Oedenburger Zeitung, Mai 1914 (Jahrgang 46, nr. 99-124)
1914-05-01 / nr. 99
57 «-1:E—-FT.«IJ««,W»V·M 1. Mai 1914. RETURN, = RSFE: · Angelangt sind sämtliche Nouveautes in Damenschneider-Zugehör u. Aufputzartikel. Damen- u. Kinderhüte, Blumen, Federn etc. Touristenhenden, Ruderleibl, Strümpfe, Socken etc. Täglich Nouveautes in Gelegenheitskäufe, Damen- und Herrenwäsche bei Mangold Janka vormals Simon Erold Sopron, Värkerület 88. Telephon 219. 2154 ER r Dedenburger Beitung. * Erste Mai. Der morgige Tag gehört der Arbeit. Der ruhenden Arbeit. Es klingt parador, aber es ist in übertragenem Sinne dennoch so. Die Arbeit feiert morgen, in den ruhenden Händen der Arbeiter, um zu zeigen, hak die Blüte des Rechtes auch für sie ihr farbenprächtiges, faltiges Kleid angezogen. Am ersten Mai. Am Tage des Einzuges der Wonne, des Anfangs der Blütenperiode. An diesem Tage blühen auch . Die Herzen und empfinden das große Gefühl der Völker erlösenden Freiheit.... Die Soproner Arbeiterschaft begeht feierlich, mit blutroten KRofarden in den Knopflöchern, diesen Verkündigungstag der Kraft der Massen, der arbeitenden Millionen. Vormittag werden sowohl in der Fachorganisation der Typographen, als auch im Arbeiterheim Maifeiern abgehalten. Nachmittag findet ein Umzug in der Stadt statt, welcher im Stadtwäldchen sein Ende erreicht. Hier wird eine öffentliche Boltsversammlung abgehalten. Als Redner fungieren Alexander Kellner (plmaa) syıalor vpx aun (Pliwopun) * Drudjorten-Ausstellung in Sopron. Der hiesige Hochklub derTypographen veranstaltet am 31. Mai (Bfingitsonntag) im städtischen Malersaale eine Drudjorten-Ausstellung, um dem großen Publikum Gelegenheit zu bieten, den Fortschritt, welcher in allen Gewerben einjeßte, auch in der Buchbruderzunft vor Augen zu führen. Ja, die Kunst der Buchdruderei. Hürwahr: — sie ist eine Kunst. Seit der Zeit ihrer Erfindung machte die Buchdruderei einen revolutionären Siegeszug dar und zählt heute zu den entwideltsten Kulturfaktoren. Sehr treffend sagte der große Thomas Karlyle, das die Erfindung Gutenbergs die wahre Hochschule schuf, welche die Universitäten fast überflüsslig machte. Die großen führenden Geister der Menschheit braten diese Kunst in unmittelbare Berührung mit Menschen- Nallionen. Die Werke der großen Gelehrten sind eine Schafgrube geworden, aus der ein jeder, der nur den ehernen Willen dazu hat, schöpfen kann. Diese große, Welt und Geister umsstaltende Kunst ist dem Gros des Rubiitums dennoch für ein Mysterium, ein Nätsel. Sie sehen das fertige Buch, ohne die einzelnen Phasen der Herstellung auch nur zu ahnen. Dieser Umstand leitete das Arrangierungskomitee, als es in Verbindung mit der Drucsorten-Ausstellung die demonstrative Vorführung des Drusdereigewerbes in ihren einzelnen Erzeugungsstadien beschloß. Dieses Programm verleiht der Ausstellung einen besonderen Reiz, ein anladendes Interesse. Die Besucher werden die besten Typographen der Sachorganisation in die Geheimnisse der Buchbruderfunst einweihen. Vor den Augen des Bublikums werden die „Bleisoldaten“ sie in Reih und Glied stellen und die Buchgaben ein Heer formieren, um derart den Siegeszug der Kultur von dem auffladernden Gedanken bis zur Festgebanntheit in Bleibuchstaben, wenn auch nur in durch die Umstände gezogenen engen Grenzen zu zeigen. Wir glauben, daß diese Ausstellung viele Besucher aufweisen wird. Es handelt ihm um etwas, was in den Laien eine besondere Neugierde zu erwecken vermag. Aber noch aus anderen Gründen hegen wir die Hoffnung des vollen Gelingens dieser Veranstaltung. Der hauptsächlichste dieser Gründe ist, unserer Stadt nicht nur das Rubiitum über