Oedenburger Zeitung, April 1922 (Jahrgang 54, nr. 74-97)
1922-04-01 / nr. 74
szgik.74. Walldernithenzdetimtiauag. Grahtbericht der Oedenburger Zeitung) SB Wien ZlMaH Am Schlusse der gestrigen Sigung des Nationalrates gab Bundeskanzler Schober folgende Sen ab: „In seiner Eigung von 9. d.M. hat sich das hohe Haus mit der Frage, der von der ungarischen Regierung beantragten Grenzziehung im Osten bei ne beschäftigt. Ich erlaube mir nie dem hohen Haus zur Senntnid zu bringen, daß der internationale Brenzregulierungsausschuß in seiner Sigung vom 28. d. M. nunmehr seine Entscheidung gefällt und, wie wir mit Dank anerkennen, die ungarischen Ansprüche zurückgewiesen hat. Ich muß aber dem hohen Haus mitteilen, daß in drei Buntten der Grenzführung der ungarischen Regierung noch eine Berufung an den Völkerbund offen gesotfen wurde. Diese Berufung ist zu häffig erklärt worden bezüglich der Gede Bamhagen, des Weierhofes der Gemeinde Lodenhaus und eines Teiles des Pintatales, wobei aber Kechnig und andere Ortschaften entschieden bei Oesterreich bleiben müssen. Ausdrücklic wurde anerkannt, daß nur ganz geringfügige Nenderungen der Grenze möglich sein werden. Die Regierung wird auch in Zukauft nicht raften und rohen, bis uns auch vor dem Völferbund unser ander äußerliches Recht zuteil wird. Ich darf nicht unerwähnt hassen, daß in den legten Tagen wieder ungarische Bandenübersäle erfolgt sind. Die österreichische Negierung hat ihren Standpunkt nicht nur der ungarischen Regierung klar gemacht, sondern auch im eigenen Wirkungsfreis alles not gekehrt, damit und nicht wieder ein solcher lieberfall -passiere.” «·schkimmssskoutsstmpeånhu «Sprechktunes tässlcddann-IMM. ztschkimsllmmssuesehr inless minnt-semi-eines-»Musik« "cckltdessstichies.femme-eka- Miit-tause- I ersiuf erden nn mn gain en na m un nn > Unabhängiges politisches Tonblatt für alle Stände Gelangt mit Ausnahme von Sonntag an jedem Tag um 15 Uhr (3 Uhr nachmittags) zur Ausgabe. Bezugspreise: Monatlich 60 R, */,jährlich 180 KR, t/s jährlich 360 K, ganzjährig 720 K frei ins Haus gestellt. Samstag, den 1. April 1922. Verwaltung: Oedenburg, Deäkplatz 56 Anzeigen und Abonnements werden In unserer Verwaltung, Deäkplatz #6 und in unserem Stadtlokal Grabenrunde 72 angenommen. Fernsprecher Dr. 6 und ı9 König Karl im Sterben? (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“) SB. Haag, 31. März. Nach einem Funfentelegramm des Hollandsch News Büro aus Lissabon it der Zustand Königs die Kardinäle nach Wien und Ungarn hier über kurze Depeschen gerichtet. Das Fieber ist ständig sehr do. SB. Paris, 31. März. * ‚ Affociated Preß meldet aus Liffa bon: Man hegt wenig Hoffnung, daß König Karl die Lungenentzündung, die sich verschlechtert hat, überwinden wird. . Gehirnstörungen eingetreten, E38 sind Man mußte zu Sauerstoffinhalationen sehreiten. Der König hat ein Testament abgefaßt. * SB. Baris, 31. März. Nach einer Meldung der Depeichenagentur Radio it Die im Kretsproth ee ie lerstanden, ist ichmer | eien und Das | CB. Budapest, 31. März. Im Zusammenhange mit der gestrigen Meldung Des „Ui Nemzedet“, daz die Regierung die Nachricht vom Tode Seiner Ka A Sr 11 Bait fich fündig zwischen 39 und ı Majestät des Königs verheimliche, it 40 Grad SB. Esndhel, 31. März. Befseiung, die sich gestern abends Befinden König Karls hat nicht angehalten. it ‚| Halten Hat. Karlis Höchst gefährlich. Der Bischof von Funchal hat an das UTKB. zu Der Mitteilung heilen Die ermöde daß die, und teinerlei die Lage in Fiume, Vermittlungsversuch Italiens. