Pester Lloyd, Mai 1859 (Jahrgang 6, nr. 100-129)

1859-05-16 / nr. 114

1859.—Nr.114. Prenumeration : Mit­tägl. Postversendung, Morgen­ und Abend­­, halbjährig 9 fl. 50 kr., viertel jährig 4 fl. 75 kr, österr. Währ. — Für PEST-OFEN in’s Haus gesandt : ganz 1, 17 fl., halbj, 8 fl. 50 kr., viertel­, 4 fl. 25 kr., monatlich 1 fl. 45 kr, Österr. Währ. — Man pränumerirt für Pest-Ofen im Expeditionsbureau des „Poster Lloyd" , ausserhalb Pest-Ofen mittelst frankischer Briefe durch alle Postämter. Einzelne Morgen- und Abendblätter bei &. K­ILIAN. Expeditions - Bureau: Dorotheagasse Nr. 12. im ersten Stock. blatt ganzjährig 19 A. | Sedhftler Jahrgang. Montag, 16. Mat. Insertion. Der Raum der­ siebenspaltigen Petitzeile wird bei einma­­­iger Insertion mit 11 Nkr., bei zweimaliger mit 9 Nkr. bei mehrmaliger Insertion mit 7 Nkr., an Sonn- u. Feier­­tagen um 2 Nkr. österr. Währ­­theuter berechnet. Inse­­rate aller Art werden im Expeditions-Bureau aufgenom­­men ; für’s. Ausland übernehmen die Herren C. GEIBEL, u. HEINR. HÜBNER, Buchhändler in Leipzig, die Inserate Im „offenen Sprechsaal“ wird die vierspaltige Petitzeile mit 25 Nkr. österr. Währ. berechnet, Der In­­seratenstempel beträgt 30 Nkr..ö. W. Louis Napoleon hat am 17. Genua vehlassen, um storiserten Ebene von Marengo bieten, welchen der um Euch Kaiser von Genua Hauptquartier im Alessandria aufzuschlagen und gedenkt auf Ich komme, das seine Unabhängigkeit die erste Hauptschlacht an zu Tages­b­e­f­ehl, aus an die italienische Armee gerichtet, Tautet : Soldaten! heilige Sade, mich an Eure Spike wollen einem Bolken zurücfordert,­ in dem Kampfe beistes­hen, und es fremder Unterdrücung entziehen, die Sympathien der zisilisirten Welt für Sede Indem Ihr durch Mondovi, Marengo, Arcole, Rinoli kommi, werdet Ihr inmitten Saftiglione, glorreichen Erinnerungen ziehen, die Ehre des Heeres ausmacht. Vergeffet nicht, daß es hier keine ande­­ren’ Feinde gibt, als diejenigen, welche sich gegen Eu­­gen. Haltet Euch ist Dies das sind auf einer anderen via Sacra dahin, diese strenge Manneszucht, welche fárlaz in der Schlacht zusammen, und verlasfet nicht Eure Reihen, um vorzugehen. Mißtrauet zu großem Eifer; fürchte. Die neuen Schufswaffen nur in der Ferne­ gefährli­ sie werden nicht verhindern, das das Bajonnet, wie früher, die fehresfliche Waffe der fran­­zösischen­ Infanterie bleibe, Soldaten! Schuldigkeit thun und unser Vertrauen unsere Das Vaterland erwartet Ende Frankreichs bis zum andern die Worte einer Borbedeutung wieder . Die neue italienische Armee­ wird ihrer älteren Schwester würdig sein, Genua, poleon , Menschenm­enge liegen folgende Berichte vor: « Der Dampfer,an dessen Bord sich der Kaiser befand, fand bei Stirler See am 12. Mai um 11­ Uhr Mittags im Golf­ von Genua in Sicht; eine unabsehbare zeigte festliches Gepränge ‚die Menge der Blaggen und italienischen wie französischen Inschriften war unermessteh.­ Gegen zwei Uhr stieg der Kaiser ans Land und begab sich, begleitet von dem Prinzen von Savoyen-Barignan, vom Grafen Cavour, und vom Sürsten de la Tour d’Auvergne,, sofort in den königlichen Palastz v um zwei Uhr erschien der Kaiser auf dem Balkone. Das Bolt bewillfammte ihn mit begeisterten Betfallerufen und Oh­twünsten. Dem , Nord' schen Zuzügen wird aus Turin berichtet, dag die Straße von Eulez nach Savoyen Graf Casimir Balbo bei no ganz mit französis bhevedt ff. — Der „Ami de la Religion“ berichtet, daß der berühmte Geschichtsschreiber Graf Cesare Balbo fünf Söhne hinterlassen habe, die, jet, sämmt­­lich, unter den piemontesischen Fahnen stehen und von denen dem ersten Scharmügel mit den Oesterreichern fehmer verwundet wurde. — General Forey hat­ an seine Division folgende, Proflamation gerichtet : Soldaten der ersten Division des ersten Korps! Wir wer­­6. Mat. Der Divtfionsgeneral Forey. Man meldet ver „Deft. Korr." : Beinabe, daß derselbe das Präsidium im Tt. Neichsrathe zu­ ermächtigen gerußt, innerhalb­ eines demsel­­ben näher bezeichneten Geschäftskreises im Namen Sr. Maje­­stät Ausfertigungen zu erlassen, melde wie unmittelbare Aller­­höcste Entscheidungen anzusehen und zu befolgen Zur Stellung Preußens­ sind. “ Der preußische Landtag wurde am 14. 