Oedenburger Zeitung, 1897. September (Jahrgang 30, nr. 199-223)

1897-09-01 / nr. 199

E . T i -««.-«««.z·-x:».-—-ss«z«« ai N­EEE ERINT”- -. Ar :-.« .-.x..»:.s. R «ob es wirklich ein so erstrebenswerthes Ziel ist, daß der Staatssitzer aller Verkehrsanstalten auf sein­em­ Gebiete sei und im­ gewissen Sinne für seine Unterthanen den Großfhinian­i­ abgibt,auch dies kann nicht Gegenstand des vorliegenden Auf­­satzes seim denn wir wollen mit dem­selben blos den Nachweis erbringen, daß so erfreulich, ja so unerhältlich nothwendig er ist, daß der Staat als Not­h­elfer auftritt, er dadurch zu der bedenklichen Konsequenz gelangen kann, welche aus der Lehre vom allmächtigen Staat hervorgeht, nämlich zu sozialistischen Doktrinen, zu deren Anwalt die Träger der Staatsgewalt und loyale Ordnungs­­freunde überhaupt, si gewiß nicht werden auf­­werfen wollen. Dan muß sich eben damit trösten, daß er ja im Leben häflich eingerichtet ist und bei den Rosen stets auch Dornen stehen. E. M. Nustereigenbaumweine galt, bewies, daß man mit Freuden hier die Gelegenheit ergreift gute Musik zu hören. Erwahr, die Leistungen dieses Terzetts sind auch genußvoll und darum wirkte denn auch jede der frischen, sich rasch ins Gehör schmeichelnden Nummern zündend und überreicher Applaus wurde dem wadern Gänger-Streeblatt zu Theil. Herr Hugo Wieser besigt einen klangvollen Tenor, den er gut zu behandeln versteht. Herr Leopold Stanik erzeulert als Fodler und Herr Ignaz Ernst ein prächtiger, humorvoller Koupletsänger. Als tonfundiger Begleiter und wohlgeübter Instrumentalist erwies sich Herr Johann Schweh und so verfloß der Hiederreihe Abend auf das Angenehmste. Es wäre nur zu wünschen, daß derlei Soireen sich recht oft wiederholten. K....r. Vom Tage. O Spende des Königs. Seine Majestät hat der Meerehäzer reformirten Kirchengemeinde 200 fl. aus Alerhöchsten Privatmitteln anzuweisen geruht. O Promotion unter den Auspizien des Königs. Se. Majestät hat, wie wir gemeldet, ge­­stattet, daß für das Schuljahr 1895/96 Graf Franz Biggazo und Ignaz Csävojsy zu Doktoren der Staatswissenschaften, für das Schuljahr 1896/97 aber Bela Fenyvesfy und Wilhelm Roth zu Doktoren der Medizin an der Budapester Universität­­ sub auspietis regis promovirt werden. O Sanktionirte Gefeße publizirt das heutige Amtsblatt u. zw.: Ge.-U. XXVI: 1897 über die Bewilligung eines Imvestitions-Ansehens für die Raab-Dedenburg@benfurther Eisenbahn; — G.-WU. XXVII:1897 über die Konzessionirung der Arvathal-Bahn; — G.-4. - XXVII: 1897 über die Mehrausgaben beim Baue der M. - Sziget - Köregmerder Bahn; — GN. - XXIX : 1897 über die Verlängerung der Wirk­­samkei de­s Zudersteuergefteßes; G.-A. XXX : 1897 über die auf den Linien der fünf ungarischen Staatsbahnen zu bewerkstelligenden In­restitionen; &=­4 XXXI: 1897 über die Anwendung des G.-A. XXV :1988 auf die 1897/98er Spiritusproduktions-Kampagne und XXXVII:1897 über die Sicherstellung einiger Obligationen vaterländischer Geld­institute.­­ Einführung der neuen Strafprozeß­­ordnung. Publizi­t wurde gestern das Gesäß be­­treffend die Strafprozeßordnung mit der am 25. d.­ erfolgten Sanftionirungsflausel. Der Termin des neuen Gejeges ist dem Ermessen des Justizministers überlassen.