Neuer Weg, 1971. október (23. évfolyam, 6968-6994. szám)

1971-10-28 / 6991. szám

Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 23. Jahrgang / Nr. 6991 Demokratie und Wissenschaft­lichkeit Von Hedwig F e 11 i c h D as Gesetz über die Einstufung und Beförderung des Personals in den sozialistischen Einheiten gehört un­verkennbar zu den wichtigsten Normativ­akten, die auf der jetzt zu Ende gegan­genen Tagung der Grossen Nationalver­sammlung erörtert und angenommen wur­den. Die Bedeutung dieses Gesetzes er­gibt sich schon allein aus der Tatsache, dass hier Grundprinzipien, die in den letzten Jahren immer deutlicher unser gesamtes wirtschaftliches und soziales Leben bestimmten, auch für dieses wich­tige Bereich klar und unmissverständlich formuliert wurden : Das Gesetz wird vom ersten bis zum letzten Buchstaben von den Prinzipien der sozialistischen Demo­kratie und der Wissenschaftlichkeit ge­tragen. Das Gesetz entspricht dadurch einer Forderung, die die Entwicklung des Le­bens in unserem Lande mit immer grösserer Dringlichkeit gestellt und der die Politik unserer Partei in den letzten Jahren stets Rechnung getragen hat. Es ist dies eine Forderung die auf der Er­kenntnis beruht, dass die moderne so­zialistische Ordnung, die vielseitig ent­wickelte sozialistische Gesellschaft ohne die entsprechenden Kader nicht aufgebaut werden kann. „Die Tätigkeit zur Auslese, Beförderung und Ausbildung der Kader für alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens“ — betonte Genosse Nicolae Ceauşescu — „ist eine der vorrangigsten Aufgaben unserer gesamten Gesellschaft. In dem Entwicklungsstadium, in dem wir uns befinden, hängt der Fortschritt ent­scheidend von dem Können und der Kom­petenz der Menschen ab, von ihrer Fähig­keit, die immer vollkommeneren Pro­duktionsmittel zu beherrschen, davon, wie sie es verstehen, die Reichtümer des Landes und das nationale Vermögen zu bewirtschaften, von ihrer Aufgeschlossen­heit dem Neuen und Fortschrittlichen ge­genüber, von ihrer Fähigkeit, mit dem Weltfortschritt Schritt zu halten.“ Z u den wichtigsten Bestimmungen des Gesetzes, die seinen demokra­tischen Charakter besonders deut­lich hervorhoben, gehört das Recht des Kollektivs, auf die Beförderung der Ka­der in den sozialistischen Einheiten ent scheidenden Einfluss zu nehmen : ohne die Befürwortung des Kollektivs kann niemand in eine höhere Funktion — gleich auf welchem Gebiet — aufrücken. Auf dem gleichen Prinzip beruht auch das Recht des Kollektivs, Verwaltungs­strafen für jene zu beantragen, die ihran beruflichen Verpflichtungen nicht nach­­kommen bzw. gegen die Ordnung und Disziplin auf ihren Arbeitsplätzen ver-, stossen. Diese Rechte, die wichtigste Errungen­schaften unserer sozialistischen Ordnung sind, fussen auf der Tatsache, dg$s un­sere Menschen zugleich Eigentümer der Produktionsmittel und Produzenten sind. Das Kollektiv ist es, das seine Mitglieder am besten kennt, das am besten weiss, welches seiner Mitglieder, mit denen es in tagtäglicher Arbeit verbunden ist, eine höhere Funktion ausübem kann. Dadurch, dass es zu Wort kommt und seine Mei­nung äussern kann, wird die Beförderung der Besten und damit eine Verbesserung der Arbeit gewährleistet. Daran aber ist unsere ganze Gesellschaft interessiert ! Ausserordentlich wichtig sind auch jene Gesetzesbestimmungen, durch die die objektiven Kriterien zur Einstellung und Beförderung der Kader genau festgelegt werden. Wesentlich ist dabei, dass bei der Einstufung