Oedenburger Zeitung, 1890. April (Jahrgang 23, nr. 75-99)

1890-04-01 / nr. 75

acht P­ersonen ver­­entgleist, wodurch wundet wurden. » In Monte Cassino sind heute Früh zwei Häuser eingestürzt;drei Personen wurden ge­­tödtet und eils verwundet. Belgrad, 31. März. Das Amtsblatt ver­­öffentlicht das sanktionirte organische Gefäß in DBe­­treff der Tabakmonopol 72. Lokal-Beitung. 8. 1366 1890 Kundmachung. Auf Grund des Beschlusses des Magistrates der kön. Freistadt Dedenburg ddto. 26. März 1890, Zahl 1366 wer­­den Dienstag, den 8. April 1890, Vormittag um 10 Uhr die der Stadtkommune Dedenburg gehörigen an der Kohln- Hoferstraße nächst dem Kohlnhofer Steinbruch gelegenen vier Reder im Wege einer im Amtszimmer des Gefertigten statt­­findenden öffentlichen Versteigerung auf die Zeit vom 1. Ok­tober 1890 bis 30. September 1896 d. i. auf 6 Jahre an den Meistbietenden verpachtet. Vor Beginn der Lizitation ist ein Reitgeld im Betrage von 5 fl. zu erlegen. Für den Ersteher ist sein Anbot sogleich rechtsverbind­­lich,für die Stadt aber erst nach der Genehmigung desselben von Seite deslöbL Stadtmagistrates. Die weiteren Lizitationsbedingnisse können in der Stadtbuchhaltung eingesehen werden. Dedenburg, am 27. März 1890. Dr. Franz Prink m. p., Magistratsrath. Vader zu A­n­de­re FEN IRRE PETE TIRATTE Lokalnotizen. Wir ersuchen brhöflichst jene geehrten Abonnenten, deren Abonnement mit fep­­tem März zu Ende ging, Dasselbe gefälligst erneuern zu wollen. * Personal-Nachricht. Der Präsident des hiesigen Gerichtshofes, Herr Dr. Joh. v. Herb­s­­t Töth ist Montag nach mehrwöchentlicher Abwesen­­heit hier eingetroffen und hat noch am selben Tage die Leitung des Gerichtshofes wieder übernommen. Montag Nachmitta­g 4 Uhr erschien das Bezirksgericht unter Führung des Leiter dieses Amtes, Herrn dr. Gonzalles, beim Gerichtsprä­­sidenten, um ihm anläßlich der vor mehreren Wo­­chen durc das Hinscheiden seines Schwiegervaters in seiner Familie eingetretenen Trauerfallen zu sondaliren.­­ Ein weihevoller Akt. In Anwesenheit der Familie des hiesigen Großhändlers, Herrn Julius Lend, fand am legten Samstag Vormit­­tags die Aushebung der sterblichen Ueberreste seiner, leider schon seit Jahren in Gott ruhenden edlen und unvergeßlichen Gemahlin Käthehen (geborne Hartmann) aus der Gruft am Friedhofe zu Sanct-Michael und die Ueberführung des Sarges nach dem am neuen evangelischen Friedhofe von der Familie end errichteten imposanten Mausoleum Statt. Hier wie dort vollzog der hochwürdige Herr Abt­ und Stadtpfarrer Andreas v. Böda unter geistlicher Assistenz die kirchlichen Funktionen und konnte die Einsegnung am evangelischen Gottesader anstandslos auf katholischer Seite darum geschehen, weil das monumentale Grabmal der Fa­­milie Zend durch ein Gitter von den fibrigen an getrennt, ein für sich abgeschlossenes Ganzes ildet. * Privat-Krankenanstalt. Die General- Bersammlung der Privat-Krankenanstalt fand Sonn­­tag, den 30. März unter Vorfi des Herrn Dr. WB. Cavallar statt. Der Herr Vorfigende gibt sein Bedauern über die geringe Theilnahme an der General-Ber­­sammlung seitens der Mitglieder Ausdruck, und erwähnte, daß eben deshalb die erste General-Ber- Sammlung nicht abgehalten werden konnte. Sodann verlas er den ihm vom Präjes der Anstalt über­­mittelten Jahresbericht und sind darin zwei Bernkte besonders zu erwähnt. 