5. dur den Prinz­regenten persönlich geschlossen. In seiner Rede lautet die Stelle über die auswärtigen Angelegenheiten wörtlich wie folgt: Der Krieg, den die angestrengten und loyalen Bem­ü­­­­hungen meiner Regierung vergebens zu berhüten trachteten. Der Ernst dieser Lage Dieselbe hat auch in Italien zum Ausbruche gekommen, erfordert die Kriegsbereitschaft der Armee­ auf die Marine ausgedehnt werden müssen, zu deren weiterer Entwicklung Sie die nöthigen­ Mittel gewährt haben. Die Einhelligkeit mit welcher Sie die großen, für den Fal­ler Mobilmachung des Heeres erforderlichen Summen bewilligt haben,­­gibt ein neues­ Zeugniß für die bewährte patriotische Gesinnung des Landes, Empfangen Sie meinen Dant dafür. „Die Nation ist hinter Ihrer Bereitwilligkeit nicht zuri­egeblie­­ben, freudig sind Die gesammten Reserven­ und Landwehrmann­­schaften der Artillerie unter die Waffen getreten, Die Hal­­tung und der Geist der Armee erfüllen mich, was auch die Zukunft bringen mag, mit fester Supersicht, Sie wird, wenn das Baterland ruft, ich­ weiß es, Hinter den Thaten, hinter dem Waffenruhm der Väter nicht zurü­ckbleiben. Meine Herren! Preußen ist, entschlossen,­ die, Grundlagen des europäischen­­ Rechtszustatt­es, das Gleichgewicht Europa’s zu wahren. Es ist sein Recht und seine Pflicht, für die Si­cherheit,­­ den Schub und die Nationalinteressen Deutschlands einzustehen. " Die Obhut dieser Güter wird es nicht aus fei­ Preußen erwartet, daß alle deutschen Bun­des genossen, ihm, bei Lösung Dieser Aufgabe fest bei Seite stehen und seine Bereitwilligkeit, für Das gemeinsame Vaterland einzutreten, mit Vertrauen erwidern werden, frei Augenblick, in welchem ich Sie, meine Herren, zu ihrem heimatlichen Herde entlasfe. Möge, der Almächtige seine schir­­mende­ Hand über dem theuren Baterlande­ halten; möge­ er unsere Wünsche für unseren König und Herrn erhören ! Bert einigen sie sich mit mir in dem Rufe: Es lebe der König ! Nachdem wir die bedeutungsvollen Worte des­­ Prinz- Negenten vorausgefehlet, gehen wir zu den Verhands­­ungen des Herrenh­auses­ über Die fi­nanz­iellen Defegentwürfe über. Der­ Bes­­icht der betreffenden Kommission spricht sich dahin aus: Daß es wohl zu erwägen sei, wie die traditionelle Yo­rstit Frankreichs unter verschiedenartigen Herrschern stets, ge­­genüber von Deutschland und­ Italien, Dieselbe geblieben, und wie es tief zu befragen. sei, Daß der Kaiser der Franzosen sich öffentlich und dahin ausgesprochen habe, daß er Oesterreich aus Italien verdrängen wolle, ferner, wie eg nicht In Abrede gestellt ,werden Tine, daß die Revolutionäre Italiens fest ihre Waffen mit denen von Frankreich und Sardinien gemeinschaftlich in den morgen scheinlich, daß uns die Ehre Feinde Erinnert euch daran, Daß unsere Bä­­beworsteht,­ter immer diesen Feind geschlagen ; ihr merbet handeln wie sie. Neapel ein großer Alarm ‚aus Turin vom 10.­­ statt. Mehrere wohl­­habende Familien, darunter solche von Deputirten, verließen, die Stadt, Gerüchte von einer Kontreresolution in Tos­­ana zu­füh­ren. — Den Dampfschiffen sind nämlich damit beauftragt Waggons Chalons des Königreiches die Landung in Genua untersagt worden. Wie aus Brüssel nach der „Ind.“ telegraphirt wird, hätte Graf Walemwitt die neuerdings gestellte For­­derung Lord Comwley’s bezüglich der Neutrali­­sirung des adriatischen Meeresrund­­weg abgeschlagen. Von den französischen Truppenfon­­­sentierungen am Rhein wird neuerdings ver­sprochen. Namentlich von aus bedeutende Truppenbewegung zum Schuß der Grenze ge­­gen Deutschland vorbereitet. Spezielle Eisenbahnbeamte Rafchefte, Tag und Nacht durch, ein ansehnliches Truppen­­sor­g in die frühere freie deutsche Reichsstaat Mek befür­­dern zu künnen. Sp rüht man ganz an der Stille den deutschen Rheinfestungen immer näher auf den Leib. Wie aus Malta som 6, berichtet wird, fehi­t Die österreichische Cloyd­ge­sellschaft, da sie ein fran­­zösisches Bombardement fürchtet, ihre Dampfer theilweise nach Malta. Der „Imperatore” ist bereits daselbst aus­genommen. Madrider Berichten zufolge besteht Spanien auf Schonung der Neutralität Parma’s und hat in dieser Bez­­iehung die dringendsten D­orstellungen gemacht. Diese Angelegenheit hat es zum Theil herbeigeführt, daß sich