Oedenburger Zeitung, 1885. Januar (Jahrgang 18, nr. 1-25)
1885-01-01 / nr. 1
EIN z» .-.-s?";« .«.neag«.-1."Iänri«1-gsi der’ Organ für oritik, andel,vormals „Oedenburger Wachrichtensee » Industrie und Landwirrtschaft,.dann sähsoziakpsyntetessen Wortm»Dem Fortschritt zur Ehr’— Bexrückten zur Wehr’—Der4ssahkboit eines Gasse« « überhaupt. —„Oedenburger Zeitig.“ Mit 1. Jänner 1885 eröpn wir ein eued Abonnement auf die inen XVII. Jahrgang tretende, sechsmal ider Woche erscheinende, an Sonntagen ab mit einer Illustrirten Romanzilage“ viegene „Oedenburger Zeitung. Pränumeraionspreise: Ganzjährig 9 fl Halbjährig > fl., vierteljährig 2 fl. 50 € monatlich fl. Loko Dedenburg, Ausm.: Ganzhing 12 fl., halbjährig 7 fl.,ierteljährig fl. 50 fl. — Das Abonnemen kann auch mit jedem anderen beliebigen ige entrivt werden. » & E « W« — Blatt erleint täglich, mit Ausnahme auf einen | Pränumerations:Preis «E Roes: Gamjährig 9 f., Halbjährig 5 f.,unteljähri 2 25650 fe, Monatlich If. 1 : „ae Auswärts: Gamäweig 2 A Hetdägeig,, Biertel- BE 1 jährig 30 fr. s. 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Der Rüdblid bringt in der Mel Enträuhung, die Vorschau ist meistens verkie durch Die Soffnung, die es nit glauben my, daß ein ebschnitt dem andern so ziemlich gleis daß nur ie Dienschen selbst c6 seien, die dem Jeitabsgnitt hren Inhalt geben. . Das Jahr 1884,tvir haben es ber standem 2ä liegt hinter und mit zahlreichen Vorwärtigkeimit zum Theilsefehr«schwerik die Woaglecxllen den Unglücksfällen,mit Nß und Bezv,g-11iß für die ackerbauende,Wehmut-und kleingewerbetreibende Bevölkerung,aber auch mit seinen ab und zu aufleuchtenden Glücke und spax auscher Freude,die den rüstig dahinwandelnden Erdenpilgern auf ihren Wegen lachten «"..«". Wir alle sind ja Waller nach einem und demselben Ziel: Wohlfahrt auf Erden und zuleit, wenn wir müde den Stab aus den Händen gleiten lassen, eine friedliche Urstatt, ein ehrenvolles Andenken, als legten Zrost für unsere theuren Hinterbliebenen und — wenn wir Etwas galten auf Erden — auf ein Bischen Nahruhm! Wir haben anno 1884 durchlebt und Tebea beißt... hoffen, selbst wenn uns Zrübsal heimfuht; ja dann erst recht, denn Welt und Menise nihidial sind wie die Kugel; sie rollen dahin und was Heut’ unten ist, Tann morgen wier der oben sein! Wohl bildete der verfloßene Zeitpunkt von 365 Tagen, ein trübes Jahr, aber die dunklen 1 Weifen, sie haben die urewigen Sterne nur zeitweilig bedecht, und nit von ihrem Plage iwegger rüdt, — ‘a; leider, daß wir es sagen müssen,«es war ein trübes Jahr, weil es fast nirgends eine Förderung, an vielen Stellen aber einen Rückgang brachte; aber die innern Kräfte, welche die Ente wickung der Menschheit zu immer Höheren und besseren Zuständen leiten, sie sind noch nicht erworben. No ist die Epoche der Rüdebildung nicht eingetreten, jene Zeit, in welcher alle lebendige Kraft sich allmälig verliert und in absteigender Stufenfolge die vollkommeneren und wesseren Zustände und Wesen den unvollkommeneren und geringeren Blag machen müssen. Nein, die Epode dauernder Nachbildung ift für unseren Planeten, ift für die Dienst:heit, ift für die Gesellschaft, ift für unseren Staat, für unsfer Gemeinwesen nit gekommen, wenn wir auch ein Jahr ohne viel geistigen Fortscritt, ohne Erfolge, ohne Gewinn an materiellen und idealen Sittern durchlebt haben. Die Sonne leuchtet in ihrer vollen Pracht, und die Kraftquellen, die min- Inserate vermitteln: Im Wien: Hafenstein , Bogler, Walfingafie 10, A. Oppelit, ı., Etubenbastei 2, Heinrich Scalek, 1., Wollzeile 12, N. Molle, Seilerstätte 2, M. Dukes, ı., Nies „mergafje 12. In Budapest: Saulu y, Dorotheagasse 11, 2epp Lang, Gisellaplag 3, A. ®. Gonerger, Servitenplan 3, " Infersions-Gebühren: Rej void mit verdoppelter der ergiebig erscheinen, sie werden aus ihren tiefen, neu sich füllenden Fülle erfrischend und befruchtend hervorbrechen. Wird ed im neuen, fein? Wer stellt nicht diese Frage an die Zukunft, ob er nun sein eigenes, das Edidjal des einzelnen Mengen, ob er das Schicjal des Gemeinwesend und des Standes, dem der Einzelne angehört, im Auge hat, oder das Wohl seiner Mitbürger, das Aufblühen der Stadt, in der er lebt, als heißen Wunsch im Herzen trägt ? Wird ed im neuen, im Jahre 1885 besser mit Allem bestellt ae Ne Wer aber diese Frage an die Zukunft stellt, der hat sich auch schon aus den Klauen und Griffen des Ressimismus befreit, denn nur Derjenige, der aller Hoffnung entsagt hat, fragt nit mehr nach der Zukunft. Was