Tagblatt, 1923. Juli (Jahrgang 1, nr. 147-172)

1923-07-01 / nr. 147

Seite 2. Sonntag | Qualitätsmöbel von Mitgliedern der Wiener Tischler­­zu billigsten E Verkäufe. Interessenten­verpflichtung. von 1.209.090 % - ee Ei . Ba Tagblatt En % Bezirksbauerring des südlichen Burgenlandes. Güfsing Hatte­ am vergangenen Sonntag bewegten Tag. Aus unzähligen. Gemein­­edes Bezirkes, aus den nachbarlichen Bezir­­k sogar aus dem steirischen Fürstene wanderten­­ die markanten Bauernver­­beter herbei, um die brennenden Fragen ihres­­ Stammes zu besprechen. Den Bauerntag hatte die Zeitung des „Burgenländischen Bauern­­bundes“ einberufen und seinem N Rufe folgend, kamen die Bauernbündler aus dem­­ Güssinger Bezirk, wie auch zahlreiche Vertreter der Ber­­irksverbände Rennersdorf, Ober­­warth Fürsten­feld, sowie des­ Land­­jugendbundes aus dem Bezirk­ Fürstenfeld. Die Abgeordneten, die sich zum Bauern­tag einfanden und auch die übrigen Festgäste, auch die Fahnenabordnung des „Steirischen Fahrräder “. Sportartikel „Favorit“ WIEN IV.,­­Favoritenstrasse 10. 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Es sprachen dort Bürgermeister Fischel, Landtagsabgeordneter Vas, Nationalrat Duld, Landtagsabgeordnete Bomper Enzengrubber namens Ihen Bauernbündler, Landesrat Vott aus Sauerbrunn begrüßte die Tagung als Mit­­glied der burgenländischen Landesregierung. Er betonte die Produktionspolitik des Bauern­bundes und wandte sich scharf gegen die sozial­­demokratischen Versuche, deren Ziel ist, die kleinen Landwirte und Pächter für den Sozia­­ls­mus zu gewinnen, Nationalrat Lanner berichtete ausführlich über die Tätigkeit der bauernbündlerischen Abgeordneten im Natio­­nalrat und Landesrat Franz Winfler über­­brachte die Grüße des­­ Steirischen Bauern­bundes. Stadtrat Schönhauer kennzeich­­nete in einer schwungvollen Nede die Grund­­lagen der bündlerischen Bewegung, die national und christlich sei. Alle Reden wurden mit stürmischen Bei­­ral aufgenommen und Landtagsabgeordneter Bas, der nachträglich den Bezirkshauptmann Mayerhofen begrüßte, flog mit herz­­lichen Dantezoorten die eindrucksvolle Tagung. Nachmittags wurde am Fuße des Schlo­­berges ein gelungenes Wiesenfest arrangiert mit fröhliem Treiben bei Musik, Gesang­ und Tanz. Der „Männergesangsverein “Ruders­­dorf leistete unter der Leitung des Chormeisters ge­rt sowohl beim­ Bundestage, wie auch beim Jeite am. Nachmittag Robensweih­es. "Die hübschen Chorberträge fanden wohlverdirrten allgemeinen Beifall. · . II Ernennungen und Betrauungen b­ei den katholischen Defanaten. Mit der Führung der Defanatsagenden für das Defanat Pinnatal (früher Prostrum) wurde Pfarrer Stephan Ottovi­c von Deutsch-Schüten betraut. Den­­ er­­franften Dechant Franz Thomas (St. Michael) vertritt bis auf weiteres der Pfarrer von Stegersbach Karl Braun. — Die kanonische Investive er­­hielt der bisherige Administrator von Pöttiching Karl Saring auf die Pfarre Lußmannsburg. Zu Administratoren wurden ernannt Lud­­wig Schmed für die Pfarre Ollers­­dorf, Pfarrer Johann Herczeg für die Pfarre Morchendorf, Administrator Josef Mifchinger für die Pfarre und, der burgenländi=­­Heiligenbrunn, B. Marian Salla­­berger D.