Oedenburger Zeitung, 1920. September (Jahrgang 52, nr. 199-223)
1920-09-19 / nr. 214
BETEN Tea x RS SONTETUR FR TIRTREATTERE HER % 3 Ssite 2.—ztr.214 Darum gilt auch unser vom Abschiedsschmerz Durchdrungenes Lebewohl auf der irdischen Hülle. Seine ätherbeschwingte Seele wird uns einst im Jenseits begraben: „Auf Wiedersehen!“ Dein Geist jedoch, Du edler, warmherziger, arbeitsfreudiger Mann, verweilt auch weiter unter Deinen Verehrern, Breunden, unter den Deinigen, unter den Oedenburgern, unter den Deutschen Ungarns und soll uns ein Wegweiser für alle unsere Taten sein! Beginn der Friedensverhandlungen. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Bien, 18. Sept. Aus Riga wird gemeldet, daß Dort die Friedensverhandlungen heute, Samstag, beginnen werden. Bemerkenswert it, Dak der russischen Friedensdelegation auf der frühere Kriegsminister des Faren angehören wird. Debenburger Zeitung Antdinel Egeruah und Die Inden. (Dreätbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Budapest, 18. Sept. Kardinal Fürsterzbischof Csernok traf am jüngsten Montag in Szob ein, wo er von einer Abordnung der jüdischen Religionsgemeinde begrüßt wurde. Auf die Ansprache des jüdischen Gemeindepräsidenten erwiderte er unter anderem folgendes: „Wollen Sie und die ganze Sudenschaft zur Kenntnis nehmen, daß Sie in so so schwieriger Lage stets auf meinen und des ganzen katholischen Klerus Schuß zählen können. Ich möchte Ihnen bloß eines nahelegen, seien Sie gute Juden und leben Sie nach den Gen jegen Mofi. Es it nicht unser Willen, daß die Juden sich zum Christentum befennen. Ich bitte Sie, erziehen Sie Ihre Kinder so, daß sie religiös seien und wer Jude ist, bleibe Jude und Schäme ih nit Jude zu sein.“ Schließlich, fügte er hinzu, wünsche er jedem Mitglied der Religionsgemeinde und dem ganzen Judentum ein gräfliches Neujahr. — der Buenzeiler Monsiehrozeh. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung”.) Budapest, 18. Sept. Heute wurde die Verhandlung des zweiten Anklagepunktes, die 129 Mordfälle betreffend, begonnen. Wierter wurde Karl Mantush einvernommen. Im Namen der Verteidiger verlangte Dr. Eug. Kiss die Suspendierung der Verhandlung für einige Tage. Der Oberstaatsanwaltsubstitut widerlegte ji diesem Verlangen, wonach sich Der Geritshof zur Beschlußfassung zurückzog. Bitonische Mensche, (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Berlin, 18. Sept. Der „Kurier Warjawsty“ meldet: An der polnisch- Kiteuifgen Front sind neue Kämpfe im Gange. Es bestätigt nun, dass Die litauische Armee einen Generalangriff mit Unterstügung russischer Truppen unternommen hat. Neuffiige Offiziere führen Titanische Abteilungen. Der russische Frontbericht. Moskau, 18. Sept. Südwestlich von Grodno öirtliche Kämpfe. Bei Bielom witsch Kämpfe mit wechselndem Erfolge. Am Raume von Kobrin entwickeln sich die Kämpfe für unsehr günstig. Im Gebiete von Stowel vernichteten wir eine große feindliche Panzerautoformation, die für‚fl den Mowel eine Durchbruch versuchte. Wir erkeuieten Panzer- und Last- Auto und machten viele Gefangene. Bei Rohetin Kämpfe nordwestlich und füduunwest: fi von der Stadt. Bei Halicz überlebten wir den Dijelter und bekamen einen Hart»nädigen Kampf an dessen linkem Ufer. Zu der Krim kämpfe mit der feindlichen Reiterei, deren Durchbruchsversuch bei Werchne-Tofmak und der Station Staratonstantinoma abgewiesen wurde. Die russische Front erschüttert! (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Wien, 18. Sept. Aus Warschau wird gemeldet: Die polnischen Erfolge in Wolhynien haben, wie vorauszusehen, die zuffische Front in Ostgalizien ins Manken gebracht. .’ Deutschlands Lieferungen an die, a8 Entente. Berlin, 18. Sept. Wie die „Deutsche Tageszeitung“ meldet, sol die Separationskommission der deutschen Regierung die gesamte Zahl des von Deutschland zu liefernden Bieh3 bekanntgegeben haben. Demnach hat Deutschland 800.000 Stüd Nindoied und 150.000 Stüd Pferde der GEntente abzuliefern. in Singversehe Wien — Berlin. Berlin, 18. Sept. Das „Berliner Tageblatt“ meldet: In Gemeinschaft mit der Wiener Flugzeuggesellsshaft betreibt der Lloydluftdienst in Bremen bereits seit länerer Zeit die organisat. Vorbereitungen eines Flugdienstes Berlin— Wien. Diese Vorbereitungen sind so weit gediehen, daß der Verkehr zwischen den beiden Hauptstädten in Kürze wird aufgenommen werden können. == Beschräntte Aufnahme der Ausländer. Wien, 18. Sept. Mit Nachsicht auf die außerordentlichen, an der Wiener Universität bestehenden Verhältnisse Hat der akademische Senat beiäloffen, für das kommende Wintersemester Ausländer bis zu Höchstend 10 Prozent in die ordentlie Hörerschaft aufzunehmen. . II Absienstas—»Alte«Zeit. Budapest,18.Sept.Auf den Linien der ungarischen Staatsbahnen wird am 20.d.M.,um 3 Uhr morgens die mitteleuropäische Zeitrechnung wiederhergestellt. Zu dieser Stunde wird die Uhr wiederum eine Stunde zurückgerichtet. Zu Rumänien und Italien. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Rom, 18. Sept. Die Blätter melden, daß der rumänische Außenminister Tafe Senedcan demnächst in Rom eintreffen werde, um mit der italienischen Negierung unmittelbar Fühlung zu nehmen. Dagegen bestätigt er sich nach eingezogenen Erk fundigungen nicht, daß auch der tschechoslowakische Minister des Aenkern, Dr. Besner, persönliche Verhandlungen mit der Gonsulta einleiten werde. Lloyd George erfranit ? (Drahtbericht der „Dedenburger Zeitung“.) Paris, 18. Sept. Die Pariser Ausgabe der „Chicago Tribume“ teilt mit, daß Premierminister Lloyd George an einer schweren Depression leide. « Hie Sozialisten — hie Kommunisten ! (Drahtbericht der „Dedenburger Zeitung“.) Prag, 18. Sept. Nach der Gewalttat der Kommunisten in der Druderei des „Pravu Lidu“, die dort einen Arbeiter und Redaktionsrat eingelegt haben, trat heute der Vorstand der sozialistischen Partei zusammen und faßte den Beschluß, den „pravu Lidu“ sofort im eine andere Druderei zu übertragen. Die Redaktion wird neu gebildet. Aus zahlreichen Orten der Provinz sind Nachrichten eingelaufen, daß sich die Arbeiterschaft Hinter den Beschluß der Parteivertretung tele und seine Entschiedenheit begrüße. I Bonitas, 19. September 1920 Erfreuliches von Brennberg. Bessere Kohlenversorgung der Stadt gewährleistet.Wie der Vizebürgermeister DL Andreas Schindler unserem Mitarbeiter versicherte,dürfte in acht bis zehn Tagen das noch fehlende Stück Weg nach dem Schacht zur,,Guten Hoffnung«fertiggestellt sein.Der neu entdeckte Schacht,welchenkei Industriegeleise mit der Bahn verbindet,kommt somit nur für die Versorgung der Stadt Oedenburg,mittels Fuhrwerkstransportes,in Betracht Gefördert können mit Bestimmtheit täglichS bis 7 Waggons Kohle werden.Hoffentlich sind die Preise nicht unerschwinglich Die Festsetzung der Brennberger Kohlenpreise.Gestern begab sich eine städtische Kommission mit einigen Mitgliedern der Landespreisprüfungskommission nach den Brennberger Kohlengruben und setzte dort die neuen Kohlenpreise fest.Der genaue Tarif befindet sich in Ausarbeitung und wird