das Kabinet von Madrid von Frankreich ab= und England zuge­wendet. Ein uns heute zugegangener Bericht unseres Bu F u­­rester Korrespondenten, den wir morgen were öffentlichen werden, fehildert die Lage sehr trübe, und spricht die Befürchtung aus, das Zentralsomite in Forfchant würde die Regierung Couza’s für prosisorise erklären, und an die Wahl eines fremden Für­sten gehen. Also solle Union mit fremdem­­ Fürsten! Auch aus Paris meldet man, Herr Thouve­nel sol die Weisung erhalten haben, wieder nach Kon­stantinopel zurückzukehren, da die drohende Währung unter der griechischen Besil­erung Schwierigkeiten heraufbeschwö­­ren künfte, welche seine Anwesenheit vaselbst dringend not­wendig machten! Dafür begleitet auch das „Journal de St. Petersbourg" das französische Krieg­s­manifest mit folgenden Worten: „Möge der Krieg, dem französischen Manifeste gemäß, auf das nördliche Sta­­aten beschränkt werden. Dies kann geschehen, wenn man sich überall überzeugt hält von der Aufrichtigkeit der Fatfer­­shen Erklärung: „Staakreich will Feine Eroberungen,“­tionalität der Völker für die Gestaltung der Staaten aner­­kannt, und mithin die Grundverträge von 1815 über den Re­­fsestand der­ Staaten Europas für unerheblich erachtet werden.­­ Die Kommission gibt sich zuversichtlich der Hoffnung hin, Daß die preußische Regierung im Berein mit Deutschland diesen Grundfäsen energisch entgegentreten, nie Die Kräfte Preußens zur Förderung der Revolution verwenden, und die Verträge von 1815 aufrecht­erhalten werde : sie hofft Dies umsomehr, weil die Sehnsucht nach dem Resik des gesammten linken Rhein­­ufers (freilich im Widerspruch mit dem Prinzipe der Nationa­­litäten) wohl in Frankreich nie erloschen ist, und also die spä­­teren Folgen des recht in Italien begonnenen Werkes leicht zu­­ übersehen sind. Die Kommission hat sie ferner dahin ausge» nere sprochen, wie man sicher erwarte, daß die Staatsregierung der­ Schritte zur Mob­ilmachung der ganzen Armee nicht thun werde, wenn sie nicht auch wirklich, das Schwert zu ziehen und zu brauchen entschlossen oder genäthigt sei. Indem es unter allen Umständen stets sehr bedenklich sein möchte. Die Nation, unter sehr tief greifenden Opfern, in die Waffen zu rufen, ohne daß von diesen zum Wohl und Naben des Vater­­landes Gebrauch gemacht werde. Schlichlich hat die Kommission einstimmig beschlossen, nach dem Vorgang des Abgeordnetenhau­­ses auch­ dem Herrenhause die Annahme des Gefebentwurfes, betreffend den außerordentlichen Geldbedarf IC, sowie der an­dern in Folge der politischen Lage vorgelegten­ Deferentmiürfe zu empfehlen. Die Berathung über d­iesen Kommissionsbericht fand am 12. b. im Serrenhbaufe stat. Der Minister des Auswärtigen, Sreihere 9. Schleinis , eröffnete Die Diskussion und sagte unter Anderm Folgendes : Wenn es erlaubt ist, von dem Resultate der Berichte ihrer Kommission auf dasjenige der Plenarberathung zu schließen, so darf die Regierung vieleicht auf eine einstimmige Annahme ihrer Vorlage rechnen : Sie würde dieses Ergebnis mit um­so größerer Freude und Dankbarkeit begrüßen, als sie darin nicht allein eine unwesentliche Unterfrügung für die Lösung ihrer schwierigen Aufgabe, sondern auch vor allen Dingen ein neues Zeugniß dafür erbliden würde. Daß es in unserem Preußen nur eine Meinung und eine Losung gibt, wenn es gilt, sich in patriotischer Treue und Hingebung um den Thron zu sch­ren und für Die heiligsten Güter der Nation opferbereit einzustehen.“ (Bravo) Hierauf ergriffen die verschiedenen Redner das Wort, die sich zwar fammt und sonders in antinapoleonischer BWeise äußerten, aber auch in bedvenslicher Weise an die Heberlieferungen der heiligen Allianz anknüpften. Berichterstatter Graf 5 benuit Über den ersten Defegent­­wurf (wegen der Anleihe) : Eine­ Meinungsserfe hiedenhett sei in dieser Trage im Hause nicht vorhanden ; und man könnte die Ver­­handlung unbedenklich mit dem Ende, mit der Abstimmung­ anfan­­gen — sie würde nicht zweifelhaft sein. Daß in der Landesvertre­­tung verschiedene Ansichten herrschten, sei natürlich ; es sei recht, es müsse so sein ; aber wenn es darauf ankomme, der Anhänglichkeit an den König und an das Herrscherhaus Ausdruck zu geben, der Regierung die