Neuer Weg, 1969. április (21. évfolyam, 6194-6219. szám)
1969-04-08 / 6200. szám
Die Zeitung erscheint täglich (aussei Mont.«r;;. Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 21. Jahrgang / Nr. 6200 ÖTcCA„ASTRA"| SIBIU I I NeuerWe Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest, Dienstag, 8. April 1969 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung I Bukarest, Piaţa Scinteii, Telefon i 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale), 18 12 17 (Redaktion), 18 16 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasth, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln Ristritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Grossoffensive der B&ikarester Rapid Bukarest deklassierte in Arad den Oberhausneu* ling Vagonul und feierte anschliessend seinen dritten Auswärtssieg der Rückrunde. Dinamo Bukarest Hess auch den Namensvetter aus Bacău leer nach Hause fahren und schob sich verdächtig gefährlich an den einst autoritären Spitzenreiter UT Arad heran. Es dürfte klar sein, dass die zur_ Zeit besten Bukarester Mannschaften zu einer Grossoffensive überejegangen sind, die nicht nur das miitelmässige Abschneiden in der Herbstrunde wettmachen, sondern ihnen auch den Weg zur Tabellenspitze freilegen soll. Die Meisterschaft hat also wieder an Spannung gewonnen, hat wieder den Schuss Dramatik erhalten, ohne den sie nicht existieren könnte. Der im Rückzug befindlichen Provinz und vor allem der Arader UT aber bietet die Spielpause vor dem Athener WM-Ausscheidungssp'el eine gute Gelegenheit für ein letztes Kräftesammeln vor dem grossen Sturm, der in den nächsten Wochen um den Titel eines rumänischen Fussballmeisters einsetzen wird. Wer Chancen hat ln diesem Kampf, das können Sie auf unserer Sportseite erfahren, die Sie auch über andere in- und ausländische Sportereignisse informieren wird i SPORT VOM WOCHENENDE AUF SEITE 6. Volksmusikfestival „Maria Tanase" Craiova. — Zum 25. Jahrestag der Befreiung Rumäniens organisiert das Kreiskomitee für Kultur und Kunst Dolj ein Volksmusikfestival. Das Festival trägt aum Andenken an die beliebte Sängerin Maria Tänase ihren Namen und soll zwischen dem 28. Mai und 1. Juni .in Craiova etattfinden. Wie das Organisationskomitee bekannt- 8lab, will man bei dieser Gelegenheit weniger bekannte Volkslieder verbreiten und Junge Talente fördern. Laut Reglement kann Jeder Kreis zwei Sänger oder Instrumentisten zum Wettbewerb aufstellen. Ausserhalb des Wettbewerbs werden bekannte Volksmusiksänger auftreten. Die Jury Wird ätrsT namhaften Komponisten, Kritikern und Solisten zusammengesetzt »ein. Bewertet werden Repertoire, Interpretierung und Bühnenhaltung. Ferenc Kovács stellt aus Temesvár (NW). — 80 Aquarelle und Tuschzeichnungen zeigt Ferenc Kovács in einer persönlichen Ausstellung, die letzten Sonntag in der Kunstgalerie (30.Dezember-Boulevard) eröffnet wurde. Der Maler, der seine erste Ausstellung 1958 gezeigt hatte, ist dem Temesvarer Publikum auch als Bühnenbildner beim Deutschen Staatstheater bekannt. Kurznachrichten Untor Spannung gesetzt wurde die 110- kV-Leitung zwischen Slatina und Drägaşani. Ferner hat das Hermannstädter Electromontaj-Unternehmen, das diese und eine zweite Leitung im Kreis Doli fertigstellte, in Drăgăşani eine Trafostation montiert. Ein neues Hotel wird gegenwärtig auf dem Galatzer Coşbuc Boulevard gebaut. Laut Entwürfen wird es 250 Gäste beherbergen. Im Parterre soll eine Tagesbar, ein Restaurant und eine Konditorei eröffnet werden. In der Donaumundung sind die ersten Heringbänke aufgetaucht, so dass in Sulina und Sf.