­­ Das Jubiläum des Freiheitskampfes. Das im nächsten Jahre stattfindende fünfzig­­jährige Jubiläum des ungarischen F­reiheits-­­kampfes beschäftigt unsere Mealerfreise bereits in hohem M­aße und namentlich sind es zahlreiche jüngere Maler, welche mit Entwürfen zu großen Bildern aus jener großen Zeit beschäftigt sind.­­ Eine Mißtrauenskundgebung. Aus Krems wird berichtet: „Die Gemeindevertretung von Balt bei Krems hat mit Nachsicht auf eine die jegt zu Gunsten des gewesenen Abgeordneten Bergami betrieben wird, eine von dem Gemeindevorsteher Ferdinand Audrith und sänmtlichen Gemeindeanschüften unterzeichnete Kundgebung beschlossen. In D­eiselben heißt es: „Bergam­ sei unmürdig, jemald wieder Die Vertretung ehrlicher deutscher Wähler zu übernehmen und irgend eine öffentliche Stellung zu befleiden. Die Gemeinde Balt jammt ihren Insassen spricht Vergani das tiefste Mittrauen aus, und erklärt, daß mur ehrliche, mitkellose Männer würdig sind, öffentliche Vertrauensstellungen ein­­zunehmen.* . Inslebenstretend des » Agitationen, ER­ep­­ara­t­er «­­., urg 9- EN? . September Weneftes, Iglo, 30. August. In der Stadt Mereng, welche vor zwei Jahren ein Raub der Flammen wurde, ist heute wieder ein Feuer ausgebrochen, welche zahlreiche Gebäude und fruchtgefüllte Speicher total einäscherte. Elberfeld, 30. August. Heute gegen 12 Uhr 15 Minuten Nachts stieß auf der Station Vo­h­­winter von Steele kommende Personenzug Nr. 819 auf den in derselben Richtung aus­­fahrenden Personenzug Nr. 822. Die Ursache ist noch nicht festgestell. Zwei T Reisende sind todt, zwölf schwer und zwei leicht verlegt Namen, Stand und Wohnort der Berungrüdten konnten noch nicht­­ mit Sicherheit festgestellt werden. Drei Lokomotiven, ein Radwagen und fünf Personenwagen wurden erheblich be­­schädigt. Die Untersuchung wurde eingeleitet. Münden, 30. August. Nächst Barten­­tichen wurde die Leiche des seit dem 18. d. vermißten Touristen, Rechtsanwaltes Theodor Huber aus Würzburg in einer Schneemulde aufgefunden. Königsberg in Preußen, 30. August. Der 30jährige Postassistent Franz Karl Wagner ist nach Unterschlagung von Geldbriefen mit dem Inhalt von 5500 Mark flüchtig geworden. Benedig, 30. August. In einem Möbeldepot in der Nähe des San Luca-PBlabed kam heute ein großer Brand zum Ausbruch. Von der herbei­­geeilten Feuerwehr werden jeds Mann vermißt; man befürchtet, daß sie sich unter den Trümmern befinden. Einige Bürger und Soldaten, sowie ein Feuerwehrmann erlitten schwere Beilegungen. Paris, 30.­­August. Für morgen wurde an­­läßlich der Rückkehr Faure’s in allen Nestern von Paris und der Provinz Urlaub ertheilt. Die Ausbemüdung von Paris schreitet leb­­haft vorwärts. Den ganzen Vormittag sah man Leute damit beschäftigt, an den Fentern smd den Auslagen der Kaufläden Fahnen und Bänder an­­zubringen. Bei den öffentlichen Gebäuden sind ganze Gruppen von Arbeitern in Thätigkeit, um die Sacaden mit Wappenschildern und sonstigen Emblemen zu zieren. Auf dem Opernplaße erhebt er eine große Tribüne. In den Straßen werden allerlei seine Gegenstände, die auf die Gelegenheit Bezug haben, zum Verkaufe aufgerufen. Ministerpräsident Meline und die Minister Billot und Besnard sind Heute