Pester Lloyd - Abendblatt, September 1855 (Jahrgang 2, nr. 203-226)

1855-09-15 / nr. 214

YWVWVVVVH ;»i2i.:?;;åk:2:ngbendvlatt dessllesler Moyd.k lAMAAAAAA slannnnnn 0 ulinuinn la, ‚Sanflag, 15. September. Bro, PAM, PS ai a EN u aa ded KN $ Eoftet 1 Er. &. Mie. Ver, 1855. > NANNANAN & * Weit, 15. September. Die gesammte französische und englische „Greife* wiederhallt von Freudentaumel über den Sieg bei Sehbastopol. Eine mili­­tärische Beleuchtung der Kämpfe vom 7. — 10. d. M. liefert Saint-Ange im „yourm. des Debatd;“ wir geben den interessanten Artikel ausführlich. Sie und da begegnen wir jedoch anch schon Andeutungen ü­ber die politische Bedeutung der Ereignisse. So meint der englische „Globe“, „daß die verbindeten Mächte Angesichts dieses großen Ereignisses wohl daran thun werden, sich in ihren For­derungen nicht auf die vier Punkte zu beschränken“ Der „Konstitutionnel“ sagt : Rußland verliert die Früchte der Anstrengungen von 70 Jahren, immense Schäge (die „nett“ beziffert de ruffischen Schaden bei Schaftopol auf­ 80 Millionen) und seine ganze Mi­­litärmarkte. Allein all das verschwindet gegenüber den politischen Folgen. . Der „Ruff. Fan." hat noch vor Kurzen die Uneinnehmbarkeit Schaftopols zu beweisen gesucht ; die d­eutschen Nuffenfreunde haben es nachgebetet, und lebt?... Was wird aus all’ den Hoffnungen und Plänen werden, die ss auf den Widerstand der Nuffen und auf die Erfolg­­losigkeit der Affiirten flüten? Der Donner der Geschüge, der die legten Mauern Schaftopols niedergestürzt, wiederhallt in ganz Europa und besser als alle Protokolle, ist es geeignet, die Schwankenden zu festigen, die Umentschlossenen zum Entschluß und die Furchtsamen, sowie Ans beter der Gewalt und des Zufalls zum Nachdenken zu bringen.“ Mad) unserer Wiener R-Korrespondenz, die wir im Morgenblatte ausführlich mittheilen, dürfte ein neues Ultimatum von Seite Oester­reich am Rußland gestellt werden, dessen Ablehnung die Unterzeichnung der vielbesprochenen Militärkonvention nach sich zöge. Die Forderungen an Rußland sind die früheren, mit Hinzufügung der „legalen Konsequenz“ der militärischen Erfolge. Neberhaupt ist die Wahrnehmung des Einverständnisses der Westmächte mit Oesterreich eine erfreuliche. So wird der„N.BPr. 3." aus Wien geschrieben: „Bekanntlich haben in Folge der offiziellen Intervention der Königin Bistoria die Mitglieder der Familie Orleans die Ausführung ihres Planes, si gleichzeitig beim Grafen v. Rhambord einzufinden, verschoben. Auch die österreichische Regierung war in dieser Beziehung dem Kaiser der Franzosen gefällig, denn sie hat die Prinzen und Prinzessinen des Hauses Orleans wissen lassen , daß sie eine solche Zusammenkunft auf österreichischem Gebiete nicht wünschen künne. Wie ich von durchaus zuverlässiger Seite aus Bondan erfahre, sind auf diese Reifung hin die Neu­e Vorbereitungen von den Prinzen eingestellt worden.“ Unbewerten­s wird der , Boff. 3." aus Wien gemeldet, daß Frankreich und England sich bereit erklärt haben, die von Oesterreich gemeinschaftlich mit Batern gestellten Anträge in Betreff der griechishen Angelegenheit anzunehmen. E83 handelt sich hierbei vorerst darum, die Ossupationstruppen zu vermindern, zweitens, alle, die Souveränität des Königs beeinträchtigenden Maßnahmen zur vermeiden. Die zweite Forderung sol von den Westmächten bereit zugesagt worden­ sein. von Bedeutung ist Schließlich die uns aus Wien zugenommene Nachricht: In Folge dringender Staatsgeschäfte dürfte der Kaiser nächte Woche von Zichl auf einen Tag nach Wien kommen. Greibert von Prokefc wird sich, bevor er wieder nach