Pester Lloyd - Abendblatt, August 1859 (Jahrgang 6, nr. 165-189)

1859-08-08 / nr. 171

" Abendblatt .. Pester Lloyd. Montag, 8. August. Nr. 171. Pest, 1859, (Die einzelne Nummer Eoftet 3 Er, 5.8.) a =)­ riums, Oblig­ des griechisch-nichtu­irten feinem. Konsistorium Bukowinaer Religions» fondes zur Bestreitung der Kriegetosten verwendet werden möge, mit Dant anzunehmen und dem Bischofe Hachmann und­ den besonderen Allerhöchsten Dant für ihre opferwillige Treue und Anhänglic­eit an den verhöcften Thron und das Vaterland allergnädigst ausbrüchen zu Taffen geruft. Politische Nundichan, 8. August. Für heute Montage ist die erste Sibung der in Zürich tagenden Konferenz angesagt. So meldet nun wiederholt ein Telegramm, welches gleichzeitig die Mitteilung macht, es sei vor dem Hotel Baur eine Ehrenwache aufgezogen, und der piemontesische Bevollmächtigte, Herr De­same­brots, von den Regierungsmitgliedern begrüßt worden. Im Konferenzlokale befindet sich ein eigenes Telegraphen- Bureau. So wie nun während des Krimmkrieges der Kampf an der Tsihernaja neben den Berathungen in Wien fort­­dauerte, so wird allem Anscheine nach die Agitation in Mittelitalien neben der Züricher Scienengkonferenz fort­fähren. Ein in Florenz aufgesteltes Revolutions­­programm lautet wie folgt : 1, Mit Wort und mit den Waffen jedes Projekt und jeden Berunch einer Restauration zu Gunsten unseres Sürften zu bekämpfen, und ohne Unterlad an der Realisation der größtmöglichsten Einigung zu arbeiten, 2. Sich vollkommen ziu bewaffnen und sogleich die Nationalgarde zu organisiren. . Die Armee zu reorganisiren und jedes nicht-nationale Ele­­ment daraus zu entfernen, 4. Eine bewaffnete Föderation zu bilden zwischen den Herzogthümern , der Romagna und Tos­­kana zur Vertheidigung gegen jeden fremden Angriff. 5. Gari­baldi h­erbeizurufen und ihm ein Hohes Kommando anzuver­­trauen, 6. Alle Administrativbehörden von zweifelhafter Barde zu entfernen, 7. von Neuem für die Fühung des Schages zu sorgen, 8. Jede taugliche Regierung zu unterfloßen,, dar mit dieselbe den Bedürfnissen Rechnung tragen kann. Was Punkt 4 anbelangt, so wird auch der , 3nb." über eine Liga, die in Mittelitalien zu Stande gekommen sein sol, aus Florenz vom 31. Juli geschrieben : „Ich kann Ihnen die zuverlässige Mittheilung machen, daß zwischen der toskanischen und der modenesischen Negie­­rung ein geheimer prosiforischer Vertrag geschlossen wurde, dem beizutreten auch die Regierung in Bologna eingeladen wurde . Doch ft, so viel ich weiß, die Antwort von Bologna darauf noch nicht erfolgt. Dieser Vertrag betrifft Die gemeinschaft­­liche Vertheidigung dieser Länder, gleichviel, auf welchem Punkte dieselben zu dem 3wede, um die Wiedereinlegung der emigrirten Fürsten zu erzwingen, angegriffen werden sollten.” Dieser Plan sol von dem Grafen Palteri in Parma ausgehen. Dem , Nord" wird aus Paris in Betreff dieses Schub- und Trugbündnisses geschrieben, Daß das­ felbe Toskana, Parma, Modena und die Legationen ums faffe und hauptsächlich darauf gerichtet sei, die Wehr-­kraft dieser Länder in Eine Hand zu legen, und zw­ar in die des Generale Garibaldi. Ob Liebterer diesen Posten annehmen wird, erscheint, nach anderen Mitthei­­lungen zu schliegen, jedoch noch sehr zweifelhaft. Gene­­ral Garibaldi wird dem P Vernehmen nach auf einige Wochen Urlaub nehmen, um Mittelitalien zu besuchen. Um die Fluth der Aufregung vor dem Erlöschen zu bewahren, werden fortwährend neue Proklamationen in die Maffen geschlendert. Go hat msever General Ulloa folgenden, mehr ihmwülftig als solvatisch gehal­­tenen Tagesbefehl an die togranische