ihre Kunst belehren wollen, sondern sie wollen diese Veranstaltung dazu benügen, ihre Fortbildung, welche ja schließlich dem schönheitssinnigen Publikum zugute kommt, zu fordern, indem sie am Tage der Eröffnung noch einen gemütlichen Abend, mit einfallsreichen Vortragenden und unter Mitwirkung der Nationalkapelle Kanya Gupti, im Hotel „Rannonia“ arangieren werden, dessen N Reingewinn der in Sopron zu errichtenden Typographen-Fachschule zugewendet wird. Das Entree zu diesem Teil der Veranstaltung ist mit 1 Krone bestimmt worden. Bei der Eröffnung im städtischen Malersaale wird der Budapester Ermittierte, Herr Wilhelm Wankfo, über die Entwicklung der Buchbruderfunst und den jenigen Stand derselben einen erörtenden Vortrag halten. Das Leichenbegängnis für General der Kavallerie Baron Georg Rohoncezy fand gestern nachmittags mit großem militärischen Gepränge in Seljönpulyga statt. Auf in Wege des Korpskommandos dem hiesigen Stationskommando zugenommene Anordnung St. Majestät wurde eine Eskadron des Husarenregiments Nr. 3 und eine Batterie des Artillerieregiments (vier Kanonen) nach Feljüpulya kommandiert. Den Kronduft befehligte Militär-Stationskommandant GM. Rudolf v. Willerding. Nach der Trauerzeremonie gab die Batterie Chrensalven ab. Sowohl aus Soprton, als auch von Fellöpulya und den umgebenden Ortsschaften waren bei viertausend Menschen um die Bahre des einstmaligen schneidigen Kavallerieoffiziers, der auch die Gunst des Monarchen in hohem Maße beaß, versammelt, um ihm das legte ehrende Geleite zu geben. Die Trauerzeremonie, der in Vertretung des Komitates unter Führung des Vizegespans v. Hajas eine größere Abordnung des Beamtenkorps anwohnte, vollzog der Feldjurator der Garnison. Die Beilegung erfolgte auf einer dem Seljepulyaer Kastell gegenüber liegenden waldbäumenbeschatteten Anhöhe, wo später ein stilgerechtes Mausoleum errichtet werden wird. Eine Ruhestätte, wie sie dem Krieger gebührt... Hier lassen wir einige Daten aus dem Lebenslauf Baron Georg Rohonczy's folgen: Er wurde im Jahre 1837 in Högyed geboren. Im Mai 1854 trat er in das 7. Ulanenregiment ein, wurde 1859 Oberleutnant und nahm am Kriege mit Preußen teil, im November 1891 wurde er zum Generalmajor ernannt. Im Jahre 1892 kam er an die Stelle Gabrianyi s als Platkommandant von Budapest. 1895 wurde er Stadtkommandant und Feldmarschallleutnant. 1898 erhielt er das Ritterkreuz des Leopold-Ordens. Anfang 1903 trat er in den N Ruhestand und erhielt den Titel eines Generals der Kavallerie; am 14. März desselben Jahres wurde ihm die ungarische Baronie verliehen. Die Maturanten der Staatsoberrealsschule besichtigten heute vormittags unter Führung des Professors Barta die Meerktätte und Salvanisierungsanlage des Kupferschmieds Julius Nenner, der den Schülern persönlich mit den erforderlichen Aufklärungen diente. * Ein Heim für die städtische öffentliche Siohieiler. Die Vorarbeiten zur Errichtung der städtischen öffentlichen Bibliothet schreiten rüstig vorwärts. Dem mit diesen Arbeiten betrauten Komitee ist es gelungen, ein entsprechendes Heim für diese eminent kulturelle Institution zu sichern. Zu Zwecken der Bibliothek und des Lesesaales wurde ein ebenerdiges Lokal im Otto (das frühere Postgebäude)ausgemietet.Dieses Lokal ist in hohem Maße geeignet,die Bibliothek aufzunehmen und einen Saal für das lesende«das Publikum zu erübrigen.Die Sichtung,des schon zur Verfügung stehenden Büchermaterials um die Katalogisierung desselben wird,längere Zeit in Anspruch nehmen, weshalb die Eröffnung Höchst wahrscheinlich erst am 1. September erfolgen künne. Das Bublieum wendet auch großes Interesse und auc Munifizenz