Kirchliche Blätter, 1936 (Jahrgang 28, nr. 1-53)

1936-06-11 / nr. 24

­ Kirchliche Blätter oder deren Raum größeren Aufträgen Nachflaß.“ Nummer 24 11. Juni 1936, Bezug­ preise Inlands Amtsexemplar ganz i MLehhalij 70 Lei.ilnslandr ganzj. 400 Lei. halbjährl. 200 Lei. Preis einer Einzelnummer 6 Lei. Sc­heint jeden Donnerstag. Berlag, aus der ev, Landeskirche a. B. Bent Suse­nd Bd in Rumänien Evangel. Wochenschrift für die Glaubensgenossen aller Stände­ngsanbalt d.er. Landestischel.B. in Rumänien, Sibiu. Snfertionspreist Die eingespaltene Pepeztendlt XXVII. Jahrgang Walther von der Bogelweide: Morgenfegen. Dr. Konrad Mödel: Ganze Menschen. Michael Wolf-Windau: Heiliges Abendmahl. Dr. Ernst Sefelius: Stefan Ludwig Roth, der Christ. Harald Kraffer: Zur dichtungsgeschichtlichen Stellung Oskar Wittstods. Desfar Bittstedt: Nat­an einen Amtsbruder. Gib mir einen neuen gewissen Geist. Konfirmationserlebnis. Martin Luther: Zum Abendmahl. Gerhard Schäfer: Predigthilfe. Aus Bezirk und Gemeinde, Bibellese. / Nachrichten. / Bücherschau. / Amtliches. / Anzeigen. M­orgensegen. Bon Walter von der Vogelhweide. Ile Segen mög ich heut aufstehn, Loft, Herr in deiner Hufe gehn und reifen, wohin ich im Land mich Febre. Christ, Laß an mir scheinen rein die große Kraft der Güte dein und pfleg mein YBohl, zu deiner Iltutter Ehre, wie sie der heilige Engel pflegte, als sie dich in die Krippe legte, jungen Iltenschen, alten Gott, demütig vor dem Kiel und dem Rinde, und doch mit segensreicher Hufe pflegte Gabriel der Gute dich mit Irene ohne Gpost: so pfleg auch mein, daß man mich recht erfinde nach deinem göttlichen Gebot. Ganze Menschen. Konfirmationspredigt. Bon Dr. Konrad Mödel. oh. 6, 67—69. Siehe. Gemeinde, liebe Konfirmanden! In einer Zeit mannigfacher Unsicherheit und Spannungen feiern wir zusammen den Tag der Kon­firmation. In eigenartiger Weise hebt ji unser Feiern von dem sonstigen Zustand der heutigen Welt ab. Konfirmation: das heißt doch Bekräftigung, Be­­festigung dessen, was much sonst schon da­st an Wert und Gewißheit unseres Lebens. Konfirmation, das heißt von uns erwachsenen Menschen her gesehen: wir nehmen euch, Das junge Geschlecht, auf in all die Ord­­nungen, Rechte und Forderungen und geistigen Schäße, in denen wir selber stehen. Wir gleichen dem reichen Vater, der dem heranwachsenden und reif werdenden Kinde ernst und mit bedeutsam weilender Hand all das zeigt, was er selber beiit und Dazu sagt: „Sieh, dies alles ist mein! Hilf es nun sorgsam pflegen und behüten; denn es it zugleich auch deine Welt und morgen wird sie ganz Dir gehören.“ Und K­onfirma­­tion, das heißt von euch Jungen aus gesehen, wir wollen uns vertrauensvoll einordnen, wir wollen alt­­bewährte Ordnung selber mithüten und mitvertei­­digen, wir wollen glaubend und vertrauend die geisti­­gen Schäße, die unsere Kirche Hütet, einst weiter geben an die, Die nach uns kommen. Gott sei Danf, daß wir sehr wohl in unserer W­olise fiche von solchen Konfirmanden reden dürfen, So Gott will, ist unter euerer jugendlichen Schar je­mand ein Glied, Dias weinst als Mann oder Frau in Kirche, Schule und sonstwo im Heiligen Ring unseres Lebens an führender Stelle zu stehen hat, um vor ‚jeder Zerstörung — fomme sie woher immer — zu hüten und zu verteidigen, was unser Bolf an unver­­äußerlichem Gut besigt. — Wir wünschen von ganzem Herzen, Daß mit dem heutigen Tag euch allen der flare Eid und immer mehr reifendes Verständnis geschenkt werde für Die altehrwürdige Ordnung un­­serer Kirche und all Das, was damit an tiefen Werten für unser aller Leben verbunden ist. Aber der heutige Tag hat eine noch weit größere Bedeutung. Es hieße in gar zu einfacher Weise davon reden, wollte ich bloß Darüber etwas sagen, daß alte firchliche Art, überlieferte Glaubenssüße und alles, was sonst noch damit einher geht, besonders wichtig sei und daß sich junge Menschen unseres Volkes ein­­fach daran zu halten haben. Am Konfirmationstag sollen junge Menschen in die Freiheit einer großen Entscheidung und nicht in den Zwang alter Sitte treten. Darum wollen und müssen wir euch Heute als erstes jagen: Es ist in unserer Welt nicht mehr selbst­­verständlich ein Christ zu sein. Früher einmal gab es gar seine Entscheidung bei solchen Kragen. Man stellte ich einfach als ernster Mensch in Die Reihen Der Ch­ristenheit. Es gab nichts anderes. Heute aber gibt es viele tausende auch in unserem Volk, die leiden­­schaftlic­h­e Überzeugung vertreten, daß die cristliche Botsc­haft artfremd für den Deutschen Menschen sei und daß ein starkes und gesundes Volk sich von diesen Ge­­danken ferne zu halten habe. Aber noch weit verbrei­­teter sind die sehr vielen, die freilich, wenn man sie darnach Fragt, angeben, daß sie zur Kirche und zum Christentum gehören, deren ganzes Verhalten im Le­­ben aber dieser ihrer Behauptung widerspricht. Sie widerlegen Durch das, was man an ihnen sieht, die Botschaft des Evangeliums. — Wir können und wollen euch nicht hüten vor all diesen Einflüsen. Kon­­firmationstag ist ein Tag des Frei­werdens. Darin siegt viel Gefahr und Not und die Möglichkeit des .

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