Oedenburger Zeitung, 1901. Juni (Jahrgang 34, nr. 125-148)

1901-06-01 / nr. 125

1.Jul­i 1901. Oedenburger Zettung. König wohnte im Hause Neugasse 15,­­ zäller aber unter Nummer 20. Abende kam König immer mit dem Mädchen zu­­sammen. Frau König, die meistens ebenfalls an­wesend war, bemerkte nie, daß zwischen den Beiden ein intimeres Verhältni bestehe. Wann der Entführungsplan gefaßt wurde, ist nicht bekannt, wohl aber dürfte dies erst vor einigen Tagen geschehen sein, al Frau König mit ihrem Kinde nach Budapest reiste. Die Polizei forscht eifrig nach den Flüchtlingen. Man muthmaßt, daß dieselben sich von Sopron nicht all­zu ferne befinden und eventuell wieder unsere Stadt berühren werden. * Ungarischer Arbeiter Invaliden- und­­ Pensions-Verein Sonntag den 2. Juni, Vormittags 9 Uhr hält die hiesige Filiale des genannten Vereines ihre­­­iegjährige Generalversammlung ab, im Verein globale Wienergasse Nr. 9 (zum „Luftigen Bauern“). * Vom „Soproni kisdedovö“, der unter dem Präsidium der hochherzigen Frau Helene v. Sefelfalufjy steht, wird für seine Brieglinge übermorgen Sonntag ein „Sunialig,“­­dessen Beginn um 3 Uhr Nach­­mittags festgelegt wurde, im eigenen Garten arrangirt. * In der Billen-Restauration Konzertirt übermorgen Sonntag Nachmittag die Re­­gimentskapelle Nr. 48. Entree 20 Er. * Affaire Sofäar. Die gegen den gewesenen Kismartoner Bezirksrichter, Ludwig Sohär eingeleitete Untersuchung ist nahezu beendet. Die Akten werden schon demnächst der Staatsanwaltschaft übermittelt, welche die Anklage erheben soll. * Steuerrührland als Eheßinderniß. Bezüglich unserer unter dieser Spigmarie gebrachten Notiz theilen wir über Ersuchen des gyagojer Notars, franz Bolgardy mit, daß der von uns erwähnte Bräutigam mit der Militärbefreiungstate nicht im Nüc­­stande war, und daß Herr Bolgardy die Ziviltrauung nicht einmal selbst vollzog Wir haben die Notiz dem „Magyar Sz6“ ent­­nommen und bedauern, daß D­ieses Blatt von seinem Agyagojer Korrespondenten mit solchen Unrichtigkeiten versehen wurde.­­ Y Unsere Bigarren bilden seit einigen Tagen den Gegenstand ernster Klagen. Die sogenannten „Kurzen“, die vom Mittelstande fast am stärksten begehrt werden, sind gegen­­­wärtig unter aller Kritik, sie haben weder eine regelmäßige Form, noch Luft und Aroma. Auch über die Kubas wird Beschwerde geführt, ebenso über andere Sorten. Da gerade der Bigarrenverschleiß dem Staate alljährlich viele Millionen zuführt, künnen die Nauder — die somit direkte Urheber dieser Einnahme­­quelle sind -- mit Necht verlangen, daß sie für ihr theures Geld auch halbwegs anständige Bigarren erhalten. Um Abhilfe wird gebeten ! * Garteneröffnung. Der beliebte Restau­­rateur, Herr Hutter, welcher gegenwärtig die ehemalige Kammerloher’sche Restauration führt, eröffnet morgen­festlich die Garten­­lotalitäten seines vielbesuchten Etablissements, Herr Hutter, der durch mehrere Jahre die Restauration in Brennberg leitete, erfreut sich seitd­em der wärmsten Sympathie seiner zahl­­reichen Gäste, vermöge der großen Aufmerk­­samkeit, womit sie bedient werden und der anerkannten Vortrefflichkeit seiner Küche und feines Keller. E83 wird sich voraussichtlich seine morgige Garteneröffnung eines großen Buspruchs erfreuen. * Ein befraucirender Notar. Komitate- D Oberbuchhalter Valentin Szalay und Finanz- N Rechnungsrevisor Kornel Marfone­k weilen noch immer in Feljö-Bulga, um in der dortigen Notariatskanzlei das Gebahren mit den Staat?