in erster Linie die Fähig­keiten sowie die Berufsausbildung der Menschen in Betracht gezogen werden. (Fortsetzung auf Seite 5) Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Bucureţti, Donnerstag, 28. Oktober 1971 Dreizehn Landeskreise haben Herbstaussaat abgeschlossen SLBs zu 98 und LPGs zu 96 Prozent fertig / Grössere Rückstände nur in den Kreisen Mureş, Sibiu und Klausenburg / Maschinengrosseinsatz in den letzten Tagen Bucureşti. — 98 Prozent der im Bereich der staatlichen Landwirtschafts­betriebe und 96 Prozent der bei den Landwirtschaftsgenossenschaften für die Herbst­aussaat vorgesehenen Flächen sind letzten Angaben des Ministeriums für Landwirt­schaft, Nahrungsmittelindustrie, Forstwesen und Wasserwirtschaft zufolge bis zum 25. Oktober bestellt worden. Die Zahl der Kreise, in denen die staatlichen Landwirt­schaftsbetriebe und die landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften die Herbst­aussaat vollkommen beendet haben, ist damit auf 13 angestiegen. Zu den Kreisen, die Dienstag den Ab­schluss der Herbstarbeiten meldeten, ge­hört auch der Kreis Ialomiţa. Hier sind sowohl im Bereich der SLBs wie der LPGs 152 600 Hektar bestellt worden, da­von rund 124 000 ' Hektar mit Weizen. Sämtliche Bemühungen werden hier zur Zeit auf die Einbringung der Mhis- und Zuckerrüberernte sowie auf die Durch­führung der Herbstackerung und der an­deren Saisonarbeiten ausgerichtet. Die Herbstaussaat abgeschlossen haben letzten Meldungen zufolge auch die Landwirt­schaftseinheiten aus dem Kreis Ilfov. Hier sind insgesamt 179 700 Hektar bestellt worden. Die gleiche Meldung ging in den letzten Tagen auch aus dem Kreis Iaşi ein, wo allerdings noch Saisonarbeiten wie die Einbringung und Lagerung der Spät­kulturenernte und Herbstackerung durch­zuführen sind. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Bekanntgabe des Fachministeriums sind bis zu diesem Zeitpunkt in mehreren Kreisen noch grosse Flächen zu bestellen. Im Kreis Mureş waren es bis zu diesem Zeitpunkt noch insgesamt 12 000 Hektar, im Kreis Sibiu 10 800, im Kreis Klausen­burg 7500, im Kreis Teleorman 7300. Flächen zwischen 3000 und 5000 Hektar hatten die Kreise Dîmboviţa, Temesch, Argeş, Harghita, Covasna, Braşov, Mehe­dinţi und Sălaj zu bestellen. In diesen Kreisen wurden alle zur Verfügung ste­henden Landmaschinen für einen mög­lichst schnellen Abschluss der Herbst­aussaat eingesetzt. Container für Kartoffeltransporte Agnetheln (NW). — Seit einigen Ta­gen werden auf dem Agnethler Bahnhof die Kartoffeln mittels Container verla­den. Auf diese Art werden die Umla­dearbeiten aus Waggons der Schmalspur­bahn auf solche für Normalgleise wesent­lich beschleunigt und erleichtert. Ein der­artiger Container (Eigengewicht bloss 85 kg) fasst durchschnittlich 500 kg Kar­toffeln. Gegenwärtig sind über 500 Kar­toffel-Container auf der Schmalspur­strecke Sibiu—Agnetheln im Einsatz. Auch den Produzenten erwachsen durch diese Mechanisierung nennenswerte Vor­teile. Das Aufladen eines 'Waggons von 20 Tonnen beispielsweise kann jetzt in nur 20 bis 25 Minuten bewältigt werden. Eine aus sechs Mann bestehende Ver­lademannschaft kann je Schicht 120 Ton­nen Kartoffeln einwaggonieren. Hohe Arbeitsleistungen im letzten Trimester Zusatzproduktion der ersten neun Monate : fünf Milliarden Lei / Zahlreiche Betriebe erfüllten Zehnmonatssoll Bucureşti. — Wie aus zentralisierten Angaben hervorgeht, werden die Plan­aufgaben des ersten Jahres des gegen­wärtigen Planjahrfünfts