Wien zurü­ckführt, auf einige Tage nach Paris begeben. Zu den nicht politischen, aber gleichwohl interessanten Nachrichten zahlen folgende: Der Herr Erzherzog Ferdinand Maximilian besuchte dieser Tage im Triester Bürgerspitale fast alle Krankensäle, besonders jene der Cholera, Franken, erkundigte sich beim Direktor und bei dem Sanitätspersonale über jeden einzelnen­­ Umstand, und er hat sie endlich genaue Berichte über die Verhältnisse­­ der Familien der von der Epidemie befallenen Kranken, um ihnen Geldunter­­stützung zufließen zu lassen. — Erzherzog Joseph befindet sich in Schaumburg auf Besuch bei seinem älteren Bruder, dem Erzherzog Stephan. — Um die päpstliche Natifitation des Konkordates zu überbringen, wird, bevor der neue päpstliche Nuntius nach Wien abgeht, sich ein außerordentlicher Abgeordne­­ter des Papstes nach der österreichischen Hauptstadt begeben. — Die Verhand­­lungen über Belgien sind gestattet werden. Abschluß eines Handelsvertrages zwischen Oesterreic­h und­­ Der ununterbrochene tele­graphische Verkehr mit Konstantinopel wird vermutlich­ auch Den Verläßlichen Berichten zufolge scheinen die Privaten Besprechungen bes Herrn Pinangministerd mit Her Pereive zu einem gedeihlichen Abschluffe bes Wir glauben nicht daß das verbreitete Gerücht Saint- Ange über den Gall des Mialakoff. * Der nachfolgende Artikel ist zwar geschrieben, ehe die Naumung Der ganzen ‚Süßfeste Sebastopol'3 in Paris bekannt war ; allein es gibt eine so Have, Fachmännische und Doc auch dem Laien verständliche Medersicht de$ Sturmes vom 8. September, ex antizipirt dessen, seitdem wirklich eingetretene Folgen durch eine so scharf­sinnige Motivirung, daß wir mit seiner Mittheilung unseren Lesern einen tieferen Einblick in die Vorgänge vor Sebastopol zu eröffnen glauben : „Gestern Morgens meldete eine erste Depesche batirt , dem ungeduldigen Publikum, des Malakoffthurmes, wie and Peliffier'3, vom 8. September im Sturm erfolgte Megrahne .Mittags belehrte uns ein­e zweite Depesche vom­ 1 9.datirt,daß die Rufen die große Schiffervorstadt in Brand stehen, die Dampfer, lagen. — Sprechett wir zuerst von der schönen,in derersten Yes­es d­esignalisirten­ Wassenkhat AMhVll MMng haben wir aus den furchtbaren Walle 11 Sebastopols,und auf einer der stärksten und wichtigsten Basteien Fuss gefaßt. In der That sind der zer­störte Thum, wie die Korusloffbastei, fervorstadt (Karabelnaja) beherrschenden Hügel erbaut worden , desselbe für die Folge den Rest der großen Vorstadt der Belagerung gesichert habe. Die Shhif ber ‚Kriegshafen, der Merfte und die großen Marineetablissements befinden. Dieser erste Erfolg war ohne Zweifel b­edeu­tend und der Sturm eine großartige That ; aber wer die Tragweite so konnte man sich nicht vorstellen, daß von dem Augenlilit an die Einnahme des Mala­fofíthurmes ums­ehen fchten. Man mußivohl ainnehm­en,un­d m­an weiß es mit Gewitheit,da­sz hinter dem Malakoffthurm errichtet haben, daß die Straßen und großen Gebäude der Vorstadt verschanzt waren, und daß endlich die suffischen Ge­neräle den förmlichen Befehl Hatten, das Terrain Schritt Und dennoch jeben wir, wie sie von panischem Schred ergriffen, die Karabelnaja und die Schiffe den Flammen preisgeben. Dieser Sturm bei hellem Tage ist einer der bewunderungswerthaften in der gan­zen Kriegsgeschichte, so wie man auch seine Belagerung auffinden wird, die sie mit der­jenigen Sebastopols vergleichen ließe. Wenn man sich der, Heute so glorreich gerächten Niederlage erinnert, die unsere Soldaten am 18. Juni vor diesem selben Malakoffthurm erlitten, so wird man sich eine Vorstellung