dieser Institution zu und von allen Seiten erhielt die Leitung Zulage, der öffentlichen Bibliothek Bücher, Geld- Bespenden oder Einrichtungsgegenstände zuzu. Da die Einschaffung von neuen Büchern nach dem gespendeten Material schhichten müsse, wäre es erwünscht, wenn die hochverehrten Spender ihre Zuwendungen womöglich beizeiten dem Bürgermeisteramt zusommen (Bizenotär Dr. Kießen, Kalman) . Das Theater und das städtische Miozi. Wie bekannt, hat der Minister der Genehmigung des Beischlusses der Nepräsenetanz bezüglich des Baues eines städtischen Lichtspieltheaters die Bedingung gestellt, dak das tädtische Mozi das ungarische Theater nicht daß er Garantie dafür erhalte, Schädige. Zur Erreichung Dieser Garantie hielt der Minister die Schaffung eines neuen Theaterstatutes für notwendig. Wie wir nun hören, wird sich der Magistrat mit dieser Angelegenheit in ordentlichen Sißung befassen und seiner morgigen eine derartige Lösung beim Ministerium ausbahnen, daß von der Schaffung eines neuen Theaterstatutes Umgang genommen werde. Die Motivierung bringt vor, da im Sinne des neuen Organisationsstatuts der Stadt die Theaterkommission aufgelassen wird, und die auf das Theater bezüglichen Angelegenheiten der Kultursektion des Magistrates zugeteilt wird. Ferner sei auf in anderer Hinsicht zu einer Besorgnis sein Unraf, denn auch das je einigen Jahren modifizite Theaterstatut enthält die notwendigere Sanktion, um eine Schädigung der „ungarischen Theater“ saison zu verhüten. In diesem Statut ist nämlich die Zahl der Lichtspieltheater in einem festgestellt, so daß nach Erlöschen 3 der Lichtspieltheater Konzessionen für Private allein das städtische Lichtspieltheater verbleiben wird; außerdem ist in diesem Theaterstatut die Filare Bestimmung einverleibt worden, daß die Kinoinhaber dem jeweiligen ungarischen Theaterdirektor 10 Perzent der Einnahmen abzuliefern haben. Diese Bestimmung kann städtische Lichtspieltheater angewendet werden, wenn die Direktoren nicht freiwillig auf dieses Recht Verzicht leiten wollten. Die Repräsentation in diesem Sinne hat Bürgermeisterstellvertreter Dr. auch auf das Alexander Kretidy ausgearbeitet und legt sie — wie schon vorhin erwähnt — in der more gigen Magistratsjigung vor. * Ein Krankenhaus in Esepreg. Der Großgrundbesiger Otto Bauer de Tormas hat nicht nur aus eigenem eine größere Summe zur Errichtung eines Bezirksschrankenhauses gewidmet, sondern war auch bemüht, Sammlungen einzuleiten, die von ihönem Erfolg gefrönt waren. Um ein noch größeres Resultat erzielen zu können, war Herr v. Bauer mit Hingebung und Stier bemüht, die Gemahlinnen des Miniters des Ueußern Grafen 2. Berchtold, des Botschafters in Kopenhagen, Grafen Dionys Szechenyi und unseres Abgeordneten Baron Deden Solymory als Ratronessen zu gewinnen, die der name ermöglichen. Große Verdienste erwarb sich um die Sammlungen Frau Baronin Olga. Gabafte Beiträge die Berwhkflichung des menschenfreundlichen Projektes gern-@saprojjy in Locs, die dur Veranstaltung von Unterhaltungen das Vermögen wesentlich vermehren half. Für den Spitalsbau stehen gegenwärtig zirka 73.800 K zur Verfügung. * Die Prüfungen aus Lesen und Schrei E M Wie wir im „Györi Hirlap“ lesen, ben. AR, sich die N A ‚so wi dag die braven Topographen Dt Hause " wenden. t bestehende, vor. VENEN IIETSTIEL BEL EL TENERIORE THE FETT ER EEE EEE Zu vermieten per sofort: Eine Villa mit 5 Wohnzimmer und eine neue Wohnung mit 4 Wohnzimmer, Bade- und Dienerzimmer samt Nebenräumen u. Garten. Näheres in der Baukanzlei des Baumeisters Ferdinand Boör, Denkplatz. . 3058 Ka Te us ».. RABEN ae Se a pe a? Se NE FREE . « Ba x EEE ae er Br