Kirchliche Blätter, 1947 (Jahrgang 38, nr. 1-53)

1947-01-01 / nr. 1

licher Sitte noch haben,hat sich damals gefestigt und ausgestaltet Die Kraft der Gemeinschaftsbefruchtung aber zeigte sich nach der schweren Türkenzeit die somele «unserer Gemeinden an den Rand des physischenl­nter­­angg gebracht hatte verbluffend darmwomer olung und das Neuwerden und geschenkt wurde und wo der Zerfall zum bittern Ende gedieh. Wenn man beob­­achtet, wie z._B. im Bulfeider und Bogesddorfer Ka­­pitel die Gemeinden seit ihrem Ergriffensein doch die pietistische Bewegung wieder wuchsen und in­ immer blühenderen Stand kamen, — dagegen im benachbarten Zefejdi-Gebiet, dessen Verstodtheit gegen den Glaubens­­anruf wir aus den Predigten Damasus Dürr’s sennen, die Auflösung erschütternd weiterging, — weilt m­an ohne weitere Ausführungen, daß für uns ganz besonders die biblische Mahnung gilt: „launt ihr nicht, so bleibt ihr nicht!“ (Ief. 7, 9). 9. Mir standen wieder in einer Erschütterung unseres­ Gemeinschaftsgefüges, wohl der schwersten, die wir je zu überwinden gehabt haben. Auch diesmal ging eine lang­­währende Schwächung der Glaubenskräfte in unseren Gemeinden voraus. Und dabei war sie ärger als je früher. Denn nur nur Gleichgiltigkeit und Zweifel machten die vordem so segensreiche Glaubensbefruchtung immer unwirksamer: es konnte sogar Durch irregegan­­gene junge Menschen, denen dämonische Zusammen­­hänge Macht in die Hand gespielt hatten, zu dem raffi­­nierten Ber­uch kommen, mit machianellistischen Metho­­den das Christentum für ein schwarmgeistiges Neu­­heidentum verdrängen zu wollen. Wohl ertannte der Großteil unserer Pfarrerschaft die Gefahr und brachte den Mut des Widerstandes auf. Wohl liegen sich unsere Gemeinden nicht verladen, Diele Pfarrer im Stiche zu lassen. Aber gerade wir, die wir damals unsere Existenz aufs Spiel fegen mußten, haben dadurch die Wurzel­­gefahr, woher, die entscheidende Not über uns Fommit, unvergeblich tief erfahren. Mit dem Vorwalten des Er­­ziehungs-Christentums, das uns inmitten aller Glau­­bensentleerung während des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts Doch noch geschenkt worden ist, kann die innere Wiedergesundung unseres Volkes, dür die auch die äußere maßgeblich bestimmt wird, nicht erreicht wer­­den. Nur die Erneuerung des Murzelbodens kann den mit Erschöpfung bedrohten Baum neu kräftigen. Wir müssen Gott, vor allem um den echten Glaubensdurch­­bruch unter uns bitten. Kräfte der Erwedung sind bei uns schon seit einem Menschenalter am Werk, doch blieb ihre Auswirkung unter dem Druck der Zeitströmung, die in der Richtung der Glaubensentleerung ging, am Rande des Gemeindelebens. Die volksmissionarischen Bemühungen unserer Pfarrerschaft und der Leitung der Kirche konnten den Wedruf an in die weitesten Kreise der Gemeinden hineintragen. Aber der Gegenbruch der Zeitströmungen wirfte stets neu wie M­ültenmund, der den geloderten Boden rasch wieder zum Austeom­en bringt. Wo man der Selbstsilterung traut, statt aus der Verantwortung vor und dem Vertrauen zu Gott zu leben, geht es fehl. Er will uns damit zum­ Bewahtsein, bringen, daß wo wir Menschen uns­­ selbst überlassen bleiben, wir uns gegenseitig Ber­­derben bereiten. Daran sollen wir erkennen, daß wir stets und überall nur aus seiner Güte und Gnade haben, was uns zum Guten dient. Und wir sollen uns wieder zu ihm fehren, ihn „fürchten, lieben und (ihm) ver­­trauen“ — wie Luther es von den Kindern eins prägt­e, damit uns die Umkehr in seinen Willen ges­chenkt werde, die Buße, die der Heiland an den Anfang seines Rettungswertes mit uns gestellt hat (Mt. 1, 15). Der tiefste Sinn des Berichtes, das Gott über Glaubens­­vergessene ergehen läßt, ist gerade der, daß sie ihre Her­­zen dem vollen Vertrauen zu ihm wieder öffnen, um seines Erbarmens und seiner Gnade neu teilhaftig zu werden. Eine solche Wende schenkt­ er aber nur, wenn er, der all ins Verborgene und Kommende hineinsieht, die Gewißheit hat, dob, wenn er das Gericht aufhören ließe, nicht sofort wieder Die Glaubensvergessenheit um ich greife. Die Treuen suht er, die dann im Glauben allen Erprobungen auch standhalten. Daher kommt der langdauernde Gegen, den er dort schenkt, wo echte Glau­­benserwecung die Herzen so öffnen konnte, Daß das Ge­­meindeleben dadurch bestimmt wurde. Rakt uns ihn um den echten Glaubensdurchbruch in unseren Gemeinden bitten, damit sie, zu jeder Aufga­­benerfüllung stets im Blut auch auf den Nähten be­reit, entscheidend aus dem zeitlosen Vertrauen zu Gott leben. Dann wird auch für uns das Gericht zum Wege­­ der Rettung, wie es Gott verheißt (Ser. 59, »Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leidens, daß ich euch gebe das Ende, des ihr wartet. Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich will euch erhören. Ihr werdet mich sudhen und finden. Denn so ihr mich von ganzem Het­­­zen suchen werdet, so will ich mich von eu­ finden lassen, spricht der Herr, und will euer Gefängnis wenden und­ euch sammeln aus allen W­ölfern und von allen Orten. dahin ich euch verstoßen habe, spricht der Herr, und will euch wiederum an diesen Ort bringen, von dem ich eu habe lassen wegführen“. ININUNINNINNUNNUAUNNNNENNANIUNERENUUUNUUMIN Es ist niemand so arm, dass er nicht etwas habe, finde oder erwerben könne, womit er anderen dienen könne. Wilhelm Löhe. DUNINUIUNININNNLNNNUUINININNUNNUINUIKUUM­ETINIINNINNNE Hirschenepitaph in der Hermann­­städter Stadtpfarrkirche. Hirschlein mit der Grafenkrone In dem zierlichen Geweih, Springst vergnügt auf zarten Läufen Zwischen Klee und Akelei. Rennst mit deinem kecken Krönchen Wider Wand und Marmelstein, Ach die Jugend, ach ,die Tugend Können schwer beisammen sein­ . Erste Liebe, Und der Wildling Trägt beglückt den süssen Schwan, Der ihn sanft am Zügel leitet Auf der steilen Ruhmesbahn, Mahnend aus der dunkeln Wolke Reckt sich eine Vaterhand, Eine Taube weist dem B­ühnen , Und ein Szepter neues Land. i « «

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