-Gheorghe mit dem Frühjahrsfischfang begonnen werden konnte. Ein 210-MW-Generatorsatz wurde im Wärmekraftwerk Borzeşti an das Landesverbundnetz angeschlossen. Er ist der grösste, der bisher in Borzeşti montiert wurde. Da* Jazz-Festival „Ploieşti 69", an dem 18 Bands aus Bukarest, Temesvár, Klausenburg, Grosswardein, Konstanza u. a. Städten teilnahmen, wurde im Kulturpalast der Stadt abgeschlossen. Eine Festversammlung anlässlich des 185. Geburtstags des Wissenschaftlers Körösi Csomo Sándor fand im Saal des ungarischen Theaters von Sf.-Gheorghe statt. Hochschulprofessoren aus Bukarest und Klausenburg sprachen über Leben und Wirken des Wissenschaftlers. Zum 10. Todestag des rumänischen Botanikers luliu Prodan fand beim Klausenburger Agronomieinstitut „Dr. Petru Groza* eine wissenschaftliche Tagung statt. Dr. habil. Tharcisse Tshibangu, Rektor der Universität Lovanium in Kinshasa, stattete unserem Land einen Besuch ab. Der Gast aus der Demokratischen Republik Kongo besuchte das Rumänische Institut für Kulturelle Beziehungen zum Ausland, das Unterrichtsministerium und die Universität Bukarest. Wie Wird das Wetter? Trotz meist bedecktem Himmel hat es am vergangenen Wochenende mehr geregnet als sonst, örtliche Niederschläge wurden nur im Banat (Regen) und im Gebirge (Schnee) verzeichnet. Die Tietsttemperaturen lagen zwischen minus 5 Grad bei Borsec 1 und plus 8 Grad bei Alt-Moldowa. Gestern um elf Uhr wurde die tiefste Temperatur (null Grad) bei Joseni, die höchste (13 Grad) bei Grosssanktnikolaus gemessen. In den kommenden Tagen werden die Temperaturen weiter ansteigen. Bei abwechselnd bewölktem Himmel wird es Im Südwesten des Landes zu örtlichen Regenfällen kommen. Sonst vorwiegend Schönwetter und schwacher bis mässiger Wind. Tiefstwerte wurden zwischen plus 1 und 11 Grad, Höchstwerte zwischen I und 18 Grad vorausgesagt. Empfang beim Ministerraf Der Vorsitzende des Ministerrates der Sozialistischen Republik Rumänien, Ion Gheorghe Maurer, empfing Montag mittag die japanische Parlamentarierdelegation unter Leitung von Fukunaga Kenji, Mitglied des japanischen Landtags, die zu Besuch in unserem Land weilt. Dem Empfang, der in einer herzlichen Atmosphäre verlief, wohnte Stanciu Stoian, Mitglied der parlamentarischen Gruppe für Freundsohaftsbeziehungen Rumänien—Japan, bei. Der Botschafter Japans in Bukarest, Toshio Mitsudo, war anwesend. Erfolgreiche Änbauwoche im Kreis Temesch 28 000 Hektar geschafft / Noch immer ungleiche Leistungen Temesvár (NW). — Von einer wirklichen Wetterbesserung konnte im Banat auch in den verflossenen Tagen leider nicht die Rede sein. Dennoch sind in der ersten April-Woche die Sämaschinen überall besser in Fahrt gekommen und so konnten in dieser Zeitspanne rund Í5 000 Hektar der SLBs und LPGs besteüt werden, was mehr ist, als in der ganzen vorherigen Periode zusammen. Besonders gut aufgeholt haben die LPGs des Kreises. Wenn hier vor einer Woche noch kaum mehr als 7600 Hektar bestellt waren, so sind es jetzt rund 19 000. Das ist aber noch immer erst knapp die Hälfte der für die Kulturen erster Dringlichkeit vorgesehenen Flächen, was mehr als zur Genüge zeigt, dass Eile und Ausnützung jeder günstigen Stunde nach wie vor erste Forderung ist. Allein die Tatsache, dass Einheiten wie Belintz, Perjamosch, Tschene und Hatzfeld bereits 200—300 Hektar bestellt haben, während andernorts noch immer erst 10—20 Hektar in der Furche ist, beweist, dass man nicht überall mit dem gleichen Ernst und unter Berücksichtigung des Bodenzustandes differenziert auf einzelnen Flurteilen vorgegangen ist. Auch bei dem inzwischen gutgestarteten Zuckerrübenanbau — bisher über 3700 Hektar — sind die Ergebnisse unterschiedlich, und mancherorts scheint mlan ganz vergessen zu haben, dass gerade diese Kultur zum Keimen keine besonders hohen Bodentemperaturen, dafür aber einen hohen Feuchtigkeitsgrad beansprucht. Industriezentrale für LKW- und Traktorenbau