Oedenburger Zeitung, Mai 1939 (Jahrgang 72, nr. 99-122)

1939-05-02 / nr. 99

Seite 2. — Nr. 9. 1. im Falle der Zinsermäkigung fei­­nen Nadhlaß, 2. im Falle der Zinserhöhung für jede Partei eine Gelditrafe bis 100 Pengö, 3. wird die Ermähigung angemeldet, das Erhöhen jedoch verjchwiegen, jo wird der Hauseigentümer wegen Steuerbetrug beitraft. Her Don-Roialen-Chor mit Sergei Jaroff am 6. Mai im Soproner Kafıno. Die weltberühmten ruffiihen a cnpella= Sänger fommen Samstag, den 6. Mai, unter der Führung des pirtuojen Dirigen­­ten und Romponijten Sergej Iaroff nad Sopton, um ihr jenjationelles Programm dem funitfinnigen GSoproner Publikum zum beiten zu geben. Der weltberühmte Chor kehrte unlängit von jeiner großen Tournee aus Amerita zurüd und fammt über Paris, Berlin und Wien nah Go­­pron. Nah dem Konzert in Sopron fol­­gen die Verpflichtungen in Budapelt, Bel­­grad, Sofia und Konftantinopel, wo fie eingeichifft werden, um nad Yuftralien, nach Sydney uwjw. zu fahren um die ver­­pflichteten Konzerte zu abjolvieren, Fünf. volle Sahre dauerte der Brief­­werhjel zwilchen dem Goproner Imprejja= rio und der Leitung des Vereines, bis das Konzert Des weltberühmten Chores in Sopron fihergeitellt werden Fonnte. Bor zehn Iahren Hatten wir das Glüd gehabt, Den einzig dDajtehenden berühmten Chor der Donkojaten unter der Führung ihres meijterhaften Dirigenten Gergej Saroff zw hören und jeit diejer Zeit haben wir dieje eritflajfigen Sänger ins Herz ge­­ihlsjien. Auch Damals Hatte der Chor einen jenjationelflen Erfolg. Es dürfte faum einen Geiangschor geben, der mit diejen Sängern in Vergleich gezogen were den fünnte. Bewundernswert die Pracht und der Umfang der Bakitimmen, die wie Drgelton Durch den Ronzertjaal Ähwingen, der Schmelz und Die Klangreinheit der Tenöre. Es it ein wahrer himmliiher Kunit­­genuß, was der Chor unter der Leitung des berühmten Dirigenten Sergej Iaroff Darbietet. Mie warten auch diesmal mit größter Freude und Sehnjuht auf den 6. Mai, an welhem Tage wir über die vollendete Runjt diejer Sängerihar uns ergößen werden fünnen. Wir fünnen dieje fünjtleriihe Unternehmung nur mit der größten Freude begrüßen! Die Karten für diefen funitvollen Ron­­zertabend find ab Montag, den.1. Mai, in der fün, ung. Tabafverichleißitelle auf Dem Szehenyi-Plab, Telephon 410, erhältlich. „ELITE-MOZGO" Bom 28, April bis 1. Mai, Freitag bis Montag: A toprini näsz Der größte ungariihe FZilmerfolg der Sai­­fon. Hauptrollen: Savor Bal, Tolnai Klari, Kils Ferenc, Ölwedi Zista. Erit- Hajfiges Ergänzungsprogramm. Jugend: frei. Borjtellungen um 5, 7 und 9 Uhr; Sonntag um 3, 5, 7 und 9 Uhr. Sohdendurger Zeitung Dienstag, 2, Mai 1939. Goproner Rofalberichte Sopron, 1. Mai. Todesfall, Geitern ftarb der befannte Maler und Anjtreichergehilfe Paul UII- ram im 61. Lebensjahre. Der Berbli­­hene war eriter Gejelle des Meijters An­­ton Töpfl, der den Tod eines tüchtigen, verläßlichen Arbeiters betrauert. Die Be­­erdigung findet morgen Dienstag, 6 Uhr abends, im bath. Friedhof jtatt. Trauung. Der hiefige Staatsrehnungs­­fonirollor Erntt Galos führte Sams: tag in der evang. Kirhe feine Braut Margit Slliäs zum Traualtare. Subiläum, Wie berichtet, begeht heuer der beliebte Direftor der evang. Volks: ihule Samuel Graf das 40jährige Dienit­­jubiläum. Aus diejem Anlafje juhte ihn der Lehrförper auf, um ihm Die herzlich: iten Glüdwünjche darzubringen. — Ein Beweis der menjhenfreundliden