auf gründlicher Kennt­­nis der Diaspora beruhend, beigesteuert. Im Zentral­vorstand hat das Urteil von wenig Menschen eine so durchgängige Beachtung gefunden. Da ich von 1885 bis 1894 selber­­­iesem Zentralvorstande angehörte, schwebt mir noch manches Urteil über ihn vor von Fride und Pant, von Bender und Braun und so manchem andern arbeitegen offen. Als er dann selbst mein Nachfolger wurde, ist durch seine Wahl ein Prinzip mit zur Geltung gekommen, welches gerade für diesen volftümlichsten unserer firchlichen Vereine sehr segensreich gewirkt hat. E35 war nämlich nachgerade Gebrauch geworden, daß die am höchssten betitelten Herren sich gern zur Wahl stellten, wo es sich zugleich um eine Ver­­trauenskundgebung der ihnen unterstellten Provinzial­­kirche und um die Teilnahme an der damals einzigen Gesamtvertretung unseres deutschen Protestantismu­s

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