gegründet Sieben Betriebe und ein Forschungsinstitut gehören ihr an Kronstadt (NW). — In Kronstadt fand Samstag die Gründungssitzung der Industriezentrale für Lastkraftwagen- und Traktorenbau statt. Die Kronstädter Zentrale umfasst folgende Maschinenbaubetriebe : Die LKW- und Traktorenwerke sowie die Kabel- und Kühlerfabrik Kronstadt, das mechanische Werk Mîrşa, „Automecanica“ Mediasch, das Hermannstädter Werk _ für Autobestandteile, das Werk für Feinmechanik Sinaia und das Forschungs- und Entwurfsinstitut für Traktoren- und LKW-Bau Kronstadt. Zum Generaldirektor und Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Industriezentrale, deren Betriebe ungefähr 40 000 Angestellte beschäftigen, wurde Ing. Gheorghe Tricä ernannt. Ing. loan Avram, Minister für Maschinenbau, und Gheorghe Pană, Frster Sekretär des Kreisparteikomitees Kronstadt, die der Gründungssitzung beiwohnten, Umrissen in ihrer Ansprache die Aufgaben, die der Industriezentrale, einem neuen Leitungsglied in unserem sozialistischen Wirtschaftsgefüge, zukommen. h Wie wir schon berichtet haben, wurde kürzlich in unserem Land ein Symposion über die biochemische Separation und Analyse abgehalten, dás unter den Auspizien der Akademie der Sozialistischen Republik Rumänien, des Instituts für Biochemie und der königlichen schwedischen Akademie für Ingenieurwissenschaften stand. An dem Symposion hat auch der Präsident der Nobelstiftung, Nobelpreisträger Arne T i s e 1 i u s, teilgenommen. Prof. Dr. Arne Tiselius erhielt den Nobelpreis vor nunmehr 20 Jahren für seine Arbeiten im Bereich der Chemie. Seither wurde er von elf europäischen und amerikanischen Universitäten zum Professor honoris causa 'gewählt. Er ist Mitglied von 33 Akademien und wissenschaftlichen Gesellschaften der ganzen Weit. Der rasche Fortschritt der biochemischen und medizinischen Forschung wäre ohne seine grundlegenden Arbeiten über neuartige Separationsmethoden undenkbar. In einem Pressegespräch, zu dem sich Prof. Dr. Arne Tiselius stellte, schilderte er seine Eindrücke über den Verlauf des Symposions. Über seine Kontakte zu rumänischen Fachwissenschaftlern befragt, hob er die Wichtigkeit direkter Gespräche hervor, da man sich auf diese Weise unmittelbarer über die gegenwärtigen und die künftigen Forschungsanliegen unterrichten könne. Auch böten solche Gespräche die Möglichkeit, enge Freundschaftsbeziehungen herzustellen. Das sei nicht nur für Engere wissenschaftliche Kontakte angestrebt Nobelpreisträger Prof. Dr. Arne Tiselius: Wissenschaftler müssen zur Völkerverständigung beitragen die wissenschaftlichen, sondern auch für die beiderseitigen Beziehungen des schwedischen und des rumänischen Volkes wichtig. Die Wissenschaftler, die im Hochschulunterricht tätig seien, könnten dank ihren engen Kontakten mit der Jugend, diese wesentlich beeinflussen. Hieraus erwachse ihre grosse Verantwortung in der Ausbildung künftiger Spezialisten. Uber seine gegenwärtigen Forschungsvorhaben sagte Prof. Dr. Arne Tiselius! „Ich beschäftige mich mit dem Problem der Permeabilität der Oberflächenstrukturen und der Stoffbewegung. Erklären lassen sich diese wissenschaftlichen Disziplinen sehr schwer. Praktische Anwendungen haben aber zur Reinigung der Hormone geführt, die bei der Behandlung verschiedener Leiden verwendet werden. Ausserdem konnten verschiedene Therapeutika entwickelt und die Zusammensetzung des Blutserums studiert werden, dem bei der Diagnosestellung oder bei der Isolierung der Antikörper grosse Bedeutung zukommt. Zu meinen älteren Forschungsergebnissen zählen die in den Jahren 1936—1938 ausgearbeiteten Methoden, die zur Entdeckung des Gammaglobulins geführt haben. Neben diesen rein wissenschaftlichen Interessen beteilige ich mich aktiv an den Arbeiten der