Neue Zeitung, 1997 (41. évfolyam, 1-52. szám)
1997-01-04 / 1. szám
NZ 51-52/96 GEMEINSCHAFTEN Gedanken zum Jahreswechsel (Fortsetzung von Seite 1) fahren wir vieles über uns selbst, über unsere Gefühle und Gedanken, über das, was wir in uns und mit uns tragen. Hier ist anzuknüpfen und anzusetzen, denn sosehr wir mit dem Erreichten zufrieden sein können, blind darf es uns nicht machen. Manches liegt im Argen, das sich- von der Gegenwart aus - mit unserer Zukunft als Volksgruppe verbindet. Die beiden großen Ziele heißen: Muttersprache und Kultur. Sie sind unser innerstes Anliegen, das wir entschlossen verfolgen und erreichen wollen, um glaubwürdig zu bleiben in unserem Bemühen. Man erwartet, daß wir es Schritt für Schritt erreichen — zum Wohle des Ungamdeutschtums, zum Wohle der Mehrheitsnation und im Reigen der anderen Minderheiten. Indem wir mit unserem Willen und unserer Tatkraft beweisen, daß es uns ernst ist mit allem, was wir tun, stärken wir die demokratische Entwicklung unseres Landes. Die Voraussetzungen sind gut und gegeben, nutzen wir sie mit all unseren Möglichkeiten so, wie wir es gemeinsam geplant haben. Ich erinnere nur an die Initiativen des im April dieses Jahres gegründeten Landesrates der ungamdeutschen Chöre, Musikkapellen und Tanzgruppen, der inzwischen über 400 Mitglied-Ensembles zählt, weit mehr als alle anderen Minderheiten Ungarns zusammen haben. Am 11. Januar 1997, am Tag der ungamdeutschen Minderheitenselbstverwaltungen, werden sich in der Pester Redoute einige unserer Spitzentalente vorstellen. Im Rahmen dieser jedes Jahr am zweiten Januarsamstag stattfindenden Traditionsgala mit Neujahrsempfang werden wir mit unserer höchsten Auszeichung, mit der „Ehrennadel in Gold für das Ungamdeutschtum”, die für und um uns erbrachten hervorragenden Leistungen anerkennen. Im Schuljahr 1997/98 geht ein langersehnter Wunsch der Ungamdeutschen in Erfüllung. An den mit maßgeblicher deutscher Hilfe erbauten und erweiterten Gymnasien zu Baja und Fünfkirchen fuhren wir neben den zweisprachigen Klassen je eine Klasse mit Deutsch als Unterrichtssprache ein. Wir stehen nicht allein in unseren Bemühungen, uns umgibt das Land mit seinen demokratischen Institutionen, hilfreich war und ist uns die Bundesrepublik Deutschland mit ihrer vielseitigen, gezielten Unterstützung in Wirtschaft und Kultur, mit den Partnerschaften, die es weiter auszubauen und forderlich zu nutzen gilt. Das Erreichte ist auch hier noch nicht das Mögliche. Das erreichbar Mögliche ist ein einheitliches Ungamdeutschtum, das sich durch innere Vielfalt auszeichnet. Dafür wollen wir auch 1997 schöpferisch tätig sein. D E R U NGARN DEUT S Kumlauer Tage Zu Veranstaltungen in Kumlau/Komló wie z.B. zu den Kumlauer Tagen werden von der Vorsitzenden der Deutschen Selbstverwaltung Frau Hildegard Schmidt stets auch Kulturgruppen oder Deutschklubs des Komitats eingeladen, um sich den hiesigen Deutschen und der ganzen Einwohnerschaft vorzustellen. Dieses Jahr begeisterten die Gruppen aus Großnarad, Salak (Foto 1), Bohl, Sásd (Foto 2) und Magyaregregy mit ihren niveauvollen Auftritten das heimische Publikum (Foto 3). Julius Schmidt Tschawaler Nachrichten Das in der Gemeinde