Den: fungsart des Subilanten it, daB er nad) der obigen Feier die drei Schuldiener im evang. KRonvents-Iahresihant bemwirtete. Ernennungen. Der Sujtigminiiter er­­nannte zu Redhtspraftifanten des Ge­­rihtshofes: Dr. Mfrd von Shwarß (Sopron), Dr. Iohann Brunner (GYör) und Redtsanwalt Dr. Bela Mol: nar (Sopron). Todesfälle. In den legten Tagen Jind in Sopron verjhieden: Frau Georg Paus, geb. Thereje Windiih, im 80., pen. Ge fangenenaufjeher Dionys Somogyi im 79., Witwe ISulius Buktai im 74. Lebensjahre. Guterhaltenes Herren - Fahrrad zu faufen gejuht. Angebote an Rudolf Shottan, Teihmühlgajie 6, erbeten. Modernste MÖBEL nur im Mean JOMAS GEEEEEE Wärkerület 11—13 HEEEEEEEE Mitteilung. Zur Bequemlichkeit des Rubliftums hat die Speditionsfirma Mi­­hael Rauner ihre Kanzlei in das Haus Szehenyi-PBlat 20 (gew. Lobal der Ungas riihen Allgemeinen Sparbajje) verlegt. Ein guter Gtaudpunft iR es, zum Bhotograpgieren nur die bekeni Materik ten gu verwenden. Deshalb ik Bir Hauptjacdhe, immer nur bei ganz zerläh: ‘then Firmen einzutaufen. Us Jolie :mpfiehlt AG jowoh!l für Apparate, wie für Zubehör, Platten, Filme, Bapiere, Ehemikalten, Löjungen, Lade uw. Bis Drogerie Franz Müller, Grabenrunde Re. 52. Langjährige Erfahrung, Ted. nänniihe Beratung und gröktmäglisksr Intgegentommst. Telepbon Rr. 248. Bei Magen, Darm, Qeber:, Gallen: und GStoffwerhjelleiden reinigt morgens ein Glas natürliches „gran=Sojef“-Bitter­­waljer den Nahrungstanal gründlich und unterjtügt wohltätig den gejamten Ber­­dDauungsporgang. Fragen Sie Ihren Arzt! Giftfrei für Menichen und Haustiere it die radikal wirfendeSempronia-Katten­­fonjerve aus der Drogerie Franz Müls­­ler, Grabenrunde 52. Preis eines \4- Kilogrammpatets 32 Heller. Der Straßenabjihnitt Nagyeent—Köp: häza wird wegen Injtandjegungsarbeiten am 3. Mai für den Wagenverfehr abge­­ipertt. Die Straßenjperre währt bis 31. Iuli. Geburtstagsfeier. Umjaßjteuerbeamter Alerander Tarnof, der vor zwei Iahren nah KRapuwvar werjegt wurde, feierte Samstag abends im Gaithaus Michnel Säger jen. jeinen A0jährigen Geburtstag, aus welhem Anlafje er von jeinen vielen Freunden mit einem jhönen Geburtstags geihenf überrajht wurde, und zwar mit einer filbernen Zigarettendoje mit Wid­­mung und Namensgravierungen. Die Grwur nahm Leopop Shweräf- Rokruder vor. In die Landes, Sournaliitenfammer find aus Sopron als Mitglieder I, Klafje auf: genommen worden: Franz Cjakar, La dislaus Horvath, Nikolaus Horvath, Ig­­na; U. Schiller und Ladislaus Thier. Mitglied der II. Klafje wurde: Dr. Lupd­­wig Szentimrey. Blutige Rauferei, In einem Buihen- Ichanf in der RaköczisGajfe gerieten meh rere Gäjte in Streit, der in eine Nauferei ausartete. Dabei wurden der 20jährige Fabrifsarbeiter Michael Horvath umd der 62jährige Taglöhner Karl Linzer durch Mefjerjtiche verlegt. Die VBerlegten wurden von der Rettungsgejellihaft ins Eltjabth-Spital gebracht, während die Po­­lizei in der Raufangelegenheit die Unter­­luchung einleitete. Bom Gerichtshof. Der Gelchergehilfe Sohann Wenzel aus Balf-Molfs wurde von Györer Gerichtshof unter derAnflage der Schmähung des Neihsverwejers zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Auf der Nanberjtrake it Das Kabel: legen der Telephonleitung begonnen wor­­den. Gelegt werden auch die Wallerlei­­tungstohre. Nachher wird mit dem Aus­­bau diejer Straße für die Autoitraße Györ — Sopron— Wien begonnen. Der Soproner Photoflub