&%. für die Pfarre Sigleß. — Der bisherige Lofalfaplan von Zadenbach (Filiale Rising) Robert Koch wurde über sein Ansuchen von sei­­nen Boften enthoben­­ und aus dem Ver­­bande des burgenländischen Klerus ent­­lassen. An seine Stelle kam als Lofal­­faplan Edmund Winkler. Zu Mitgliedern des Diözesanschulra­­tes wurden Dr. Eduard Mai, Pfarer von Nattersdorf und Johann Dobrovich, DOberlehrer an der rö­­misch-katholischen V­olfsschule zu Mini­­bof ernannt. Auflassung des Garnisonswirtschafts­­­amtes in Eisenstadt. Mit mehreren an­­deren Garnisonswirtschaftsämtern hat der S Heeresminister das zu Eisen­­stadt aufzulassen angeordnet. Das Eisenstädter Wirtschaftsamt wird Ddeme­n nach nur mehr bis zum 30. Juni beste­­hen. Vom 1. Juli an werden die Eisen­­städter Truppen und Heeresanstalten mit Verpflegung,­­­üstung und Betten von der Wirtschaftsstelle versorgt, welche bei den Eisenstädter Truppen errichtet wird. K­atholifentag in Rechhing und Lof­­fenhaus. . Vorigen Sonntag wurde die Reihe der burgenländischen­­ Katholifen­­tage mit jenen von Nehnik und Xodenhaus abgeschlossen. Der erst­­genannte wurde wegen des ungünstigen Wetters schon einmal verschoben. Am 24. uni gestaltete sich aber das Wetter besser,­­so daß sich aus Nechnik, Schadhen­­dorf, Hodis, Weiden, Hannersdorf, Neu­­markt, Dürnbach, Schandorf, Burg, Mi­­lchendorf, Großpetersdorf, Althodis und Stoßbach selten etwa 1500 Bürger ein­­fanden. In der Festversammlung unter dem VBorfig des Fabrifanten Eugen Bogdani fpraden Dr. Hans Schmit vom Volksbund, Abgeordneter Binder und Kaplan Meridit in froatischer Sprache. In R­odenhaus versammelte man si zu einem Bezirks­­katholikentag. Die Festpredigt und Feld­­messe hielt Kardinal Dr. Biffl. Unter den Ehrengästen befanden sich Fürst und Fürstin Esterhazy, Bezirks­­hauptmann Bundesrat Burgmann, der Restversammlung und Delegierten­­beratung hielt Kardinal Biffl Anspra­­chen. Auch die E.-B.- Verbindungen „Babenberg“ und „Kürnberg“ waren übertreten. Neben hielten unter anderen Abgeordneter Krübner, Landeshaupt­­mannstellvertreter Dr. Schidli, Forst: ‚Direftor Majthbenyi, Dechant Eı=' Generalsekretar ! Doktor und. Direftor Kauf: Dr. 3 Hagenauer und uch bei­­gelitid, ‚Drechsler ’ ‚mann. 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In einer­ Ehe befand sich ein kleines golgedrucktes Monogramm ©, 9. „Serena, Briefpapier,“ rief­rau Marianne betroffen, als ihr Yliet darauf­­ fiel. „Was kann sie meinem Manne ge tte... „An Herrn Georg Greiner, Sekretär des Grafen von Hofenegg, in der Buschmühle. Sofort zu übergeben.” Stand darauf. « Auch Spannberg war sehr bleich ge­­wordem Mit bebend­en Fingern mühte er sich,«das feuchte Papier aus dem Ku­­vert zu ziehen. « Es standen nur wenige Sätze darauf. »Sie haben recht,es bleibt mir kein anderer Weg.Un­d es hilft kein Zauberm SH kann von niemand mehr Abschied nehmen — niemand mehr ins Neuge sehen. Er­warte Sie morgen früh an der Biegelei und überlasfe alles andere Ihnen. Nur fort! « Mittern sacht 22.5. S.H. Frau Marianne saß starr und blickte sprachlos auf das Briefblatt.Spannberg aber ballte die zitternden Finger zur Taufe. „So doch!