Oedenburger Zeitung, 1920. Oktober (Jahrgang 52, nr. 224-250)

1920-10-22 / nr. 242

.” Re. 202.­ ­ Beschriftiertung: Oedenburg, Deskpt. 50, Tornior. 35 Sprechstunden der Schriftbochtun­g täglch tom M—12 Wier. Imfariion Mund Preis um die Scheillehnung und mich­am einzelne Porsomen denselben zer richten. Dringlicge Meldungen sind uns teloppeniich zu übermixein. Unabhängiges politisches Tagblatt Verwaltung: Dedenburg, Dedkpi. 30, Vomstprocher 19. Anzeigen und Abonnm­ents werden hi­euntere: Ver­ wehung, Deäkplatz 30, und in unlerem Stadtleital, Grabenrunde 72, angenommen. Schluß der Anzeigen» annahme 12 br mältags, an Samstagen I libhr vorm. Gelangt mit Ausnahme von Sonntag an jedem Tag pünktlich um 5 Uhr nachmittags zur Ausgabe. Bezugspreise: Monatlich 30 K, "jährlich 90 K, "jährlich 180 K, ganzjährig 360 K frei ins Baus zugestellt. Freitag, Den 22. Oktober 1920. Einzelnummer 150 (Drahtbericht der NB. Walihan, 21. DE. Am 18. Oktober um Mitternacht der ganzen Front eingestellt. Troflamierung des­ ­ Drahtbericht der „DO :­NB. Lienz 21. Ost. In einer Versammlung von Vertretern der Land­­wirtschaft, Der Gewerbetreibenden und der Arbeiter Osttirols­­ wurde namens aller Bewohner dieses Teiles von Tirol der Anschluß an Deutschland unter dem Namen „Deutscher Gau Osttirol“ be­­schlossen. Die österreichische und Die Deutsche Regierung wurden­ zur Zustim­­mung und zur Einleitung weiterer Ver­­handlungen aufgefordert. Zum Gauob­­mann wird der Landtagsabgeordnete Yaffner gewählt. Der Gau Dit­­tirol hat bereits­­ eigene Briefmarken herausgegeben. Das Hauptpostamt Sunshruf hat diese Marten als ungül­­tig erklärt und eine Anfrage nach Wien gerichtet, wie ji Die Postbehörde gegen­­über diesem Schritte von Dittinol zu verhalten Anke. * "MB. Snnishbrud. 21. DOM. Die Gelbständigkeitserklärung Dsttirols wid hier int ernst genommen. Die Wahl im Lienz hat für Prof. Schoepfer, der mit Rüesicht auf den Frieden von Anschluffes in Lienz. Ödenburger Zeitung“)­­ St. Germain ein Gegner des politi­­scher ® Ansc­hlufses am Deutschland ist, eine erdrüdende Mehrheit ergeben, während der Vertreter des Anichlup­­gedankens, Landeshauptmann Schraf- Tel, in der Minorität blieb. Umso wun­­derlicher mutete die Selbständigkeits­­erklärung und der Anichluk Osttirols an Deutschland an. Zweifellos han­­delt es es nur um eine kleine Gruppe von ländischen Vertretern Dittivols, die einen PButich en miniature ins Merf jegen. Die Selbständigkeit­­ wird wohl nur von sehrt kurzer Dauer sein. Die Briefmarten Osttivols haben in philatelistischen Kreisen bereits einen ehr hohen Kurs. (Dittivol it Dun Den Friedenssver­­trag ein vom eigentlichen Tirol gänzlich abgetrennter Teil des ehemaligen Kronlandes Tirol und grenzt im Sü­­den und Westen an Italien, im Norden an Salzburg und im Osten an Kärnten. Schon aus diesem Grunde .­ Die obige Meldung, Da Direkte Grenzen mit Deutschland fehlen, als unwahrscheinlich zu betrachten. Die Schriftleitung.) in. Einzelnummer 150 2. Jahrgang. . 300 des Briechenfünins? (Drahtbericht der „DO­NB. Wien, 21. DE­edenburger Zeitung“.) Das Mittagsblatt des „Wiener Sournal“ meldet aus Paris: Nach dem „Sournal, des Debats“ ist gestern abends aus Athen ein Funkspruch aufgenommen­­ worden, der den Tod des Königs Alexander von Griechenland meldet. Die Narkhricht ist bis jegt noch nicht bestätigt, der Bafenftillftend in Rraft. Fa “\ we edenburger Zeitung“) Der polnische Generalstab meldet: wurden die Kriegshandlungen auf Die Waffenstillstandslinie verläuft duch Stuff Wladowa—Stwjabs­ und PDerzsnja, welche Orte in unserer Hand blieben.­ ­ Hittirol will zu Ventschland. Dittirols die Parteien in Zesterreich. 