1. Gedachte der Herr Präjes mit Leidwesen des Umstandes, daß die Zahl der Mitglieder der Anstalt eine bedeutend größere sein könnte. Doch gäbe es noch viele Bewohner Dedenburgs, die gar nicht wissen, daß es eine solche Humanitäre Anstalt in Dedenburg befindet. 2. Sollen die bisher gemeinsam verwal­­tenden, Stiftungen ausgeschieden und genau nach den Stiftebriefen verwaltet werden und so lange sich fein den Stiftebriefen entprechender Stranfer meldet, die Interessen zum Skapitale geschlagen werden. Nachdem der Herr V Borfigende einige Mängel, die si bei Zusammenstellung derselben eingeschlichen haben, hervorgehoben hatte, wurden über Antrag des Herrn Dr. C. Schreiner, selche dem Aus­ Schuß zur Umarbeitung übertragen. Sodann brachte der Herr Borlikende die Resignation des Herrn Ignaz Ritter vdl. Stans­dorffer zur Kenntniß der Versammlung. Herr Dr. Schreiner stellte den Antrag, dem Herrn Präses, sowie den Ausschußmitgliedern, den Herren Aerzten und dem unermüdlichen Herrn Verwalter protofollarisch den Dank der heutigen Versammlung auszusprechen. Herr Professor Rösch erlaubt sich obigen Antrag zu erweitern und zwar in der Weise, daß man dem, um die Anstalt wirklich­ hohe und uner­­meßliche Verdienste aufweisenden Herrn Präses, außer obigem Danke, noch ein separates Dans­­shreiben von der heutigen General-Versammlung, mit der Bitte zukommen lasse, auch fernerhin in demselben Maße für die Anstalt zu wirken, wie en Beide Anträge wurden zum Beischlusse er­­oben. ALs Tester Gegenstand war die Wahl eines Ausschußmitgliedes vorzunehmen und w­urde über An­­trag des Herrn Baumeisters Schneider, der schon seit Langen mit Eifer thätige Schriftführer Herr Dr. Nicolaus Schwarz jun. hinzu gewählt. Zur Authentisation des Protokolles wurden vom Borfigenden die Herren Dr. Schreiner und August Friedrich ernannt. X * Vereinsabend. Ueber Einladung des neu­­erwählten Vorstandes des Männergesangvereines „Liederfrang“, Herrn Franz Jany versams­melten ich die Mitglieder des genannten Vereines vorigen Samstag in den Gasthauslotalitäten zum „P­alatin“ zu einem gemüthlichen Herrenabend. Den Verein beehrten mit ihrer Gegenwart: Der Bro­­testor Herr Gustav Ritter v. Christanjen, das Ehrenmitglied Herr Christian Altdörfer, die Vertreter der „Wirthschaftsbürger Männergesang­­vereined* Herr Friedrich Kurund ımd Herr Ch­or­­meister Tu. Weinhara, Herr Prof. Bela v. Kiraly, Chormeister des „Ferfidalkör“, die neu­­erwählten Ausschußmitglieder, die Herren Gustav Bader, Anton Hauer und I. M. Heißler und noch viele Freunde des Herrn Vorstandes wie des Vereines. In äußerst gemüthlicher Stimmung unterhielt sie die zahlreiche Versammlung bi nach Mitter­­nacht. Gesungene Liedervorträge der Herren Sän­­ger, Kouplett und heitere Deklamationen der Herren Ludwig und Bolster, sowie das vorzüglich Bilderspiel des Vereinsmitgliedes Herrn Maier ließen die Zeit nur allzu rasch verschwinden. Ernste und launige Toaste, ausgebracht auf den Hexen Protestor, den Herrn Borstand, auf die anmesenden Herren Vertreter der hiesigen Bruder­­vereine, den Gründer des Vereines, Heren Chr. Altdörfer, die Veteranen der Sänger, die neu­­gewählten Ausschußmitglieder: Herren Gustav Ba­­der, Anton Hauer und I. M. Heißler ließen die Wogen der Luft und Freude immer höher schlagen. Ihren