Abends nach Dünkirchen zum Empfange des Präsidenten Saure abgereist, im Jahre­ 1893 im Dezember einen besonderen Erlaß an die F Jesuitenkonvente von Kalocsa und Tyrnau und an die Jesuiten von Kapornas gerichtet und dieselben angewiesen habe, sie sollen, im Falle sie von einem oder dem andern Bischof aufgefordert, werden, bereit sein, die Exerzitien der Weltpriester zu leiten und so auch den patriotischen und in vieler Beziehung liberal gesinnten ungarischen Klerus für die jeswitliche­ Auffassung, und für den inter­­nationalen Katholizismus zu gewinnen, kurz gesagt für den Ultramontanismus zu fanatisiren. Sie sollen gleichzeitig sogenannte Missionen abhalten im ganzen Lande, um sämmtliche Katholiken in­­­ieses Lager zu treiben. Nach unserem Berichterstatter haben die Bischöfe von Steinamanger, Vehprem, Stuhlweißenburg und Großwardein, zuerst eine solche Intervention der Jesuiten verlangt, während die Bischöfe von E3anach, Neutra, Kaychau, von Rips und von Neusohl auf diese Jesuiteninvasion nicht refleftirten. Unser Berichterstatter erwähnt auch, daß von den Jesuiten der Nat ausgehe, mit s­chmugigen Pamphleten und sonstigen Winkelschriften gegen den­­ Liberalismus anzukämpfen und Graf Ferdinand ZihYy und Ab Molnär haben in dieser Beziehung wiederholt mit den Sejuiten­­ Batres Toth und Belis in Budapest konferirt. Die erwähnte Duelle macht uns aufmerksam, daß und die von der Gesellschaft Szent Istväan herausgegebene „Katholikus Szemle“ von dem bezeichneten Zeitpunkte an, vor welchem sie noch ein Blatt von ernster, wissenschaftlicher Richtung war, mit tendenziösen Artikeln von Sesuitenpatres überschwemmt w­orden ist und,daß fast seine Nummer des Nlatted ohne einen Artikel mit der Chiffre „8. J.“ (sotietas Jesu) erscheine. Mit einem Worte, die Jesuiten sind in vollster politischen Aktion in Ungarn und ihre ganzer Apparat arbeitet im Interesse der Volkspartei, refipeftive der Ganatisirung der katholischen Bepvölkerung. So weit gehen unsere Informationen, welche wir — sagt das zitirte Blatt — zwar mit Bor­­behalt mittheilen, jedoch sonstatiren, daß die Ver­­ständigung insoferne den wirklichen­­ Verhältnissen entspricht, als seit 1893 die Sesuitenpatres hier wirklich von Sahr zu Sahr auftauchen, von denen­ früher in Steinamanger Nicht3 gesehen worden ist. “ Das Blatt schließt damit, daß es sich weiter nicht äußern, s sondern die Resultate seiner ange­­bad­nten Nachforschungen abwarten wolle. Aus den Comitaten, Pölfdinger Hauerbrunn, 30. August. [Orig.­­Korr] (Das Grinzinger Terzett) So schön, herzerfreuend anmuthig und dabei peilkräftig unter Heiner Kurort auch ist, an eigentlichen Unter­­haltungen, mit Ausnahme der Herrlichen Spazier­­gänge auf den wohlgepflegten Wegen unserer mächtigen, balsamisch duftenden Edelgolz-Waldungen, bietet er seinen Weberfluß. Die Hiesigen zahlreichen Sommerfrischler währen es daher dem überaus zubek­ommenden und umsichtigen Gastwirthe, Herrn Anton Meier dank, daß er uns für den Nach­­mittag des gestrigen schönen Sonntags zu feinen trefflichen Küchen- und Kellergewüsfen, auch noch eine feiernde und gediegene musikalische Darbietung vermittelte. Er ließ das s­ogenannte, in Wien mit Recht gepriesene „Örinzinger-Terzett" für