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung”.) Siume, 31. März. In Siume sind gestern und heute mehrere angesehene italienische politische Persönlichkeiten eingetroffen. Man nimmt an, daß die römischen Politiker im Auftrage der italienischen Regierung nach Ziume gekommen sind, um einen Ausgleich zwischen der in Jugoslawien tagenden Mehrheit der Konstituante und der nationalistischen Minderheit herbeizuführen. * Kein Vertrauen zur italienischen Regierung Belgrad, 31. März. In St. Anna hat eine Sagung der Fiumaner Konstituante unter Teilnahme don 45 von den 70 gewählten Abgeordneten stattgefunden. Präsident Zanella erklärte in der Eröffnungsansprache, Das die Konstituante erst nach Entfernung des letten italienischen Soldaten aus Fiume dahin verlegt werden künne. Die Konstituante besiße sein Vertrauen zur italienischen Regierung und könne mit den Veranstaltern des letten staatlichen Umsturzes in seine Verhandlungen eintreten. Die nächsten Ligungen der Konstituante werden in Krakjevica abgehalten werden. 28 Monsterbersammlung der fe i SB. Budapest, 31. März. Str der für gestern einberufenen Monsterversammlung der Legitimisten hielt Georgi Sımrecsanyi die Eröffnungsrede: „Betlommenen Herzens und bangender Seele,“ sagte Redner, „ziehen die Gerdanken von uns allen weit nach einer verlassenen Iniel des Atlantischen Ozeans, wo unser gefrönter apostolischer König, von schwerem Sorgen, geplagt, frans darniederliegt“. Symrecsangi ersuchte die Mitglieder der Versammlung, zum Herrn des Himmels zu flehen, daß. er den König von Großungarn erhalte. Er meldete, daß Graf Andıalin er frankt sei und unterbreitete schließlich eine Resolution, in der es heißt, daßs die Teilnehmer der Monsterversammlung der christlichen Opposition in tiefer Besorgnis auf den in der Selanginihait Ichmachten den gefrönten, apostolischen König und seine Familie bilden. Die Teilnehmer der Versammlung verleihen ihrer um in einer Huldigungsdepesche verbrüchlichen Anhänglichkeit an seine Majestät dem König Wasdruf und weisen das Präsidium an. Als dann Stephan R don Bydas vn betrat, wurde er mit den Ru „Es lebe der Ministerpräsident des Königs!“ empfangen. Rakonkfy erklärte, er verstehe nicht, weshalb die Regierung den Tod Karl des Bierten vor dem ungarischen Volke verbergen wolle, weshalb sie si fürchte, wenn sich Diese Trauernachricht bestätigt. Das böse Gemwiken scheine, erwacht zu sein. Er stießt sehe man, was König Karl uns bedeutet. Erst der Sekte König Großungarns, er ist das Symbol des taufeinjährigen Uigarns, das von den Karpathen bis zur Adria reichte. Dieses könne nur seinerlei Organisationen der Formationen erregt werden. Ratopkin erzählte sodann eine Episode aus der Zeit der Tihanger Gefangenschaft des Königs. Der König erklärte, als man ihn bewegen wollte, abzudanten: „Ich kann nicht abdanten, denn ich habe den Eid geleistet, daßs ich die territoriale Integrität wahren werde und wann immer ichm das Land zurückkehre, werde ich für die Wiederangliederung der entrissenen Gebiete kämpfen. Der haltung eines feierlichen Gottesdienstes gefrönte, ungarische R König bin ich. Wer für Die Genesung Des schwerkfranzen Königs die nötigen Schritte zu unternehmen. Die Resolution wurde mit armem Beifall einstimmig angenommen, betreits Abs ich | immer nach mir fommt, it bloß gefrönter König von 13 Komitaten, während ich König von Großungarn bin.