Oedenburger Zeitung, 1873. Oktober (Jahrgang 6, nr. 111-119)

1873-10-12 / nr. 111

»Es H- Bee » ! doc ist dem leider nicht so. — Auch unsere neu errichtete Musikkapelle, unter selbstständiger Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Joh. Nukodem, macht eminente Fortschritte, und erfreut si bei öffentlichen Vorträgen, wie Playmufiken eines über­­aus zahlreichen Publikums, und steht zu erwarten, da die heutige Theaterfaison trog den „Kracec‘, der si schon hier zu verwimmern scheint, so manche heitere Abende und Kunstgenüsse schaffen wird, nur ift zu bes­chauern, dab unter Herr Theater-Direktor Josef Halwig, n­ie verlautet, erst Ende November, mit seiner verspros­henen D Operetten- und Schauspielgesellscchaft kommen will, derselbe weilt gegenwärtig im Ung. = Altenburg. Berflossenen Sonntag Ar die diesjährige 4. Liedertafel statt, die wie gewöhnlich ein volles Haus hatte. Dies Alles zusammengenommen, dürfte wohl haupt­­sächlich der Grund sein, dab jo mande honorable a» milie aus naher und ferner Gegend in unser sonst von allem so verwaisten Städtchen herziehen, um hier zu domiliziren , welches in ungleich größerem Viabstabe der Fall sein wird, sobald wir eine Bahnverbindung mit Neunkirchen und Steinamanger haben werden, wel­che trog allen Pessimisten nur eine Frage von einigen Fahren sein kann, da sowohl vom strategischen wie na­­tionalökonomischen Gesichtspunkt aus dieser Protection d­­»politit einmal ein Ende gestellt werden muß. Wie­­ gerne gönnen wir Günter dann, den Herren Steinams angereın ihre Srohstädtereisudt, „ammt ihren Gentral Iationg», wie Magyarifirunge gelüfte. A. en N PR RETTET TVFRFEOIE - » - - » » gi a = 3 EINER er a ae wolle; — wurde­ aber hierauf bezüglich ebielägig bestehen, und fügte sich der nothwendigen Maßregel, ihn im Waffenhause zu belasfen ; darauf nahm sie ihren Bez zum Gymmnasialdirector, Victor Haider, der der Mutter den Beicheid gab, daß ihr Sohn, der vor zwei Jahren den Curd im hiesigen Gymnasium mitmachte, — das verfroffene Jahr jedoch in der Ober-Schügner­lehranstalt war, den vorjährigen Cursus hier repetiren müsse, wolle er hier aufgenommen werden, da er das Lehrjahr in evangelischen Schulen zugebracht, ganz ig» noh­ren müsse. — Wer erregt mun den Eltern das ver forne Lehrjahr ihres Sohnes, jammt den gehabten Spe­­sen ®? — oder ist die Ober-Schügner Lehranstalt Fein von der Regierung creiited Lande­sfehrinstitut?? — Trug dem heuer ungewöhnlichen Zufluß von aus­­wärtigen Zöglingen und Schülern in hiesige fathol. Lehranstalten, aelen­ed dody manche Eltern vor, in die evangelische Clementarschule ihre Töchter zu flhiden, statt in die Dominikanerinnenschule, und ist deren Zahl schon auf 10—12 gestiegen. Auch ein Zeichen der Zeit ! Der gefürchtete Gast,­­ Cholera, umzingelt unser Städtchen bis nahe and Weichbild ihon, so starben vorige Woche, in Siegersdorf, eine Stunde von Güns, aus zwei Familien 5 Personen; und wo andere sind seither erkrankt. Unser gesundes Klima und Lage, nicht minder das gute Wasser lassen und jedoch hoffen, bei so fortgejegter lobenswerther Vorsorge unferd biedern Herrn Stadthauptmanned Berd. Schneider, diesen uns heimlichen Gast von hier ferne zu halten. — &8& wäre nur zu wünschen, unser­lebt. Magistrat und Repräsen­­tanz möge ihn auch in Sachen der Bauten und Stadt­­verschönerungen so unbegränztes­ Pouvoir zugestehen Vocal-Nachrichten­­ * Zur Weltausstellung. Unser wohlver­­dienter Bürger Here Ferdinand Braun hat in der land­­wirtbschaftlichen Ausstellung verschiedene Sorten Wein­trauben ausgestellt, Die wü­rdige Repräsentanten der das selbst vielseitig ausgestellten Trauben sind, und seines­ wegs die Konkurrenz zu jenen brauchen. Karlsstadt-Linmaner Bahlen Strede Laut Mittheilungen aus Fiume ist die polizeiliche tech­­nische Begehung am 8. d. dort erfolgt. Der