2. Die Spzialdemotratifhe Partei. Als in den Sommertagen 1918 die militärische und noch mehr die politische Rage der A vom Tag zu Tag verschlimmerte, wurden in diesen Stunden der Not vom Erfasser Karl außer anderen Politikern auch die Führer der sozialdemokratischen Partei Desterreichs um Rat und Hilfe ange­­rufen. Doc diese stellten sich auf Den Die Sozialdemokraten Haben den Krieg nit angefangen, mö­­gen di­e Frieden schließen, die ihn be­­gonnen. As Dann Mitte Oktober 1918 Das Verzweiflungsmanifest Kaiser Karls an „reine“ Völter erschien, worin er ihren die vollkommene staatliche Freiheit und allerdings unter seiner Regentschaft in Aussicht stellte, waren es Die Sozialdemokraten, die den Stoß zur Proklamierung des Selbstbestimmungsrechtes der Deutsccen s. „ Desterreichs gaben und der freistaat­­lichen Verfassung zum Durchbruche ver­­halfen. Damals gab es viele, alguviele, die glaubten, Die Sozialdemokratie würde, wenn sie zur Herrschaft füme, eine Besserung der Zustände bewirken, würde ihre seit Jahren und Jahrzehn­­ten gemachten V­ersprechungen einlösen, ‚würde jene Forderungen, deren Erfül­­lung sie als Oppositionspartei ständig verlangt hatte, nunmehr als Regie­­rungspartei in die Tat umlegen. So fielen die Wahlen im Februar 1919 so aus, wie sie unter dem Druck der Ver­­hältnisse, der Hoffnungen und M­ünsche aller Unzufriedenen und unter dem Einbruche des verlorenen Krieges eben ausfallen mußten. Wohl gab es auch Damals viele Ein­­sichtsvolle, Die vor einem Siege Dieser Partei warnten oder erklärten, auch die Sozialdemokratie werde seine Minder wirken sünnen. Aber sie blieben in Min­­derheit, wurden wohl auch verspottet und verlacht. . Und Doch, wie sehr haben ihnen die nachfolgenden Ereignisse recht gegeben! Gewik, mach einem­ verlorenen Kriege, der mehr als vier Jahre dauerte, nach dem Zerfalle eines mächti­­gen Reiches, eines einheitlichen Wirt­­schaftsgebietes und unter der allgemei­­nen Demoralisation des Beltes hätten­­ auch Halbgötter seine Wunder wirken, auf allen Gebieten, somehr der Ruhen­­­ wie der AÄnmenpolitik, vor allem aber in der Lebensmittelversorgung haben auch jene nicht erwartet, Die von vorn­ ,­herein dieser Partei Militrauen ent­­­gegenbrachten und von ihr nicht Das­­ Seil der Zukuuft erwarteten, ' Die aller Bedarfsartikel schmellten nach dem Umsturze auf das Fünf, ja Zehn- und Fünfziefache hinauf, wie produstive Arbeit­stodte, die Neben­­regierung der Arbeiter, und Soldaten­­räte erbitterte an Die Anhänger der eigenen Partei. Vor allem die Gunst der Frauen­­ verscherzten sich die Sozial­­demokraten Durch die unerschwinglichen­­ PBreise und durch die „Rucjadpolitif“ der Arbeiterräte. Sehr groß war ferner in den Um- Hurztagen der Zulauf aus den Reihen der geistigen Arbeiter. Aber auch sie wurden bald und bitter enttäuscht, Standpunkt:­­Selb­stä­ndi­gkeiits - Sonnen. * Breite | ! | | Aber einberartigegVen«fa­gen«schu»rchdsi­e Schusulddser Partei un­d derüiberialischtm Port-Umrisse Daszies Ilüaesltses Woz ist der »A-beitek«zeitu«n­­ g«,daß esine Waschfrau mehr­ Lohnhinberi miss siei alg ein Univer­­sität igproffessor Gehalt.u­­n­d die dieser Anschauung entsprechende­ Haltung der Partei bei den Gehaltsnauljemaan der öffentlichen Angestellten bewi­r­kte, dass sie alles diesen Ki«seifen ein­en Groß­­­teil der Mitläufervesich­or. Nicht das theoretische Progriam­m also i­fteggsewesein­,­dag beioeirjiinigstien ‚Wahlen der Partei zum Schaden ge­­reichte, sondern­­ der Umstand, dah sic­h die Sozialdemokratie als Negierungs­­partei in­ seiner Wesse bewährte. Sie brachte einen Frieden heim, der Mil­­von Deutschen Bolfsgenossen unter die Gewaltherrschaft andersnatio­­naler Staaten brachte, sie trat für den Anschluß ans Deutsche Reich ein und res fuhr aris, kurz nach Prag, Belgrad, Rom,­­ Ik­on­en oderStaaitgfeksretär·fsü:rAexi nur nicht nach Berlin, sie proklamierten die Demokratie und dul­­deten Die verschiedensten Nebenregie­­rungen, sie versprachen Boot und andere Lebensmittel, doch das ‚wenige, was kam, war unerschwinglich "teuer, sie wegen gegen den