ist der Beifiemismus, diese Nervenkrankheit der Zeit, anderes, als das sich Ergeben in das Shidial, das aus der Erlahmung des Selbstvertrauens hervorgeht ? Wer aber noh.kämpft, der fanun fiegen, wer noch strebt, der fann erreigen ur noch arbeitet, der fann ernten, welcher kämpft, welcher strebt, welcher arbeitet, ragt nach der Zukunft, eben weil er hoff zwar zunächst auf Gott, dann aber aug auf eigene Kraft vertraut. _ Bis Wir Haben das Jahr 1884 mit.all feinem Ernst und feinen Beschwerden hinter uns, Ueberschreiten wir die Schwille de neuen Jahres mit ‚muthigem Herzen, mit kräftiger ‚Zuversicht! Nehmen wir unvor, zu arbeiten, zu sterben, zu kämpfen, und was auch kommen mag, wir werden darin den besten Theil, die innere Befriedigung finden. Der äußere Erfolg wird si ja auch einstellen, früher oder später, aber gewiß einmal. Und sollten wir, die Aelieren, ihn nicht mehr 3 selbst genießen, so wird er unserer nachfolgenden Generation zu Gute kommen, der Jugend, der Kiu Le Zurg als regpenda Oedenburg,am31·Dezme1884. te, für die dreis, ne Rabatt im Jahre 1885 der Fall 2 sie als un mn 1854 — 1885. Eine Betrachtung zum Sälfie De 8ten und zum Beginn de neuen · Jahres. ’ (Schluß) 3; ua, i bin... ja i bin halt atull auf x Welt !« follte fi — wie der „Al-Anert* er Bauernkomödie — jeder Mendh, so groß nächtig, so einflugreich und sozial johgestelt 9 sein sollte, täglich jelber sagen. Der Tod akt ihn gründlich ab und nimmt ihm selbst t und Szepter vom bleichen, sterbenen Haupte er den welt gewordenen Hänn: er Name "ißa ist eben so, wenn sein Tre a mal in’s Hattenreih getreten ist, ein Leegis Hall, wie x Ruf, auf welchen irgend ein fer zeit: dend gehört hat; und nur up aten derleben ums, ob sie nun größer arer IDa>en, wenn sie nur der Menschheit erben. a „trachte — sagt ein deut u in Leber so einzurichten, dag Ye 1, die frößlig lachten, als Du zu ?® Du damals weinten, — Je Du Gelud aus der Welt scheinelt dabei immer vergnügt an; möge ed auch heim Sceiden, lauter frohlächelnde Gesichter finden. Vom Weinen soll dann — sowohl ‚beim Kommen als beim Abschied des Sahre‘ — nur so weit die Nede sein, als man die klaren Thränen der Trauben darunter versteht, die sollen reichlich fliegen und alle Sorge, jeden Kummer hinweg [hinemmen. Nach dem Theater gehen ja auf die Akteure ins Wirthshaus und erfreuen sich am blinfenden Glase, um die überstandene Klage und Anstrengung zu sein. Doch nein!: Das Leben jedes einzelnen Menschenkindes und die Vereinigung der irdischen Thaten, dies Alles ist ein viel zu ernstes Ding, al dag man es in Wahrheit mit einem Theaterftüd und dem luftigen, leichtlebigen Wölfchen der Komödie vergleichen könnte Wir Alle sind feine leichtsinnigen Alterns, wir sind ernfte Kämpfer. Diese Erde ist feine lästige Dekoration — sie ist ein Schlachtfeld. Wir kämpfen Alle, jeder an feinem Plage. Kein Leben, und fei e8 scheinbar no so unflutbar und öde, ist umsonst gelebt. Kein Leben, und fei e8 no so kurz und düster, ist ein verlorenes eben. Denn wer rennt, wer ermißt Die gescheine Kette der Ursachen und Wirkungen, die durch alle Zeiten geht und doch alle Geschlecher ? Und wir wisser, daß wir fiegen, daß wir nit nuglos kämpfen, daß wir fliegen, täglich, stündlich! Denn unsere Zeit ist eine große und herrliche Zeit, und wie wahr, treffend und treff ich ist das Dichterwort: Es glüht ein Mittag großer Mühen, Ein immer reger Kampfestag. Die Balmen des Gedankens blühen, Und Werke werden Schlag auf Schlag. E58 baut ein nimmermüdes Geschlecht: Das Höchstg,was menschlicher Willeng knickgszh Diese Wege bahrtem dieses Recht erfechtet in dieses Werk erbauem das ist unser Aller Rechtss unser aller Pfligt. Dürfen wir da wuglos Hagen? Und was wäre es bedanke,der uns am ersten Tage eines neuen Zeitabschnittes mit mich Lustik und Liebe zu Leben möchte?! k « So laßl uns denn Alle«fröhlich sch·affen im neuen Jahr!Möge«es heili amfrin fük uns» und die Menschheit! „Reues Yahr“ — stimm’t mit mir ein — »Sei gegrüßt!und gib hie nieden: Unsern Abschein Kornutxd Weith Allm Menschen Sonnenschein Und um rechcer wünscht zu seitn Jedem Volke Glück und Frieden.« Profit!tönt’s heut ringsumher, Profitl in Palast und Hütte; Und weß’Herzr«,nSorgen schwer, Wer auch noch a freudig8 wär’, Dennoch fleht er eu’: „DO Herr ! Segen auf e Menschheit [hätte .! E. Marbach, aber dann reht weine.“ Jahres ist 8 freilich anders aber — „its age und » SA 52 . und Arbeit zu erfüllen vers s « B & SW ” wie We a EN HRTNTE, a “ 35 ae ER x. —" Ks