Gipfelpunkt erreichten sie, als die Direktionsmitglieder des hiesigen Spar- und Dar­­lehenvereinen, die Herren August Friedrich, Koloman und Ludwig Lenk, Prof. Friedrich Reich, Wilhelm Ritter, Ch­ristof Kroyherr im Saale erschienen und an der Unterhaltung sich betheiligten. Die gelungenen ZTonfte der Herren Friedrich und 8. Lenf riefen stürmischen Bei­­fall hervor, insbesondere als sie den neuen D­or­­stand leben ließen und den Verein auch­ für die Zukunft ihrer Sympathien versicherten. Der schöne Abend wird gewiß allen Theilnehmern in angenehmster Erinnerung bleiben. * Herr Professor Emanuel Haas läßt nun soeben die Meittheilung mit der Bitte zur­­ Ver­­öffentlichung zusommen, daß das angekündigte große Konzert diesmal nicht stattfindet, sondern auf eine spätere, dem Unternehmen günstigere Zeit verscho­­ben wurde. — Wir nehmen von dieser Mittheilung umsjo mehr mit Bedauern Notiz, als sich eben für dieses so interessante Konzert im Publikum bereits große Theilnahme und großes Interesse regte, eben bei dem Umstande, daß Herr Haas endlich nach langer, langer Zeit, wieder aus seinem Inkognito heraustrat, um und mit seinen neuesten Geistes­­gaben zu erfreuen. Wir fanden nicht umhin bei dieser Gelegenheit Herrn Haas wohlmeinend in Erinnerung zu bringen, daß er als eine ebenso populäre wie beliebte Persönlichkeit es gar nicht nothwendig hat, einen so gewaltigen Apparat in Szene zu legen, wenn er ein Konzert gibt, sondern fünnen, seine bekannte Bescheidenheit umgehend, dreift behaupten, daß, wenn ein Haus ein Konzert gibt, das Konzert seiner vorzüglichen Leistungen und seiner Persönlichkeit wegen beitcht wird und die Hinzuziehung von Gott weiz was für illustren Koriphäen gar nicht unab­wendig ist. Dies möge er uns zu Gute Halten und wir rufen ihm zu: Auf Wiedersehen auf dem Tustulum der Kunst — auf dem Konzertboden! — * Ein Bankett. Aus Anlaß des 20jährigen Bestandes des „Oedenburger Spar- und Darlehen- Vereines“ veranstaltete dessen Direktionsrath Sams­­tag Abends beim „P­alatin“ ein Bankett, an welchem bloß die Mitglieder und der Beamtenkör­­per theilnahmen, das Zugspersonal bemerkte es Brennender Eisenbahnzug. Der Heute von Naab nach Oedenburg verkehrende Personen­­zug mußte in der Strecke Pinnye-Ki3-Ezenf­anger­halten werden, nämlich, daß auf einen Bremserhüttel eines zweiten Klassewaggons Rauch und Flamme herverbricht ; — der Zug wurde sofort angehalten und dem verein­­ten Zusammenwirfen der Zug. und Maschinen­­personale3 gelang es nach 7 Minuten den Brand zu unterdrücken. Die Ursache der Entstehung des Tellers konnte nicht erub­t werden, dürfte jedoch von einen Funken der Maschine herstammen. n. * BVerhaftet. Der flüchtige Zeitungsausträger Franz Bauer, welcher seinem Dienstgeber Blum vor mehreren Tagen mit einer Summe Geldes durchbrannte, wurde Sonntag Nachts, über Anzeige des Kafetier’s Mollkup durch den Polizeikorporal Biczi verhaftet. Weder bei Bauer noch bei dessen Komplizen Tellermann wurde Geld vorgefunden und gaben die Beiden an, sie hätten die 55 fl., die Bau­er an ein­­fassb­ten W Abonnementsgeldern veruntreut hatte, in Wiener­ Neustadt und Umgebung verjubelt und als das Geld zur Neige ging, seien sie in der Absicht nach Oedenburg zurückgekehrt, um sich der Behörde selbst zu stellen. Ueber den angeblich mehr fehlenden Betrag, wies