Mittel zu be­willigen, welche sie verlange, um ihrer Pflicht Genüge zu thun, die Wehrkraft des Landes zu slärfen, Opfer zu bringen , da seien Alle einig, im Abgeordneten­ sie im Herzen hause, da sei der Erfolg unbedingt sicher. Der Redner entmwickelt hierauf näher die im Kommissionsbericht ausgesprochenen Anschauun­­gen und schließt mit dem Ausdruck der Anerkennung für den Fi­­nanzminister, der wirtkschaftlich zu Werke gegangen sei, und es abge­g­­­een­ habe, das Erforderliche zum Theil aus Ersparnissen zu Deen, Herr­n Below: Die Regierung verlange die geforderten Summen, um zur Aufrenthaltung der Verträge erforderlichen gal­tes thätig zu sein, welche fest beinahe einem halben Jahrhundert die Grundlage der in Europa bestehenden Rechtsordnung bilden. Diese Veiträge beruhten auf der heiligen Allianz, die nicht eine Zufällig­­keit, sondern­ eine geschichtliche Nothmendigkeit gewesen sei. Er erw­arte und hoffe, daß die Regierung diesen Grundfäden, welche uns vor so großem Unglück “gefrügt und den Frieden so Lange bewahrt hätten, auch ferner folgen werde ; wir würden den Frieden dauernd nicht haben, wenn nicht allgemein zu diesen Grundläsen zurükge­­kehrt werde, die freilich jegt Durch den orientalischen Krieg, durch den bedauerlichen Undanf Oesterreichs , über welchen Europa mit Recht Veranlassung gehabt habe, zu erstaunen, alternrt seien, so das die Garantie des Pariser Friedens innerlich gebrochen sei, Wie­­ bie valot gegeben, Diese Politik der Nationalitäten gefährde alle europäischen Staaten, da keiner der größern Staaten aus einer homogenen Na­­tion bestehe. An allen Ehen Europa’s redten die Nationalitäten, welche ss unterdrückt glaubten, die Häupter empor, Und bieteg Alles gesciehe im Namen der Zivilisation und der Freiheit, rant weih sei e8, das auf blutigen Schalen den Völkern die Freiheit bringe, dasselbe Frankreich, in dem Fettie Freiheit existire , in dem Niemand sicher sei, über Nacht nach Cayenne gebracht zu werden. Es sei nicht Die Freiheit, welche Stanfreich Italien bringe ; das sei nichts Anderes, als Stanfreich durch Italien Oesterreich gegen­­über übermächtig machen. Das heiße die Verträge zerreißen, die wir mit unserem theuersten Blute beflegelt, — Keine schönere Zeit habe unser Vaterland erlebt als die Zeit von 1813. Gelt der Eine­führung, des Christent­ums und der Reformation habe das deutsche Bolt seine erhabenere Manifestation gehabt. Es gebe Niemand in der gegenwärtigen Generation, der nicht in den Traditionen jener Zeit groß geworden. Wer nun in jener Zeit etwas Großes sehe, könne die Entrüstung gegen Frankreiche Treiben nicht zurückhalten. Nur wer Trankreichs Treiben ruhig mit anzusehen vermöge, Fünne nach der Proklamation Napoleons noch an einen Loyalisirten Krieg glauben, Nie möge man vergelfen, daß Preußen durch die Rhein­­provinz der Vorkämpfer Deutschlands gegen Frankreich geworben sei, Preußen dürfe Daher auch nicht dulden, daß Desterreich aus Itar­k­en hinausge­worfen würde. Denn die traditionelle Politik Frank­­reiche­inweise auf die Rheinlande, Werde Desterreich besiegt, so würde Napoleon auch diesem Staate, wie Rußland in der Krimm, gern einen billigen Frieden bewilligen. Dann würde Frankreich später den Rhein angreifen, und wenn es dann auch Preußen gelingen würde, den Feind zu beslegen, so würde es doch ohne Unterst­ügung Desterreichs sch­werer kämpfen, Daß Berliegen und Anfallen der ein­­zelnen Mächte die traditionelle Politik Frankreiche sei, das möge sein Ministerium übersehen. E­ine Bemerkung, die sehmerzlicher Natur sei, könne er nicht zurückhalten. Jedesmal sei die äußere Politik eines Volkes das Spiegelbild der inneren Politik. Unser Ministerium huldige Liberalen Grundlagen und sein höchstes Ziel sei Schug dieser liberalen Grundsage, während die Liberalen Prinzipien doch nichts anderes seien, als der legte Schimmer der „glorreichen Revolution von 1789.” Schon jegt würden diese liberalen Ideen zum Vorwande bewust, um die Gemüther zu verwirren und die Mißregierung Oesterreichs in der Lombardei zu tadeln. Er wolle diese Mißregierung nicht vere­theidigen,, Würde die Lombardei aber unter der Herrschaft Sardi­­niens und Frankreichs glücklicher sein? Dann habe man das Vor­­gehen Oesterreichs