­­und Komitatesteuern gründlich zu überprüfen. Gegen den Notar Franz Kiss, der sich be­­kanntlich selbst anzeigte, wurden außer mehr­­fachen Defraudationen auch wegen anderer Delikte Klage erhoben Die bisherige Unter­­suchung ergab, daß das Mierar und das Komitat nicht geschädigt wurden. Dagegen sollen Waffengelder veruntreut worden sein. Der Untersuchungsrichter verhängte über Kiss die Untersuchungshaft. * Blut und Eisen. Die Zufuhr von Eisen ist für die Blutbildung unbedingt nöthig. Daher verordnen die Aerzte bei Bleichsucht­­­­ das Einnihmen von Eisen in verschiedenen Formen. Am besten eignet sich hiezu die Eisen-Somatose, ein vorzügliches Kräftigungsmittel, welches das Eisen in der natürlichen Form enthält. Die Eisen-Somatose wird daher von den Stanfen gut vertragen und verbindet die bekannte frästigende­­ Wirkung der­ Somatose mit der blutbildenden­­ des Eisens.. Die Wirkung zeigt sich schon nach kurzem Gebrauche, indem die Begleiterscheinun­­gen der Bleichsucht, wie Müdigkeit, Kopf­­schmerzen, Schwäche und dergleichen Schmwinden, der Appetit aber angeregt wird. * Aus dem Oedenburger Matrikelamte. vom 18. Mai bis Heute wurden folgende Geburten­­ angemeldet: Dem Julius Hubai, Komitats-Diurnist und Gattin ein Mädchen (Marie Zolan, r. £); dem Stefan Ohr, Bremser der Naaberbahn und Gattin ein Mädchen (Gisela, r. f.); dem Paul Balogh, Taglöhner und Gattin ein Mädchen (Margarethe, r. f.); dem Samuel Kappel, Laternenanzünder und Gattin ein Knabe (Michael, ev); dem Samuel Brudner, Wirthschaftsbürger und Gattin ein Knabe (Johann Karl, ev.); dem Georg Nährer, Tag­­löhner und Gattin ein Knabe (Johann, z. £.) ; dem Bela Holitiker, Großgrundbesiger und Gattin ein Mädchen (Agnes, ıjr.); dem Mathias Arthofer Taglöhner und Gattin ein Mädchen (Magdalena, ev.); dem Ferdinand Schottner, Wirtsschaftsbürger und Gattin ein Mädchen (Elisabeth, ev.) ; dem Karl Schmidt, Komit dt3­ Hilfsbuch­­halter und Gattin ein Mädchen (Valerie Mathilde Wilhelmine, ev.); dem Bertalan Füzy, Schuhmacher und Gattin ein Knabe (Bartholomäus Mathias, r. £.); dem Methias Friedl, Taglöhner und Gattin ein Sinabe (Mathias, r. £); dem Johann Kis, Kammerdiener­ und Sattin ein Mädchen (Marie, r. £); dem Michael Simonis, Hilfsbeamter der SüdEiga und Bartin ein Srabe (Vinzenz Angelinus Theofil, r. £); dem Karl Bauer, Wirthschaftsbürger und Gattin ein Mädchen (Elisabeth Bertha,­ev); dem Karl Spanraft, Maurergehilfe und Gattin ein Snabe (Karl, r. £); der Helene Koczan, Wirthschafterin ein Knabe (Ladislaus, r. £). Verkündigungen: Theodor Kaut, Uhrmacher­­gehilfe und Anastasia Obozeil, Handarbeiterin (Wien); Franz Sauter, Fachbindergehilfe und Anna Csapo (Sopron); Zosef Kalman, Schuhmacher und T­heresia Galambos, Näherin (Sopron); Kranz Unger, Privat­­beamter und Anna Mılaug, Modistin (Wien) Eheschließungen: Ludwig Borich, Tapezierer und Amalie Pörtihaber (Sopron); Algander Gzigäny, Wagenlenfer und Rosalia Bella,­ Dienstmagd (Sopron); Johann Eder, Gemischtwaarnhändler und Gujanna Koppig, Diensftmagd (Sopron­, N Todesfälle: Marie Galkiovic­, r. f., 5 Monate, Lungenengündung ; Leopold V Bolnhofer, r. f., Pfründner, 67 Jahre, Altersshmwäce; Johann Csoöfa, r. E Pfrün­dner, 65 Jahre, Altersschwäche, Elisabethd Schranz, cv. ! Jahr, Facelfatarrh ; Hermann Schäfer, r. f., Rosomotivheizer, 