Bauer die Abonnement3-Roupons vor, welche die betreffenden Parteien noch nicht honorirt hat­­ten, und sagt, er habe nur 55 fl. einkassiert, welche bis auf den legten Heller verschweigt wurden. Bezeichnend ist eine Bemerkung des Koplicen Tellermann, welcher sagte, wenn das Geld in seinen Händen ge­wesen wäre, sie viel schneller damit fertig geworden wären, denn zu 55 fl. braucht man nicht mehrere Tage­­n. * Leichenbegängniß. Unter sehr zahlreicher Betheiligung wurde Sonntag Nachmittag der ver­­storbene Waisenamts-Kassier Herr Michael von Balfa zu Grabe getragen. Dem­­ vierspännigen Leichenwagen, welcher mit herrlichen Kränzen voll­­bedeckt war, folgte außer den Kindern und Ver­­wandten des Dahingeschiedenen, darunter der Reichs­­tags-Abgeordnete Anton vd. Tóth, der Beamten­­für per des Komitats unter der Führung des Fön. Nath3 Bizegespand v. Simon, welcher dem ver­­blichenen Kollegen einen aus Hyazinthen und Ca­­melien zusammengelegten Nierenfranz (Blumenhand­­lung Sofonia) widmete, dessen gelb, blau und weichselrothem Band die Aufschrift trug: „Sopron­­värmegye tisztikara szeretett tiszttärsänak.“ Die Einsegnung vollzog unter geistlicher Assistenz Stadt­pfarrer v. Böda.­­ Todesfälle. Die Tochter Helene de gewesenen Tuchhändler Herrn Ferd. Wrehonpfy ift Sonntag V­orgens 7­­, Uhr nach langem Leiden im 14. Lebensjahre sanft entschlafen. Die Beer­­digung findet heute (Dienstag) Nachmittags 4 Uhr vom Trauerhause Szechenyiplag Nr. 21 nach dem evang. Friedhofe statt. Der in hiesigen Kreisen bestbekannte Schwim­­meister Georg Hirth ist in seinem Hause zu Preßburg im 71. Jahre gestorben. * Mene Gewerbegenossenshaft! Die Chir­­menmachermeister Dedenburg’s haben in einer statt­­gefundenen­eneralversammlung einstimmig be­­schlossen, eine Gewerbegenossenihaft unter dem Titel: „©emwerbegenossenihaft der Csirmenmacher Dedenburg’s“ zu gründen und wurde sofort an die Ausarbeitung der bezüglichen Statuten gegangen, welche von der Versammlung einstimmig angenom­­men wurden. Aller Anerkennung würdig ist jener Paragraf der Statuten, wonach auch die Csizmenmacher- Gehilfen, welche hierorts im Arbeit stehen, als Mitglieder in die Genossenschaft aufgenommen werden. n. * Privat-Dekhengile-Prüfung in Esorna. Laut den Normalien der Dedenburger Komitat- Pferdezucht-Kommission wurden von Seite dieses Präsidiums die P. T. Kommissions - Mitglieder eingeladen zu der am 28. März I. I. in Evorna abzuhaltenden P­rivat-Dedhengste-Prüfung zu er­­scheinen und waren hiebei an­wesend die Herren: Baron v. Berg, vd. Fiat Pompejus, dr. Gyulafi Byıla, die Herren Oberstuhlrichter v. Koväach An­­tal aus Kapuvar, v. Hajad Gyula aus Coorna, ferner mehrere Honoratioren aus den Bezirken und der Berichterstatter. AS Präses fungirte Herr Baron vd. Berg und hat die Prüfung um ?­,10 Uhr begonnen. Vorgeführt wurden der Kommission: 12 Sti zweijährige Hengste, 11 Stüd dreijährige Hengste, 5 Stüd über 3 Jahr alte Hengste. Zu­­samm­en 28 Stüd. Von diesen wurden zur Zucht geeignet befunden und lizenzirt: 6 Stüd dreijährige und 5 Stüd über 3 Jahre alte , zusammen 11 Stüd. Die übrigen müssen Wirthschaftszwecken zuge­führt werden. Es erscheint zwar das Ergebniß von 11 Stüc zuchttauglichen Hengsten nicht groß, berüh­­RE te St­ee ER RED PRRETEEFHERTE TETTERTEER 4 RENTE RE ee BEREITEN RR ee RER >

Next