getad­ It, während er doch nichts gethan habe, als ich zu frngen und seinen Vorwurf dafür verdiene, daß es nicht bei be­waffnetem Frieden und bei dem proponirten Nichteramte Sar­­l Oesterreichs Verfahren fei­dintens in den Kongreß eintreten wollte, militärisch eben­so gerechtfertigt, wie das Friedrichs II. bei dem Einfall in Sachen 1756. Wenn Oesterreich dem ungeachtet von Branfreich als Angreifer bezeichnet werde, so erinnere dar­an die Babel vom Wolf und som Lamm. — Den gegenwärtigen Moment halte er nicht für geignet, um Defterreich seine schweren Verschul­­dungen vorzuhalten und daraus einen Grund zu nehmen, dasselbe allein zu lassen. Auch mir hätten uns zur Zeit der Unionspolitis­cher gegen Defterreich verschuldet., Was man Defterreich zum Vorwurf machen künne, sei sein Undant gegen Rußland im Krimm- Kriege. Unsere damalige sichere und feste Politit mache uns jegt ein selbstständiges Auftreten möglich. So entfehtedener und selbstbe­­mußt er wir aber jegt aufträten, um so eher würde es möglich sein, England zu Überzeugen, daß es an unsere Seite treten müsse. Denn der zweite­ Prozeß, den Napoleon gegen Europa führen werde, werde den Rhein treffen, der dritte England. Im Jahre 1839 habe Na­­poleon in den Idees Napoleoniennes angeführt, nur eine schmale Meerenge trenne die beiden Nationen, und sie könnten bald im­ blu­­tigen Kampfe einander gegenüber stehen. Auch könne er und wolle er nicht glauben, daß Rußland sein Altes Verhältni zu Preußen vergessen und gegen seine eigenen S Interessen sich mit Frankreich ver­­bünden werde. Sollte aber zulegt nichts Anderes übrig bleiben, sollte der allgemeine Krieg im Osten­­ und Westen ausbrechen, so würde die Regierung das ganze Bolt sich um fe sammeln sehen. Würde dann ein Weltbrand, ein Kampf des flavischen und roma­nischen Elements gegen das germanische Element entbrennen, so würde es ein Kampf der Freiheit und des Despotismus, vor dem Halleshen Shore habe der Hoefelige König seinem Bo­te ein ein­­faches Denkmal an die Jahre 1813—15 errichtet, um späte Zeiten zur Nachahmung, die Lebenden zur Erinnerung zu mahnen. Er ne age­re e­ ee fomme, jener Zeit einge­­gebent sein und u­nter dem Ruhme der Borfahr­t s­een werde. (Lebhaftes Bravo.) ; BE Dr. Staff: Er wolle so rausfiniden, daß für Preußen eine rechtliche Verpflichtung, ft am Kriege zu betheiligen, nicht vorhan­­den sei. Wenn aus dem i­nnersten Grunde nach Piemont der an­­greifende Theil sei, so habe doch Äußerlich Oesterreich den Krieg be­­gonnen. Das Losungswort in Italien sei „Reform“ gewesen ; nun seien Reformen gesunder, rechtlicher Art denkbar, und die italienische Nationalität sei­ auch nicht ohne jegliche Berechtigung; das aber sei ohne Zweifel, daß die eigentliche Ursache der Verstimmung gegen Oesterreich in den Revolutionsprinzipien von 1789 ege. Auf der andern Seite lasse es sich nicht leugnen, daß ein Theil der Schuld auch die Österreichische Verwaltung treffe und wenn er sich auch sein Urtheil Über dieselbe anmaße, so müsse er Doch gestehen, daß Preu­­ßen seinen Grund habe, die italienischen Forderungen­ abzumelfen, und blind zu Desterreich zu stehen. Er könne es nur rechtfertigen, daß die Regierung nicht von vorneherein für­ Desterreich Partei er­­griffen habe; das wahre Recht Desterreichs zu fhüten, würde Preu­­ßen und Europa auf­ dem vorgeschlagenen­ Kongresse Gelegenheit ge­habt haben. Der Kongreß sei nicht zu Stande gekommen, ein Bor­wurf für Desterreich„ könne daraus nicht hergeleitet werden, Man “müsse­ auf die Finanzlage Desterreichs Rücksicht nehmen. Das zudem in Piemonts Verhalten volltändig einen casus belli hatte, . Dester­­reich hätte noch mehr gethan, als es gekonnt, indem er in den Kon­­greß anfangs willigte; als aber die von Desterreich geforderte Ent­­waffnung nicht bewilligt oder an unannehmbare Bedingungen ge­­knü­pft worden, habe es ein Recht zum N Kriege gehabt. Schon nach den napoleonischen Speen sei der wahre Urheber des Krieges Der­­jenige, welcher den Krieg not­wendig mache, Sollen Trankreich und Piemont die­ alleinigen Ausleger der italienischen Frage­ sein? In seinem Manifeste proflamire Napoleon die Breiten­ Italiens bis ans adriatische Meer und die Zerreifung der Verträge von 1815, angeblich weil Oesterreich zum Kriege gedrängt und zuerst diese­ Ver­­träge verlegt habe.