Tschawal/Csávoly gegründete Gedenkkomitee hatte die Aufgabe, die am 29. Dezember um 14.00 Uhr in der örtlichen Grundschule erfolgende Gedenktafeleinweihung vorzubereiten. Und zwar anläßlich des 100. Geburtstages des römisch-katholischen Lehrers, Schulaufsehers und Oberstleutnant in Reserve, Vitéz Josef Váraljay (Vaitz), der den Heldentod starb. Es wäre schön, wenn einstige Schüler und Verehrer dieser hervorragenden Persönlichkeit der Pädagogengesellschaft der Region diesem Ereignis beiwohnen würden. * Die im Zeichen des Millezentenariums in Tschawal abgehaltene Herbstveranstaltungsreihe klang am 6. Dezember mit einer Gedenksitzung an den in diesem Ort geborenen bunjewazischen Bischof Miklós Milassin, der Beichvater von Joseph II. war, aus. Die Veranstaltungsserie war sehr erfolgreich und hatte auch in den Nachbarländern Widerhall. Für unser Dorf sind gesellschaftlicher und ethnischer Frieden kennzeichnend Dr. Mihály Mándics CHEN DS-Arbeitsplan Steinamanger Auf der letzten Sitzung der Deutschen Selbstverwaltung von Steinamanger wurde der Entwurf der Kooperationsvereinbarung zwischen der DS und der Stadtkommune - dem mehrseitige Koordinierungsgespräche, u.a. mit dem Bürgermeisteramt vorausgingen — gebilligt. Wie der Vorsitzende der DS, Dr. Georg Zielbauer, ausfuhrte, wurden auf der Tagung auch die Eckzahlen des Budgets der DS von 1,7 Millionen Forint gebilligt. Man hoffe, daß der Realwert der von der Stadtverwaltung zu erhaltenden Fördersumme im nächsten Jahr nicht unter dem diesjährigen liegen werde. Im Sinne des ebenfalls gebilligten Programmkonzepts werde die Deutsche Selbstverwaltung 1997 am Kulturtreffen in Unterzemming/Alsószölnök teilnehmen sowie sich an der Organisierung der Deutsch- bzw. Rezitations- und Prosa-Wettbewerbe der Schulen beteiligen. Fünf Kinder, die aus Steinamanger im Sommer in deutsche Leselager delegiert werden, erhalten je 5000.- Ft Zuwendung. Im Arbeitsplan figuriert des weiteren, welche Aufgaben die DS Steinamanger von anderen Organisationen der Deutschen im Komitat Eisenburg übernehmen kann. Der Übersetzer-Wettbewerb der Mittelschüler wird von nun an gemeinsam von der Komitatsund der Minderheitenselbstverwaltung der Stadt organisiert, Presie verleihen beide. Da in der Reguly- Grundschule deutscher Muttersprachunterricht erfolgt, wird die DS einen Abgeordneten in den Schulstuhl delegieren. Auf dem in Steinamanger stattfindenden Forum für Unterrichts-Interessenkoordinierung wird Dr. Zielbauer die Deutsche Selbstverwaltung vertreten. Deutscher Kredit Der am 2. Oktober 1996 von der Ungarischen Nationalbank und der Bayerischen Landesbank bzw. der Südostdeutschen Landesbank Unterzeichnete Kreditrahmen von je 250 Millionen DEM - zu 65 Prozent vom Freistaat Bayern bzw. dem Land Baden-Württemberg mit Garantie versehen - wurde eröffnet. Auf den Kreditrahmen kann bei Vorhandensein der entsprechenden Voraussetzungen - worüber die Geldinstitute ihre Kunden informieren werden - bei jeder ungarischen Handelsbank Anspruch angemeldet werden. Die Zuerkennung von Finanzmitteln ist projektgebunden, die Gesuchsakzeptanz fallweise, deshalb schließt die Ungarische Nationalbank mit den Banken keine zuvorige Rahmenvereinbarung. (MTI) 3