veranitaltet im September eine Internationale Photo: ihau, für die bereits lebhafte Worberei­­tungen getroffen werden. Zur Teilnahme werden die VBhotoamateure aller Weltteile aufgefordert werden, Der Soproner Tath, Gejellenverein hielt gejtern Sonntag die Iahresgeneral­­verjammlung ab, in deren Rahmen auf) die Aufnahme neuer Mitglieder erfolgte. Silberfuhs: Boa wurde vergangene MWohe auf dem LöwerRing verloren. Der Finder möge den Fundgegenitand gegen entiprehende Belohnung bei der Sinanzdireftion abgeben. Bor dem Polizeirichter, Der Polizei­­tichter der hiefigen Staatspolizei, Polizei­­rat Yranz Köves, verurteilte den Hans delsgehilfen Iojef Rat aus Czernowiß zu 15 Tagen Xrreit, weil er ohneReijepapiere über die Grenze fam. — Der 59jährige Andreas Nemeth, dem die Stadt Sopron verwiejen it, wurde vom Bolizeirichter Franz KRöves wegen verbotener Rüdfehr zu zehn Tagen Wrreit verurteilt. Laut Polizeiverfügung darf er bis 1942 die Stadt nit betreten. Er fommt aber im­­mer wieder, weil er hier jeine Braut Hat. — Megen unbefugten Grenzübertrittes ift zu fünf Tagen Arreit der Spengler Meh­­med Baja aus der Krim verurteilt wor­­den. Nah Berbüßung der Strafe wird er an die Qandesgrenze gebracht werden. Maljahrt nah Koöphaza. Die Maria­­niihe Männerfongregation Soprons ver anjtaltet am 14. d. — falls günitiges Metter Herrigt — eine Wallfahrt nad Köphaza (KRohlnhof). Die Wallfahrt hebt um 7 Uhr früh an. Um Halb 9 Uhr vormittags fährt ein Autobus .von der Domfirhe nah dem genannten Gnadenort. Kleiderdieb. Die Polizei leitete gegen den hiefigen Taglöhner Stefan Barga das Verfahren ein, weil er fürzlih zum Schaden des Shuhmaders Bela Boros einen Gado entwendete, dann einem Trödler verbaufte. Der Rod wurde dem Eigentümer zurüderjtattet. Die Hörer der Yakultät für Forjt- und Bergbaumwejen veranitalten am 5. Mai, bald 9 Uhr abends, im Stadttheater für wohltätige Zwede einen heiteren Bor: tragsabend. Zur Wufführung gelangen sum Großteil kurze Einafter. Die Proben find im Zuge. Polizeinahriht. In Budapeit wurde dem dortigen Einwohner vitez Alfred Szentväri ein Qurusauto entwendet. Type „Fiat“. Man nimmt an, daß der Dieb jeinen Weg nad Sopron nahm, um von hier über die Grenze zu fliehen. Die Polizei foriht nach) Dem Dieb. Bom Komitat, Der Yertörafos-Krois­­bader Einwohner SIojef PBaducs, der jeit Monaten in Deutihland — unweit von Stuttgart — arbeitete, erlitt einen tödlihen Unfall, wovon jeine Brau in Rakos telegraphiih veritändigt wurde, „der geuerreiter“ Roman von Lucie Reinhard, (Gultan Neugebauer, Romanverlag.) 1 Erites KRapitel.. Drei mähtige Zlammen Iodern zum nachtdunflen Himmel auf, züngeln, leden an dem weißen Stoffplafat, Das hoch oben an der Zirkusfuppel angebradt ijt, und deuten weit über die Däher der Stadt hinweg. „Der geuerreiter“ ftand mit großen, roten Budjitaben darauf geihrieben. Und dieje feurige Schrift da oben an Der Zirfusfuppel übte einen ge= heimen, graufigen und aufregenden Zaus ber auf ganz Berlin aus. Seit Ianuar brachte dieje Senjation alle Gemüter in Bewegung und jhuf Sa­­gen und Legenden um die Geitalt diejes Geheimnisvollen, der jeden Abend fein gefährliches Erperiment in dem vollgefüll­­ten Zirkus ausführte. Viele Stunden vor Beginn der Bor: eine Mauer vor dem Eingang, um ja nod) einen Plaf zu erlangen, traßdem jtets „ausverfauft“ auf dem Schild Hinter Dem Seniter der Kaffe jtand. In den Geihäften, zuhaufe in der Ya­­milie, in den