von der Fühnen Unerschrocenheit machen können, die sie dort am 8. September haben entfalten müssen. Aber wenn der französische Sturm auf dem Manisoffthurm diesmal geglückt ist , so hat der erfolg den gleichzeitigen dieifachen Sturm der Engländer auf den großen M­edan und der Franzosen gegen die Zentralbastion nicht begünstigt. Unsere Alliirten hatten, nach der Depesche, mit ihrer unwohlberannten Bravour den vorspringenden Mintel des großen Nedan genommen, allein ehe sie­ts dort festierten, d. h. zmwedentsprechend verschanzen konnten, donnerte aus den feindlichen Batterien Der zweiten­­ Vertheidigungs­­linie ein Feuer 108, das — in Verbindung mit einem Angriffe der rusischen Kolonnen — den Engländern nicht gestattete, si­caselbst zu behaupten. Ebenso ging es an dem Nedan der Spielbucht, den die Franzosen erobert hatten, jedoch vor einem massenhaften Artilleriefeuer räumen mußten. Was die Attafe, oder vielmehr die Doppelattase auf die Zentralbastion zur Linien der Laufgräben betrifft, so beschränkt sich die Depesche darauf, das Fastum ihres Mißlingens zu erwähnen — über die Gründe, aus denen dies Unternehmen scheiterte, wissen wir Nichts. B Vielleicht waren die Defensivwerte des Feindes noch nicht hinlänglich durch Kanonenkugeln und Bomben zusammengeschossen. Man sieht,die Angriffslinie umfaßte eine gewaltige Linie von d­er Bastionem die man als die stä­rksten der Ringmauer ansehen kann.Aulr die Mastbastion(Nr.4 der Russen)blieb verschont.Von diesen­ Vier Attaken scheint eine einzige Verunglückt zu sein, die auf die große Zentralbastion(Nr.5).Die beiden anderen waren anfangs erfolg­­reich——und hatte den Kielleicht Redan(Nr.1)und den vorspringenden Winkel des großen Redan(Nr.2)erstürmt,aber ohne eines dieser beiden Werke behaupten zu können.War daber die Attaken rechtheilweise zurü­ckgeschlagen­,so darf man doch nicht vergessen,daß beide Fortifikationen mit dem Bajonnett genommen wurden und einige Zeit hindurch in­ unseren Händen blieben. Die Grossartigkeit dieser gleichzeitigen Angriffe auf der ganzen Belagerungsfronte muß auf die Besatzung einen nicht weniger tiefen Eindruck gemacht haben,als auf die Stürmenden,was jen ein Vertrauen verlor,als sie uneinnehmbar geglaubte Schanzen fallen­ sicht d­as gewannen­ Diese anfreudigm siegesgewissem Muthe—ihnen wardieder theilweise Erfolg der Gegenwart zum Pfande noch entscheidenderer Resultate in der Zus­kunft.Eise Sturm appellirt,mehr als irgendeine andere militärische Unternehmung,an die unerschü­tterliche Bravour,Kraft u­nd Entschlossenheit der Soldaten­,und die verbün­­deten Truppen haben die Bewunderu­n­g Europa’s bei dem Sturmlaufe auf Sebastopol ebenso wohl zu verdienen gewußt,wie bei den vier Schlachten,die sie im offenen Felde gegen die Russen gemannesk. Nach der Depesche ist der Malaloff mit seinen Reduits(Rü­ckenschanzen­)ero­­bert worden,so nennt man die Ergänzungsschanzen,in welche sich die Vertheidiger einer Vastion oder ein­es großen Werkes im­ Nothfalle zurückziehen,um­ sich dort noch zu hal­­ten,wenn es irgendan geht.Die weiteren Fortschritte der Franzosen zeigen,daß alle Defensivwerke des Malakoff gleich am ersten Tage genommen worden waren. Die in der Depesche Furz und bündig angedeuteten Folgen dieser Bettk­­ergreifung sind der Beachtung in hohem Grade werth: wir wollen versuchen, sie in’s rechte Licht zu stellen. Zwischen dem großen Nedan (links) und dem Redan der Kiel­­bucht (rechts) gelegen, besarit der Malakoffthurm beide Werke von der Seite: beide mußten also, wie die Depesche es mit Necht voraussagt, fallen, sobald die Allierten Ges­ichüge auf