Zug wurde Abends bei seiner Ankunft in Fiume vom Pub­­lifum lebhaft begrüßt. * Unsere Schiebstätte kommt jeden Tag ihrer Vollendung näher, die Riegelmände nebst Dach­­stuhl sind aufgestellt und die Schußmauer am Ziel­­punkte ragt bereits über das Erdniveau. Bald werden die Yüd­en m­allen, zur Luft und Freude unserer Schüpen. "Weinlesefest. Die Gesellschaft „Zigarren­­spiß“ ladet zu dem am 18. Oktober d. h. in den Neus­choff-Winters Lofalitäten abzuhaltenden „Weinlesefeft“ ein. Der Eintritt für Herren ist auf 1 fl. — für Damen auf 30 fl. festgelegt. Anfang 8 Uhr Abende. * Der bevorstehbende Weinlese kommt das günstige anhaltende Wetter gut zu statten, die warmen Tage, der in den Morgenstunden eingetretene Nebel trägt sehr viel zur Reife der Trauben bei, und so wollen wir hoffen, daß die Qualität entsprechend ausfällt. * Heiratsluftigen Damen ist hier Aus» ficht gestelt glänzende Parthien zu machen. In un«­serem Inseratentheile figuriren zwei „Heiratsanträge“ die nicht zu verachten sind. Mer Luft hat, der greife zu, und beför­dere baldigst die Offerten betreffenden Orts. * RVichtig für Mantillen tragende Damen! Bor geraumer Zeit wurde auf dem Wege zum Bahnhofe eine werthvol aufgepugte Mantille ger­funden. Nachdem es jedoch Bid heute dem glücklichen Finder groß angestellter Recherchen nicht gelungen ist, die Eigenthümerin zu erub­en, erlaubt si derselbe im Wege der Deffentlichkeit auf obigen Fund aufmerksam zu ma­­chen, mit der Bitte sich diesbezüglich, an die Redaction wenden zu wollen. *Zur Geschichte der neuesten Mit­telleuten-Pistole. Das neu entdeckte Masfen­­vernichtungsinstrumente den betreffenden Generälen viel Freude machen, ist männiglich bekannt. In unserer nach Gleichheit strebenden Zeit ist es also nicht mehr als billig, dab an den Massen, in des lange sie nicht durch die Instrumente bedroht sind, ein gleicher Antheil an der Freude hievon gewährt werde. Diese Aufgabe hat man die Regie des Badener Theaters bei der gestrigen Vorstellung in glücklichster Weise gelöst. Man nennt „das Weib des Claudius‘, unsittlic­hen Angedenkens. Claude, der Erfinder der neuesten Höllenpistole will an seiner dieblichen Gattin Gejarine damit den ersten Versuc­h machen „Weib ich tödte dich“ ruft der erzürnte Gatte, frampfhaft umklammern seine Hände das Pistol. Ungeheure Aufregung im Publikum. Ge­­jarine rüstet sich zum Sterben. Da — fein Blig — fein Knall — die Regie ver­­aß, die Pistole laden zu lassen. Unversehrt steht Ce» Sortae, um Entgegen Claudes, zum Hohne der belei­­digten Moral, die Aler. Dumas stetd eigenhändig zu rächen befiehlt. Das Publikum lacht, sit, Gelarine ist trostlos. Da im Momente der höchsten Noth, erfindet Gelaude, ohne Intervention ded H. Dumas, eine neue sichere Methode. Er zieht den Ladertod und haut seine treulose Gattin damit zu Boden. Die stirbt — ist versöhnt-Taklesu«—Ob der geniale Schauspielsz let nicht geneigt wäre,seine neueste Erfindung,­unses­­­tem Generalstabe zu überlassen ? Eine Anfrage könnte nicht Schaden. MWeh Cud dann Dreyfe und Chaffeport. *Die eigichte eines Haupttreffers. Im Jahre 1858 wurden dem Stabsarzte Wenzel Sehl, der sie damals in Pilsen in Garnison befand, 10 Erer­did­ose, darunter auch das 268 Serie 423 Nr. 32 ges­­tohlen. Here Zechl leitete, da die Thäter nicht erub­t werden konnten, die Amortisation der gestohlenen Lose ein. Bei der legten Ziehung wurde nun das 208 Nr. 32 Serie 423 mit dem Haupttreffer von 200.000 fl einen, und Herr Jehl machte sofort seine Gewinnstane­­prüche geltend. Gleichzeitig produzirte ein Bankdispor­­ent aus Graz das amortierte 208 und verlangte gleiche falls die Ausfolgung des Gewinnes. Der Bankdispo­­nent, über die Erwerbung ded ojo8 befragt, wies nach, daß er dasselbe im Jahre 1865, also 7 Jahre nach dem Diebstahle, in der Schnapper'schen Wechselstube in Wien getauft habe. Zum Beweise der Richtigkeit seiner An­­gaben legte er auch die ihm seinerzeit von der genanne­ten Wechselstube aufgefolgte Rechnung vor. Die Aus­­zahlung des Haupttreffers wurde somit vorläufig fiftirt. Der Fall dürfte zu einem interessanten Rechtsstreite Anlaß geben.”