Kirchliche Blätter, 1916 (Jahrgang 8, nr. 1-44)

1916-07-22 / nr. 30

so R * k I —­ 30 — Wie können wir denn von ihnen die Früchte des Beistes: Liebe, Glaube, Keuschheit fordern ? Dieser furchtbare Krieg mit seinen schweren Opfern hat uns gezeigt — troß des­ im ersten Kriegsjahre viel zu viel gesprochenen und ge­­schriebenen Gutes: das Volk ist gläubiger geworden, er hat seinen Gott wieder gefunden, denn — die Kirchen sind voll! — daß der Glaube im Bolfe fein innerlicher ist, daß es nicht im Glauben und in­ der Liebe aufgewachsen und erzogen und so nicht mit ihm verwachsen ist. ...8 muß daher Schon jeßt unsere erste Aufgabe und unsere heiligste P­flicht sein, mehr als bisher evangelisches Christentum zu predigen, heiße Liebe u­nd eins­ton in den jungen Herzen zu pflanzen, aufrichtige Nächstenliebe, Glaube an Gott als den tieben Vater, ohne dessen Wille kein Haar von unserm Haupte fällt, aber auch Glaube an Gott, der die Sünden der Väter heimsucht an den Rindern bi ins dritte und vierte Glied i­st die Frucht des Geistes über Liebe und Glaube, dann erzeugen diese von selbst die Keusch­­heit. Die gewisse Scheu, in der Schule die Keusch­­heit, den feuchen Lebenswandel eingehend zu be­­sprechen oder darüber belehrend zu predigen, muß endlich abgelegt werden, angesichts der Erfahrun­­gen, die uns dieser Krieg gebracht und noch brin­­gen wird. Pflanzen wir christliche Liebe und Glauben, dann ist die Frucht der Geister Keuschheit, denn die Keuschheit ist eine Tugend der christlichen Seele, von dem Glauben und der Liebe erzeugt, dadurch sie ihr Herz, Mund und Hand, ja ganzer Leib von aller verbotenen Luft und Unreinigkeit unbefleckt zu behalten befliffen ist, auch daß sie ihrem Sein, als eine feufche Braut, gefallen und ihm in Heiligkeit und Gerectigkeit dienen möge. H. Wr. Bistritzer Zweigverein der Gustav­­- Adolf-Stiftung. Die am 27. Juni i. $. in Bistrik abgehaltene Vertreterversammlung war von 15 Ortsvereinen durch 25 Mitglieder vertreten. Der vorsichende­­ Vereinsvorstand Prodechant Daniel öallner konnte in seiner Eröffnungsrede mit dankbarer Freude auf die reichen Sammel­­ergebnisse in sämtlichen Ortsvereinen hinweisen, die den Wahlspruch des Vereines zur Wahrheit werden ließen: „Laffet uns Gutes tun an Kedermann,­­ zumeist an des Glauben? Genossen.“ Er Hofft und erwartet Gottes Segen­ für die Spender wie für die Beidiensten. Nachdem das vorjährige Situngsprotokoll aufgelesen und ohne Bemerkung für richtig erklärt worden, wurde der Bericht der Rechnungsprüfungs­­kommission für 1915 zur Kenntnis genommen und dem Kaffier Andreas Homner die Entlastung erteilt. Leßterer berichtete sodann über das Ergebnis der Sammlung, die in diesem Jahr eine ungeahnte Höhe erreicht hat. Die Gesamteinnahme beträgt samt dem Erträgnis der Stiftungen und zweier Liebesgaben K 390326 gegen K 248550 im Vorjahr, also um K 141776 mehr.­­Besonders hohe Beträge wurden abgeführt aus den Ortsvereinen: Biftrig K 116064, Technik K 306 ° 86, Jaad K 155 ° 32, Rallesdorf K 135 ° 40, Treppen K 12966,­­ Kyrieleis K 120 —, Südhof.-St.-Georgen K 87.50, R.-Bistrich K 85 °—­, Gr.-Schogen K 8492, Billaf K 79 ° —, Bermefch K 76 ° 26,­ Burghalle K 72.04 usw. Kein einziger Dertöverein hat weniger ge­­sammelt als voriges Jahr. — Das zur Verfügung­­ der Versammlung stehende Drittel beträgt K 1260'76. — Aus demselben werden — im Sinne eines Referates der abwesenden Schriftführer— Pfarrer Emil Esallnerd — K 300­— dem Zentralvorstand in Leipzig zur Unterstügung kriegsgeschädigter Ge­­meinden in der Bukowina, Galizien und Ost-preußen zur Verfügung gestellt, mit je K 68 °— wurden beteiligt: « Laut dem eigenen Zweigverein:Billak, Groß-Schogen,Hadad,Jakobsdorf,Kyrieleis,Un­­gersdorf,allen zur Schuldentilgung,Mönchsdorf zur Kirchenreparatur,Moritzdorf und Tatsch zum Kirchbau; " 2.aus dem Gebiete des Hauptvereines:das Diasporaheim in Hermannstadt zu Anstaltszwecken und Székelyiudvarhely zur Schuldentilgung; 7­ außerhalb des Hauptvereines:Klein-Zeeben (Komitat Sáros),zur Schuldentilgung,Radkersburg (Unter-Steiermark)zum Kirchbau und Herrenfohr- Jägersfreude(Rheinpreußen)zur Schuldentilgung. Die Zinsen der Eduard v.Tergovits-Stiftung im Betrage vonK57/49 wurden der Gemeinde Groß-Schogen verliehen. An Liebesgaben überreichten:der Frauenverein Treppen K30·—zur freien Verfügung des Zentral­­vorstandes,und der Frauenverein Klein-Bisirist K10«—für Mönchsdorf. In Transsylvanien und Pennsylvanien. Mitteilungen aus sächsischen Auswandererbriefen von D. Wittstod. XVI Frauenliebe und -leben. Watertoiwn den 4. Februar 1914. Mit gesunder Hand ergreife­­ ich die Feder um euch mit zu teilen wie e3 uns geht e8 get und beßer As zu Hause ich steh Morgens um 6 U auf wie geht e8 euch ihr muft­ gewiß um 4 auf stehn aber ich beih mir mir die Finger nicht am Mitt ich arbeite nur an der seide da schiede ich euch auch ein wenig Seide ich möchte der Kleinen Skatarina auch eine Schürzen schiden aber ich mache e8 nur u mus e3 übergeben das geht jest einmal nicht aber wir werden im doch etwas schifen. Ich habe 3 Wochen lernen müßen bei dem weben in der Seide Fabrik dan habe ich meinen Webertul besomen aber ich war noch zu Klein sonte nicht über die gezeicher reichen u ich sagte dem Buchkipe das ist ein Mann der auf­­ich reißt wievil da wir weben u so wort Hatte man

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