Nobelstiftung als Präsident des Nobelpreiskomitees für Chemie. Die Stiftung bemüht sich um die Anregung neuer Aktivitäten. Es sollen Kontakte zwischen Wissenschaftlern verschiedener Länder und schwedischen Wissenschaftlern hergestellt und Nobelsymposien sowie Rundtischgespräche veranstaltet werden, zu denen Spitzenforscher aus verschiedenen Weltteilen einzuladen sind. In diesem Jahr wird im September ein derartiges Symposion abgehalten, zu dem Vertreter aller fünf Bereiche eingeladen wurden, die mit Nobelpreisen bedacht werden. Der Titel des Symposions ist: ,Die Ideen Alfred Nobels über die Weltveränderung’. Literaten, Physiker, Chemiker, sowie Vertreter der Friedenskampforganisationen werden verschiedene Weltprobleme erörtern. Ich glaube, das ist ein angemessenes Forum, um derartige Gespräche ungeachtet der jeweils vertretenen Gesellschaftsordnung zu führen.“ Abschliessend bezog sich Prof. Dr. Arne Tiselius auf die Ausweitung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Rumänien und Schweden und sagte, das am 31 März von den Akademien der beiden Länder Unterzeichnete Abkommen sei als Beginn zu werten und daher sehr wichtig. Die Zusammenarbeit müsse aber nicht nur auf die Wissenschaften und Technologien, sondern auch auf andere Bereiche der menschlichen Tätigkeit, auf die Kunst und die Literatur ausgeweitet werden, da dafür in Schweden grosses Interesse besteht. ,Ich glaube wir sollten uns nicht nur damit zufrieden geben. Besuchsaustausche von Chemikern aus Rumänien bzw, Schweden vorzunehmen Es wäre sehr gut, wenn ein schwedischer Chemiker einem rumänischen Archäologen begegnen würde. Abschliessend möchte 'ich meiner Hoffnung Ausdruck verleihen dass der künftige Besuch des Ministerpräsidenten und des Aussenministers Schwedens weiterhin zur engeren Freundschaft und zum beiderseitigen Verstehen unserer beiden Länder beitragen wird.“ Ernst M e 1 z e r Schwierige Mission in Ottawa Willy Brandts Besprechungen mit Pierre Elliott Trudeau Ottawa, Ap/NW ■ Der westdeutsche Minister des Auswärtigen, Willy Brandt, der Sonntag abends in Ottawa eingetroffen ist, wird im Laufe seines zweitägigen Kanada-Besuchs mit den zuständigen Regierungsstellen Aussprachen über einen weitgespannten Fragenkreis haben. Dabei handelt es sich sowohl um ökonomische, technische und Handelsprobleme als auch und vor allem um politische Fragen, unter denen natürlich die beabsichtigte Verringerung des Effektivbestands der in Europa stationierten kanadischen Truppen im Vordergrund steht. Kanada unterhält heute in Westeuropa an die 10 000 Mann. Premierminister Pierre Elliott Trudeau gab vor kurzem bekannt, seine Regierung beabsichtige, freilich nach vorheriger Absprache mit den NATO-Alliierten, einen Teil dieser Truppen wieder in die Heimat zurückzuführen. Auf diese im Zuge einer Pressekonferenz verkündete Nachricht reagierte das US-Staatsdepartement äusserst zurückhaltend. Der derzeitige Besuch Willy Brandts in Ottawa scheint nun die erste konkrete Antwort auf den angekündigten Abzug der Kanadier aus Westeuropa zu sein, um so mehr, als die besagten 10 000 Mann in Westdeutschland stationiert sind. Welches der Standpunkt Bonns hierzu ist, erhellt am besten aus einem Interview, das Kanzler Kiesinger der „Welt am Sonntag“ gewährte und worin er erklärte, der Entschluss der kanadischen Regierung, ihre Truppenstärke in Westdeutschland „progressiv“ abzubauen, werde sich — obwohl diese Truppenverbände wenig zahlreich sind — „auf die NATO psychologisch ungünstig auswirken“. Ein offizieller Regierungssprecher In Bonn ging sogar noch weiter, indem er die von der kanadischen Regierung ins Auge gefasste Massnahme geradezu als „nicht opportun" bezeichnete. Willy Brandts Aufgabe in Ottawa ist somit weder einfach noch