seine Säfte fommen und deren zahlreicher Zuspruch, der diesmal nicht allein dem preisgekrönten Original- Re­ Commimal-Beitung. ’* Die Schlupprechnungen de S Stadt­­kommune pro 1896 wurden von der Buchhaltung bereits fertiggestellt. Wir veröffentlichen aus der Bilanz folgende interessante Daten. Die Summen der Einnahmen bezifferten sich auf 673.592 1.60 fr. Ausgaben: nn, 9.:1..227, 20080913, ir Kaflaftand bis 31. Dezember 9.796 fl. 86"), fr. Kapitalsverfehr bis Ende 1895 14.275 fl. 91%, kr. R Kapitalsverfehr bis Ende 1896 190.715 fl.34 fr. Balliva mit Ende 1895 1,658.506 fl. 28%), Kr. Balliva mit Ende 1896 1,988.280 fl. 17, kr. Aktiva der Stadt 3,435.633 1.88 fl. PBassiva insgesammt . .. 2,118.517 fl. 80%, Er. Das Vermögen der Stadt beträgt daher derzeit 1,317.116 fl. 07 °­, Rx. 2 Lokalnotizen. Dedenburg, 31. August. * Obergespan v. Simon ladet die Mitglieder der durch den Komit. Verwaltungs-Ausschuß delegirten Kommission behufs Erledigung der Resurte gegen den­­ Steuerzuschlag für 10. September Vormittag 12 Uhr zu einer Sißung. * Ernennung. Der Finanz =» Minister er­­nannte Julius Molnár zum Steueroffizial an das Eisenstädter Steueramt. * Zur Zusammenstellung der Litte der Höchstbesteuerten des Komitats. Die Steueraus­­weise der SKomitat-Steuerämter, welche der Zu­­sammenstellung der Liste der Höchstbesteuerten für das Jahr 1898 zu Grunde liegen, wurden bereits dem Bizegespansamte unterbreitet. Diese Steuer­­ausweise werden im Anreichungs-Protofolle von 3­. August bis inklusive 8. September I. 3. während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht­­nahme aufliegen, damit den Steuerträgern Gelegenheit geboten werde, gegen diese Ausweise eventuell remonstriren zu können. * Der Berifikations-Ausschuß des SKomitats hält am 13. September vormittags 10 Uhr im Komitatssaale eine Sigung, in welcher etwaige einfangende Resurte in Betreff der Zusammen­­stellung der PBirilistenliste erledigt werden. Mit Nacsicht auf die Wichtigkeit dieser Sibung bittet der Bräses des Verifikations-Ausschusses, Baron Augustiner, die Mitglieder desselben unbedingt zu erscheinen. * Der Pensions-Ausschuß der Gemeinde­­und Bezirksnotäre de Komitats hält am 27. September Nachmittags 4 Uhr im großen Komitatssaale Sigung. Gegenstände der Verhandlung werden bilden das Sejuh des Karl Seybold aus Kajchau wegen Ausfolgung eines bis zum Tode seines Vaters nicht behobenen Pensionsbetrages, ferner das Gesuch des Notars Ladislaus Riegl in PVittnied wegen Benfiorirung. * Sonntagseufe. Laut Erlaß des Herrn Ministers des Innern sind der Dringlichkeit halber Be Bau- und Geschäftsarbeiten bei der Hiesigen Honved-Oberrealschule auch an Sonntagen gestattet. * Notärsprüfung. Am 25. September vormittags 10 Uhr findet im Heinen Saale des Komitats eine Notärsprüfung statt. Kokal-Rettung. Die Jesuiten Ungarns in Aktion. Von vornehmer und durchaus glaubwürdiger Seite — so schreibt Vasvärmegye — ver­­nehmen wir folgende, vorläufig ohne Kommentar mitgetheilte Nachricht : amn rate Mar sagt, daß der General der Sesuiten in Rom, vorzüglich in Folge des vom Stuhlweißen­­burger Bilgof Steiner entwidkelten Eifers schon TE ENTE

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