­­ * Selbstmord. Einer Correspondenz entnebs­­­men wir: &lise Weber, Gattin des­­ Vorstandes des Mechtelbureau’3 der Greditanstalt, Julius Weber in Wien wurde am 9.d. M. Morzens in ihrer Wohnung tobt am Zubboden aufgefunden. Den Erhebungen zufolge hat sie die Genannte an der Thüranger erhenkt und ist die Rebichnur im Folge der Schwere des Körpers ges­tiffen und Zepterer dadurch zu Boden gefallen. Die Unglück­che, die im besten Einvernehmen mit ihrer Familie lebte, dürfte die That, wie auch einem zurüde gelassenen Briefe zu entnehmen ist, in einem Anfalle von Melancholie verübt haben. — Mess»(« Schlußcourse am 11.d. Angloactien 1548 Baubant 46, — Kredit-Attin 216 — Credit ung. 5121 — Depositendbant 69 ,— Franco-Deft. 43­/;, — Handelsbanf 77 — Bombarden 160 — Defterr.-Allg. Ostbahnactien 621, — Tramway 176 — Zürkenlose 61 Ungarische Bodencredit-Banf — — Unionbanf 125 — Bereinsbanf 38 ° Mechselstuben — —­ Wechsler-Bau­­banf 19 — Hypothekar — — Mahler — Anglobaun — Napoleons 9.04 Dufaten 5.44 Silber107?/, — Matt. Verleger und Herausgeber: C. Romwalter. Verantwortlicher Redakteur: A. Wieninger. Marktbericht, Oedenburg am 10. Oktober 1873, Weizen _ Korn Gertte | Hafer | Kukurug MM Bee — Dr. Morig Hauer, | 6-4 anzuzeigen, daß er seine Advocaturs-kKanzlei in Oedenburg, Langezeile Nr 9, im Hauerschen Haufe 1. Stod, eröffnet hat, Lieitations-Kund­machung. Dienstag den 14. October I, I. Vormittags 9 Uhr werden in dem Amtslokale des Gefertigten. Das große Gemölb im Stadtmagerhof (Reugeld 33 fl.) und hierauf die Cantingerechtigk­eit in der Silb­ergassen-Kaserne (Neu: Bet von Georgi 1874 bis dahin 1877 der Pacht­­versteigerung auchgerecht, wozu Pachtliebhaber versehen mit dem erforder­­geld 25 fl.) auf die sichen Reitgelde hiemit eingeladen werden. Die Licitationsbedingnisse künnen in der Stadtbuchhaltung einge­­sehen werden. Dedenburg am 15. September 1873. 3-3 Klauzer m. p. Magistrathsrath. Sal- und Weinpreise- KNEZER VELER NEE NET­ER IE ER IE IE NET­ER IETER HE FR­IE ER IE ERETER N­Iedenburger Ban­n.Bodencreditbank (Grabenfunde Nr 9 ) übernimmt die Herstellung von Bauten aller Art nach dem bereits« kundemachten und im Lokale aufliegenden Baureglement,übernimmt die Lieerung aller Baumateralien und gewährt den Bauunter­­­nehmern Vorschüße und Darlehen5 emittirt ·()assa-solwine in Abschnitten von 100fl.,500fl.,1000fl.und verzinst dieselben sstägiger Kündigung mit HAVE 20 « s­s­o | Spar­zi 30 . 52 °] 0% ro, übernimmt Anger auf Büchern von Einem Gulden aufwärts gegen 5 °, und 6 °%,, übernimmt Gelder in laufender Bebhnung; » escomptivt täglich Wechsel und andere Werthpapierer« gibt·Darlehen auf städtische und ländliche Realitätenp Vors­­chüße auf Staats-ind Industrieapiere,Fabrikseinrich­­tungen, Industrie und Bodenproducte, übernimmt die Vermittlung zwischen Käufern und Ber­ 5­tfäufern Mietbern und Bermietbern, Landes- und Wechselgerichts-Advokat, beehrt sich verkaufen. 3­ 2 RE­ BES” Gegen hohe Provision werden zum Verkauf eines leicht ab­­setzbaren Artikels tüchtige und solide­­ Verkäufer gesucht. Offerten unter PD. &. HM. 71 nimmt die Annoncen - Expedition von Hudolf Mosse in Stutttgart entgegen. 1-1 Beiläufig 120 Eimer gute, weingrüne Fässer verschiedener Größe, und eine Weins­teinpfesfe sind preiswürdig zu Anfrage : Nr. 13, 1 Stod, südwärts im Hofe. Verkauf. Dominikanergab­e | \ \ | Rt _1. Der Verwaltungsratb. . . —­­«-..-..-..-»«--.-....-..«».».—..»«...»z«.»«-«— se Si »O IDEEN re­BEL HER

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