angenehm, denn einerseits dürfte es ihm nicht leicht fallen, seinen kanadischen Kollegen Mitchell Sharp und Verteidigungsminister Leo Cadieux davon zu überzeugen, dass die angekündigte Rückführung der in Westdeutschland stationierten kanadischen Truppen „vorläufig nicht am Platz“ sei, andererseits werden die Besprechungen über dieses Thema zweifellos In eine Erörterung der Lage innerhalb der NATO überhaupt einmünden, was angesichts der bevorstehenden „Jubiläumsfeier“ der NATO in Washington gewiss nicht angenehm 6ein kann. Lawinen, Erdbeben und • • Überschwemmungen in Europa Infolge des plötzlichen Temperaturanstiegs und des damit einsetzenden Tauwetters kam es in verschiedenen Ländern Europas, wo während des Winters starke Schneefälle verzeichnet wurden, zu Lawinenstürzen. In Norwegen kamen durch eine Lawine vier Personen ums Leben, in den Schweizerischen Ostalpen würde eine Lokomotive zur Érítgléísung gebracht, wobei drei Eisenbahner starben. In Tirol wurden zwei Skiläufer unter einer Lawine begraben und in Schweden in der Nähe der Ortschaft Riksgransen 18 Personen, die Jedoch gerettet werden konnten. Einige erlitten Nervenschocks. Starke Erdbeben ereigneten sich am Sonntag in der Türkei, Griechenland • und Dänemark und versetzten diş Bevölkerung in, panischen Schrecken. In Izmir (Türkei) und Umgebung dauerte der Erdstoss 10 Sekunden lang. In Mordogan und Kosedera wurden 68 Häuser zerstört und andere 200 stark beschädigt. Zahlreiche Personen wurden obdachlos und muss-ten provisorisch in Schulen und Krankenhäusern untergebracht werden. In Griechenland beschädigte das Beben auf der Insel Chios im Ägäischen Meer drei Kirchen und mehrere Häuser. Drei Personen erlitten Verletzungen. In Dänemark verursachte ein von Fachleuten als aussergewöhnlioh stark Gezeichnetes Erdbeben, dessen Epizentrum in Jütland lag, einigen Schaden im Dorfe Klitmoeller. Teheran. 7. (Agerpres.) — Das im Nordwesten Irans gelegene Gebiet von Aserbaidshan wird von gewaltigen Überschwemmungen heimgesucht, zu denen überdies einige Erdbeben von geringer Stärke hinzukamen. Ersten Meldungen aus Teheran zufolge kamen in der Katastrophe bisher mehr als 20 Personen ums Leben, während rund 350 Dörfer von der Aussenwelt zur Gänze abgeschnitten sind. Die notleidende Bevölkerung muss mittels Hubschraubern mit Nahrungsmitteln und Medikamenten versorgt werden Für die Freiheit ihres seit dem 13. März eingekerkerten Mannes, des aufrechten Demokraten Jupp Angenfort, demonstrierte Mia Angenfort im Rahmen der Ostermarschkampagne. — Unser Bild: Mia Angenfort spricht zu Demonstranten 4 Rollt Technik in Schichten? Von Helmut K a m i 11 i D ie ersten Apriltage haben, von einigen Ausnahmen abgesehen, die ersten richtigen Frühjahrstage mit mehr oder weniger konstantem Wetter gebracht. In der abgelaufenen Woche wurden nur örtliche Niederschläge verzeichnet, wäh- I rend in den vom harten Winter am stärksten betroffenen Gebieten (Oltenien, Bărăgan, Dobrudscha und Südmoldau) der Schnee von den Feldern rapid weicht und die Äcker rasch abtrocknen, so dass die Bestellarbeiten überall anlaufen konnten. Das geht aus dem letzten Lagebericht des Obersten Landwirtschaftsrats hervor. Bis jetzt,haben die SLBs fast 50 000 Hektar und die LPGs rund 130 000 Hektar mit verschiedenen Kulturen _ anaebaut. Schriftmacherdienste leisten die Einheiten der SLBZonentrusts Temesvár, Klausenburg und Grosswardein, die den Anbau der in der ersten Dringlichkeit fälligen Kulturen zu 84, 74 bzw. 69 Prozent durchgeführt haben. Gute Ergebnisse erzielten auch die Genossenschaften der Kreise Arad, Temesch, Karasch-Severin und Hunedoara, wo man sich schon an die Kulturen der zweiten Dringlichkeit macht. Will man das Saatgut noch unter agrotechnisch irgendwie vertretbaren