Division erlassen: In dem für unser Vaterland so feierlichen Augenblicke, in welchem unsere Regierung an der freien Konstitutrung des Landes und der festen Aufrechthaltung des konstitutionellen italienischen Banners trot allen Hindernissen arbeitet, in die­­sem Augenblicke, Soldaten, fühle ich mich gedrungen, zu euch zu reden, um euch das, was ihr bis jebt gethan habt, und das, was euch zu thun noch bevorsteht, ins Bedächtnis zu rufen. Dur­ einen ausländischen Souverän und einen aus­­ländischen General einer fklavischen Politik unterworfen, habt ihr geliebt unter dem Lache, habt ihr gefühlt, daß ihr ta­­liener seld; mit mächtiger Hand habt ihr das Hindernis ge­­drogen und das Land in ruhiger und würdiger Bewegung zur Wiedererlangung der Freiheit herangezogen, Schr­eib­et in Die Gefilde der Lombardei, Überstandet die Anstrengungen eines langen beschwerlichen Marsches, ohne eine einzige Klage aus­­zustoßen, einzig in der Hoffnung, mit dem Verlangen, auf den Feind zu floßen und mit dem reife eures Blutes eurem Lande die Freiheit zu sichern, die man ihm seit so vielen Jahren versagt. Bor dem Feinde angekommen, im Begriffe, uns mit ihm zu melfen, trifft uns plöglich eine sehmerzliche Kunde von dem Abschluffe eines Waffenstillsiannes, dann eines Briedhens, der den Charakter der Dauerhaftigkeit an sich trägt. Schlachtenruhm hat eure Waffen nicht gekrönt , aber in euren edlen Herzen glüht das DBerlangen, frei zu leben oder frei zu sterben. Das Bemwußtsein für euren 3wed das Mögliche ge­leistet zu haben, befriedigt Die Ehre und die soldatische Em­­pfindlichkeit. Das Lob, das euch der Prinz Napoleon und der General La Marmora gespendet haben, findet Widerklang in eurem Herzen und stählt sie gegen jede Schwäche, das Murren einiger wenigen Anhänger der alten Regierung dringt kaum zu euren Ohren und läßt seine Erinnerung zurück, Soldaten! Die Stimme des Baterlandes Laßt euch heute Gerechtigkeit widerfahren. Von der­­ Herrschaft eines österreichischen Bürsten erlöst und glücklich, die eigene Unab­­­hängigkeit wieder erlangt zu haben, erklärt Toskana Leopold von Doesterreich und seine Dynastie des Thrones verlustig und erwartet mit Ungenald den Augenblick, wo die Abstimmung der Bürger ihm gestatten sol, dem König­ Ehrenmanne, dem König-Soldaten, dem tapferen Viktor Emanuel sich in die Arme zu werfen, der auf den Schlachtfeldern von Palestro und San Martino über die Herzen Italiens die Herrschaftlich erfochten hat. Gleich uns sind die eben befreiten Herzogthü­mer von ihren entthronten Herrschern bedroht und zum M Widerstande bereit. Toskana hat gemeinschaftliche Sache mit ihnen gemacht, und er sind entschlossen, das Recht der freien Willensäußerung der Bevölkerung zu vertheidigen und die Nachehr der öfterret­ Kischen Herrscher für immer zu verhindern. Soldaten ! To8­­fana hat ohne Ruhestörung, ohne Blutvergießen die Freiheit wieder erlangt, mn weidet ihm eure Waffen zur Sicherung seines Heiles, zur Sicherstellung seiner Zukunft! Tosfana’s Bürger sind einstimmig in dem einzigen Verlangen, laut ihre Abnei­­gung gegen die Wiederkehr der alten Herrschaft zu erklären, und das Land, erfüllt von dem Sicherheitsgefühle, das ihm seine eigenen Kräfte verleihen, bereitet sich vor auf den Ge­­ny der Wohlthaten einer Eonstitutionelen Regierung. Sol­­­­le, höchstem­tliche Anerbieten des Bukowina, Eugen grieifhe nichtu­ieten Hakdmann, f. t. Apostolische Majestät Haben mit Aller­­d. 3. das patrio­­Handschreiben vom 11. Juli Bischofes der und seines Konfitos €, daß eine Million Gulden in ©. D­ie BR

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