erfolgreich be­wältigt. In den ersten drei Trimestern haben die Belegschaften der Industrie­betriebe eine Zusatzproduktion im Wert von rund fünf Milliarden Lei er­stellt, während der industrielle Brutto­produktionsplan zu 102,1 Prozent er­füllt wurde. Im vierten Trimester ist die Produktionstätigkeit in den Be­trieben von den gleichen Bemühungen zur Erzielung hoher Arbeitsleistungen ge­kennzeichnet. Seit Mitte Oktober melde­ten bereits zahlreiche Betriebe die Reali­sierung ihres Zehnmonatssolls. Allein in sieben Kreisen — Prahova, Klausenburg, Neamţ, Sathmar, Suceava, Alba und Vas­lui — hat man in der seit Jahresbeginn verstrichenen Zeitspanne Erzeugnisse im Wert vor. insgesamt 1,3 Milliarden Lei zusätzlich erstellt. Die im letzten Jahrestrimester erzielten Leistungen sind zum Grossteil den Bemü­hungen zur Steigerung der Arbeitspro­duktivität zuzuschreiben. Rund 80 Pro­zent der in diesem Jahr verzeichneten Zusatzproduktion des Kreises Prahova, das sind " Erzeugnisse im Wert von 290 Millionen Lei, gehen auf das Konto einer höheren Produktivität. Wichtige Voraus­setzungen zur vorfristigen Erfüllung d,er Planaufgaben hat man im Kreis Temesch ausserdem durch Verbesserung der Fer­tigungstechnik sowie dadurch gesch'^. fen, dass neue Produktionskapazitätl*?­­früher als vorgesehen in Betrieb genom­men wurden. Rundschau international „Schwarzes Jahr für Rennfahrer“ Stimmen nach dem tödlichen Unfall von Jo Siffert Rom. — Der tragische Tod des Schweizers Jo Siffert beim Rennen von Brands Hatch (England) hat im internationalen Rennsport grosse Bestürzung ausgelöst. In einer in Modena gemachten Erklärung des Maserati-Chefs, Ingenieur Alfieri, für den Siffert vor einigen Jahren fuhr, meinte dieser : „Siffert war ein Renn­fahrer von hoher Klasse und ein ausgezeichneter Mechaniker. Sein Tod, wie der seines Leidensgenossen Giunti, ist höchstwahrscheinlich mehreren Faktoren zu­zuschreiben, die aus den Formel-I-Rennen einen äusserst riskanten Beruf machen.“ Die italienische Zeitung „Cörriere del­la Sera“ untersucht in einem unter dem Titel „Ein weiteres Opfer des Auto­rennens“ veröffentlichten Artikel die technische Seite der Unfälle bei solchen Rallyes. In dem Artikel heisst es unter anderem : „Solange die Rennwagen nach den bisher verwendeten technischen Nor­men gebaut werden und es den Bauin­genieuren nicht gelingt, widerstands­fähige Treibstoffreservoires gegen Schocks zu bauen, wird das Leben der Rennfah­rer ständig in Gefahr sein. In letzter Zeit waren die bei grossen Rennen in Flammen aufgegangenen Wagen die Hauptursache der tragischen Unfälle. Aber diese auf alle Alarmzeichen nicht reagierende Welt, die nur ihre wirt­schaftlichen Interessen im Auge hat und (Fortsetzung auf Seite 2) Niedagewesener Investaufwand Allein aus Staatsfonds 470 Milliarden Lei / Kürzung der Akkumulationen hätte Wachstumsbasis der materiellen Produktion eingeschränkt Die auf allen Gebieten zum Ausdruck kommende hohe Entwicklungsdynamik unseres sozialistischen Vaterlandes kann nur von einer leistungsfähigen Industrie und einer fortgeschrittenen Landwirtschaft gewährleistet werden. Nur so lassen sich die jüngsten Erkenntnisse der Weltwissenschaft und -technik sämtlichen Tä­tigkeitsbereichen zugänglich machen und das gesamte Wirtschaftspotential hoch­wertig nutzen. Wie schon in den Direktiven des X. Parteitags aufgezeigt wurde, wirkt sich das entscheidend auf die raschere Heranführung unseres Landes auf den Stand fortgeschrittener