Bedingungen unter die Scholle bringen, so müssen die Sämaschinen um den 27. April herum die letzten Runden ziehen, d. h. dass sämtliche Arbeiten in etwa 20 Tagen abzuschliessen sind Das ist ein riesiges Arbeitspensum, aber es sind alle materiellen und technischen Voraussetzungen vorhanden, um es zu bewältigen. Wichtigster Faktor ist und bleibt, dass jede Stunde Schönwetter, jede Arbeitskraft und buchstäblich jede PS maximal genutzt werden. Am Sonntag wurde in vielen Wirtschaften scharf gefahren, man konnte das Bemühen feststellen, den durch die extrem ungünstige Witterung eingetretenen _ Zeitverzug bei den Bestellarbeiten soweit wie nur irgend möglich wettzumachen. Tausende Traktoristen und wohl Zehntausende SLB-Arbeiter und Genossenschaftler haben auf die Sonntagsruhe verzichtet, vom Bewusstsein durchdrungen, alle Kräfte für den baldigen Abschluss der Bestellarbeiten einzusetzen. Doch nicht überall ist man bestrebt, jede Stunde Schönwetter zu nutzen. Das hat auch der 6. April gezeigt. Obwohl in den meisten Landesteilen geradezu ideales Anbauwetter herrschte, wurde nicht überall ausgefahren. Was das Schlimmste an der Sache ist s Der Maschinenpark wird nicht entsprechend ausgelastet, es werden beispielsweise viele Fälle gemeldet, wo Traktoren mit kalten Motoren am Feldrain stehen. Im Kreis Hermannstadt — der Sonntag brachte hier den vielleicht schönsten Frühjahrstag dieses Jahres — wurde festgestellt, dass bei weitem nicht alle verfügbaren Kräfte und Mittel zu einem zeitbedingten Grosseinsatz mobilisiert wurden. In der Stolzenburger Genossenschaft waren sage und schreibe nur vier Genossenschaftler ausgerückt, und 10 Traktoren standen in den Schuppen, über 600 PS wurden an diesem Tag nicht eingesetzt. Das ist ein Verlust, der wahrscheinlich nicht ohne Folgen bleiben wird. Es steht ausser Frage, dass nicht nur alle Minuten des Tages, sondern auch alle Minuten der Nacht genutzt werden müssen. Nur auf diese Art wird es gelingen, der komplizierten Lage, in die uns der Anbau dieses Jahres gebracht hat, Herr zu werden. Die Technik hat auch in Schichten zu rollen. Fachleute haben ausgerechnet, dass dann, wenn die Traktoren (und wir verfügen über 60 000 Ackerschlepperl) verlängerte oder zwei Schichten fahren, die Frühjahrsfurche in nur einigen Tagen durchgeführt werden kann. Obwohl nun die Bestellarbeiten überall begonnen haben, ist noch nicht überall das nötige Saatgut vorhanden. Das bezieht sich vor allem auf Futterpflanzen, deren Anbau im allgemeinen stark im Rückstand geblieben ist. Wie kann man aber diesbezüglich auch vorankommen, wenn noch beachtliche Saatgutmengen in den Speichern der einschlägigen Versorgungsstellen lagern. So haben die LPGs des Kreises Kronstadt noch 30 000 kg, die des Kreises Harghita 13 000 kg und die des Kreises Hermannstadt 20 000 kg Kleesamen zu beheben. Wann wird man sich endlich dazu aufraffen, diesen Kleesamen abzuholen ? Doch nicht etwa im Sommer, das wäre dann verlorene Mühe. Wenn man im Feldbau wegen des Wetters nicht vorwärtskommen konnte, so stand der Arbeit in den Obst- und Weingärten sowie in den Gärtnereien nichts im Weg. Doch auch hier entfaltet sich die Arbeit nicht nach Wunsch. Was z. B die Schaffung von neuen Obstpflanzungen anbelangt : Erst 19 Prozent von den Vorhaben dieses Frühjahrs wurden bewältigt. Verspätungen werden auch beim Bau von Folienzelten für Frühgemüse verzeichnet. Einige Fachleute sprechen davon, dass der Winter 1968/1969 bei uns der längste Winter dieses Jahrhunderts war Diese Tatsache aber darf kein Grund dafür sein, die Bestellarbeiten unter schlechten Bedingungen und mit grossem Zeitverlust abzuschliessen. Unsere Bauernschaft steht vor einer grossen Bewährungsprobe, die nur durch höchsten Einsatz bestanden werden kann.