bereits im Laufe nächster Woche publiziert werden. Hoffentlich ist das Resultat ein günstiges, rar lacwichten Personalnachricht. Der aus einer Debenburger Familie stammende aus» Kaplan der Familie der Grafen Erdödy- Szechenyi namens Anton Bitteifer wurde vom Diözesanbischof Graf Johann Miteih de Zabola von Vagnerdsndr nach Stoßpetersdorf transferiert. Er.tritt am 1. Oktober dort seinen Posten an. Trauung. Der Verkehrsbeamte der Raaberbahn Karl Schmidt hat heute um 12 Uhr mittags in der Benediktinerfire seine Braut Marianne Rovacd vor den Traualtar geführt. Als Zeugen fungierten der Glasergeister Stefan Raubofer und der Oberingenieur der Raaberbahn Friedrich Hoffmann. Unser Laubtreih über das Wetter. Bei fast unveränderlichem Barometerstande zeigt der Taupunkt eine nicht unbedeutende Steigerung, welche auch nachmittags noch fortdauert (mittags 10 ° Gelfius). Die Temperatur betrug um 5 Uhr morgens 10 °, mittag 30 ° Gelfius. Mit Nachsicht auf den steigenden Taupunkt und der durch diese Steigerung bedingten Kondensation der Luftfeuchtigkeit bei einer höheren Temperatur wird eine bedeutende nächtliche Abfühlung verhindert. &5 ist also für morgen teilweijfe bemwöchstes, wärmeres Wetter zu erwarten sein. Die Befähigungsprüfungen für Dampfmaschinenwärter und Sesselheizer werden am 1. Oktober, 9 Uhr vormittags, in Dedenburg stattfinden. Die entsprechend doktimentierten Prüfungsgesuche sind dem fgl. ung. Bezirksgewerbeinspektorat einzuschiden. Eine neue Regelung des Wafsereinheitspreises und der Türen für Die Waffenuhr und ihre Instandhaltung ist dem Magistrate über Beschlag der Wasserleitungskommission rückwirkend ab 1. September getroffen worden. Demnach beträgt der Einheitspferd des Waslerd 6 Krsuen und Iommen die Baht der Masleruft und die Inlandshaltungstare folgendermaßen zu stehen. Baht für den Wassermeßappararat: 10 Millimeter K 3—, 13 Millimeter K 450, 20 Millimeter K 6—, 25 Millimeter K 750, 50 Millimeter K 22 50, 80 Millimeter K 30 ° —, 100 Millimeter K 3750; Suftandhaltungstate: 10 Millimeter K 2—, 13 ° Millimeter K 3—, 20 Millimeter K 450, 25 Millimeter K 6 °—, 50 Millimeter K 12 °—, 80 Millimeter K 18 °—, 100 Millimeter K 27 —. Wegen gewalttätigen Vorgehens gegen eine Behörde hat der Feldpolizist Franz Hiller den Abjährigen M Wirkschaftsbürgerr Albert Holzmann, wohnhaft Wolflerstraße 47, umgezeigt. Derselbe hat auf der Wiese wie Franz Ninghofer widerrehtlich sein Vieh geweidet und griff, als ihm Vorhaltungen gemacht wurden, den Feldhüter tätlich an und beschimpfte ihn. Das Verfahren ist im Gange. « l Deicdekmxdgn des sedenburgek ungardithen»Förfivalle’r". Behwa Tieilnahmesi ans dieser Feierlischzeit treffen am 25. d. M. nachtmittags in unserer Stadt 275 Sänger ein, welche ich folgendermaßen auf Die Gastierenden Sängervereine verteilen: 125 Mitglieder des Wiener Gesangsvereines, 50 des Budapester Universtäts-Gesangshores, 55 Mitglieder des aaber Lieder- und Musikvereines und 50 Mitglieder des Steinamangerer Lie- Der Raaber Lieder- und Musikverein wird mit einem gemischten Chor, 22 Damen und 33 Herren eintreffen. Der Empfang wird sich auf den Stationen der Raaberbahn sowie der Südbahn abspielen und werden nach den Begrabungsreden die Kranzjungfrauen Die Yahnen der Liedervereine betränzen. Die Kranzjungfrau des Ofener Gesangsvereines wird Fräulein Maria Bränzay, die des Pester Universitäts- Gesangschors Fräulein Andy Rossow, des Raaber Lieder- und Musikvereines Fräulein Sirma Steiner, des Steinamangerer Liederfranzes Fräulein Lily