KRaffeehäufern, kurz, überall bildete der jagenhafte „Seuerreiter“ das Gejpräh. Die jungen Mädchen fchwärm­­ten laut und begeiltert, die verheirateten Frauen heimlich für ih, und die Sungen jpielten auf den Straßen, auf Höfen und in den Anlagen nur nod ein Spiel: den „yewerreiter“. Mer diejer Geheimnisvolle eigentlich war, mußte niemand, fein Kollege, nicht mal der Zirfusdireftor wuhte es, Nod fein Menih Hatte ihn von Angeficht ge­­jehen. Ganz zum Schluß der Boritellung trat er auf, wenn in niedrigen Dreifußbeden im verdunfelten Zirfus Hohe Flammen aufloderten, die ein einzigartiges, jchau­­rig Schönes Bild beleuchteten. Aus dem Dunfel ritt er dann plößlich hervor, wie ein Schemen, Teije, lautlos, eine jchlante, hohe Geitalt in Ichwarzjeidener, enganlie­­gender Kleidung, die jeden Mustel jeines itellung jtanden die Menihen jhwarz wie herrlich gebauten Körpers, der wie von der Hand eines Bildhauers geihaffen war, hervortreten lieg. Auf einem herr­­lihen Rappen, deijen Fell im Schein der Feuerbrände bei jeder Bewegung wie Blut aufleuchtete, ja er wie angegojjen, mit jeinem Hengjt wie in Eins verjchmol­­zen. Glänzend, leuchtend in roter Glut, lag es wie fortwährender Feuerihein über Menich und Tier, Die Leije, eigenartige Mufif, die von irgendwoher aus der Höhe oder mus der Erde zu fommen Ihien, wurde nur mand­­mal von dem lauten Schnaufen des edlen Bolfbluthengites übertönt, der mitten Durch Die fladernden Feuerjäulen eine vollendete hohe Schule ritt. Yuntelnd fuh­­ven oft, durch feuriges Spiel, helle Blite in den Wugen des Rofjes und jeines Rei­­ters auf, der eine jhwarze Maste vor dem Geficht trug. Man jagte, diejer Geheimniswolle jei aus hohen, arijtofratiihen Kreijen, jei jo: gar ein Mitglied des regierenden Haules und wolle durdaus nicht erfannt fein. Man vaunte von märdenhaft hohen Ga= gen, und jo jpannen fih die Sagen um jeine Figur und bildeten jeit Wochen das interejlantejte Gejpräh der Stadt. Wenn jeine hohe Schule geritten war, brüdten Rog und Reiter ihren Dank für die Be­­geilterung der Zujhauer durd Teichtes Neigen des Kopfes aus und jeßten dann mit mädhtigem Sprung über die Dreifuß­­befen weg, um mus der Arena zu ver- Ihwinden. Und nun riß jchmetternder Trompeten flang die Zujhauer aus ihrer atemlojen Spannung. Im Nu Hatten die Reitfnechte mädtige Hürden aufgeitellt, die an ihren Spiten did mit Stroh werjehen waren. Auch Ichmale, hohe Bogen, ebenfalls mit Stroh ummwidelt, wurden aufgeitellt. Dann teilte fi der Vorhang, und auf jeinem Rappen jtürmte jebt der Feuer­­teiter wie eine Windsbraut herein, hielt mit einem Rud mitten in der Wrena an, und der Hengit richtete ich auf jeinen Hinterbeinen auf. NRajendes Hündeflat­­ihen jegte ein. Und nun ging eine wilde Iagd Ios, zwölfmal um die Arena herum, und jehsunddreikigmal jprang der wune dervolle Gaul leicht und elegant über die jehs jehr hohen Hindernijje hinweg, als wären fie überhaupt nit vorhanden, während der Reiter jeine elegante, fait lälfige Haltung beibehielt. (Sortjegung folgt.) f Bitte! Unferer heutigen Gejamtauflage liegt ein Einzahlunggfchein bei und erfuchen wir unfere gejchäßten, im Nücjtande befindlichen Abonnenten, um gütige Ueberweifung des fälligen Abonnementbetrages. Zur geneigten Orientierung diene, daß das Abonnes ment per Monat 2-80 Pengö beträgt. Hodhackhtungsvoll Verwaltung der „Sedenburger Zeitung“ Er

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