Oedenburger Zeitung, 1873. August (Jahrgang 6, nr. 80-93)

1873-08-03 / nr. 81

­ Sonntag, 3 Aug­ust 3. ET Rare Y fe NR Br Kr « r IT IRRE, VI. Iabegang. lurSe"Nadl Orga Fir Danel, Berlag u. Expedition: Grabenrunde Nr. 121. Nodackion : Kirchgasse Nr. 20.2. 1. Stock. Industrie und Friunduieicherhaft, dann für sph­nte Interessen überhan, Motto: „Dem Fortjeritt, zur Ehr! — Berrüchten zur Wehr! — Der Wahrheit eine Gaffe.“ 3 Einzelne Nummern fosten M­EB Kreuzer. & Im Auslande übernehmen From­merationen auf Inserate Die General-Agentfaft Zeitung ‚‚Pefter- Lloyd“ Raubenstein: Haffe Nr. 7 Wien, Hanfenstein , Vogler Wien, Waltfiir Haffe 10, Hamburg, Bolt, Leipzig. Das Blatt erscheint jeden Mittwoch, Freitag u. Sonntag. Pränumerations- Preise. Für Loco: Ganzjährig 9 fl., Halbjährig 4 fl. 50 kr., Vierteljährig 2 fl. 25 kr., Monatlich 1 fl.­ür Auswärts: Ganzjährig 12 fl., Halbjährig 6 fl., Vierteljährig 3 fl. Alle für das Blatt besti­mmte Sendungen,­it Ausnahme von Pränumerationsg- und Infertionsgebü­h­­ren sind an die Redaction portofrei einzusenden, e ee tansfurt aM. Basel. Infertions«bebühr : « 5. Ntr. für die einspaltige, 10 Nr. für die zweispaltige, 15 Nr. für die BR­ge und 20 Nr. für die durchlan ie­­etstreife exklusive der Stempelgebühr von 30 Er­uszünfte in allen Richtungen werden bereitwilligst ertheilt, 444912220201­00000000,0402000900020000900020000M0E200040EEE0020002002 ° 000] Wit * Brennmaterialien (Fortseßung:*) »Braunkohlen.Der Flächenraum der für den­­ unkohlenbergbau an Private verliehenen Gruben en betrug u. zw. ‘Szapärer Kohlenbergwerft-Ge- Haft im Vehpremer Comitat in Nik. Ehterházy in, Puben­­im Gijenburger Comitat tiz Shaijer, Aloisiaschacht in BRDERN RL RT ET, örmendy in Mariaddorf . »Glashütten-Gesellshaft Thal­­e Schreiberdorf ..... Kit. Echterházy in Neufeld arger Gomitat . . . 784,412 „ tadt Dedenburg in Brennberg 980,265 ?° ° , alius Festetich in Krezoverz · 150,528»» 175,616[JK1ftk. 200,704,» 50,166 „ 100,352 , , = 75,264 „ · 1 tödtlicher. UBEGEGEE BEE ME­IR &8 ergibt si so nah in der Gesammtproduction im Aldo-Szaph­err des Jahres 1871 gegen jene des Jahres 1870, ein plus­­ Im Martasdorfer von 85.866 Zir. im Werthe von 33.952 fl. In den Kohlenbergwerken der ungarischen Glas­­fabrik-Actien-Gesellshaft in Schreibersdorf, dann der Hidaser Kohlenberg iwerkegesellschaft ruhte der Betrieb im Jahre 1871, in jenem Sr. Durchlaucht ded Fürsten Ehterházy in Pubendorf, des Herrn Morig Kaiser in Mariasdorf, dann des Herrn Grafen Julius Festetich in Krözovecz und Teflenicza aber wurde der Abbau schon vor Sabren, widriger Verhältnisse wegen, die hauptsächlich in dem Mangel eines jeden Ablaßes gie­­feln, eingestellt. Die Einstellung des Betriebes des der ungarischen Blasfabriks - Actien - Gesellschaft gehörigen Bergwerkes Thalheim bei Schreibersdorf, fast mit der Einstellung des Betriebes der gleichnamigen Glasfabrik zusammen. Der Durchschnittspreis am Erzeugungsorte stellt sich pr. Zentner. s DEADEDEMESSSSN — 80 40 _. Unglücksfälle ergaben sich im ganzen 7 leichte und Der Vermögendstand der Bruderladen betrug : Im Brennberger Bergwert 75,676 fl. 23 Er. „ Neufelder 5 14,169 ,„ 32 °, , Schreibersdorfer „ 146 „ 88 “ Mariasdorff 1,353 „76, Zusammen 91,346 fl. 18 fl. Zum Schlusse dieses Abschnittes lassen wiruochss eine Tabelle über die Gesammt-Production vom Jahres 1856 bis einschlüssig des Jahreslsllfolge *) In diesen Ziffern ist das Ergebni­g von 14 Monaten vers g­zeichnet. = Production der Braunkohlen betrug im Jahre 1870 1871 le­­ m —E Im Brennberger Bergwert 165 75 30 Im Neufelder » l— 54 .n 5 hi | —8 = _ . — 90 35 _—. | Im Rikaer Freischurf — 9 _ _­­ Im Bärall­aer „ 1 10 _ —­­Im Hoverdoöer» u · 4 „| ie Die Kohlenproduction hat fonach im Kammerbe­­zirke innerhalb der 16 Jahre 1856-1874 zugenom­­men u. zw. bei Schwarzkohle um 5.699,965 Zt. „ Braunkohle “ 1.777,701 „ Die Gesammt-Production um 7.477,666 Zt. im Werthe von 1.020,824 |I. De. ®. | Feuilleton. Südamerik­anische Charaktere.­ ­Tyrannen. Sejuiten. Heldinen und Helden. Gauchos. Indianer.