den Malatoff gebracht. Herren des Kielbucht-Nedan’d, werden wir die auf der andern Seite des S Kriegshafens errichteten russischen Batterien durch Gegenbatterien zum Schweigen bringen künnen. Und was die Schiffe anbetrifft, die vor der Kielbucht ankerten und unsere Atrason auf der Äußersten Nechten in die Flanke nahm, sie existiren nicht mehr. % Andrerseits : sobald unser Feuer vom Malafoffthurm erst einmal den großen Ne­dan u unbewohnbar gemacht haben und Dieser demnach ebenfalls in die Hände der Aliir­­ten gefallen sein wird — werden wir die Morsmzoffstraße, den Boulevard, die Kalifor­geplanade und die Mastbastion ungehindert in die Seite rafen können. Alles das sind die unvermeidlichen Konsequenzen von dem Falle des Malakoffthurmes. Trot­zer Unebenheit des Bodens decken sich die Kortifikationswerte Gebastopols gegenseitig nach allen Richtungen ein, ganz wie in regelmäßig angelegten Letzungen. Es sind die Ringe einer­ großen Kette. Ein zerbrochener Ring bedroht die ganze Kette mit Gefahr, Groß aller anderweitigen Anhaltspunkte, die ihr noch verbleiben mögen. . Der Fall des Malakoffthurmes war dieser erste zerbroc­hene Ring: seine Eroberung hat diejenige der Karabelnaja in unmittelbarem Gefolge gehabt. Wir kommen nun zur zweiten,die Karabelnaja betreffenden Depesche;sie ist sehr bündig es sind darin blos die Thatsache­r angegeben,und die erklärenden Einzeln­­heiten fehlen.Aber da alle Leser den Stand von­ Sebastopol kennen,so ist es,bis be­­stimmtere Details eintreffen,leicht,sich die ganze Affaire vorzustellen »» Der Malakoffhügel beherrscht die Karabelnalm und das Terrain ist abschüssig bis zum Harem was uns von beträchtlichem Vortheil war.Da der Thurm­,die Korniloffs­bastei,und alle Nackenschanzen von den Franzosen am­ 8.genommen- ío brauchten sie die ganze Nacht, um si dort zu befestigen, und ihre Kanonen und Mörser aufzustellen, mit welchen sie am 9. gefeuert haben werden, während man aus den Belagerungsbat­­terien, über die Köpfe unserer Soldaten hinweg, auf die Vorstadt Bomben und Haubigen f­leuderte. Im solcen Lagen, wo ein erster Erfolg die Herzen eraltert­ hat, und wo es jeder fühlt, daß eine etwas größere Anstrengung den Sieg verdoppeln kann, entwiceln die Truppen im der Arbeit und im Kampf fast übermenschliche physische und moralische Kräfte. Der Wetteifer und die Energie müsen da wunderbar gewesen sein. Nachdem der Feind dur das Bombardement dechorganisirt war, wird man sich in Tirailleurfirnwärmen in das Innere der Vorstadt gestürzt haben. sind die Rufen, dur­ den Verlust ihrer Hauptbefestigung entmuthigt, werden diesem unwiderstehlichen Ungestüm nicht haben Widerstand leiten können. Damals sprengten sie, als Beweis ihrer Ber­­ichtleistung, ihre Minen in die Luft, und diese Minen konnten und Teinen großen Scha­den tum, sobald man durch die erste gegen die übrigen gewarnt war. Der Fürst Or­­ticharoff, verblüfft über unsere Kühnheit und unsere Fortschritte, beeilte sich, feine Dame­pfer, die Laternen, Das Arsenal, die Etablisements, und die ungeheuren Zimmerpläge der profestirten feier unterrichtet zu sein, von einem Verkaufe von Staatsgütern , das Arsenal, den seit Kurzem wieder aufgenommen, großen Finanzunternehmen­ führen zu wollen, die Dodó mit einem Schlage ein Ziel errungen, wenn wir hinzufügen, ein sehr ungenaues die am hellen Tag dach noch zahlreiche Werke und Batterien sein dürfte, ok melde im Kriegshafen Unsere Braven haben erhei­­cie ihm zur Derung dient, auf einem wo sich lange und gefährliche Arbeiten für Schritt zu verteidigen, » » »»» groß war, » zu die Nuffen Een a a en ee. ,|

Next