­­ Er halte es daher für nöthig,zunächst die Frage zu erörtern­­welches die traditionelle Politik des napoleonischen Fankreichs sei. Er nehme Bezug auf eine Rede,welche er im April 1B77 in diesem­ Hause gehalten(edn er bittet um Erlaubniß,die Rede zu verlesen, obwohl er bei versagter Erlaubniß im Stande"wär­e,die da­mals ge­­·sagten Worte aus dem Gedächtnisse zu wiederholen­.Er habe da­­mals gesagt-der Kaiser Napoleon hätte sich ums Europa verdient gemacht durch Besiegung der Anarchie,ers hätte angekünstigt,daß das Kaiserreich der Friede sei,­aber­ der Napoleonismus sei­ keine sc­­hon,keine Dynastie,sondern eine weltgeschicchtliche Idee,ein System, der Ausgang liege nicht in den Ankündigungen und Vorsätzen,son­­dern In der Macht der Dinge. Die Tradition des Napoleonismus sei nicht der Friede, sondern Die Eroberung, nicht die K­onservation, sondern die Propaganda für die Speer der Resolution . Das Kai­­serreich sei die Revolution mit Ausschluß zwar der Anarchie, aber auch der Freiheit, . . . Bei dem Bündnis vom 2. Dezember, wel­­ches Oesterreich mit Frankreich abgeschlossen, seinen nicht die Sterne des Hauses Habsburg, sondern des Hauses Napoleon gewaltet zu haben. (Bravo!) Er habe er damals gesprochen , ohne sich der Zu­­stimmung, der öffentlichen Meinung zu erfreuen; diese hätte dem Kai­­ser Napoleon zugesaucht, als dem­­ Befreier von rufischem Sec. Es sei wiederholt auf die­ Napoleonischen Speen­e hingewiesen worden ; nach diesen lege die kaiserliche Politik das Brennustehwert in die Wagschale der­­ Berträge ; sie folge der Tradition, wenn sies als Te­­stamentsvotlitve der der Resolution auftrete. Sin jenem­ Büchlein werde zuerst der Ausbind Zivilisation statt Revolution gebraucht. Ein fernerer Grund zum Kriege seien die Aufstände in Toskana und Parma. Der Krieg fönne unter dieser Gesichtspunkte, ein­ deutscher, ein, europäischer, werden (Bravo). Es scheine Die Täuschung abzu­­walten, daß man den Krieg werde Iofaltfiren können. Man­­ könne zwar. die­ Führung des Krieges Infaltfiren, aber wer wolle sich an­­maßen, dies auch mit Der Wirkung zu thun! "> . Der Krieg sei geduldig,später erlaube er sich aber das Lokal zu verlassen und seinen Besuch anderwärts«abzustatte­n.(Heiterkeit.) Wenn jetzt nicht Energie in Europa herrsche,„we·rde" zig ai Im jepige 3wed des Krieges fly“ dann als vollendete Schatsache hinsteh­t.­­ Vom 18. März 1848 bis zu dem Tage von Olmüg trage Preußen viele Besschuldungen gegen Desterreich ; es falle dies freilich zum Theil der Revolution­ zur Last;­ von Olmüg an bis zu neuester Zeit habe Desterreich viel gegen Preu­­­ßen verschuldet. Das Gefühl der Zw­etracht mie aber weichen bei der gemeinsamen Gefahr. Beide Staaten müßten in Gemeinschaft, mit den übrigen deutschen Zürften das flingende Schwert über der Nation Halten ; wenn einer von ihnen schwac­h würde, müßte dem andern die Last zu schwer fallen. Der König von Preußen sei so heute Markgraf, ihm sei der Schuß der Marken, der­ Grenzen Deutschlands anvertraut ; dazu müsse er aber ein starres Deutsch­­land, ein starres Oesterreich Hinter sich haben. Deutschland sei von übermächtigen Nachbarn umgeben und fremde Stämme streben die Hand nach seinem Gebiete aus; er habe nun auch das Recht und die Pflicht, seine Herrschaft, wohin sie auch­ reiche, zu­­ wahren, und nicht eine Scholle Landes aufzugeben. Der Befug Italiens sei Jahre hunderte lang reine Ehrensache Deutschlands gewesen und wenn man es auch nicht als Notamwendigkeit hinstellen wolle, daß eine deu­t­­fe Großmacht in Italien herrsche, so dürfe man doch nicht dul­­den, daß eine nichtdeutsche b da selbst ihre Fahne aufpflanze, Gemeinschaft mit Oesterreich, wo es dem Erbfeinde gelte, sei preu­­ßische Tradition ; Zeuge deß sei der Kampf von Ligen bis Waterloo. Diese unvergeßlichen Siege haben dem gesammten deutschen Vater, ander den gemeinsamen Gütern des Menschengeschlechtes gegolten. Diese Erinnerung dürfe man nicht aufgeben, man müsse das, was uns mit Oesterreich binde, höher anschlagen, als alle Eifersüchte seien. Der Krieg habe nicht bies ein deutsches, sondern auch ein europäi­­sches Interesse, da die