­ H. Dr. Francia, Diktator der „Republik“ Paraguay (1814—40). Das Studium eines Menschen, und wäre er der altäglichsten einer, ist immer interessant; dieses Stu­­dium wird aber zu einer wahren Fundgrube der Psycho­­logie und Menschenkenntniß,­­wenn das Object dieses Studiums ein Dr. Francia is. Wenn ein Ionjon- toller Engländer und eine so in­s Einzelnste und Winzigste ausgearbeitete Lebensbes­­chreibung seines Ideales gegeben hat, has dagegen das größte Wunderwert‘ mönchlicher Gelehrsamkeit und Ge­­duld unbedeutend erscheint, so verdient das Leben Dr. Brand­a’s eine noch bandereichere Monographie. Mir müssen uns hier begnügen, das Profil dieses Mannes zu zeichnen, und wenn diese einfachen Umrisse das Original in den Grundzügen getreu wiedergeben, so verzichten wir gern auf eine verführerische Farbenfülle. Dieser Sonderling von einem Menschen wurde um das Jahr 1758 als der erste Sohn eines Franzosen ge­­boren, der nach Brasilien ausgewandert war, und nach dem’ er tiefer in’­ Innere vorgedrungen, endlich in den Sesuiten-Missionen von Paraguay sich festierte und eine Kreolin heiratete. Viele behaupten, er sei der Sohn eines Portugiesen, aber man kann in dieser Hinsicht unbes­dingt dem Dr. Robertson Glauben schenken, der lange Zeit mit dem Diktator vertrauten Umgang hatte. Zum Geistlichen bestimmt, erhielt Branc­a seine erste Bildung in einem Kloster der Hauptstadt Asuncion, dem einzigen Orte, wo zu jener Zeit die Elemente der Briffenschaften, spärlich genug, gelehrt wurden. Von dort wurde der junge Francia, da er zur Geistlichkeit seinen Beruf in sich führte, nach Cordova, ins­ Innere des­­ argentinischen Staatenbundes, geshi­t, wo er Jurispräs­i­denz studirte und unter dem größten Beifall seiner Pro­­­­fessoren und Commilitonen sich die Doctorwürde erwarb.­­ Nach der Hauptstadt Paraguay­ zurücgekührt, machte er sich als scharfsinniger Jurist und beredter Anwalt bemerkbar und lenkte bald die Aufmerksamkeit Aller auf | fi, besonders durch ven Muth und die Energie, mit | welcher er die Vertheidigung der Armen und Schwachen | gegen die Reichen und Mächtigen unternahm. Ferner zeichnete er fi) aus Durch ein so mafelloses Betragen, wie ed überall selten, am seltensten an jenem Orte und zu jener Zeit zu finden war. Diese wenigen Züge genügen, den Charakter zu zeis gen, dur) welchen Francia sogleich am Anfange seiner Laufbahn unter seinen Mitbürgern hervorragte. Zu seinen engeren Freunden zählte er damals ei­­­­nen gewissen Domingo Rodriguez, der in dem sehnlic­hen Verlangen nach einer reichen Befigung, die er mit scheinbarem Rechte fi aneignen konnte, an den jungen Advokaten Francia fi wandte, damit Dieser mit seinen juridischen Künsten ihn bei­ seinem geieglichen Diebstahl unterstoße. Nodiguez Si fi von Francia den sichersten und kräftigsten Beistand, da der bisherige Eigenthümer der Belegung, Stanislaus Machain, ein persönlicher Feind des Dr. Trancia war. Dieser jedoch verweigerte entschieden jede Theilnahme an dem schändlichen Unter­nehmen und drohte sogar seinem Freunde, als Gegner wider ihn aufzutreten, wenn er auf seinem Vorhaben bestünde. Rodriguez, der wohl wußte, daß immer Helferd­­ielfer zur Ausübung der größten Schandthaten fi fin­den, wenn diese nur einen sicheren Gewinn versprechen , suchte si anderwärts einen gefügigeren Anwalt und wagte den Prozeßt gegen Madhain. ‘ begab sich Nachts in die Wohnung seines alten Feindes, der, erschrect durch einen so seltsamen Besuch, nicht rand­a erfuhr dies, wußte, wie er­ ihn empfangen solle, und bot ihm seine Dienste mit den Worten an: Ihr wisset, Macain, dab ich Euer Feind bin. Ich weiß, daß Rodriguez Cuh mit einem unehrlichen Prozesse bedroht; ich biete Du biemit meine Dienste an. Die erste Vertheidigungsschrift, welche Machain’s Anwalt den Gerichten übergab, überzeugte gar bald den Gegner, daß diesmal die Gerechtigkeit, unterfragt von einem solchen Talente, nur zu leicht siegen werde. Der­­ us ANye Audit, di REEEBEN 2 % ! ’ x \ 5" y­n N

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