“ Die heutige Beksammlung, sagte Naforßfy, bilde den Protest" ‚gegen das, was sich bei Budadid und in Tihany ereignet hat. Er sprach dann von der materiellen Lage des Feniopaares, für das fünf Millionen angemiesen wurden, obzwar im Budget 40 Millionen für diesen Zived aufgenommen sind. Der Irste Nehrer war Stephan Friedrich, der hinter sibhaftem Beifall heftige Ausfälle gegen die Molitit des Ministerpräsidenten richtete Am Schluffe der Versammlung beteten die Teilnehmer ein Vaterunser für König Karl und sangen die Nationalhyırme. Dann sprach Stephan Haller, der sie mit der politischen Lage beschäftigte. Als er die Politik des Grafen Betlen einer Kritik zu unterziehen begann, warf jemand von der Galerie eine Stinfbombe in den Saal. Georg Simrecsänyi betrat als Vorsitzender das Redium und erklärte, "er werde alles unternehmen, um die störendest Elemente zu entfernen. Tatsächlich wurde später ein Mann aus dem Saale entfernt, als er wieder Strnfbombe werfen wollte, einen 54. Jahrgang, die sozialdemokratische Partei im Wahlkampf. Oedenburg, 31. März. Vor zwei Jahren trat die sozialventofratische Partei von dem Wahlkampf zurück. Keiner ihrer Vertreter als in der Nationalversammlung, eine Tatsache, die das Aufsehen von Europa erregte und viel Dazu beitrug, daß Ungarn von den demokratischen Ländern der Erde mit wenig freundlichen Augen angesehen wurde. Schon mit Rücksicht auf das Ausland muß deshalb der Wille dieser Partei, nunmehr tatkräftig am Aufbau der Heimat mitarbeiten wollen, begrüßt werden. Aber der Aufbau selbst erfordert dringend die Mitarbeit aller, wenn er nicht verzögert werden und Stüdwert bleiben sol. Denitz es geht heute nicht mehr an, daß ein derart großer und entscheidender Justor wie ihn die Arbeiterschaft darstellt, seinen Anteil an der Regierung des Bandes haben sollte. Wir schulden deshalb dem Grafen Rethlen und dem Innenminister Kiebelsberg, sowie den Arbeiterführern Dant, das sie, unbeeinflußt von Teeren aber tönenden und mitreikenden Schlapporten, mit ernstem Willen sich auf der Plattform der Verständigung zusammenfanden. Freilich, Kampf wird es weiter geben, und muß es da geben, wo Interessen gegeneinander fiegen. Aber nur im Menge des gegenseitigen Wasaleiches, doch ruhige Evolutiont, kann das Mohl des Vaterlandes gefordert werden. Auch verschiedene Mehtanbauung kann die Gefahren einer revolutionären Hinänderung nicht rechtfertigen. Auf diesem Boden haben ss die beiden Parteien gefunden. Es it darum von allgemeinem Interesse, das Programm der Partei für die nächte Zeit fennen zum lernen,' smit. Dann sie, im Mahkampf zieht und Das als zusürzlich gedruckt erschienen ist. Nach einer allgemeinen und sharfen Kritik über die Leistungen der Tekten Nationalverssammlung und einem icherfen Bıoten gegen den Trianoner Friedensvertrag, Xellen Revgilien mit aller nur schünschenswerten Gentschiedenheit gefordert wird (wenn man ihn auch etwas zu stark parteipolitish ausschrotete), wird das eigentliche Programm für die innere Politis in eingehender Berüfichtigung ihrer wirtschaftlichen Seite befordert. Wir bringen heute nur, und zwar auszugsweise, Die Pünfte, welche sich mit der inneren Rolitis befallen, obschon unseres Grachtens die Forderungen auf dem wirtschafitlichen Gebiet wichtiger und reeller, Das heißt, Leichter zu verwirklichen sind. re Die sozialdemokratische Partei der 1: ; 1. Allgemeines, gleiches, direktes Wahlrecht bei jeder Wahl und jeder Abstimmung für jeden über 20 Jahre alten Staatsbürger ohne Unterschied dem gewesenen Heere aus politischen weise Abstimmung. Proportionale Vertretung. Jeder Mähler sei wählbar. Die Abstimmungen sollen an be jeglichen Ruhetagen abgehalten werden. Reichstags-, Komitats- und Gemeindewahlen sollen alle zwei Jahre stattfinden . for: ”