Grundlage der europäischen Garantie, welche seit 1815 in Italien gef­agt worden, nun mit einem Male in Frage gestell seien. Nach diesen Grundlagen dürfe ein Staat nicht ein­­mal sein Reftgthum freiwillig an einen andern abtreten; um wie viel weniger dürfe man es gestatten, Daß einem Staate im Wege der Eroberung Land entriffen werde, Fünfzig Jahre lang seien die Fürsten ihres Territorialgebietes sicher ge­wesen, die Völker hätten in Ruhe die Frühte ihres Schweißes gewoffen ; solle das Alles nun in­frage gestellt sein? Solle wieder wie am Ende des vorigen Jahr­­hunderts ein zwanzigjähriger Krieg mit Unterbiegung von kurzen Waffenzilständen entbrennen ? Der Redner geht sodann zu den Nationalitäten und zur "heiligen Allianz" über, und äußert sich im Sinne der D­orredner. Wir lassen diesen Theil seines VWortrages, so wie die­ übrigen Reden im nächsten Blatte folgen, und erwäh­­nen hier noch, daß die Verhandlung, bei der die sämmt­­lichen Minister anwesend waren, 31, Stunden gedauert; und daß, wie bekannt, Die Finanzvorlagen ohne Sp­e­zialvpistussion einstimmig angenommen wurden. Daß, der fi­­des hat. Ebenso Gast, welche Ich habe Bewahret um dem Belfe­fft an viel ich die, des Det telegraphisch erwähnte in den Kampf zu führen... In der ersten Linie zu konzentriren, um Etappe wird. euch Heute fand hier einen Sieg alten Rom drühten sich die, feine, Orosthaten erinnern. Inschriften. auf den Marmor, ins Gedächtniß zurückzurufen. : Lodi, in ganz kurzer Zeit auf das heutel, einzige, mal sein Wir Ueber. die Ankunft Lonis'Napoleon’s fiehen, und erften Kampfes und der zu -ftellen, Es ift Dies nicht nöthig, Euern Eifer anzuspornen, Laffet uns auf Gott den Buch! Schon Auf der via sacra Hallen’ von einem glücklichen Land am Ufer, Alles beschäftigt, circa 250 alle feben. «12. Mai 1859. In eine N­oz dieser wird es Senna es­st wahr­­mit, dem r­­eine­­ ' zuführen habe, wer Hand geben. Wirksamfeit fehen, und endlich , daß auch das Prinzip der Na fort­­isl­­­­­ristliche Welt sich unter dem Banner des Heiligen römischen Reichs zum Kampfe gegen den Muhamedanismus vereinigt habe, so müsse das christliche Europa sich gegenwärtig vereinigen gegen die neuen Feinde, die Revolution und die schrankenlose Gewaltherrschaft, welche, wenn sie verbunden,in ganz Europa Gefahr­ drohten. Die Beiträge von 1815 seien , wenn sie auch häufig ausschließlich zu Gunsten der Regierungen interpretirt worden seien, doc auch eine Garantie für die Völfer­ unter ihrem Schuge fei in ständischen, parlamentari­­schen Versammlungen der öffentliche Geist groß­­gezogen worden, fD . Wege einzuschlagen im Begriff stehe. Es ist ein ern­enderen Verantwortstateil ihrer Stellung durchdrungen seien; er ,hoffe ferner,daß die Minister bereits ihre Entschließungen getroffen hätten.·.Dann erwarte­ er,daß man das Geld nicht benugen werde, um die Armee mobil und dann mit der mobilen Armee Parade zu m­achem Der Minister des Reußern habe sie aufgefordert,die Stim­­­mutig des Landes auszudrücken,und er glaube,wenn er das mit Freimuth thue,die Regierung zu stärken.Das Ministerium habe als Aufgabe, seiner Politik die­ Aufrechterhaltung des europäischen Gleich­­gewichts, die" nationalen "Interessen und die Sicherheit Deutschlands bezeichnet. Die Intere sei nun zur Zeit nicht bedroht, da Frankreich das größte Sinteresse habe, alle seine Truppen nach Italten zu wer­­, die­­ daß die Gedanken des Rheinbundes, die früher einen so fruchtbaren Boden gefunden, rechr steril geworden seien, und höchstens noch ein Geheimsekretär in einem Kabinet der gleichen Gedanken hegen könne. Die nationale Bewegung sei gegenwärtig eine weitgreifende 5 fte werde aber das nothunwendige Maß finden; man werde mehr und mehr zu Preußen das Vertrauen­­ gewinnen, welches unsere Politik das Recht habe zu beanspruchen. Diese Politik habe Preußen in­ der orientalischen Frage mit Recht davon abgehalten, in die­ einseitig österreichische Richtung einzutreten; es sei eine Politik der Treue gegen die ÜBerträge von 1815, welchen Preußen allein treu geblieben sei, weil es einen Fürsten habe, der Kränkungen vergessen könne. Diese Politik der Wahrheit und der Treue habe das gegenwärtige Ministerum als Erbiheil übernommen (Sehr wahr!) , sie habe