“ stieß er außer sich her­­aus. „Mit ihm! Mit diesem Mörder und Schurken! In der übelberüchtigten Bushmühle also barg er sich! Sie liegt am Fuß des Kreuzbühels, mein Diener hat ich also nicht getäuscht, als er ihn dort sah. Und sie — Cerena was mag er ihr eingeredet haben, was muß sie gelitten haben, ehe sie sich zu diesem Schritt entfihleg! Da steht es ja: „Mir bleibt sein anderer Weg!” Und dann: „Ich kann niemand mehr ins Auge sehen!” „Das bedeutet, daß wir mit unserer traurigen Vermutung vorhin recht hat­­ten und Gerenas Name irgendeinen schweren Mafel trägt, durch den sie sich entehrt fühlt! Nur eines ist mir völlig rätselhaft: Wie fgnnte Serena einem Fremden sofort: Glauben scheinen , mag er ihr was immer enthüllt haben? War­­um beriet sie si nicht vorher wenigstens war, blieb plößlich stehen. „Das war sie! Bis zu dieser Stunde­­ trug sie sein Geheimnis in der Brust, darauf Schwöre ich! Aber wir jagen in der Laube, die hart am Gartenraum liegt, als wir uns verlobten. Und wann sie nicht dort nachher ihrem Vater alles ge­­beichtet haben? Und er — da es ein Geheimnis gibt in ihrem Leben — muß er ihr da nicht davon gesprochen haben? Wenn sie heiraten wollte, mußte doch ihr Elternname genannt werden . . .“ „Und jener Mensch, der Urlaub nahm und doch heimlich hier blieb, kann alles gehört und für seine Zwecke ausgematt haben!” fiel Frau Marianne erregt ein. „Sa, sa nur kann es gewesen sein, Und nachher — Gerena blieb vielleicht noch ein Weib­hen im Garten, weil sie vor Glück seinen Schlaf hatte — da drängte er sich an sie und redete ihr meiß Gott was ein und betrog sie zur Flucht!” Spannberg mischte sich den Schweiß von der Stirn. Gen Gesicht war ganz entstellt und Fallweiß. „ber marım? Wozu? Welche mit jenem Mann? Und wann fanden Zmede verfolgt er? Das Billett, das jene Enthüllungen statt? An jenem , hr Mann offenbar zufällig auf Xosen­ Abend verlobte sich Serena doch mit Ih,­egg gefunden hat, erklärt genügend seine Sie sagten selbst, daß sie strahlend ' Angst und die Richtung, die seine Ge­­danken nehmen mußten! Wenn dieser nun vielleicht Serena heimlich Spannberg, der in starrer Erregung , Greiner im Zimmer auf und nieder gegangen | liebte — wenn das ihn nachts an dren Gartenzaun führte, wenn —“ „Sie rafen, Richard!" unterbrach ihn die Witwe erschroden. „Sie werden doch ncht denken, daß Serena —“ „Sie nit! Sie ist rein wie ein Engel, dafür lege ich meine Hand ins Feuer! Aber er! Sie ist so schön und er no Fein alter Mann! Sie kam ja oft zur Kromteife ins Schloß. Wie leicht kann ihr Anblick . . . nein,­­ darf es gar nicht denken! Es macht mich verrüct! Sie ist so jung und ganz unerfahren und mim — in seiner Gewalt!“ Er war völlig außer fi. Frau Marianne suchte ihn zu beruhigen, aber er hörte man ncht auf ihre Worte. Da trat Sina abermals ein: „Ein Bote aus Selowit ist da, Herr Baron. Die Frau Baronin­ läßt bitten, Sie möchten doch rasch heimkommen!” Selowit war ein altes M­ototosclöi­­chen, das Flofett z­wischen gradlinigen Hainbusschallen, künftlich angelegten Blumenrabatten und alten Sandstein­­figuren eingebettet lag. (Fortseßung folgt.) wen! und glückich war, bis zulegt . . .“ Era

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