Industriestaaten aus. Der Plan zur ökonomisch-sozialen Ent­wicklung des Landes in den Jahren 1971 —1975 verankert das zähe Festhalten an dieser Auffassung unserer Partei, die dar­um bemüht ist, die Produktivkräfte des Landes vordringlich auszubauen. Volu­men, Dynamik und Ausrichtung der In­vestitionen und die gesamte Investitions­politik belegen diese Bemühungen. Im laufenden Planjahrfünft ist aus zentrali­sierten Staatsfonds ein Investitionsvolu­men von 470 Milliarden Lei zu realisie­ren. Fügt man dieser Summe die Eigen­fonds hinzu, die von den staatlichen und genossenschaftlichen Körperschaften und von der Bevölkerung für den gleichen Zweck aufgewendet werden, so wird der investaufwand im laufenden Planjahr­fünft 540 Milliarden Lei überschreiten. Das ist mehr, als in den letzten zehn Jah­ren realisiert wurde. In der Geschichte des sozialistischen Aufbaus Rumäniens ist das ein niedagewesener Investauf­wand. Genosse Nicolae Ceauşescu hat darauf hingewiesen, dass für unser Land, das einen bedeutenden Abstand gegenüber anderen Staaten aufzuholen hat, die kon­sequente Verwirklichung eines umfassen­den Investprogramms und die Beibehal­tung einer hohen Akkumulationsrate eine erstrangige, ja lebenswichtige Forderung ist. In diesem Sinne wird gemäss den Be­schlüssen des X. Parteitags im laufenden Fünfjahrplan eine zweckmässige Propor­­ (Fortsetzung auf Seite S) Toqesspieqel Prof. Kastler abgereist Bucureşti. — Der französische Wis­senschaftler und Nobelpreisträger Prof. Alfred Kastler, Direktor der Physikiorschungslabors an der Ecole Normale Superieure und der Univer­sität von Paris, ist aus Bukarest ab­gereist. Der französische Physiker, der im Laufe seines Rumänien-Aufent­halts mit dem Titel eines Dr. honoris causa der Universität Bucureşti aus­gezeichnet wurde, weilte auf Einla? dung des Staatskomitees für Kern­energie in unserem Land. Grabungen wieder aufgenommen Bucureşti. — In der Nähe der Ort­schaft Dulceanca im Kreis Teleorman, wo vor einigen "Jahren ein Hunnen­grab entdeckt wurde, sind die archäo­logischen Grabungen wieder aufge­nommen worden. Dabei konnten gleich am Anfang weitere wertvolle Funde gemacht werden, die, wie man an­nimmt, zu einer Siedlung aus dem 8. bis 9. Jahrhundert u. Z. gehören. Die Fundstelle enthielt mehrere Brennö­fen und Keramikgegenstände. F ossilien-Funde New-Delhi. — Fossilien von Säuge­tieren, deren Alter auf mehrere Mil­lionen Jahre geschätzt wird, hat ein japanisches Forscherteam am Fusse des Himalaja gefunden. Die Forscher, die der japanischen Universität Kyoto angehören, haben unter den Fossilien eine neue Rhinozeros-Art entdeckt, die bisher in keiner Gegend der Welt festgestellt wurde. Bauindustrie mit grösster Zuwachsrate Budapest. — Von allen Industrie­zweigen Ungarns hat sich die Bau­wirtschaft in den letzten Jahren am schnellsten entwickelt. Die Produktion dieser Sparte ist seit 1966 um insge­samt 62 Prozent gestiegen. In erster Linie jst der Zuwachs auf die Inbe­triebnahme neuer Kombinate und die Einführung moderner Bauverfahren zurückzuführen. Im laufenden Fünf­jahrplan sollen drei Viertel des An­stiegs durch die Erhöhung der Ar­beitsproduktivität erzielt werden. Anstieg der Bruttoindustrieproduktion bei einer Jahreszuwachsrate von 11—12 Prozent Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung; Bucureşti,' Piaţa Scinteii, Telefon 9 17 60 10, 17 §0 20 (Zentrale), 181217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Braşov, Sibiu, Arad, Re­­schitza, Mediasch, Hunedoara,’ Lugosch,' Agnetheln, Bistritzj Schässburg,’ Sathmar, Einzelpreis 3Q Bani Ein Sieg der Vernunft Wiederherstellung der legitimen UNO-Rechte der Chinesischen VR / Von Herbert Mohr D er Tag, an dem die UNO-Vollversamm­lung mit klarer Mehrheit für den Reso­lutionsentwurf der dreiundzwanzig Län­der — darunter auch Rumänien —- über die Wiederherstellung der legitimen Rechte der Chinesischen VR in der UNO gestimmt hat, wird als eines der grössten Ereignisse in die Geschichte der Weltorganisation und dar­über hinaus in die allgemeine Nachkriegs­geschichte eingehen. Durch ihren Entscheid hat die UNO eine ihrer grossen Schwächen überwunden und weitgehend das Recht errungen, sich als Or­ganisation der Vereinten Nationen zu be­zeichnen, und der unannehmbaren Lage ein Ende gesetzt, dass das volkreichste Land der Weit und Mitbegründer der UNO mehr als zwei Jahrzehnte aus der Organisation und allen ihren Körperschaften ausgesperrt, der ihm zukommende Platz hingegen die ganze Zeit hindurch vom Vertreter einer Usurpato­­renciique besetzt war. Das Abstimmungser­gebnis und die vorausgegangenen Debatten haben überdies zumindest drei Tatsachen er­neut bestätigt. Einmal, dass sich nicht allein in der Weltöffentlichkeit, sondern auch in den einflussreichsten politischen Kreisen der meisten UNO-Mitgliedstaaten das Bewusst­sein dürchgesetzt hat, dass die Vereinten Nationen ohne die Chinesische VR an die wichtigsten internationalen Probleme über­haupt nicht herangehen können, zum andern, dass heute die gesamte Weltlage, das ganze weltpolitische Geschehen, die allgemeine in­ternationale Entwicklung von den sozialisti­schen Staaten entscheidend beeinflusst und bestimmt werden, dass schliesslich der Wi­derstand der Völker gegen die Hegemonie­ansprüche gewisser westlicher Länder immer grösser wird, dass sie alle Vorherrschafts­ansprüche und imperialistischen machtpoiiti­­.sehen Praktiken aufs entschlossenste zurück­weisen.. Unser Land hat schon immer und mit Nachdruck den Standpunkt vertreten, dass die Organisation der Vereinten Nationen die Gegebenheiten der Welt von heute getreu­lich widerspiegein und daher wahrhaftig uni­versell sein müsse. In diesem Sinne hat un­ser Land entschlossen die Wiederherstellung der leqitimen Rechte der Chinesischen VR in der UNO und in allen internationalen Or­ganisationen gefordert. „Die Organisation der Vereinten Nationen", sagte Genosse Nicolae Ceauşescu, „muss heute entschlosse­ner denn je dafür eintreten, dass alle ihre Mitglieder, alle Staaten der Welt, die UNO­­Charta, die Prinzipien des Völkerrechts respektieren." Und unter Bezugnahme auf die von der UNO-Vollversammlung erörterte Frage sagte er : „Von entscheidender Be­deutung in dieser Hinsicht ist die Aufnahme der Staaten in diese Organisation, die ihr noch nicht als Mitglieder angehören, und vor aliem die Wiederherstellung der legitimen Rechte der Chinesischen Volksrepublik in der UNO." Rumänien geht in seiner Aussenpolitik von der Überzeugung aus, dass die wichtigen Probleme, die heute in der Weit gelöst wer­den müssen, mehr denn je die Teilnahme aller Staaten, ob gross oder klein, am inter­nationalen Leben, am Kampf für die Vertei­digung des Friedens, für Entspannung und Vöikerzusammenarbeit erforderlich machen. Von dieser Sicht aus kommt der UNO in hervorragender Weise die Rolle eines Fo­rums zu, wo sich alle Staaten aktiv an der Erörterung und Lösung der internationalen Probleme im Interesse der Vöikerzusammen­arbeit, der