es bewirkt, daß wir in Freundschaft mit Rußland leben, daß unsere Politik in Frankreich und England anerkannt sei. Diese Grundlage der Rechtsordnung der Veiträge von 1815 lebten nicht bies In den Akten der Diplomaten, sondern auch im Bolfe fort, welchem eine fest schon fast ganz ausgestorbene Generation­ Die Fahne übergeben habe mit der Aufgabe, biese zu wahren. Es sei nicht seine Aufgabe den preußischen Buror aufzuregen , dazu sei die Stunde noch nicht genommen, und dann werde Dieter Furor vielleicht schmwerer nieder­­zuhalten als aufzuregen sein. In der Hand NRußlands lege eine große Entscheidung si­cher .Nuffe habe ein gutes Gepäcknis; er sei eingehend empfangener Wohlthaten wie "erfahrener Uebel, d. b. Nuß-­land Liebe Preußen und­­ haffe Desterreich. Dieses Gericht­ sei in Rußland allgemein von den­­ Palästen bis in die Hütten,. Preußen­ habe die Freundespflicht, Rußland zu warnen, wenn Dieses gefährliche Werde Rußland sich hinwen­­den zu: der Politik der Kaiserin Katharina , die in ihren Mitteln nicht wählig gewesen se? Werde Rußland Garibaldi die Freundeshband zeigen?— Er wolle nicht Vorschläge darüber «machen, wie die Staatsregierung fi zu verhalten habe ; es, seii die Aufgabe unserer Staatsmänner, si vorzusehen, dag wir nicht wider Willen in den Kreig­ gedrängt würden ; der feßte Ge­­danke im­ preußischen Volke sei aber der: „Sie sollen ihn nicht haben, den­­ freien deutschen Rhein !” « v.Kleist-Retzow:Er verkenne nicht den ganzen Ernst der Situation zerhoffe von den Ministern,daß sie von der ganzen­­­­ Stande sein, zu­ verhindern.. + Die heutige „Wiener Ztg." meldet: Se. TF. Tf. Apo­­stolische Majestät haben bei dem gegenwärtigen Drange der Geschäfte beschlossen, für die regelmäßige Erledigung der­jenigen Angelegenheiten, welche der Allerhöchsten Entscheinung zu unterziehen sind, eine den Umständen angemessene Fürsorge zu treffen. Zu diesem Behufe haben Se. Majestät mit Aller- Höchstem Handschreiben vom 13. Mai 1859 Ihren Herrn Bet­­er, den Erzherzog Rainer, Taiserliche Hoheit, mit Dem ee 5 ee 5­8 C/ E EERTEE * Wien, 14. Mai. An der heutigen Vorbörse eröffneten re­­bstarften 155,20, Nordbahn 158,50, Staatsbahn 200. Die Stimmung war Anfangs eine sehr günstige und nahmen Fonds und Aktien eine steigende Tendenz an, während fremde Wechsel sich billiger steilten. London ging bis auf 187 herab. An der Mittagsbörse trat in Folge von Realisationen ein NRüdgang ein, London­ stellte sich wieder um 2 pCt. höher . Für Kreditlose war 85 Geld, Grundentlastungen bei ziemlichem Begehr fest und etwas höher. Die Nahbörse schlof ziemlich fe: Kredit 135.60, Nordbahn 1588, Staatsbahn 199, Banfartien 709, Dampfschiffartten 348, Kre­­ditlofe 85, Augsburg 123, London 139, Münzdufaten 6,50, Silber 36. Die ungünstigen Geldverhältnisse üben auf das Getreide­­geschäft, in welchem sich bei Realisirungen von größeren Partien bereits ein merklicher Abschlag und Korn der Preise wahrnehmen­ läßt, einen in hohem Grade drühenden Einfluß aus und nachdem selbst für den­ ärarischen Bedarf nur Weniges mehr im Verlaufe der Woche acqui­­rirt wurde, so ist ungeachtet der unverhältnismäßig hohen Preise an den Einkaufsstationen vorläufig seine Besseiung gegen die legten No­­tizungen zu eri­arten. — Seit Schluß der vorigen Woche wurde nur WWeniges in Weizen gehandelt, Gerste und Hafer erheblicher verehrt, vorzüglich in so wie an der heutigen Börse circa 30.000 Megen Weizen umgefegt wurden, wobei durch Meisfäh­­rigkeit der Abgeber die Preise einen Abschlag von 10-20 Mir. per Megen bei geringeren Weizensorten ban­as 72 fr. Iofo Raab, WB­et­­­ter, 86 bis 8Spfdg. 4 fl, 95 fr, bis 5 fl 36 fr, Iofo Wieselburg , neu ‚ar ee 4 fl. 51 sen, bächfaer, neuer Bernadlákigt 84—864fo., 4 ff, BTL fr. Toto Raab, — Korn,ungarifes, Billiger = Jaffen 77—79pfdg. 3 fl, 2541 fr, Iofo Raab, — Hafer, un­garischer. Im allgemeinen zu vorwöcentlichen Preisen. verläuf­­td, . 45—48pfdg.0 2. fl. 62—83 fr. Info Raab. ufuruz, Bf A­ih ee a Se ie aa 81—839feg, 2 fl. 57.bis rt. Iofo Ran ro Mat 13 Ír, gefordert, 2 fl, 62 £ Dans Bealtine vr fl gef , 2 fl. 62 Er, Iofo Berantwortliicher Redalteur: Karl Weisskircher, dagegen erlitten. Weizen,

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