20 Sabre, Lungentubertulose; Koloman Medayen­y, r. f, Schrling, 13 Jahre, Selbstmord ; Johann Marton, r. f, 18 Monate, N­öcelfatarrh; Frau­­ Koser Grafl geb. Sheresia Gnam, r. £, 63 Sabre, Lungentubertulose; Johann Brunner, r. f., 3 Jahre, Lungenentzündung; Franz Horvath, r ., 4 Monate, Krämpfe­ und Liebe nie aussterben mögen. Königin Wilhelmine dankte bewegt für den überaus freundlichen Empfang und ließ das Kaiserpaar leben. Zur Photographie für Amateure! Anerkannt vorzügliche photographische Salon- und Net­e-Apparate, neue umübertroffene Moment-Hand-Apparate s­­wie alle photographischen Bedarfs-Artikel bei A. Moll, f. u. E. Hof-Lieferant. Wien, Tuchlauben 9. P­hotographische Manufaktur gegründet 1854. Auf Wunsch große ilustrirte Preistifte ungerechnet. (59—b.) . Telegramme. Die Deife einer Königin, Wildpark, 31. Mai. Königin Wilhel­­mine d von Holland ist mit ihrem Gemahl gestern Hier eingetroffen und wurde am Bahn­­hofe von Staffer Wilhelm und dessen Gemahlin herzlichst begrüßt Abends fand ee glänzende Hoftafel statt, bei welcher der deifice Kaiser in einem Irinkspruche die uralten verwandt­­schaftlichen Bande der Hohenzollern mit dem Hause Dranien hervorhob, und den Wunsch außdrückte, daß die Gefühle der Freundschaft nen Brandkatastrophe. Simbirsk, 31. Mai. Die Naraga wurde von einem verheerenden Brandunglück Heimgesucht. Zwei Frauen ver­­brannten, 10 Personen wurden schwer verlegt. Das Feuer zerstörte 135 Häuser. Gemeinde . Ausweis. der das am 8. Juni 1901 abzuhaltende Kinderfest der Dedenburger evang. Schuljugend spendeten : Friedrich und Gugen Rund 2­8, Michael Gerhardt 68, Eugen Hanzmann 50 dh, Josef Leitner 20­6, Stefanie Freiberger 1­8, Rudolf Hanzmann 50 b. Bereits ausgeiwiesene Summe 16 $, 20­5, welchen Betrag wir hiemit daufend quittiren. zusammen 268. —amunn EHEN HEHE DIE IE EHEN OHIE HEHE Sitadtpreise in Oedenburg, Bom 31. Mai, Weizen 1450 bis 15.60, Korn 15­80 bis 15.50, Seifte —.— bis —.—, Hafer — — b­is 15.—, Mais —.— bis ——, Heu 3.6) bis_ 5.—, Stroh 3.20 bis 420. Vetegrafischer K­ursbericht. Wien, 31. Mai. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Marbach. Herausgeber und Verleger: Alfred Romwalter. An en A. In der Specereiwaarenhandlung des Gustav Forster jun., Oedenburg wird ein tüchtiger, solider Commis akzeptirt, auch wird ein Lehrling mit entsprechender Schulbildung auf­­genommen. R. A. Gasthaus-Eröffnung. Erlaube mit dem p. t. Publikum und meinen geehrten Gästen höflichst mitzutheilen, dass ich morgen Samstag, den 1. Juni 1. J., in meinem Hause­ Rosengasse Nr. 16 eine zeitgemäss eingerichtete Restauration eröffne, in welcher ich jederzeit bestrebt sein werde durch Verabreichung guter Speisen, vorzüglicher Oedenburger Naturweine, sowie frischen Doppel- Märzenbieres mit die volle Zufriedenheit meiner hochgeschätzten Gäste zu erwerben und bitte daher um recht zahlreichen Besuch. Hochachtungsvoll Sopron, 31. Mai 1901. Florian Bernat, Gastwirth. DE IE IE HEHE HEIKE IE IE HEHE EHE NEE | Gemeinsame Rente.. 98.50 | Ung. Bred. .......695 — U. Gold­ Kronenrente 117 60 | Länderbant Ung ...417.— 4 .u. Kronenstente 23.25 | Untonbant ........ 56 — U. Grundentlaftgen.. 92 50 | Statöbahn ........ 612.— Unglobant....... 280.— | Lombarden ....... 20.— Bankverein ........ 487. — 2 ...... 19.10 Defterr. Credit . .. 189 — |Mart. .......... 117.6) aaa REN a ee i “ ;

Next