Festigung der Sicherheit, der Entspannung und des Friedens beteiligen können. Um so anomaler war die., Situation; die bisher anhielt, dass Volkschina, dieser grosse, 800 Millionen Menschen zählende so­zialistische Staat, der so hervorragende Lei-; stungen bei der Entwicklung seiner Wirtschaft,’ Wissenschaft und Kultur aufweist, von der Organisation der Vereinten Nationen fern­gehalten worden ist. Jeder gut informierte ehrlich denkende Mensch weiss, dass Volks­china einen wichtigen Beitrag zur Sache des Friedens und der Kooperation erbringt, dass es sich entschieden für die Teilnahme aller Staaten unter gleichen Bedingungen an der Lösung der Fragen, die die ganze Mensch­heit bewegen, erklärt. Ebenso bekannt ist die Tatsache, dass das chinesische Volk und seine Regierung aktive Solidarität mit dem Kampf der Völker für nationale und soziale Befreiung, für die Verteidigung und Festi­gung ihrer Unabhängigkeit und nationalen Souveränität, gegen Imperialismus und Kolo­nialismus bekundet. Die Tatsache, dass das Prestige der Chinesischen VR in der ganzen Welt ständig wächst, wird auch dadurch be­stätigt, dass eine immer grössere Zahl von Staaten die Normalisierung der Beziehungen zu Volkschina anstrében Der Vertreter unseres Landes erklärte auf der UNO-Vollversammlung : „Zweiundzwan­zig Jahre lang hat die Politik der Isolierung Volkschinas im internationalen Leben die Aufrechterhaltung eines flagrant anomalen Zustands bewirkt — das chinesische Volk wurde seines Rechtes auf Teilnahme an der UNO beraubt. Die Verletzung des Rechtes der Chinesischen VR, ihre Prärogativen aus­zuüben, die sich aus der Mitgliedschaft in der Organisation der Vereinten Nationen er­geben, hat die Autorität der Organisation geschmälert und ihre Möglichkeit, wirksam für die Lösung der internationalen Fragen einzutreten und zur Festigung der Friedens und der Sicherheit der Völker beizutragen, beträchtlich verringert." Deshalb wirkte un­ser Land unbeirrbar für die Beendigung der Isolierung Chinas, für die Beseitigung der Hindernisse, durch die die Chinesische VR abgehalten werden sollte, den ihr gebühren­den Platz in der Organisation der Vereinten Nationen einzunehmen. In der Welt existiert ein einziges China — die Chinesische Volks­republik —, und diese Tatsache lässt sich nicht durch verschiedene Tricks, wie die so­genannte Theorie von den „zwei Chinas" oder „ein China und ein Taiwan", weg­leugnen. Die Wiederherstellung der legitimen UNO­­Rechte der Chinesischen Volksrepublik ist ein Akt internationaler Gerechtigkeit, ein Aus­druck des politischen Realdenkens, das sich heute immer mehr in der ganzen Welt durch­setzt. Die Beseitigung dieser flagranten Ver­letzung des Universaiitülsprinzip; stellt nun die Aufnahme in die UNO von anderen Staaten, wie der DDR und der BRD, auf die Tagesordnung. Rumänien spricht sich kon­sequent für die Aufnahme aller willkürlich von der Organisation der Vereinten Nationen ferngehaltenen Länder aus. Dies würde der Weltorganisation, dem gesamten internatio­nalen Leben nur zum Nutzen gereichen und der gegenwärtig verzeichneten Tendenz zur Entspannung, zur normalen zwischenstaatli­chen Kooperation zur- Völkerverständigung breite Entfaltungsmöglichkeit eröffnen. Das Leben bestätigt immer wieder, dass die Tat­sachen nicht bis ins Unendliche ignoriert werden können, dass der Versuch, sozial­politische Wahrheiten zu übersehen oder gar zu verfälschen, unweigerlich scheitern muss. Die Öffentlichkeit unseres Landes hat