Landwirtschaftliche Blätter, 1934 (Jahrgang 62, nr. 1-52)

1934-06-10 / nr. 23

-Seite 262—Nr.23 Landwirtschaftliche Blätter 10. Juni 1934 gelt werden, daß deren Enden nach ZinlS und reis 60 cm Herausstehen. Zur Verstärktung wird so eine Ratte diagonal gegeben. An die oberen Enden der Lei­­terbäume werden etwa 15 bis 20 cm lange Keile auf­­genagelt. Diese greifen in die oberen Latten ein, damit die Leitern nicht auseinanderrutschen. Aus diesem Grunde ist auf der einen Leiter die obere Latte aufwendig in gleicher Höhe mit der unteren Släche des Keiles, auf der anderen Leiter aber ist die obere Latte etwa 12—15 cm unterhalb des Kei­­les und inwendig angebracht. Die Leitern werden nun schief ineinandergelegt, so daß die Keile gegenseitig auf den oberen Latten auff­liegen und sie­cherart ftügen und ein Dach bilden. Auf dieses Dach werden nun von beiden Seiten auf die Sprossen Heu oder Klee aufgelegt und zwar von unten angefangen bis zur Spiße. Man kann Luzerne und Klee schon an dem der Mahd folgenden Tage, Wiesenhen am zweiten Tage auflegen und dort technen lassen. Die Heuhütten sind den dreibeinigen Kleereutern un­­bedingt vorzuziehen und zwar aus folgenden Gründen: 1. fann das Futter früher (gut angeweift) aufgelegt werden, da es auf der Heuhü­tte besser durchlüftet wird; 2. fa nur mehr aufgelegt werden (4 Hütten geben eine große Fuhre von 12 Mtz.); 3. stirbt unter der Hütte die Quzerme oder der Not­­see nicht aus, wie Dies unter Dreifußreuter der Fall ist: 4. kann auch in Zeiten mit täglichen Regen noch gu­­tem Heu gemacht werden, während es bei solcher Wit­­terung auf der Erde verfaulen würde. 5. sind die Heuhütten leicht transportabel. Die Hütten sollen in der herrschenden Windrigtung aufgestellt werden, damit­ die Luft mitten durchziehen kann und die Trocknung des Heues auch von innen beraiıs bewirkt wird, auch darf der Belag d. h. da aufgelegte Lutter nicht bis zur Erde reichen. 9.8. Organisationsarbeit — Schiwerarbeit! In der „Schweizerischen Bauernzeitung“, die in einer deutschen Auflage von 125.000 Stüd, in einer franzö­­sishen Auflage von 49.000 und in einer italienischen Auflage von 4000 Stück erscheint, finden wir in der legten Nummer einen Brief des Direktors des schwei­­zerischen Bauernverbandes Bros. E. Laur an eine Bauernfrau, die die Gründung von Vereinigungen von­ Bauernfrauen übernommen hat und­­­ieses Amt ent­­täuscht zurücklegt, indem sie bemerkt, daß sie nie auf Dank und Anerkennung gewartet habe, daß sie aber in ihrer Arbeit nicht fortfahren könne, weil ihr bestes Streben vielfach mißdeutet wird und Arbeit und Mühen nur mit Kritik, Vorwürfen und Verdächtigungen be­­lohrt wurden. In dem Schreiben des schweizerischen Bauernführers Dr. Laur finden wir nun folgende, Arbeit sehr treffenden Worte: „Berehrte Frau, ich kann Ihre Gefühle verstehen, denn das, was Sie im Kleinen erlebt haben, müssen wir alle, die wir in der Oeffentlichk­ift wirten, auch durchmachen. Sie sollten einmal im Sch­weizerischen Bauernsekretariate mit uns die einge­­gangene Bost durchsehen. Wie selten ist Ddod ein freundliches, ermunterndes Wort; wie zahlreich sind aber die Briefe, in denen unser Werk kritisiert wird; viele Leute greifen zur Feder, um uns zu jagen, wie sie alles besser gemacht. Hätten. Täglich kommen Beschwerden über die Verbände, die Kaffen, die Behörden. Man jiehbt nur den Schats­ten, aber nicht die Sonne Gewisste Händen ziehen im Land herum und schimpfen über Betrug. Wie selten erhalten sie die Antwort, Die sie verdienen. Jahrzehntelanges Wirken tt nichts, die Verspregun­ gen von Leuten, welche den Bauernverband und je im Wert heruntermachen, sind mehr! Oft erhalten wir Briefe, Die mit der Drohung fliehen; Wenn du uns nicht Heift, dann gehen wir zu den Noten und machen Revolution. Sa, verehrte Frau, auch wir könnten oft mutlos werden wie Sie. Aber darf ich Ihnen einen Rat geben? Schauen Sie weniger auf die Menschen und mehr auf das Werk. Wenn unsere Arbeit fruchtbar ist, wenn wir denen, für welche wir schaffen, wüsen, wenn wir über­­zeugt sind, daß das, was wir tun, gut ist, dann Dürfen wir diese Migröne überhören. Es ist nun einmal 10, Daß die Unz­ufriedenen und Besserwiss fer mehr und lauter reden als unsere Freunde und Getreuen. Wir sind aber nicht allein, Tausende schenken uns ihr Vertrauen und Die siegreiche Kraft des Guten und des reinen G Strebens wird si auch an unserer Arbeit bewähren. Wie wenigen, die für ihr Ball wirkten, wurde diese Schule der Enttäuschung und deß geides erspart! Aber wie vielen ist der Gedanke zum Trost gei­orden, daß der, welcher der Menschheit das höchste brachte, am Kreuz endete. Am Psalmsonntag erklang noch­ das Hofianna und am Karfreitag rief das Boll: „K­reuziget ihn!“ Aber sein Leben, seine Worte, sein Wirken und sein Tod wurden Der Mensch­­heit zum größten Segen. Haben wir ein Recht, in dem Kleinen, das uns alt» vertraut ist, vor den Pflichten, die uns übertragen werden, zurückzumeic­hen, weil uns nicht alle ver­stehen? Ist nicht die gute Tat selbst die Duelle de Glücs, auch­ dann, wenn sie auf Unverstand und Undant stößt? Der Inhalt unseres Lebens wird einst an der Liebe gemessen werden, die wir andern erswiesen haben und was wir ohne Danf und Lohn taten, das zählt Doppelt. Ueberlegen Sie si, verehrte Frag, Diese Worte, Vielleicht nehmen Sie Ihre Tätigkeit mit neuer Freude wieder auf. Wem Kraft, Geist und Gemüt gegeben worden ist, um seinen Mitmenschen zu dienen, wer darf und s­oll nicht zur Seite stehen, wenn ex zur Mitarbeit an einem edlen WVerfe be­rufen wird. auf für unsere | tö 2 l AUTTETTTNU­TTRERLINEILZOERHIG Die Elektrizität in der Landwirtschaft. (Bortregung.) Die zahlreichen Vorzüge der elektrischen Beleittles­tung sind im wesentlicn auf drei Ursachen zurüikzus­eren: e 1. auf die unter Berücksichtigung der erreichten Bes­leuchtungsstärte geringen Beleuchtungskosten, 2. auf die Lichterzeugung im abgeschloffenen Glas, rder der Glühlampe ohne jegliche Flammenentwicklung,

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