Hering sein. Die Kranzjungfrau des Doldenburger unge em lichen „Herfidalför“ wird Fräulein Roi Edelmayer sein. ‚ Nach dem Empfang begeben sie die Sänger auf den Szehenyiplat, wo die Bekränzung der Szehenysstatue stattfindet und woselbst sie dur den Bürgermeister unserer Stadt begrüßt werden. Dann werden die Pfadfinder die Gäste in ihre Quartiere geleiten. Mit Rücksicht auf die große Anzahl der eintreffenden Gäste bitten wir neuerdings die Bevölkerung unserer Stadt. Schleunigst anzumelden, wie viele Pegsonen sie für zwei Nächte bequartieren würde, nachdem es sowohl für das Rubliftum der Stadt als für den ungarischen „Serfidalför“ als Gastgeber eine Schande wäre, falls die Gäste nur entsprechend untergebracht werden könnten. Diesbezügliche Anmeldungen werden an den Präses der Bequartierungskommission, den evangelischen Lehrer oh. Schad (Theatergase 35), erbeten. Bisher sind, da nur 100 Anmeldungen erfolgten, für die größere Hälfte der ankommenden Gäste noch Quartiere notwendig und es ist daher dringend erforderlich, daß das Rubliktum sich aus seiner Gleichgültigkeit aufraffe und zur Hilfe eile. Bei Abenddämmerung werden Die Sängervereine einigen Stadtstabilitäten und den Kranzjungfrauen Leveleiten naden geben. Abends nach 8 Uhr wird in der Restauration im Glisabethpart ein Bekanntschaftsabend stattfinden, an welchem sich sämtliche Sängervereine beteiligen werden, jedoch sieht außerdem der Bersichafter" gerne Die unter tagenden Mitglieder der hiesigen Vereine, sowie auch andere ji für diesen Abend Interessierenden und fordert sie auf diesem Wege auf, ihre Teilnahme bis zum 22. d. M. beim Advokaten Doktor Eritt Meißner (Sehenyipla 19) anzumelden. Beim Empfange sowie auf dem Bekanntmachungsabend und bei der ganzen Arrangierung werden ih die hiesigen Gesangsvereine, namentlich der Oedenburger Gesangs- und Musikverein, der Männergesangsverein des „Liederkranzes“ und der „Wirtschaftsbürger-Männergesangsverein“ beteiligen. Sonntag um 9 Uhr vormittags wird die Ofener Liedertafel die Dedur-Vokalmesse von Wolfmann vortragen, welche sie anlählich der Eröffnung der Nationalversammlung auch in Budapest vortrug. Die Messe wird in der Sant Michaelstirhe anläslich eines Festgottesdienstes, den der Brobstprälat Doktor Otto Zehetbauer zelebriert, aufgefühlrt werden. Den Chor wird der Kapellmeister der Ofener Liedertafel, Rudolf Hoppe. von der Messe begeben sich die Teilnehmer nach dem Kasino, woselbst im großen Saale eine Matinee stattfinden wird. Das ausführliche Programm derselben wird plakatiert und auf den zur Ausgabe gelangenden Programmen bekanntgegeben werden. Nach der Matinee findet ein Festessen von A400 Gededen in sämtlichen Sälen des Hotels „Bannonia“ statt, wo die Sänger von der Kgl. Freistadt Dedenburg und dem Dedenburger ungarischen „Serfidalför“ gemeinsam bewirtet werden. Wir fordern alle jene, welche sich an dem Betreffen zu beteiligen wünschen, auf, ihre Teilnahme beim Whodaten Dr. Ernst Meikner bis 2. d M. anzumelden. Der Preis eines Gededs beträgt für Nichtsänger 80 Akronen. Im Falle guten Wetters wird ab 3 Uhr nachmittags im Glisabethparfe unter der Mitwirkung der Kapelle des Oedenburger Hausregiments ein Promenadenkonzert im Glisabethparfe stattfinden. Anläslic dieses Konzerts treten alle Gast- und hiesigen Sängervereine auf und werden ungefähr 300 Sänger unter der Leitung Viktor Altdörfers den gemeinsamen Chor: „Die Nationalflagge“, von Karl Huber, vortragen. Im Elisabethpark wird den Gästen Guleih und zu ermäßigten Breiten Der franzes. «