mit grösstem Interesse den Verlauf der Debatten (Fortsetzung auf Seite 2) GENOSSEN MAO TSE-TUNG Vorsitzender des Zentralkomitees der Chinesischen Kommunistischen Partei GENOSSEN TSCHOU EN-LAI Premier des Staatsrates der Chinesischen Volksrepublik Liebe Genossen ! Wir haben mit besonderer Genugtuung das Ergebnis der Abstimmung auf der 26. Tagung der Vollversammlung der Organisation der Vereinten Nationen zur Kenntnis genommen und möchten Ihnen, der Chinesischen Kommunistischen Partei, dem Staatsrat der Chinesischen Volksrepublik und dem chinesischen Brudervolk im Namen der Rumänischen Kommunistischen Partei, des Staatsrates und des Mini­sterrates der Sozialistischen Republik Rumänien, im Namen des ganzen rumänischen Volkes sowie in unserem eigenen Namen die herzlichsten Glückwünsche anlässlich der Wiederherstellung der legitimen Rechte der Chinesischen Volksrepublik in der Organisation der Vereinten Nationen und in allen ihren Körperschaften übermitteln. Die Wiedereinsetzung der Chinesischen Volksrepublik in ihre Rechte bei der UNO stellt einen Akt der Gerechtigkeit dar, der von besonderer Bedeutung ist für das Wirken der Organisation der Vereinten Nationen, für die Sache des Fortschritts und des Friedens in der Welt ; sie ist ein Sieg der gerechten Politik der Aner­kennung der Rolle und der besonderen Bedeutung der Chinesischen Volksrepublik im internationalen Leben, eine Anerkennung der Tatsache, dass in unseren Tagen die dauerhafte Lösung der grossen Gegenwartsfragen im Einklang mit den Bestre­bungen der Völker undenkbar ist ohne die gleichberechtigte Teilnahme Volkschinas, aller Staaten — gross, mittelgross oder klein. Dieser Beschluss verankert in feier­licher Weise die unleugbare Tatsache, dass es in der Welt ein einziges China gibt, dass die Regierung der Chinesischen Volksrepublik der einzige legale Vertreter des ganzen chinesischen Volkes ist. Wir verleihen unserer tiefen Überzeugung Ausdruck, dass die Anwesenheit der Chineáischen Volksrepublik in der UNO einen wesentlichen Beitrag zur Achtung der Normen des Völkerrechts, zur wachsenden Rolle der Organisation der Vereinten Nationen bei der Förderung der Prinzipien der nationalen Unabhängigkeit und Souveränität, der völligen Gleichberechtigung, der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten, des gegenseitigen Vorteils, des Verzichts auf Gewalt und auf Ge­waltandrohung darsteilen wird, Prinzipien, die die zwischenstaatlichen Beziehungen lenken müssen. Wir nehmen diesen Anlass wahr, um unsere Überzeugung zu bekräftigen, dass die Beziehungen der. Freundschaft und vielseitigen Zusammenarbeit zwischen un­seren Parteien und Ländern, die auf der dauerhaften Grundlage der gegenseitigen Achtung und des gegenseitigen Respekts, auf den Prinzipien des Marxismus-Leninis­mus und des sozialistischen Internationalismus aufgebaut sind, im Interesse dieser beiden Völker, der Festigung der antiimperialistischen Kräfte, der Sache des Sozia­lismus und des Weltfriedens eine stete Entwicklung erfahren werden. Wir wünschen der Chinesischen Volksrepublik von Herzen vollen Erfolg in ihrer Tätigkeit, die sie innerhalb der Organisation der Vereinten Nationen und in den anderen internationalen Körperschaften entfalten wird. NICOLAE CEAUŞESCU ION GHEORGHE MAURER Generalsekretär der Rumänischen Vorsitzender des Ministerrates Kommunistischen Partei der Sozialistischen Republik Rumänien Vorsitzender des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien

Next