Militarismus und schufen die berüchtigte Wolfswehr, Die dem feinen Staate teurer kommt, "als­­ die seinerzeitige Wehrmacht der alten Meanarchie Fortete, Sie. Toztalistenten einige­ Betriebe mit dem Erfolge, Daß der Staat alljährlich Millionen Darauf­­zehlen muß, sie traten für die Ehereform ein und ließen diesen VBrogrammpunkt­­ fallen, weil sich die Christlichsozialen diesfalls verpflichteten, für die M­ehr­­macht zu stimmen, sie machten sich mit­­schuldig an der Verschleppung der­­ Ver­­mögensabgabe un. usw. Natürlich­ wäre es ungerecht, zu l leugnen, daß sie auch eine Anzahl guter­­ Geseße schufen, die noch­ lange ihre wahl­­tätige Wirkung äußern werden, au­f wenn die Sozialdemw­ratische Partei nicht mehr­ in der Regierung figern wird. Im allgemeinen jedoch muß man, auch wenn man dieser Bartei no jo objektiv gegenüber steht, f­eststellen, daß sie bei dem für Staat und Wolfs­­wirtschaft jo notwendigen Wiederaufbau mehr oder minder verjagt hat. Und das mußte jo fommen. Eine­ Bartei, die ich auf den Boden des Klassen­­fumpfes stellt, die leugnet, Daß alle ehrelich arbeitenden Mens­chen, seien sie Arbeiter oder Unter­­nehmer, Beamte oder Bauern ‚für Die gesamte Volkswirtschaft gleich not­­wendig, gleich wichtig Jim, die Daher nicht auf einen Ausgleich dieser miteinander oft in­­ Widerstreit gelangenden Interessen hinarbeitet, son­­dern auf eine Beschärfung der Gegen­­säße, muß versagen. (Ein weiterer Auflas folgt.) # ea x k . i -’—".s"««-.-"’. 42 sxazowsgs en Ar nf IE, zerz­­·--—-«-.--s-.x......il-k-—k--.-x..«. ER EN ER 1 * # ERREEEER 1. Sür Die Arbeiter! (Drehb­ericht der „Oedenburger Zettung”.) TR. Budapest, 21.Dft. Der Handels­­minister Aubinet berief zur Vorbereitung der Geseßgebung in Arbeiterangelegenheiten eine Kommission ein, in welcher die na­haftesten Bolitifer aller Parteien Tomte hervorragende Fachleute und Volkswirte vertreten sind. In­­­ieser Kommission er­­klärte Nubinek in seiner Rede vom 19. d. M. die Notwendigkeit der Sozialen Arbeit, des Rechtes der wirtschaftlichen Organi­­sation der Arbeiter, Regelung ihrer Rechts­­vertretung und des Verhältnisses zwischen Arbeitern und Arbeitsgebern, Sicherung des fürperlichen Schußes der Arbeiter bei Unglückssälen und eine wirkungsvolle Unterftügung der vaterländischen Inndustrie. Eine Militärkonvention gegen So­wjetrusland. NB. P­rag 2. Ort. „VBenfon“ meldet aus Warschau: In Rige begann die Konferenz der militärischen Vertre­­ter Finnlands, Esthlands, Lettlands und der Ukraine, in der über eine Mili­­tärkonvention gegenüber Sowjetrußland beraten wird. In der werden si Die „Vereinigten russischen Staaten“ aus der Ukraine, dem Kio­­jaferngebiet und Weißrußland konstitu­­ieren. Ihr erster Präsident wird Wramgel sein, ihre erjste Regierung aus Mitgliedern der Regierung Kerven­­­sis bestehen. Die Armee dieses Staats­­gebildes wird 350.000 Mann zählen. nächsten Zeit­­: · 598. räumt Kärnten. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitu­ng”.) NB. Belgrad, 21. Oft. Die Ver­­treter Stankreichs und Englands haben­­ der jugoslawischen Regierung die Ent­­schließung des Obersten Rates in Der­ Kärntnerfrage mitgeteilt. Der Oberste Rat verlangt, daß Die jugoslawisc­hen Truppen Kärnten sofort räumen. Die jugoslawische Regierung hat­ auf Die Demarche geantwortet. Die jugosla­wis­chhen Truppen würden das Plebiszit­­gebiet sofort räumen, nachdem Die Ple­­biszitkommission die Verwaltung der Zone U übernommen und der jugosla­­wischen Regierung alle Garantien für die in Kärnten lebenden Vooltsgenossen gegeben habe. . ’ Kuss gi 2 PERLE re rn NH u . s- if TOR ERBEN INNE 2 Be ee Pr he ZEN a -" a —­­i »Z-: D-«,--.« «,"s'-«.' »O JEAN-IM­­.­­use . N Er RN FE a RER «« Me Men 4 -««,· rules . lag! Bet EEE LE a Fe , EEE ET Be er 8 SEEN are RR N ER ET Be Suter: Er Sn. RE BR Es Fe Be 2 \ N

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